Browsed by
Schlagwort: Mondhund

Der Mondhund

Der Mondhund

Der junge Polarhund heißt Monder. Weil es ihm gelang, ein Stück vom Mond abzubeißen, besitzt er nun ganz besondere Gaben. Er ist sehr neugierig, schleicht sich auch mal von seinem Rudel weg. Von den Hündinnen jedoch wendet er sich ab. Er will keine Familie gründen, keine Verantwortung übernehmen.

So beschließt er fortzugehen. Den vielen Gefahren will er sich stellen und auch die Einsamkeit schreckt ihn nicht. Er ist darauf erpicht, seine neuen Fähigkeiten auszuprobieren. Als Mondhund versteht er die Sprache aller Lebewesen und er kann sich verwandeln.

Es ist, als folge er einem unsichtbaren Ruf. Auf seiner Reise verwandelt er sich in eine Robbe und schwimmt in den Tiefen des Meeres. Er lebt als Rabe, als Mücke und als Rentier. Er sucht nach jenem Lebewesen, das sich am glücklichsten fühlt. Auch als Mensch würde er gerne zu leben versuchen. Doch dann gibt es kein zurück mehr in die Welt der Tiere.

Es ist ein wunderbares Buch, das man gar nicht mehr aus den Händen legen mag. Geschrieben mit viel Ausdruckskraft und Intensität, durchsetzt von Legenden um die Erschaffung der Welt. Monder, der Mondhund, erlebt auf seiner Suche nach dem Glück viele Abenteuer und er hört Geschichten, die ihn beeinflussen. Der Autor schreibt mit klarer, zwischen den Zeilen auch kritisch wirkender, und dennoch sehr poetisch klingender Sprache und großer Aufrichtigkeit. So kann man sich der Magie, die dieses Buch ausstrahlt, nicht entziehen.

Über den Autor:
Juri Rytchëu, geboren 1930 als Sohn einen Jägers in der Siedlung Uëlen auf der Tschuktschenhalbinsel im äußersten Nordosten Sibiriens, ist der erste Schriftsteller des zwölftausend Menschen zählenden Volkes. Mit seinen Romanen und Erzählungen wurde er zum Zeugen einer bedrohten Kultur und eines vergessenen Volkes.

Rezension von Heike Rau

Juri Rytchëu
Der Mondhund
Aus dem Russischen von Antje Leetz
121 Seiten, gebunden
Unionsverlag, Zürich
ISBN: 3-293-00351-6
Bestellen