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Schlagwort: Howard Norman

Der Geisterfotograf

Der Geisterfotograf

1927. Als Peter Duvett seine Assistenzstelle bei dem Fotografen Vienna Linn antritt, ahnt er nicht im geringsten, was auf ihn zukommen wird.
Hals über Kopf verliebt er sich am Tag der Hochzeit in Viennas frisch angetraute, sehr direkte Ehefrau Kala, die ihm ihre Faszination für das Phänomen der Geisterfotografie nahe bringt. Für Vienna Linn reicht die Beschäftigung mit diesem Thema nicht aus. Er arrangiert Unfälle, um sie zu fotografieren. Manipuliert die Fotos, um sie für viel Geld als Geisterfotografien zu verkaufen. Ein gefährliches Geschäft, das auch Duvett zum Verhängnis werden könnte.

Schon der Titel macht neugierig auf das Buch. Und tatsächlich ist die Geschichte überaus faszinieren und unheimlich. Schon allein die Vorstellung, dass längst Verstorbene vielleicht doch auf sogenannten Geisterfotografien als schemenhafte Wesen wieder auftauchen könnten, löst ein Schaudern aus. Mit welcher Unverfrorenheit Vienna Linn die Hoffnung der Menschen für sich ausnutzt, ist unfassbar. Dazu kommt die Schilderung dieser merkwürdigen Dreiecksbeziehung, die sich über alle gesellschaftliche Normen mit Unverfrorenheit hinwegsetzt. Das Buch ist gut geschrieben. Der Autor hält die Spannung scheinbar mühelos. Er versteht es, den Leser mit einer ständig Unheil versprechenden Atmosphäre zu fesseln.

Über den Autor: Howard Norman lebt mit seiner Familie abwechselnd in Washington, D. C. und Vermont. „Der Geisterfotograf“ ist sein vierter Roman.

Rezension von Heike Rau

Howard Norman
Der Geisterfotograf
Aus dem Amerikanischen von Anna Kamp
352 Seiten, gebunden
Kindler Verlag, Berlin
ISBN: 3-463-40425-7

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