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Schlagwort: Buch

Das rostrote Buch

Das rostrote Buch

Ein Literarisches Abenteuerbuch!
Anne, 11 Jahre alt, Emily, 9 Jahre alt, und Will, 6 Jahre alt, leben mit ihren Eltern in einem alten Haus in Queens / New York.
Der Sommer liegt vor ihnen, und die Mädchen genießen es, in der Hängematte zu liegen und zu lesen.
Unmengen von Büchern haben sie ausgeliehen, als ihnen unter den vielen Büchern in einem Korb ein rostrotes Buch auffällt. Es ist abgenutzt und sie haben es noch nie gesehen.
Als sie es aufschlagen und zu lesen anfangen, befinden sie sich unversehens in einer der Geschichten, die sie aus ihren Büchern kennen.
Sie sind im Wald von Sherwood Forrest unter den Anhängern Robin Hoods, des Königs der Diebe, und werden in vielfältige Abenteuer verwickelt.

Später ist es der Bruder Will, der sich in das Insektenland Jardinia verirrt.

In einer abenteuerlichen Collage verbindet Nina Bernstein Fantasie und Wirklichkeit.
Das Leben der Familie wird kurz eingeblendet: die Mutter schreibt Kolumnen über Gärten, und der Vater ist Auslandsredakteur. Das Familienleben klingt gemütlich. Die Mutter ist eine geliebte, schöne Frau, deren Parfümdüfte durchs Schlafzimmer wehen, wenn sie sich auf ein Fest vorbereitet. Den Vater sieht man lesend auf der Terrasse sitzen, die Füße auf das Geländer gelegt.

Die Kinder erleben das, was sie in den Büchern lesen, nun selber: sie steigen in ihre Geschichten ein und spielen mit. Ihre spannenden Abenteuer erzeugen einen magischen Sog.
Dass dafür eine gewisse Kenntnis der einschlägigen Kinderbuch- und Weltliteratur erforderlich ist, merkt man nach den ersten Seiten. Robin Hood ist so bekannt wie Richard Löwenherz, der von seinem Bruder John verdrängt werden soll. Natürlich sorgt Robin Hood für Abhilfe. Krieg und Frieden von Tolstoi mit den herrlichen Maskenbällen und der entzückenden Natascha und weitere Gestalten beleben eine Geschichte, die zwischen Traum und Wirklichkeit schwankt.

Da die Kinder in ihrer Zauberwelt ihren täglichen Sprachjargon verwenden, wird die Spannung und empfundene Grausamkeiten, wie z.B. die einer drohenden Hinrichtung der beiden Mädchen durch die Schergen Sir Johns, gebrochen. Das Stilmittel relativiert die Situation, die durch die erlebten Abenteuer beängstigend sein könnte.

In einem Nachwort gibt Nina Bernstein Quellen an, die sie für ihre Geschichte benutzt hat. Dazu zählen eine Reihe von Balladen aus dem 19. Jahrhundert, u.a. auch Joseph Jacobs English Fairy Tales von 1890, und natürlich Krieg und Frieden von Tolstoi.

Es ist ein kluges und gescheites Buch, zu dem jedoch eher gebildete Leseratten Zugang finden werden. Die kleinen Leserinnen sollten Sinn für Zauberei besitzen, Interesse für magische Abenteuer haben, fantasiebegabt und für diese Lektüre etwa 10 -13 Jahre alt sein.

Die Autorin lebt in New York. Das rostrote Buch ist ihr erstes Kinderbuch.

Claudine Borries

Nina Bernstein
Das rostrote Buch
Abenteuer im Leseland
ISBN:3827051215
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Das geheime Buch vom Weihnachtsmann

Das geheime Buch vom Weihnachtsmann

Dass der Weihnachtsmann von seiner langen Reise ganz müde wird, ist verständlich. Aber als ihm dann die Augen zufallen, werden die Rentiere übermütig. Als sie den Schlitten Richtung Südpol etwas zu schwungvoll wenden, fällt dem Weihnachtsmann das geheime Buch herunter.

Die Pinguine sehen, als sie zum Himmel schauen, etwas fallen. Es ist kein Schnee, das ist sofort klar. Es ist das kleine rote und sehr geheimnisvolle Buch vom Weihnachtsmann. Es gibt nur das eine. Kein weiteres wird im Wasser gefunden. die ganze Pinguinfamilie will sehen, was in dem Büchlein steht. Ordentlich in einer Reihe wird sich aufgestellt, damit jeder einmal in das Buch blicken kann.

Was es da zu sehen gibt, gefällt ausgesprochen gut und wirkt auf die Pinguine inspirierend. Sofort machen sie sich an die Arbeit und gestalten ihre Eisscholle weihnachtlich, während der Weihnachtsmann in seinem Rentierschlitten umherfährt und nach dem verlorenen Buch sucht.

Das Buch gefällt ausgesprochen gut, sowohl von der Motiv-, aber auch von der Farbauswahl. Die kleine Geschichte wird mit wenigen Worten erzählt. In der Hauptsache sprechen hier die Bilder, die überaus gelungen sind. Am meisten Spaß macht es, wenn Kinder das Buch mit ihren Eltern ansehen. Es gibt nämlich vieles im Buch, über das man sprechen kann, da es die Fantasie von Kindern anregt. Das Buch fördert so auch die Sprache der Kinder, die sicher vieles in die Geschichte hineininterpretieren können.

Dem großen Buch liegt das geheime Buch vom Weihnachtsmann bei. Das ist eine tolle Idee, kann man doch mal sehen, was andere Kinder sich wünschen. Das muss auch gar nicht unbedingt etwas Materielles sein. Die Wünsche der fremden Kinder regen deshalb auch zum Nachdenken an. Hinten im kleinen roten Buch ist dann noch Platz für die eigenen Wünsche.

Rezension von Heike Rau

Angelika Stubner
Das geheime Buch vom Weihnachtsmann
36 Seiten, gebunden
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785558744
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Norbert Golluch und Dorothea Tust: Mein erstes Buch vom Computer

Norbert Golluch und Dorothea Tust: Mein erstes Buch vom Computer

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Familie Lohmann braucht unbedingt einen Computer. Die Mutter möchte Texte damit schreiben, der Vater möchte öfter mal etwas im Internetlexikon nachschlagen. Die Kinder Till und Saskia brauchen ihn für die Schule und natürlich wollen sie auch mal damit spielen. Die ganze Familie will außerdem Emails schreiben und bekommen.

Zunächst informiert sich die Familie über das, was auf dem Markt angeboten wird. Dazu lassen sie sich im Geschäft beraten. Der Techniker erklärt auch gleich, welche Teile zu einem Computer gehören und was man sonst noch braucht, wie zum Beispiel die Software. Auch welche Geräte man anschließen kann, wird erläutert.

Nun wird der passende Computer für die Familie gekauft und alle sind begeistert. Damit aber jeder mal an den Computer kann und auch niemand zu lange daran sitzt, wird ein Plan mit Nutzungszeiten aufgestellt.

Einen Computer für die Familie anzuschaffen, ist eine spannende Sache, bei der doch einiges bedacht werden muss. Mit Hilfe des Buches können Kinder hier gut mit einbezogen werden. Es wird kindgerecht und ohne zu überfordern erklärt, wie ein Computer aufgebaut ist und was man alles damit tun kann. Besprochen wird auch wie wichtig der Virenschutz ist. Kinder erfahren Wissenswertes über die Geschichte des Computers, die Entstehung des Internets und wie man es nutzen kann. Es gibt sogar ein kleines Computerlexikon. Hier kann man die wichtigsten Begriffe nachschlagen.

Das Buch ist durchgehend mit informativen Zeichnungen illustriert. Vor allem sieht man Familie Lohmann, wie sie sich mit dem Computerthema auseinandersetzt.

Dass Kinder oft zu viel vorm Computer sitzen, ist bekannt. Mit Hilfe des Buches kann man bei den Kindern hier aber gleich die Weichen richtig stellen. Familie Lohmann hat einen Zeitplan für die Computernutzung gemacht, damit noch genügend Zeit für Spiel und Bewegung am Nachmittag bleiben.

Rezension von Heike Rau

Norbert Golluch / Dorothea Tust
Mein erstes Buch vom Computer
28 Seiten, gebunden
ab 4 Jahren
Annette Betz Verlag, Wien
ISBN: 978-3219112993
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Mein erstes Buch von Tümpel, Teich und Fluss

Mein erstes Buch von Tümpel, Teich und Fluss

Kinder werden mit diesem Buch eingeladen, Tümpel, Bäche, Teiche, Seen und Flüsse zu erforschen. Zum besseren Verständnis wird zunächst der Wasserkreislauf erklärt. Damit den kleinen Forschern nichts passiert, werden auch einige Regeln aufgestellt, die es beim Ausflug in die Natur zu beachten gilt.
Begonnen wird die Erlebnistour mit Pfützen, Lachen und Tümpeln. Die Autorin erklärt, wie diese Lebensräume aussehen, welche Tiere hier leben und auch welche Pflanzen man antreffen kann. Den Kindern wird vorgeschlagen, sich selbst einen Käscher zu bauen. Was gefangen wurde, kommt in ein Glas. So kann man zum Beispiel die Mückenlarven beobachten.
Wer Glück hat, entdeckt vielleicht sogar bei seinem Ausflug eine Gelbbauchunke. Die Autorin rät allerdings, vorsichtig beim Anfassen der Kröten zu sein, da sie zur Abschreckung eine ätzende Flüssigkeit absondern können.
Das Wasserläufer-Experiment ist besonders interessant. Man kann damit nachvollziehen, wie es dem Wasserläufer möglich ist, auf dem Wasser zu laufen.

Weiter Ausflüge führen an einen Sumpf, einen Weiher, den Gartenteich, den See, den Bach und dem Fluss. Jedem dieser Gewässer sind ein bis zwei Doppelseiten gewidmet. Kinder lernen mit dem Buch spielerisch die Natur im und am Wasser kennen. Das Besondere ist, dass Kinder immer wieder eingeladen werden, selbst tätig zu werden. So werden zum Beispiel schöne Kiesel bemalt oder ein kleines Floß gebastelt. In einer Schüssel entsteht ein Teich. Und sehr viel Spaß bringt das Rohrdommelspiel.
Die Kinder lernen viele Tiere kennen, wie die Bachforelle, Libellen oder die Sumpfdeckelschnecke.
Das Interesse an der Natur wird mit dem Buch schon bei Vorschulkindern geweckt. Es gibt viele naturgetreue Zeichnungen und nicht zu lange Texte zum Vorlesen, die sehr gut verständlich sind.

Rezension von Heike Rau

ZORA
Mein erstes Buch von Tümpel, Teich und Fluss
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 5 Jahren
Annette Betz Verlag
ISBN: 978-3219112863

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Das kleine Buch vom guten Leben

Das kleine Buch vom guten Leben

Glücklich zu sein, wünscht sich jeder Mensch. Unser Alltag ist aber meist von Stress, Hektik und Überforderung geprägt. Es gelingt nicht mehr zur Ruhe zu kommen. „Das kleine Buch vom guten Leben“ springt hier ein. Anselm Grün vermittelt, was wirklich wichtig ist im Leben. In kurzen Abschnitten gib er Denkanstöße und Tipps für ein gutes Leben. Dabei beschäftigt er sich mit vielen Themen des Alltags und vermittelt eine bessere Sichtweise auf das Leben. Zwischenmenschliches und sehr Persönliches finden hier natürlich besondere Beachtung. Er untermauert seine Ansichten mit Geschichten, Zitaten und Sprichwörtern.

„Das kleine Buch vom gutem Leben“ wird vorgetragen von Nadja Schulz-Berlinghoff und Markus Hoffmann. Beide Sprecher haben eine angenehme, ruhige Stimme, die ins Bewusstsein dringt.
Sehr gut gefallen hat auch die stimmungsvolle und sehr entspannend wirkende Musik von Michael Proksch. Flöte und Klavier sind hier die dominierenden Musikinstrumente. Die Musikstücke ermöglichen es, sich zurückzulehnen und den Text wirken zu lassen, eigene Gedanken zum Thema zu entwickeln. Das Hörbuch ist ja in erster Linie als Denkanstoß zu sehen. Und tatsächlich ist es sehr hilfreich. Anselm Grün bringt auf den Punkt, was glücklich und zufrieden macht im Leben.

Rezension von Heike Rau

Anselm Grün
Das kleine Buch vom guten Leben
Eine Auswahl mit Musik von Michael Proksch
Sprecher: Nadja Schulz-Berlinghoff & Markus Hoffmann
1 CD, ca. 75 Minuten
Herder & steinbach sprechende Bücher
ISBN: 978-3-88698-894-5
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Das Buch der Engel

Das Buch der Engel

Bücher über Engel gibt es viele. Mit diesem hier versuchen die Autoren aber ein vollständiges Bild dieser himmlischen Wesen zu zeichnen und haben dafür aufwändig recherchiert. Sie haben untersucht woher der Glaube an die Engel kommt und welche Vorstellungen Menschen von Engeln haben, ob sie an die Helfer Gottes glauben oder eher nicht. Dabei gehen sie auf die Bedeutung der Engel in verschiedenen Religionen ein. Dargestellt werden die möglichen Erscheinungsformen der Engel und wie genau man sich diese Wesen vorstellen muss. Erzählt wird von den Fähigkeiten, die sie haben, ob sie nun als Schutzengel oder Todesengel unterwegs sind. Die Autoren nehmen Bezug zu Bibelstellen, Märchen, Geschichten, auf Gedichte und Verfilmungen. Sie beleuchten unterschiedliche Thesen und stellen Meinungen über die Engel gegenüber, die oft erstaunlich weit auseinandergehen. Dabei kommen auch Menschen zu Wort, die überzeugend behaupten, Engeln begegnet zu sein. Bei den Recherchearbeiten kam auch wenig Engelhaftes und regelrecht Kurioses zum Vorschein. Der Leser darf also gespannt sein.

Dennoch sind die Autoren mit Ernsthaftigkeit und ohne voreingenommen zu wirken an ein Thema herangegangen, über das doch sehr unterschiedliche Meinung herrschen. Ein solches Buch zu schreiben, muss wie eine Gratwanderung gewesen sein. Und doch bewahren sich Ditte und Giovanni Bandini auch hier, wie in den anderen Büchern „Das Buch der Elfen und Feen“ und „Das Zwergenbuch“ ihren unvergleichlichen Humor. So manch Widersprüchliches lässt sich nun mal nicht von der Hand weisen. Das Buch liest sich so gut wie ein unterhaltsamer Roman, ist ein Quell an vielfältigen Informationen und eignet sich auch gut zum Nachschlagen, da ein Register vorhanden ist. Auch die Aufmachung mit den vielen Zeichnungen und Bildtafeln gefällt ausgesprochen gut. Wer selbst zum Thema Engel forschen will, findet eine Liste mit ausgewählten Internetseiten oder orientiert sich an der Bibliographie mit vielen interessanten Titeln.

Über die Autoren:
Ditte Bandini, Jahrgang 1956, studierte Völkerkunde, Religionsgeschichte und Indologie. Sie arbeitet an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und als freie Schriftstellerin und Übersetzerin.
Giovanni Bandini, Jahrgang 1951, studierte Indologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Indische Kunstgeschichte. Er arbeitet als freier Übersetzer.

Rezension von Heike Rau

Ditte und Giovanni Bandini
Das Buch der Engel
258 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuchverlag, München
ISBN: 3-423-24519-0
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Ditte und Giovanni Bandini: Das Buch der Elfen und Feen

Ditte und Giovanni Bandini: Das Buch der Elfen und Feen

Groß und Klein kennt sie, die Feen und Elfen. Sie üben eine ganz besondere Faszination auf uns Menschen aus. Ditte und Giovanni Bandini versuchen, diesen zauberhaften Wesen auf die Spur zu kommen. Was sie herausgefunden haben, erzählen sie auf unterhaltsame Weise.
Sie haben Gedichte zusammengetragen, Sagen und Zeichnungen. Sie beschäftigen sich mit Frau Holle, Frau Perchta, den Waldweiblein oder der Zahnfee. Sie erzählen von verschiedenen Gegenden, beispielsweise von Schottland, Irland, Skandinavien oder Deutschland. Ihr Augenmerk richtet sich natürlich auch auf andere Autoren. Beispielsweise Geoffrey Chaucer mit den „Canterbury-Erzählungen“, William Shakespeare mit dem „Sommernachtstraum“ oder James M. Barrie mit „Peter Pan“. Sogar Augenzeugenberichte werden im Buch wiedergegeben, ganz ohne Wertung.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Bildtafeln in der Mitte des Bandes. In aller Ruhe kann man „Feen im Vogelnest“ von John Anster Fitzgerald, „Meerjungfrau“ von John William Waterhouse oder „Die Morgenelfe“ von Fritz Zuber-Bühler betrachten.
Zusammengetragen wurde auch ein Liste mit Feen- und Elfenseiten aus dem Internet, denn auch dort sind diese Wesen nun zu finden. Dazu gibt es ein Glossar und ein Register.

Das Buch ist für Fans der Feen und Elfen ein Muss. Die Autoren vermitteln mit viel Humor ihre zahlreiche Informationen. So steht einer unterhaltsamen Lektüre nichts im Wege. Erwähnenswert ist auch die auffallend schöne Gestaltung des Buches mit vielen Zeichnungen und einem stimmungsvollen Cover.

Über die Autoren:
Ditte Bandini studierte Völkerkunde, Religionsgeschichte und Indologie. Sie arbeitet an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und als freie Schriftstellerin und Übersetzerin.
Giovanni Bandini studierte Indologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Indische Kunstgeschichte. Er arbeitet als freier Übersetzer.

Rezension von Heike Rau

Ditte und Giovanni Bandini
Das Buch der Elfen und Feen
300 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuch Verlag, München
dtv premium
ISBN: 3-423-23485-6
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Das Buch Der Allerletzten Wahrheiten

Das Buch Der Allerletzten Wahrheiten

Cornelius Murphy und sein zwergenhafter Freund Tuppe -beide aus echtem Heldenstoff gemacht- befinden sich auf einer epischen Abenteuerreise. Im Auftrag eines gewissen Arthur Kobold suchen sie nach dem geheimnisvollen „Buch der allerletzten Wahrheiten“, in dem Hugo Rune die Wahrheit über Kugelschreiber, Igel, Thermoskannen und die sogenannten „Verbotenen Zonen“ erzählt. Dieses Buch wollen sie in Kobolds Verlag veröffentlichen, während SIE versuchen, die beiden daran zu hindern. Wobei keiner so genau weiß, wer SIE eigentlich sind. Unterwegs in einem stahlblauen Cadillac Eldorado, müssen Cornelius und Tuppe es mit einem schottischen Monster namens Campbell, seiner Bande von menschenfressenden Rocker-Wikingern und dem „Zug des Trismegistus“ aufnehmen. Worum es geht? Um nichts weniger als die Rettung der Menschheit! Und einen Riesenhaufen Kohle natürlich. Der „Hugo-Rune“-Zyklus, dessen erster Band mit „Das Buch der allerletzten Wahrheiten“ vorliegt ist eine Abenteuer-Groteske in der besten Tradition der englischen Parodie-Schriftsteller, was man alleine schon an folgendem erkennt: der Zyklus ist eine vierbändige Trilogie, deren dritter Band mit dem Rest nichts zu tun hat. Robert Rankins skurriler, manchmal etwas derber Humor ist treffend und sarkastisch, durchbricht aber -sowohl absichtlich, als auch unabsichtlich- auch des öfteren die Grenzen des guten Geschmacks. Auf keinen Fall jedermanns Sache, aber wer lange genug durchhält und EINES seiner Bücher liest, will früher oder später ALLE lesen. Das Schöne daran: Es ist überhaupt nicht nötig, alle Bücher zu lesen, da sie zwar eine Fortsetzungsgeschichte bilden, aber jeder Band für sich genommen auch einzeln gelesen werden kann. Charakteristisch für den Ton der Bücher ist das Zusammenspiel von Cornelius und Tuppe. Beide sind siebzehn Jahre alt, frisch von der Schule abgegangen und von jeher die besten Freunde, obwohl sie von körperlichen Merkmalen und sozialem Umfeld her nicht unterschiedlicher sein könnten. Sie haben sich in ihre Rollen als großer Held und Heldengehilfe eingelebt, behandeln einander aber gleichberechtigt und teilen sich Freud und Leid, Frauen und Geld, während sie in Mr. Kobolds Cadillac von London nach Schottland, Wales und wieder zurück reisen und dabei die haarsträubendsten Abenteuer erleben. Auch Cornelius Eltern spielen eine typische, wenn auch sehr kleine Rolle in dem Gespinst aus makaberem Humor und zwerchfellerschütternder Action. Der Vater spricht mit den Gartengeräten in seiner Laube (und diese antworten), die Mutter ist augenscheinlich eine recyclingwütige Hausfrau mit Geheimdiensthintergrund, während der Nachbar Chimären und andere Monstrositäten züchtet. Hier eine kleine Leseprobe, die für Rankins Stil signifikant ist: Cornelius und Tuppe sind bei den Murphys zum Essen eingeladen und haben ihre Freundin Anna mitgebracht. Es gibt sechsbeinige Gans. *Tuppe untersuchte die Keule auf seinem Teller. „Was die Gans betrifft…“ „Die kam heute morgen in den Garten spaziert. Na ja, gesprungen eigentlich. Sie muss letzte Nacht aus Polgar´s Pet Shop entwichen sein.“ Tuppe schob seinen Teller zur Seite. Eine kürzlich fast tödlich verlaufene Begegnung mit einem Pelzfisch stand ihm noch frisch vor Augen. „Hatte ich schon erwähnt, dass ich Veganer geworden bin?“ „Oh“, meinte Mrs. Murphy. „Ich wusste gar nicht, dass man Veganer WERDEN kann. Ich dachte, man müsste dort geboren sein.“ „Du meinst jetzt die Leute von der Wega“, sagte ihr Mann. „Wega, wie in Wegabyte?“ „Vermutlich.“ Jack Murphy zuckte die Achseln. „Na, das ist aber schön, Tuppe. Das freut mich, dass du einen anständigen Job gefunden hast. Pendelst du zwischen den Planeten, oder arbeitest du im Büro?“ „Im Büro“, sagte Tuppe. „Neben dem Radiator.“ „Wie schön. Noch mehr Gans, sagtest du?“* ‚Monty Python treffen Douglas Adams und besaufen sich’, könnte man sagen. Wie gesagt, Rankins Werk ist mit Sicherheit nicht für jeden leicht verdaulich, aber wer Terry Prattchet, Douglas Adams und Konsorten mag, der wird Rankin spätestens nach dem zweiten Buch lieben.

Robert Rankin
Das Buch Der Allerletzten Wahrheiten
Nicht für jeden leicht verdaulich
ISBN:3404242017
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