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Katharina von der Leyen: Dogs in the City

Katharina von der Leyen: Dogs in the City

Die Journalistin Katharina von der Leyen gibt gerne zu, dass sie einen Hundetick hat. Mit einem Mann, einer Katze und den Mops Theo und den Königspudeln Luise und Ida lebt sie zusammen. Später kommt noch das Italienische Windspiel Harry dazu. Auch in ihrer Vergangenheit hatte sie immer wieder ganz unterschiedliche Hunde. Sie ist also eine erfahrene Hundehalterin.
Aus ihrem Leben erzählt sie mit einem Zwinkern im Auge. Es ist sehr unterhaltsam zu lesen, wie es sich mit den Hunden gestaltet. Es gibt so viele Erlebnisse, die weiterzuerzählen sich lohnt. Die Charaktere der Hunde und ihre Beweggründe zu tun, was sie eben tun, werden auch immer mit menschlichen Eigenschaften verglichen. Dabei vermenschlicht die Autorin in ihrer Haltung Hunde aber keineswegs. Vielmehr verfügt sie über großen Sachverstand. Sie beweist, dass sie auch mit schwierigen Hunden umzugehen versteht. Im Buch werden nicht nur die guten Erlebnisse mit Hunden beschrieben. Auch über Schwierigkeiten wird gesprochen. Deutlich wird auch, wie verschieden Hunde doch sind.
Das Buch hat damit nicht einfach nur einen Unterhaltungswert. Man kann auch von der Autorin einiges über den Umgang mit Hunden lernen.
Das Buch ist mit sehr viel Humor geschrieben. Viele Situationen werden überspitzt dargestellt. Damit hat die Autorin die Lacher auf ihrer Seite. Und dennoch werden auch traurige, zu Herzen gehende Situationen nicht ausgespart.
Das Cover passt überhaupt nicht zum Buch. Es vermittelt ein wenig Oberflächlichkeit und reduziert das Buch auf seinen Unterhaltungswert. Über den Text würde man das nie sagen.
Mit im Buch sind auch einige Fotos der Hunde. Die schaut man gerne an. Mit einem Bild der Tiere vor Augen liest sich das Buch noch besser.

Rezension von Heike Rau

Katharina von der Leyen
Dogs in the City
Franckh-Kosmos Verlag
192 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3440113363
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Nina Blazon: Katharina

Nina Blazon: Katharina

Endlich hat die Großfürstin Katharina den lang ersehnten Thronfolger zur Welt gebracht. Die Zarin ist begeistert und nimmt das Baby in ihre Obhut. Katharina wird zunächst ohne Führsorge gelassen. Die Hofdame Valentina kümmert sich schließlich um sie. Im Gegenzug muss Katharina dafür sorgen, dass Valentina nicht gegen ihren Willen verheiratet wird.
Die Zarin geht davon aus, dass Valentina Katharina nicht gewogen ist. Doch die beiden schließen heimlich Freundschaft, spielen der Zarin ihre gegenseitige Abneigung nur vor.
Katharina ist wütend und enttäuscht. Sie wird in ihren Gemächern isoliert wie eine Gefangene. Ihren Sohn bekommt sie kaum zu sehen. Selbst die Gratulationsstunden sind nur eine Farce. Die Räume werden prunkvoll ausgestattet, aber nur für einige Stunden. Dann wird alles wieder abgebaut.
Ihr Gemahl will sie nicht an ihrer Seite haben. Es besteht sogar die Gefahr, dass er, als zukünftiger Zar, Katharina verstößt. Aber ohnehin will sie nicht die Frau eines Zaren sein, sondern lieber selbst regieren. Sie will Russland von der Sklaverei befreien.

Die Autorin erzählt nicht nur die Geschichte Katharinas auf ihrem steinigen Weg zum Thron. Weitere Hauptpersonen sind die geheimnisvolle Hofdame, auch die Schneegräfin genannt, das Samojedenmädchen Sinaida, das innerlich zerrissen ist und sich nach Freiheit sehnt. Und der Soldat Dima, der sich später in Sinaida verliebt. Diese Figuren sind wirklich gut beschrieben. Ihre Geschichten sind ergreifend geschildert.
Leider lenkt die Autorin damit zu sehr von Katharina ab. So ist es schwer Zugang zu ihr zu bekommen. Sie bleibt als Person recht blass. Viel zu wenig wird beschrieben, wie sie es letztendlich schaffen konnte, ihre Ziele zu erreichen. Die Autorin geht hier nicht ins Detail, überlässt viel der Fantasie des Lesers.
Dennoch, das Buch ist gut erzählt und liest sich leicht. Man kann gut folgen, da die historischen Hintergründe perfekt mit der Geschichte verwebt sind. Was historisch belegt ist und was Fiktion, kann man, falls Interesse besteht, in einem Nachwort noch mal nachlesen.

Über die Autorin:
Nina Blazon studierte in Würzburg und Ljubljana Germanistik und slawische Sprachen, unterrichtete dann an mehreren Universitäten und absolvierte ein Redaktionsvolontariat. Sie lebt heute als freie Journalistin und Autorin in Stuttgart. Ihr erster Roman „Im Bann des Fluchträgers“ wurde 2003 mit dem Wolfgang-Hohlbein-Preis ausgezeichnet.

Rezension von Heike Rau

Nina Blazon
Katharina
412 Seiten, gebunden
für junge Erwachsene
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3-473-35268-5
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