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Schlagwort: Richard Stark

Richard Stark: Keiner rennt für immer

Richard Stark: Keiner rennt für immer

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Zwei Banken sollen fusionieren. Elaine Langen, die Frau des Bankdirektors, dessen Bank geschluckt werden soll, wittert ihre Chance. Sie wird wissen in welchem Wagen das Bargeld transportiert wird. Sie erzählt Jack Beckham davon. Mit ihm hatte sie ein Verhältnis bis ihr Mann ihn wegen Betruges hinter Gitter gebracht hat. Nun ist er wieder frei. Beckham hat die entsprechenden Kontakte. Er hält sich an Parker und Dalesia, die auf so eine Gelegenheit nur gewartet haben. Allerdings wollen die beiden den Raubüberfall ohne Beckham durchziehen, denn auf den würde die Polizei sofort kommen.
Beckham braucht bloß einen Bewährungstermin nicht einhalten und schon ist er weg vom Fenster. Doch der hält sich nicht an die Abmachung. Elaine schießt ihm kurzerhand hinterrücks eine Kugel ins Bein und schon landet Beckham im Krankenhaus. Der glaubt allerdings, dass Parker auf ihn geschossen hat. Der hat jedoch ganz andere Probleme. Ein Kopfgeldjäger ist ihm auf der Spur, hat Fragen zu einer Parker bekannten Person, die verschwunden ist.
Polizistin Gwen Reversa beginnt unterdessen den Fall Jack Beckham zu untersuchen. Sie macht ihren Job gut – zu gut. Parker kommt ihr gerade noch zuvor, nimmt Elaine die Waffe ab, bevor die Polizistin es tun kann.
Für den Überfall wird noch ein dritter Mann gebraucht. McWhitney macht auch Bekanntschaft mit dem Kopfgeldjäger, der ihm ziemlich dumm kommt und bald nicht mehr gesehen wird. Doch Roy Keenan hat nicht alleine gearbeitet. Seine Mitarbeiterin kommt bald drauf, was in der Kleinstadt läuft.

Von Anfang an steht der Bankraub unter keinem guten Stern. Parker geht mit Professionalität vor, doch er wird an allen Ecken und Enden behindert. Man kann es kaum fassen, welche Kette von Ereignissen in Gang gesetzt wird, seit der Entschluss zum Bankraub feststeht. Für den Leser ist es ausgesprochen fesselnd, die Entwicklungen zu verfolgen. Der Focus wird auf Parker gerichtet, einem wirklich eiskalten und abgebrühtem Verbrecher mit sehr viel Charme. Allerdings weiß er nicht, wann es genug ist. Was geplant ist, wird durchgezogen. Wer sich nicht an Abmachungen hält, sich ihm in den Weg stellt, wird aus dem Weg geräumt. Da werden keine großen Worte gemacht.
Es sind einfach zu viele Eingeweihte und Mitwisser, die auf der Bildfläche erscheinen. Jeder hat seine eigenen Ziele im Hinterkopf, die es zu verfolgen gilt. So wird Parkers Plan immer wieder über den Haufen geworfen. Er muss improvisieren und macht das gut.
Man fühlt sich als Leser direkt mit in den Krimi einbezogen. Man fühlt mit. Der hintergründige, oftmals sehr trockene Humor kommt gut an. Der Autor sorgt für immer neue Überraschungen und damit für den perfekten Spannungsbogen. Seine Art zu schreiben gefällt. Die Handlung ist sehr gut vorstellbar. Ganz großes Kino!

Rezension von Heike Rau

Richard Stark
Keiner rennt für immer
Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Stingl
288 Seiten, Klappenbroschur
Paul Zsolnay Verlag
ISBN-10: 3552054634
ISBN-13: 978-3552054639
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