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Schlagwort: Gergely Péterfy

Baggersee

Baggersee

Katalin kommt mit vielen Koffern am Baggersee an und bleibt. Dann kommt Kálmán mit einem Bündel Angelruten. Er sucht nach Katalin, die er über eine Zeitungsanzeige kennen gelernt hat. Er bleibt jedoch in der Trinkstube hängen, weil er sich nicht in ihre Nähe wagt. Man hört nie wieder etwas von den beiden.
Der Wächter weiß warum. Es ist der Baggersee.
Auch Ervin dem Landschaftsmaler ging es so. Er ist gekommen, um zu bleiben. Bei Vera. Doch auch die beiden verschwinden.
Wer am Baggersee lebt, braucht nicht auf Glück hoffen. Da hilft es auch nichts, dass ein Mann darüber wacht. Vielmehr ist der Wächter ein Beobachter. Er verändert nichts.

Der Leser lernt die merkwürdige Welt um den Baggersee herum kennen und das mit den Augen des Wächters. Es ist keine schöne Gegend, eher etwas Provisorisches, und trotzdem werden die Menschen vom Baggersee angezogen. Dabei sollte man hier nicht baden gehen, wie der Wächter weiß, auch wenn er das nicht direkt an etwas festmachen kann. Die verschwunden Menschen sind der Beweis. Es kann nicht anders sein, sie liegen tot auf dem Grund des Baggersees. Der See ist ein dreckiger Morast, voller Müll und Leichen. Wer dort badet, wird unweigerlich in den Dreck gezogen.

Das Buch vermittelt eine düstere, Angst machende Stimmung. Man liest mit erhöhter Aufmerksamkeit, diese unfassbare Geschichte. Dabei ist es nicht nur der Inhalt des Buches, sondern auch der Schreibstil des Autors, der aufhorchen lässt. Die Geschichte bleibt geheimnisvoll bis zum Schluss. Und das bringt ins Grübeln. Einfach weglegen und vergessen kann man dieses Buch nicht. Auch, weil so viele Fragen offen bleiben. Dabei ist das Buch durchaus philosophisch, nur das das Nachdenken zu nichts führt. Das Buch bleibt rätselhaft.

Rezension von Heike Rau

Gergely Péterfy
Baggersee
Aus dem Ungarischen von Agnes Relle
144 Seiten, gebunden
Paul Zsolnay Verlag
ISBN: 978-3552054301
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