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Schlagwort: Prinzessin

Sylvia Kreutz: Isidora von Wackelzahn

Sylvia Kreutz: Isidora von Wackelzahn

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Isidora ist eine sehr alte Drachin. Mit dem einen ihr verblieben Zahn kann sie nur noch Sahnetörtchen, Schokoladeneis und Wackelpudding essen. Leider haben die fahrenden Händler so etwas eher selten im Angebot. Aber wenn doch, ist die Freude natürlich groß. Isidora braucht bloß damit zu drohen, Feuer zu speien und schon bekommt sie ihr Festessen.

Eines Tages kommt Prinz Kuno, der schrecklich Schlaue, an Isidoras Höhle vorbei. Dass er tatsächlich so schlau ist, wie er behauptet, beweist schon die Tatsache, dass er, trotzdem er überfallen wurde, sich selbst, den Koch und ein Sahnetörtchen gefüllt mit Schokoladeneis und Wackelpudding retten konnte. Er ist empört, als Isidora ihm die Leckerei wegschnappt. Der Koch kann nämlich keine neuen Törtchen backen. Der Prinz hat kein Schoss, kein Gold, keine Juwelen und auch keine Küche mehr. Und als Isidora ihm versehentlich mit einem Drachenfeuer die Kutsche abfackelt, fehlt ihm auch noch der fahrbare Untersatz.

Immerhin kennt Isidora ein verlassenes Schloss. Gold und Juwelen hat sie in ihrer Höhle liegen. Also macht sich die Drachin mit Prinz Kuno und dem Koch auf den Weg, der alsbald von einem Mädchen versperrt wird, das behauptet eine richtige Prinzessin zu sein. Die hat dem Prinzen ja eigentlich noch gefehlt!

Die Geschichte wird im Stil eines modernen Märchens erzählt. Drache, Prinz und Prinzessin werden auf unkonventionelle Art und Weise beschrieben. Die typischen Klischees werden nicht bedient, aber immer mal wieder auf witzige Weise umfunktioniert. Das untypische oder unerwartete Verhalten sorgt für einige lustige Szenen und überraschende Wendungen, aber auch dafür, dass das Ende offen bleibt.

Zeichnungen gibt es auf jeder Seite und die sind wirklich sehr gelungen. Das Betrachten der detaillierten und sehr farbenfrohen Zeichnungen macht Spaß.

Die Geschichte wird von einer Erzählerin wiedergegeben. Isidora sitzt neben ihr und passt auf, das alles seine Richtigkeit hat. Ab und zu macht sie eine Bemerkung. Eine Geschichte aus solcher Perspektive zu erzählen, ist mal etwas anderes.

Rezension von Heike Rau

Sylvia Kreutz
Isidora von Wackelzahn
Eine Drachengeschichte
Illustrationen von Annalena Hunke
36 Seiten, gebunden
PepperBooks, Berlin
ISBN-10: 3943315088
ISBN-13: 978-3943315080
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Amanda Hocking: Die Tochter der Tryll – Verborgen

Amanda Hocking: Die Tochter der Tryll – Verborgen

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Wendy Everly ist eine Außenseiterin. Sie hat ihren eigenen Kopf, gibt sich unangepasst und lässt niemanden an sich heran. Ihr Tante Maggie und ihr Bruder Matt ermöglichen ihr dennoch einen Neustart in einer anderen Stadt und einer weiteren Schule. Wendy will sich diesmal wirklich Mühe geben und auch ihren Schulabschluss machen. Vielleicht kann sie sogar mit Finn Holmes, einem ebenfalls neuem Schüler, Freundschaft schließen. Auf dem Schulball tanzen beide sogar gemeinsam, auch wenn Finn sich Wendy gegenüber bald seltsam benimmt. Er kennt ihre Fähigkeiten. Wie sich herausstellt, weiß er, dass sie andere Leute mit ihrer Gedankenkraft beeinflussen kann.
Er sagt, sie wäre eine Tryll und nicht das Kind ihrer Eltern. Wendys Mutter hatte auch immer behauptet, dass sie nicht ihr Kind sein könne und sogar versucht, die Tochter umzubringen. Sie wusste, dass sie in Wirklichkeit einen Jungen geboren hat, auch wenn ihr nie jemand geglaubt hat.
Finn erzählt ihr von der Welt der Tryll und dass er beabsichtigt Wendy dorthin zu bringen. Wendy möchte ihre Tante und den geliebten Bruder, auch wenn sie das in Wahrheit nicht sind, keinesfalls verlassen. Doch bald wird sie dazu gezwungen. Sie muss sich eingewöhnen in die Welt der Tryll und akzeptieren lernen, dass sie die Tochter Königin Eloras ist und damit eine Prinzessin.

Die Geschichte ist auf märchenhafte Art gestaltet. Die ahnungslose Wendy hat bisher ein relativ normales, wenn auch schwieriges und von Schicksalsschlägen geprägtes Leben geführt. Als Leser kann man daran teilhaben, wie Wendy erfährt, dass sie kein Mensch, sondern eine Tryll ist. Zunächst fügt sie sich in das neue und sehr andere Leben ein. Doch ganz und gar verbiegen lassen möchte sie sich nicht. Und schon gar nicht will sie sich die Liebe zu Finn, der weit unter ihr steht, verbieten lassen.

„Verborgen“ ist der Auftakt einer Trilogie. Es ist ein gelungener Anfang, der Lust auf mehr macht. Das Buch ist spannend geschrieben und, auch wenn es an Tiefgang fehlt, sehr unterhaltsam. Dabei lässt es sich sehr flüssig lesen.
Wendy ist ein interessantes Mädchen. Man folgt ihr gerne auf ihrem Weg in eine spannende Zukunft. Das erste Teil deutet darauf hin, dass noch einiges zu erwarten ist.

Rezension von Heike Rau

Amanda Hocking
Die Tochter der Tryll
Band 1: Verborgen
Aus dem Amerikanischen von Violeta Topalova
304 Seiten, broschiert
cbt, München
ISBN-10: 3570161447
ISBN-13: 978-3570161449
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Prinzessin Gwendolina – Ein königlicher Auftritt

Prinzessin Gwendolina – Ein königlicher Auftritt

Immer wieder tut Gwendolina Dinge, die eine Prinzessin nicht machen sollte. So erscheint sie zum Frühstück im Nachtgewand. Ihr Vater König Gustav stört sich kaum daran. Er hat nur seine bevorstehende Schuhanprobe im Kopf. Seine Schwester Prinzessin Gunduhla ist allerdings entsetzt und macht ihrem Unmut überdeutlich Luft. Der Schuhtick des Vaters ist auch Grund zur Sorge. Man müsste die Steuern erhöhen. Doch dafür fühlt der König sich nicht zustände. Immer bleibt alles an Prinzessin Gunduhla hängen.
Dass ihre Tante sich um die Finanzen und ihr Vater um die neusten Schuhmodelle kümmern muss, kommt Gwenolina sehr gelegen, bedeutet es doch, dass niemand für sie Zeit hat.
Doch Prinzessin Gunduhla ordnet Unterricht beim Hauslehrer an, obwohl Sonntag ist. Jeder Widerspruch ist zwecklos. Widerwillig muss Gwendolina sich von der Zofe ankleiden und frisieren lassen.
Der Hauslehrer hat aber anscheinend gar nicht die Absicht Unterricht zu erteilen. So kann Gwendolina ein Gespräch zwischen ihrer Tante und dem Finanzminister erlauschen, das ihr überhaupt nicht gefällt. Grund genug, für sie, dazwischen zu gehen. Für dieses ungehörige Verhalten bekommt Gwendolina Dachbodenarrest und wird weggesperrt. Doch damit ist die Geschichte längst noch nicht zu Ende. Gwendolin entdeckt einen Geheimgang, der aus dem Schloss hinausführt. Der Arrest wird wohl alles andere als langweilig werden.

Die kleine Prinzessin Gwendolina schließt man sofort ins Herz. Sie ist ein freches, munteres Mädchen und sie lässt sich von ihrer strengen, boshaften Tante nicht unterkriegen. Die Geschichte wird Kindern gefallen. Sie ist überaus witzig und fantasievoll. Mit Prinzessin Gwendolina kann man tolle Abenteuer erleben.
Auch die anderen Charaktere im Buch gefallen, wie zum Beispiel der gutmütige König mit seinem Schuhtick.
Es ist klar, dass der Alltag im Schloss recht langweilig ist, da hilft auch der Unterricht bei dem vergesslichen Lehrer nicht viel weiter. Für Gwendolina erschließt sich also endlich ein Weg in die Freiheit, als sie den Geheimgang findet. Als Zuhörer ist man natürlich sehr gespannt, was sie dort erleben wird. Das Anhören der CDs macht keine Mühe. Anna König liest sehr ausdrucksstark. Es ist ein Vergnügen, ihr zuzuhören. Gekonnt setzt sie ihre wandlungsfähige Stimme ein und begeistert mit ihrer fröhlichen Art zu lesen.

Rezension von Heike Rau

Patricia Schröder
Prinzessin Gwendolina – Ein königlicher Auftritt
gelesen von Anna König
2 CD, ca. 153 Minuten
ab 8 Jahren
Steinbach sprechende Bücher
ISBN: 978-3886986392
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Prinzessin Rosamund, die Starke

Prinzessin Rosamund, die Starke

Weil König und Königin einen Krieg nach dem anderen verloren haben und auch sonst von nichts eine Ahnung haben, leben sie nun in einem schäbigen Wohnwagen am Rande des finsteren Waldes. Als die Königin schwanger wird, hofft der König auf einen Knaben, der zum Helden heranwachsen und sich eine reiche Prinzessin angeln kann, damit er seine Land zurückbekommt.

Allerdings wird es ein Mädchen. Aber auch sie könnte zu einer schönen Prinzessin heranwachsen, die von einer bösen Fee verwünscht wird. Denn dann müsste ein Prinz kommen und sie erlösen und alles wäre wieder gut.

Rosamund wächst heran, bis endlich die Zeit gekommen ist, dass sie heiratsfähig ist. Leider ist es gar nicht so einfach, eine geeignete böse Fee zu finden, die Rosamund verwünscht. Und doch gelingt es schließlich. Rosamund allerdings hat keine Lust auf eine Verwünschung. Sie schlägt die böse Fee kurzerhand nieder. Sie will sich selbst einen Prinzen suchen und macht sich mit dem Fahrrad des Königs auf den Weg.

Dem Märchenerzähler sind in seiner Fantasie die Pferde durchgegangen, anders kann man es nicht sagen. Zwar klingt das Märchen noch wie ein Märchen und natürlich gibt es gute und böse Feen, Drachen, Kobolde, Dämonen und ein hundertköpfiges Ungetüm, aber sonst, ist doch alles ein wenig anders. Prinzessin Rosamund scheint das Wort Emanzipation zu kennen. Sie lässt sich nichts gefallen oder vorschreiben. Sie ist frech und draufgängerisch und will sich ihren Mann selber suchen. Gerade für Kinder, die nur klassische Märchen kennen, ist das ein gelungener Spaß. Jede neu aufgeschlagene Seite ist für eine weitere Überraschung gut. Es ist schon verblüffend, welche unerwarteten Wendungen das Buch nimmt und wie gut die Geschichte damit in unsere Zeit passt, wo ja kleine Mädchen auch noch davon träumen Prinzessinnen zu sein, nur eben nicht wie früher.

Auch die Zeichnung sind anders als vom Märchenbuch gewöhnt. Prinzessin Rosamund hat kein langes blondes Haar. Sie trägt kein wunderschönes Kleid. Sie fällt auf durch ihre Größe, ihre Stärke und die vorwitzige Nase. Die Zeichnungen sind im Comic-Stil gehalten und passen so perfekt zu dieser außergewöhnlichen Geschichte.
Geeignet ist das Buch für Kinder ab 4 Jahren und für junge Frauen im heiratsfähigen Alter.

Über den Autor:
Martin Waddell wurde 1941 in Belfast geboren. Er arbeitete in verschiedenen Berufen und ist heute einer der bekanntesten Kinderbuchautoren England und kann mit zahlreichen Auszeichnungen aufwarten.

Über den Illustrator:
Patrick Benson wurde 1956 geboren. Er studierte klassisches Zeichnen und Grafik Design. Bevor er sich ganz dem Illustrieren von Bilderbüchern zuwandte, zeichnete er Trickfilme, schuf Skulpturen und arbeitete im Modegeschäft.

Rezension von Heike Rau

Martin Waddell / Patrick Benson
Prinzessin Rosamund, die Starke
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 4 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3-8303-1122-5
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