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Schlagwort: Kim Harrison

Blutspur

Blutspur

Vierzig Jahre ist es her, dass ein Viertel der Menschheit einem Virus zum Opfer gefallen ist. Das Leben hat sich seit dem grundlegend geändert. Auch Vampire, Kobolde und Untote verstecken sich nun nicht mehr.

Rachel Morgan ist eine Hexe, eine von den guten. Sie arbeitet als Kopfgeldjägerin in Cinsinnati. Allerdings hat sie seit Monaten keinen anständigen Fall mehr bekommen. Deswegen träumt sie davon, ein eigenes kleines Büro zu eröffnen. Sie möchte Ivy, ebenfalls ein Runner bei der Sicherheitsbehörde Inderland Security, mit dabeihaben. Doch Ivy fürchtet, dass ein Kopfgeld auf beide angesetzt wird. Rachel teilt diese Befürchtung nicht. Sie glaubt, dass die I. S. wolle, dass sie geht. Mit dabei ist auch Jenks, ein Pixie, der sich den beiden anschließen will.

Rachel kündigt tatsächlich ohne Probleme. Ihr Boss Denon ist allerdings nicht begeistert davon, dass sie Ivy mitnehmen will. Zwar kauft Ivy, die als Vampir geboren wurde, sich frei, doch Denon erklärt Rachel zu Freiwild.

Rachel fliegt zu allem Übel auch noch aus ihrer Wohnung. Ihre Vermieterin hat scheinbar Wind von der Morddrohung bekommen. Rachel kann nicht mal ihre Sachen mitnehmen, denn die sind verflucht. Inzwischen hat Ivy aber ein Büro in den Hollows gemietet. Es ist eine Kirche mit Friedhof im Hinterhof. Das Gebäude dient nicht mehr als Kirche und die Leichen wurden angeblich umgebettet. Der letzte Pfarrer ist ein Hexenmeister gewesen. Zu Rachels Überraschung hatte er einen Garten angelegt, der auch ihr eine große Hilfe ist.

Wie es ist, mit einem Vampir zusammenzuleben, bekommt Rachel bald zu spüren. Auf Ivy übt sie eine seltsame Faszination aus, die schnell auch mal gefährlich werden kann.

Rachel hat einen Plan, um aus dem Schlammassel, den sie verursacht hat, wieder herauszukommen. Sie will erreichen, dass Denon seine Morddrohung wieder zurücknimmt und sie in Ruhe lässt. Sie weiß, dass der Abgeordnete Trenton Kalamack mit Brimstone dealt und will ihn überführen. Doch kaum, dass sie sich aus der Kirche wagt, wird sie auch schon von Tiermenschen umkreist, die sie töten wollen. Als Mensch kommt sie nicht in das I. S.-Archiv, soviel steht bald fest. Doch Rachel ist eine Hexe. Und diese können sich verwandeln. Zur Not sogar in eine Maus.

Das Buch begeistert sofort, ist es doch mal etwas anderes. Hier ist tot zu sein eine weitere Lebensform. Deswegen begegnen sich in diesem Buch auch wahrhaft interessante Charaktere. Rachel, die eine Hexe ist, sticht natürlich heraus, ist sie doch die Hauptperson. Sie sieht sich in eine Lage versetzt, die ihr ganzes Können als Hexe fordert. Allerdings fehlt es ihr an Übung, so dass sie ein ums andere Mal in eine missliche Lage gerät. Beim Schutz ihres Lebens, ist Kreativität gefragt. Dass sie mit Ivy zusammenlebt, macht die Sache nicht gerade einfach, auch wenn diese alles für ihre Freundin tun würde. Sie muss mit allen Mitteln ihren Blutdurst unterdrücken, auch wenn sie schon einiger Zeit „trocken“ ist. Interessant, ja eigentlich schon niedlich, ist die Figur des kleinen Pixie, der immer wieder für eine Überraschung gut ist. Jenks sagt, was er denkt, so unpassend das auch manchmal ist.

Alle drei legen sich mit dem dealenden Unterweltboss an, von dem man nicht genau weiß, welcher Lebensform er angehört. So wird er leicht unterschätzt, was die Geschichte noch spannender macht.

Aber natürlich ist es vor allem das Mysteriöse, das an diesem Buch so begeistert. Die Autorin überrascht mit ihrem Verständnis von Fantasy und ihrer Art mit Humor zu schreiben. Das bedeutet für den Leser eine sehr unterhaltsame Lektüre.

Rezension von Heike Rau

Kim Harrison
Blutspur
Deutsche Übersetzung von Alan Tepper und Isabel Parzich
575 Seiten, broschiert
Wilhelm Heyne Verlag
ISBN-13: 978-3-453-43223-9
ISBN-10: 3-453-43223-1
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