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Schlagwort: Gesundheit

Sabine Goette: Selbstheilung – Warum Gesundheit im Kopf beginnt und was die Wissenschaft darüber weiß

Sabine Goette: Selbstheilung – Warum Gesundheit im Kopf beginnt und was die Wissenschaft darüber weiß

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Jeder Mensch hat Selbstheilungskräfte. Das kann man oft genug beobachten. Die Wissenschaftsjournalistin Sabine Goette geht diesem Thema auf den Grund. Das Buch beruht auf der TV-Dokumentation „Die Heilkraft des inneren Arztes“ und auch in ihrem Buch „Die Heilkraft des inneren Arztes – Wie jeder seine Selbstheilungskräfte wecken kann“ ging es bereits um dieses Thema.

Insbesondere chronisch Krankheiten und Beschwerden sind es, die zu der Frage führen, was man selbst tun kann. Die Schulmedizin kann hier helfen. Aber bisweilen führt das eben nicht zu einer Besserung der Symptome. Manchmal wird nicht einmal die Ursache für die lang anhaltenden Beschwerden gefunden. Die Autorin vermittelt, dass es immer auch auf die innere Einstellung des Patienten ankommt, auf sein grundlegendes Befinden und auf seine aktive Mitarbeit. Der Mensch muss ganzheitlich betrachtet werden. Also auch die Psyche und die Lebensumstände. Die Autorin spricht hier zum Beispiel auch von Entspannungs- und Körperwahrnehmungstechniken, die eine schulmedizinische Behandlung erweitern können.

Vielleicht gelingt es nicht immer, die Selbstheilungskräfte so zu aktivieren, dass komplette Gesundheit sich einstellt. Und natürlich hat die Selbstheilung ihre Grenzen. Aber es ist eine Chance und auch etwas, dass man vorbeugend tun kann. So ist nicht selten Stress ein Auslöser für Krankheiten und gerade hier gibt es Strategien sich davon nicht im Alltag überrollen zu lassen. Das ist nicht einmal sehr zeitaufwändig.

Die Autorin spricht also viele Aspekte an. Manche Vorgänge kann man dann besser verstehen, und viele Erkenntnisse für sich selbst nutzen. Ganz neu ist das Thema natürlich nicht. Autogenes Training und Homöopathie sind bekannt. Aber im Buch wird alles auf einfache Weise erklärt und schafft besseren Zugang – auch für Skeptiker.

Rezension von Heike Rau

Sabine Goette
Selbstheilung – Warum Gesundheit im Kopf beginnt und was die Wissenschaft darüber weiß
256 Seiten, broschiert
Knaur MensSana
ISBN-10: 3426876388
ISBN-13: 978-3426876381
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Jennifer Niven: All die verdammt perfekten Tage

Jennifer Niven: All die verdammt perfekten Tage

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Finch steht auf dem Glockenturm seiner Schule und überlegt, ob es wohl einen besten Tag zum Sterben gibt. Er hat die Diagnose erhalten, dass er unaufhaltbar sterben wird. Warum dann nicht jetzt? Vielleicht ist heute doch der beste Tag dazu, denkt er. Warum sollte er dem Tod die Auswahl des Zeitpunktes überlassen? Doch dann erblickt er auf dem Mauersimms des Turms Violet. Sie schaut ihm in die Augen und scheint ihn anzuflehen, nicht zu springen… Aber Finch ist sich gar nicht so sicher, ob sie nicht vielleicht selbst springen würde. Die Situation ist mehr als verfahren. Zudem scheint Violet Angst vor einem Sturz zu haben. Indem Finch Violet for einem Absturz schützt, schützt sie ihn vor seinem Selbstmord.
Im zweiten Kapitel erfährt der Leser etwas mehr über Violet, die vor einigen Monaten ihre Schwester bei einem Unfall verloren hat, an dem sie sich selbst die Schuld gibt. Außerdem war ihre Schwester zugleich ihre beste Freundin, was den Schmerz besonders tief macht. Violet ist deshalb in Therapie.
In abwechselnden Kapiteln, die jeweils aus der Sicht von Finch oder Violet erzählt werden, erlebt der Leser, wie sich beide behutsam näherkommen und welche Möglichkeiten sie erfahren, ihre Schicksale nicht ihr alltägliches Leben bestimmen zu lassen. Es steuert alles auf eine anrührende Liebe zu. Als beide für den Leser längst sichtbar ineinander verliebt sind, sprechen sie selbst nur von Freundschaft. Als sie von ihrer Liebe ahnen, sprechen sie in Gegenwart ihrer Klassenkameraden und Eltern von Freundschaft.

Jennifer Niven hat die Geschichte aufgebaut wie ein großes Puzzle. Viele Kapitel (deren Überschriften wie eine Tagebuchnotiz wirken), besonders die kleineren, erscheinen wie detaillierte Beobachtungen des ganz normalen Alltags von Jugendlichen. Gespräche über den ersten Kuss, die gestrige Party. Diese kleinen Details wirken banal. Sie sind es aber angesichts des tragischen Hintergrundes der Schicksale der beiden Protagonisten mitnichten. Sie zeigen, dass das normale Leben weitergeht. Dass es selbst vor der Liebe kein Entrinnen gibt, selbst, wenn ein großes Unheil droht. Die Komposition all dieser Einzelheiten zu einem komplexen Bild einer herzlichen Beziehung zweier junger Menschen macht dieses Buch zu einem wahren Stück Literatur. Doch leider nicht bis zum Ende des Buches. Das ist sehr schade. Die Auflösung der Geschichte erfolgt viel zu früh. Alles, was danach kommt, ist nicht mehr spannend und liegt an der Grenze zum Sachbuch. Auch anschließende Adressen zu Selbsthilfegruppen von selbstmordgefährdeten Jugendlichen verstärkt diesen Eindruck. Das wertet den Roman leider ab, der ohne diesen Schluss ein sehr, sehr starker Roman hätte sein können. Doch den erhobenen Zeigefinger ignorierend darf sich der Leser auf eine wunderschöne und unterhaltsame Geschichte freuen.

Niven, Jennifer
All die verdammt perfekten Tage
aus dem Amerikanischen von Alexandra Ernst
Limes Verlag, München
ISBN: 9783809026570

© Detlef Knut, Düsseldorf 2016
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Petra Durst-Benning: Kräuter der Provinz

Petra Durst-Benning: Kräuter der Provinz

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Petra Durst-Benning hat mit dem vorliegenden Roman ihren ersten Gegenwartsroman veröffentlicht. Nach überragenden Erfolgen mit historischen Romanen hat sie sich in ein anderes Genre gewagt. Auch dies erfolgreich, wie ich finde. Denn auch in dieser Geschichte geht es um Frauen, Frauen, die ihr Leben auf den Kopf stellen wollen oder müssen, Frauen, die sich durchsetzen, und am Ende ihr Glück finden … oder auch nicht.

Therese hat in ihrem Heimatdorf Maierhofen im Allgäu einen Landgasthof zum Erfolg gebracht. Als Bürgermeisterin möchte sie solch einen Erfolg auch für das Dorf schaffen. Es gibt nur ein Hindernis: Eine Diagnose „Krebs“ liegt ihr im Nacken und lässt sie immer häufiger den Optimismus verlieren. Durch Zufall wird sie an ihre Cousine Greta erinnert, die sie seit ihrer Kindheit nie wieder getroffen hatte und die eine erfolgreiche Werbefachfrau geworden ist. Das bringt sie auf die Idee, Greta in das beschauliche Maierhofen zu holen und auf fachfrauliche Hilfe bezüglich des Dorfes zu hoffen. Greta, der gerade in der Agentur, in der sie arbeitet, eine viel jüngere neue Werbefrau an die Seite gestellt wurde, verliert die Lust an der Arbeit für diese Agentur. Aber ebenso wenig kann sie sich zunächst eine Kampagne für ein Dorf vorstellen. Sie ist ausgebrannt. Doch sie greift die Idee einer Auszeit und eines kleinen Checkups in dem Allgäu-Dorf ihrer Kindheit auf. Als ihre Ideen für eine Kampagne Gestalt annehmen, wird sie zusätzlich von Thereses Freundin Christine, der Frau des örtlichen Autohändlers und von Beruf Hausfrau, unterstützt.

Petra Durst-Benning zeigt mit diesem spannenden Roman Wege auf, um sich von persönlichen Tiefschlägen nicht in die Knie zwingen zu lassen. Sie will Mut machen und plädiert dafür, den Kopf nie in den Sand zu stecken, immer nach vorne zu schauen und gegebenenfalls neue Wege zu beschreiten. Das Buch trägt selbst in den Wintermonaten, in denn die Handlung teilweise spielt, so viel Sonne in sich, dass man glaubt, stets von dieser beim Lesen begleitet zu werden. Die Figuren, nicht nur die weiblichen, bringt uns die Schriftstellerin über ihr Handeln und Denken sehr nah. Es ist alles nachvollziehbar und plausibel. Es braucht nicht lange, um sie als Freunde ins Herz zu schließen.
Geschmückt wird der Aufbruch des Dorfes mit vielen Rezepten, die Leserin oder Leser gleich ausprobieren kann. Selbst Edy vegane Bratwurst ist dabei. Und wer beim Lesen Appetit auf ein dickes Butterbrot, bestreut mit Kräutersalzen, bekommt, muss sich keinen Zwang antun. Drei kleine Gläschen mit Kräutersalzen gehören ebenfalls zum Buch. Eine wunderschöne Idee für ein wunderschönes Buch, welches Lust auf die Zukunft macht.

Durst-Benning, Petra
Kräuter der Provinz
Blanvalet, München
ISBN 9783734100116

© Detlef Knut, Düsseldorf 2015
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Julie Montagu – Das Superfood-Kochbuch – Die Extraportion Gesundheit für jeden Tag

Julie Montagu – Das Superfood-Kochbuch – Die Extraportion Gesundheit für jeden Tag

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Gesünder zu leben und besser zu essen, nimmt sich sicher jeder vor. Allerdings kostet es Zeit, selbst zu kochen. Und Ideen braucht man natürlich auch. Im Grunde muss man seine ganze Einstellung ändern. Oder die Sache nach und nach angehen. Das Vorwort liest sich schon mal ganz entspannt. Julie Montagu bezeichnet sich als flexible Feinschmeckerin und hat keine festen Regeln, was die Ernährung betrifft. Also kann man einfach damit beginnen, immer mal wieder ein Rezept aus dem Buch auszuprobieren.

Anders geht es auch gar nicht. An Vollkornprodukte und Rohkost muss man sich langsam gewöhnen. Nicht jeder verträgt Hülsenfrüchte oder mag Soja-Produkte. Die Autorin vertritt hier also eine Ansicht, die mir gefällt und die mich weiterblättern lässt.

Damit man immer was Gesundes im Haus hat, wird die Vorratskammer aufgefüllt. Dann folgen Frühstücksrezepte, gesunde Snacks, Mittagessen zum Mitnehmen, Hauptgerichte, Beilagen und Süßes. Bei manchen Rezepten bin ich wirklich ins Staunen gekommen. „Chili-Avocado-Mus und Kokosöl auf Roggenbrot“ zum Frühstück, „Käsige Grünkohlchips mit Limette“ als gesunden Snack, „Bohnensprossen-Spinat-Gemüse auf Sushi-Art mit Ingwer-Dressing“ als Mittagessen zum Mitnehmen oder „Schwarze-Bohnen-Brownies mit Chia-Samen“ als Süßes.

Ich glaube, so experimentierfreudig bin ich noch nicht. Für mich kommen eher „Buchweizen-Porridge mit Papaya-Topping“, „Matcha-Hafer-Trüffel“, „Zucchini-Spaghetti mit eine Soße aus getrockneten Tomaten, Basilikum und Avocado“, „Kokos-Mais-Haselnuss-Salat“ oder „Gesunde knusprige Reis-Riegel“ infrage.

Die Autorin hat wirklich eine Menge als gesund geltende Zutaten in ihre Rezepte gepackt. Es geht eindeutig Richtung vegane Ernährung. Also, wer das zum Ziel hat, findet wirklich innovative Rezepte mit reichlich Superfood. Aber wie gesagt, es ist alles kein Muss. Die Autorin macht da keinen Stress. Jeder darf so flexibel sein, wie er mag.

Rezension von Heike Rau

Julie Montagu
Das Superfood-Kochbuch – Die Extraportion Gesundheit für jeden Tag
176 Seiten, gebunden
Jan Thorbecke Verlag
ISBN-10: 3799506632
ISBN-13: 978-3799506632
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Oliver Sacks: On The Move Mein Leben

Oliver Sacks: On The Move Mein Leben

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Abenteuer Gesundheit…

Als berühmtester Neurologe der Welt wird Dr. Oliver Sacks ausgewiesen!
Sein Buch „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“ machte ebenso Furore wie das Buch mit dem Titel „Zeit des Erwachsens“, nach dem ein gleichnamiger Film entstanden ist.

Was macht uns als Leser so neugierig auf die Autobiographie?

Es sind u.a. die Fallgeschichten, mit denen er in seinen Büchern Furore gemacht hat. Wie war dieser Mensch mit seiner intensiven Affinität zu den ihm anvertrauten Patienten?

Er war offensichtlich von einer tiefen menschlichen Verständnisfähigkeit für die körperlichen Malaisen seiner Patienten.
Anomalien im Verhalten beruhen nach seinen Ausführungen auf einer Fehlsteuerung im Gehirn, Schädigungen der Hirnzellen oder auch seltenen Stoffwechselstörungen oder fehlgeleiteten Ausschüttungen wichtiger Botenstoffe im Gehirn, die für das Zusammenspiel von Körper und Geist vonnöten sind.

Nach einem Studium der Medizin in England ging er nach Amerika, wo er an verschiedenen Kliniken, zuletzt in New York, gearbeitet hat.
Mittlerweile ist er 81 Jahre alt und berichtet hier von seinem Leben, das von Wechseln, Krisen, Erfolgen und Neugier getragen war.

Seine Erfahrungen auf dem Gebiet der Medizin und Menschenkunde sind aufregend. Privat hatte er einige wenige sehr enge Liebesbeziehungen zu Männern. In einer kritischen Phase seines Lebens war er schwer drogensüchtig. Das Motorradfahren war ihm früh im Leben schon Lebenselixier, dem er sich mit Leidenschaft überließ.
Hohe Intelligenz und Kreativität zeichnen seinen Berufsweg aus.

Durch seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen gewann er Achtung und Ansehen, musste allerdings auch die unangenehmen Begleiterscheinungen von Neid und Missgunst erleben.

In seinem Buch über seinen Werdegang erlebt man einen sehr offenen und äußerst ehrlichen Burschen, der mit vielerlei eigenen Entwicklungsproblemen zu kämpfen hatte. Sein Buch ist detailreich, zuweilen sehr auf seine medizinischen Forschungen und Erfolge ausgerichtet, doch immer von einer tiefen Anhänglichkeit und Würde getragen, mit denen er nächsten Angehörigen, Mitarbeitern und guten Freundinnen und Freunden zugetan war.

Seine unterschiedlichen Charaktereigenschaften zeigen ihn in seinen menschlichen Bezügen liebevoll und treu. Eigene Konflikte werden souverän von ihm thematisiert. Sie lassen ihn sehr sympathisch erscheinen. Er stellt bewusst heraus, dass ihm nichts Menschliches fremd ist. Seine Persönlichkeit befähigt ihn offensichtlich in besonderer Weise, Menschen mit diversen Krankheitssymptomen gerecht zu werden.

Die Autobiographie liest sich spannend und anregend. Man ist beeindruckt von einem Menschen, der mit Kraft, Liebe und Engagement seiner Berufung als Neurologe und Schriftsteller nachgekommen ist. Sehr lesenswert!

Oliver Sacks

On The Move Mein Leben
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Rowohlt, Mai 2015
ISBN-10: 3498064339
ISBN-13: 978-3498064334
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Annette Sabersky und Jörg Zittlau: Mit Vorsicht zu genießen – Die neuen Lügen der Lebensmittelindustrie

Annette Sabersky und Jörg Zittlau: Mit Vorsicht zu genießen – Die neuen Lügen der Lebensmittelindustrie

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Glaubt man den Werbeversprechen, wird unsere Ernährung immer gesünder. Die Produkte werden wieder natürlicher und auf künstliche Zusatzstoffe wird verzichtet. Doch ist das wirklich so? Die Autoren, die Ernährungswissenschaftlerin Annette Sabersky und der Wissenschaftsjournalist Jörg Zittlau haben sich die Zutatenlisten einmal genau angeschaut. Dabei decken sie Dinge auf, die alles andere als appetitlich sind. Gerade Fertigprodukte und solche mit einer langen unverständlichen Zutatenliste sollte man meiden.

Also, zurück zu den traditionellen Lebensmitteln. Aber auch hier hört man, dass Obst und Gemüse immer weniger Vitamine hat. Ist das wahr? Oder wird das nur gesagt, damit man Bio kauft?
Zu den traditionellen Lebensmitteln gehört auch das Fleisch. Da weiß man auch nicht mehr so recht, ob man sich dran wagen kann. Massentierhaltung, genmanipuliertes Futter und die sorglose Anwendung von Antibiotika sprechen nicht gerade dafür, Fleisch zu essen. Ist es also sogar besser, sich vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren? Ist ein Soja-Steak besser als eines vom Schwein?
Vom unserem Brot hört man auch nichts Gutes. Aber dafür gibt es jetzt in jedem Supermarkt die glutenfreien Lebensmittel. Andererseits hat man da genau das, was man vermeiden sollte, nämlich die lange Zutatenliste. Also fasten wir besser öfter? Oder ist das auch nicht der richtige Weg?

Tatsächlich ist es gar nicht so schwer, sich zurechtzufinden. Die Autoren beschäftigen sich der Reihe nach mit jedem unserer traditionellen Lebensmittel. Fleisch, Fisch, Getreide, Obst und Gemüse, Zucker, Salz, Kaffee und Milch kommen auf den Prüfstand. Und man erfährt sehr genau, wie eine für den Menschen gesunde Ernährung aussehen sollte. Es werden Studien ausgewertet und die Meinung von Fachleuten gehört. Nicht zuletzt wird auch der gesunde Menschenverstand sensibilisiert. Das Buch ist sehr spannend. Eine gute Verständlichkeit ist gegeben. Man lernt eine ganze Menge über Lebensmittel. Es gibt viele gute Tipps, die leicht umzusetzen sind. Damit bieten die Autoren praktische Hilfe, die jeder sofort für sich nutzen kann.

Rezension von Heike Rau

Annette Sabersky und Jörg Zittlau
Mit Vorsicht zu genießen – Die neuen Lügen der Lebensmittelindustrie
320 Seiten, broschiert
Heyne Verlag
ISBN-10: 3453603273
ISBN-13: 978-3453603271
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Prof. Dr. Allessio Fasano und Susie Flaherty: Die ganze Wahrheit über Gluten

Prof. Dr. Allessio Fasano und Susie Flaherty: Die ganze Wahrheit über Gluten

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Bei Büchern zu Gesundheitsthemen lese ich immer zuerst die Autoreninfo. So weiß ich schon vor der Lektüre des Buches, dass Prof. Dr. Alessio Fasano Kindergastroenterologe und Direktor des Zentrums für Zöliakieforschung am Mass-General Hospital for Children in Boston, Massachusetts ist. Das Buch ist in Zusammenarbeit mit Susie Flaherty, der Kommunikationschefin des Zentrums, entstanden. Ich verspreche mir also von dem Buch umfassende und vor allem handfeste Informationen zum Thema Gluten und Zöliakie.

Tatsächlich hat mich das Buch überrascht. Denn scheinbar liegt hier wirklich einiges im Argen. Es scheint viel mehr Fälle zu geben, als bisher angenommen und auch die Krankheiten, die durch eine Unverträglichkeit von Gluten entstehen können, spielen sich unter Umständen nicht allein im Magen-Darm-Bereich ab.

Der Autor zeigt auf, wie er seine Arbeit begann und welche Ergebnisse seine Forschungsarbeit erbracht hat und er zeigt natürlich auch die Konsequenzen auf, die daraus entstanden sind. Natürlich ist diese Arbeit noch nicht beendet. Die Behandlung besteht ja bisher nur aus einer Ernährungstherapie. Doch auch hier bietet der Autor erfolgversprechende Zukunftsaussichten.

Im Buch geht es um Zöliakie, Glutensensivität und Weizenallergie. Der Autor möchte aber auch praktische Hilfe geben. Er zeigt auf, wie die Ernährungstherapie aussehen muss und liefert gleich Rezepte mit. Man erfährt im Buch, ob die Küche Betroffener tatsächlich frei sein muss von jedem glutenhaltigen Mehlstäubchen, was von Nahrungsmitteln mit dem Glutenfrei-Zeichen zu halten ist, ob Hafer nun verträglich ist oder nicht und mehr. Auch wenn die Regale mit glutenfreien Lebensmitteln immer voller werden, ist es doch keineswegs leicht, auf eine glutenfreie Ernährung umzustellen, die wirklich alles enthält, was der Mensch für eine gute Gesundheit braucht. Davon abgesehen, wird auch auf Patienten eingegangen, die nicht auf eine glutenfreie Ernährung ansprechen und weiterhin Problem haben.

Es geht aber auch um die Frage, ob Gluten generell von Menschen gemieden werden sollte. Macht Weizen tatsächlich irgendwann jeden krank? Der Autor bezieht hier, auf eine doch recht vorsichtige Art und Weise, Stellung. Wichtig scheint es mir vor allem, sich mit dem Thema einmal auseinanderzusetzen, um zu sehen, ob man eventuell selbst ein Problem mit dem Gluten hat und nur noch nicht drauf gekommen ist.

Fazit: Das Buch liest sich gut. Fachbegriffe werden nicht gemieden, aber immer sofort erklärt. Gut finde ich neben dem fachlichen auch den praktischen Teil des Buches. Das passt alles gut zusammen und ist wirklich hilfreich im Verständnis und der Therapie der Zöliakie.

Rezension von Heike Rau

Prof. Dr. Allessio Fasano und Susie Flaherty
Die ganze Wahrheit über Gluten
Aus dem amerikanischen Englisch von Claudia Fritzsche
384 Seiten, gebunden
Südwest Verlag
ISBN-10: 351709370X
ISBN-13: 978-3517093703
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Harro Albrecht: Schmerz – Eine Befreiungsgeschichte

Harro Albrecht: Schmerz – Eine Befreiungsgeschichte

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Schmerzen kennt fast jeder. Viele haben gelegentlich mit Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder mit Muskelkater zu tun. Manchmal wird der Schmerz auch chronisch oder wird als so stark empfunden, dass er eigentlich nicht auszuhalten ist. Schmerzmittel helfen dann nicht mehr oder verursachen Nebenwirkungen, die auch nicht hinnehmbar sind.

Der Medizinjournalist Dr. med. Harro Albrecht hat sich einmal ausführlich mit dem Schmerz beschäftigt. Über 600 Seiten hat das vorliegende Buch. Es geht vor allem darum, wie wir Schmerz empfinden und wie wir damit umgehen. Angestrebt wird scheinbar eine komplette Schmerzfreiheit. Möglich ist das allerdings nicht und auch nicht erstrebenswert, wie der Autor aufzeigt. Er berichtet von Menschen mit einem Gendefekt, die nie Schmerzen empfinden und denen damit die Warnfunktion des Schmerzes nicht zur Verfügung steht.

Interessant ist, dass der Schmerz sich verselbstständigen kann. Es ist praktisch keine Ursache zu finden. Dass es trotzdem schmerzt, ist unbestritten, eine Behandlung aber umso schwieriger. Der Autor hat sich ausführlich mit der Entstehung des Schmerzes beschäftigt und er ist dazu quer durch die Geschichte gegangen und hat Forscher und ihre Arbeiten noch einmal aus heutiger Sicht betrachtet.

Unser Umgang mit Schmerz muss überdacht werden. Die Behandlung muss auf den ganzen Menschen bezogen werden, also ganzheitlich sein, denn Umfeld, Lebensbedingungen und Psyche spielen eine Rolle. Der Griff zur Tablette ist nicht immer sinnvoll, man kann vieles tun, das Linderung verschafft.

Das Thema ist sehr detailliert aufgearbeitet. Der Autor schlägt einen erzählenden Ton an, sodass man als interessierter Leser gut durch die Kapitel geführt wird. Ich habe eine Menge gelernt. Mein Verständnis für den Schmerz ist gewachsen. Als Ratgeber ist das Buch sicherlich nicht gedacht. Aber die Auseinandersetzung mit dem Thema lässt doch ein wenig umdenken. Die eigene Betrachtungsweise verändert sich, einfach weil man nach der Lektüre Zusammenhänge, die den Schmerz betreffen, besser versteht.

Rezension von Heike Rau

Harro Albrecht
Schmerz – Eine Befreiungsgeschichte
608 Seiten, gebunden
Pattloch Verlag
ISBN-10: 3629130380
ISBN-13: 978-3629130389
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Hans-Ulrich Grimm: Die Kalorienlüge – Wie uns die Nahrungsmittelindustrie dick macht

Hans-Ulrich Grimm: Die Kalorienlüge – Wie uns die Nahrungsmittelindustrie dick macht

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„Die Kalorienlüge“ erschien erstmals 2008. Nun liegt das Buch in überarbeiteter Neuauflage vor. Das ist gut so, denn gerade, was die Ernährung betrifft, hat sich im Laufe der Jahre doch einiges geändert, könnte man denken.

Im Buch geht es vor allem um die Frage, warum die Menschen immer dicker werden. Seit 2008 hat sich da offenbar nicht viel verändert. Gesundheitsprobleme bestehen nach wie vor, sind vielleicht sogar noch größer geworden. Kein Wunder, denn auch das, was wir essen, hat sich nicht verändert. Die industriell verarbeiteten Lebensmittel mit ihren künstlichen Aromen und Geschmacksverstärkern sind weiter auf dem Vormarsch. Massentierhaltung gibt es nach wie vor. Obst und Gemüse werden weiter mit für den Menschen schädlichen Mitteln gedüngt und gespritzt und dann schön in Plastik abgepackt.
Was das für den Menschen bedeutet, erklärt Hans-Ulrich Grimm sehr genau. Es sind längst nicht mehr nur überzählige Kalorien, die dick machen. Da spielen offenbar noch ganz andere Faktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Der Autor hat das Buch erweitert, hat neue Studien ausgewertet und bekannte Fakten aus dem heutigen Blickwinkel noch einmal kritisch betrachtet. Insbesondere zum Thema Fett und Zucker sind die Erkenntnisse verändert. Aber es geht auch um das Plastik aus der Verpackung, das ebenfalls mit verantwortlich für unsere Gesundheit ist. Das alles ist sehr aufschlussreich.

Das Buch ist ernüchternd. Hans-Ulrich Grimm ist nun mal ein Kritiker der Nahrungsmittelindustrie. So trägt das Buch vor allem die Botschaft in sich, dass es so nicht weitergehen kann, obwohl es ja offensichtlich genau das tut. Deshalb bietet der Autor auch klare Lösungsvorschläge, die Ernährung betreffend. Es ist durchaus möglich, sich ohne industriell verarbeitete Lebensmittel zu ernähren. Es geht dabei nicht darum, einen perfekten BMI zu erreichen, sondern vielmehr um das individuelle Wohlfühlgewicht.

Rezension von Heike Rau

Hans-Ulrich Grimm
Die Kalorienlüge – Wie uns die Nahrungsmittelindustrie dick macht
320 Seiten, broschiert
Knaur Taschenbuch
ISBN-10: 3426786982
ISBN-13: 978-3426786987
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Matthias Sodtke: Ach, du dicker Moppelhase!

Matthias Sodtke: Ach, du dicker Moppelhase!

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Im Winter, wenn es kalt draußen ist, ist es drinnen sehr gemütlich. Da sitzt man gerne zusammen, vor allem, wenn es Oma Bärs selbst gebackene Möhrentorte gibt. Die ist unglaublich lecker. Nulli kann sich gar nicht bremsen. Ein Stück reicht ihm nicht. Doch als er auf dem Weg zur Küche am Spiegel vorbeiläuft, glaubt er, dass mit diesem irgendwas nicht stimmt. Nullis Spiegelbild hat einen ganz schön dicken Bauch. Am Spiegel kann es allerdings nicht liegen, denn Priesemut sieht aus wie immer. Er ist rank und schlank. Da geraten die Freunde ein kleines bisschen in Streit. Nulli bezeichnet Priesemut als „dürre Bohnenstange“, während Priesemut „dicker Moppelhase“ zu Nulli sagt. Verärgert gehen die beiden sich aus dem Weg. Doch später, als Nulli zum Basteln auf den Dachboden gehen will, bleibt er in der Bodenluke stecken. Da hört der Spaß aber auf! Priesmut muss sich etwas einfallen lassen, um seinen Freund zu befreien. Und Nulli sieht ein, dass er ein bisschen abnehmen muss.

Matthias Sodtke greift hier auf humorvolle Art und Weise ein Thema auf, das jeden interessiert. Kinder, die zu viel wiegen und abnehmen müssen, können sich mit Nulli identifizieren. Klar, kommen in so einer Geschichte keine Details zum Tragen, aber es kann doch Anlass für ein Gespräch sein und schon kleine Kinder für das Thema sensibilisieren, sodass Übergewicht sich erst gar nicht entwickeln kann. Nulli bekommt das über die Ernährung, mehr Bewegung und den Zuspruch seines Freundes Priesemut in den Griff. Was gesunde Ernährung ist und was man tun kann, um nicht dick zu werden, wird hier also ganz einfach erklärt. Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz. Die Bilder sprechen ihre eigene Sprache. Nulli und Priesmut mit ihrer überzeugenden Mimik und Gestik vermitteln Sachverhalte mit Humor. Die kunterbunte Bildergeschichte kann jedes Kind nachvollziehen.

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke
Ach, du dicker Moppelhase!
Mit Bildern von Helmut Kollars
72 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 383031227X
ISBN-13: 978-3830312277
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