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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Irland im 7. Jahrhundert. Schwester Fidelma und Bruder Eadulf sind auf dem Weg nach Gleann Geis. Doch kurz bevor sie Laisres Gebiet erreichen, stoßen sie auf Leichen. Während Eadulf am liebsten die Flucht ergreifen möchte, beginnt Fidelma, die auch Anwältin ist, sofort mit der Untersuchung. Es sind genau dreiunddreißig Leichen, angeordnet im Sonnenlauf. Erlitten haben alle Männer einen dreifachen Tod. Sie wurden erstochen, erdrosselt und erschlagen. Das alles deutet auf einen Ritualmord hin.

Es ist offensichtlich ein schlechter Zeitpunkt nach Gleann Geis zu gehen, um über die Gründung einer christlichen Kirche und einer Schule zu verhandeln. Tatsächlich sind Fidelma und Eadulf nicht gerade willkommen. Orla, die Schwester König Laisres, zeigt das ganz offen. Aber Fidelma, als Abgesandte von Cashel und Anwältin bei den Gerichten von Brehons, lässt sich nicht beirren. So muss Orla Fidelma und Eadulf Geleit geben.

Im Gästehaus wohnen noch zwei weitere Gäste. Das überrascht Fidelma. Es sind Bruder Solin, Sekretär des Erzbischhofs Ultan von Armagh und Bruder Dianach, sein Schreiber. Was die beiden im Schilde führen, ist Fidelma ein Rätsel.

Die Aufklärung des Ritualmordes wird Fidelma aus der Hand genommen. Aber auch hier in Gleann Geis weiß niemand wer die Toten sind und wer ihre Mörder. Die erste Ratssitzung wird zur Farce. Die Gespräche gestalten sich derart schwierig, dass Fidelma erwägt abzureisen. Zum Glück tut sie das nicht. Was sie nicht wissen kann ist, dass die Sicherheit der fünf Königreiche auf dem Spiel steht. Auch dass sie bald selbst unter Mordverdacht stehen wird, kann sie nicht ahnen.

Damit man gut hineinfindet in das Irland des 7. Jahrhundert, hat der Autor seinem Roman wichtige historische Informationen vorangestellt, die sehr interessant sind. Mit dem Keltenkrimi wird man dann auch wirklich gut unterhalten. Getragen wird die Geschichte von Schwester Fidelma, die sehr gebildet ist. Sie ist eine Meisterin der Diplomatie, spitzfindig und verschlagen noch dazu. Sie ist eine gute Beobachterin und Menschenkennerin. Die Dialoge sind dementsprechend spannend und bringen den Leser immer wieder zum Schmunzeln. Aber auch Eadulf tritt noch aus dem Schatten hervor, als Fidelma eingesperrt wird und er ihre Unschuld beweisen muss. Die beiden sind ein ungewöhnliches Team, dennoch arbeiten sie ausgesprochen gut zusammen.
Auch vom Schreibstil her lässt sich das Buch sehr gut lesen. Der Autor drückt sich sehr ansprechend und wohlüberlegt aus, der Text ist perfekt ausgearbeitet. Es ist das reine Lesevergnügen.
Der Keltenkrimi lässt auch an Spannung nichts zu wünschen übrig. Es gibt immer wieder überraschende Wendungen und neue Entwicklungen. Es ist wie ein Puzzle. Doch Fidelma gibt nicht auf, Teilchen um Teilchen zusammenzutragen. So kommt sie einer unglaublichen und sehr gefährlichen Verschwörung auf die Spur.
Von Anfang bis Ende ein lesenswertes Buch.

Über den Autor:
Peter Tremayne ist ein Pseudonym. Der anerkannte Historiker hat sich auf die versunkene Kultur der Kelten spezialisiert. 2002 wurde der Autor zum Ehrenmitglied der Irish Literary Society auf Lebenszeit ernannt.

Rezension von Heike Rau

Peter Tremayne
Tod im Tal der Heiden
Historischer Kriminalroman
Aus dem Englischen von Friedrich Baadke
420 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3-7466-2211-5
ISBN-13: 978-3-7466-2211-8
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