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Benjamin Pfiff und die Magie der Wünsche

Benjamin Pfiff und die Magie der Wünsche

Benjamin lebt im Waisenhaus. Besonders gut geht es ihm hier nicht. Die Leiterin Miss Pinch und der Küchenchef Mr Roach sind nicht gut auf den Jungen zu sprechen. Immerhin denkt jemand an seinen Geburtstag, auch wenn es nur Miss Bloom vom Jugendamt ist. Sie bringt eine Geburtstagstorte für den nun Elfjährigen.
Doch kurz darauf fliegt Benjamins Plan wegzulaufen auf. Zur Strafe darf er wieder in die Küche und Kochtöpfe sauber schrubben. Den Kuchen hat der Küchenchef beschlagnahmt. Doch Ben gelingt es ein Stück mit einer Kerze obendrauf zu stibitzen. Er wird erwischt, aber er verrät Mr Roach nicht, was er sich beim Auspusten der Kerze gewünscht hat. Der Koch vergisst, was gerade geschehen ist und geht wieder ins Bett. Genau das hat Benjamin sich nämlich als Nächstes gewünscht. Nun wundert er sich, dass der Wunsch wahrgeworden ist. Also wünsch er weiter: neue Kleider und dass der Kuchen wieder unversehrt im Kühlschrank steht. Und auch diese Wünsche werden erfüllt.

In den Wunschwirkwerken wundert man sich. Thomas Candlewick, der neue Präsident der Wunschwirkwerke, ist erstaunt, dass der Junge dichthält und niemanden verrät, was er sich wünscht. Dann nämlich würden die Wünsche gar nicht in Erfüllung gehen. Eigentlich ist nur ein Geburtstagswunsch erlaubt. Offensichtlich ist ein Wunschstörungsfall eingetreten. Candlewick, in Begleitung eines Dschinns und eines Kobolds, sucht Ben auf, um mit ihm zu sprechen. Er erklärt, dass andere ihrer Wünsche beraubt werden, wenn Benn kein Ende findet.

Dann verschwindet auch noch die Wunschkugel, ohne die nichts wieder in Ordnung gebracht werden kann. Offensichtlich gibt es einen Spion in den Wunschwirkwerken, der für Thornblood, den Herr der Fluchwirkwerke, arbeitet.

Benjamin indessen denkt, er hat ein bisschen Glück verdient. Er hat noch einen ganz wichtigen Wünsch, schließlich möchte er seine Eltern zurück. Doch dieser Wunsch würde die ganze Situation noch viel schlimmer machen. Denn es ist ein eigentlich unerfüllbarer Wunsch.

Diese herrliche Geschichte ist ausgesprochen kindgerecht geschrieben. Endlich wissen wir, warum manche Geburtstagswünsche erfüllt werden und andere nicht. Benjamin muss allerdings erst noch lernen, bescheiden zu sein, auch wenn man seine Wünsche sehr gut verstehen kann und ihm die Erfüllung dieser auch gönnt. In den Wunschwirkwerken kann man zwar zaubern, aber nicht grenzenlos Wünsche erfüllen. So gerät die Situation zur Katastrophe und lässt sich auch nicht so einfach wieder bereinigen, da es einen Gegenspieler gibt, den Herrn über die Fluchwirkwerke.

Die Geschichte, die fast einem Märchen gleich kommt, ist äußert spannend und sehr interessant für die Zielgruppe, das sind Kinder ab 9 Jahren. Sie zeigt, dass man nicht unbegrenzt wünschen kann und dass man seine Wünsche überdenken muss. Schließlich trägt man für das Gewünschte auch die Verantwortung. Schließlich gibt es nicht nur positive Wünsche, sondern auch Wünsche, die anderen schaden. Das Buch ist damit auch sehr lehrreich, trägt es doch eine wichtige Botschaft in sich.

Der Schreibstil des Autors gefällt sehr gut. Die Geschichte ist leicht lesbar. Sie ist mit viel Feingefühl und Einfühlungsvermögen geschrieben.
Die Bilder im Buch sind vom Autor selbst. Auch sie gefallen gut und regen die Fantasie an.

Fazit: „Benjamin Pfiff und die Magie der Wünsche“ ist ein Buch das verzaubert und zum Träumen einlädt.

Rezension von Heike Rau

Jason Lethcoe
Benjamin Pfiff und die Magie der Wünsche
mit Illustrationen des Autors
28 Seiten, gebunden, 12,90 Euro
ab 9 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785562116

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