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Der Rote

Der Rote

Hermann Pauli, Zoologe und Hochschullehrer an der Uni in Kiel, hat seine Forschungsreise beendet. Seine Rückreise von Neuseeland nach Deutschland steht kurz bevor. Nur die Wale will er sich noch ansehen. Viele kommen deswegen nach Kaikoura, so tritt er die Bootsfahrt mit einer Gruppe Familien mit Kindern und älteren Leuten an. Der Achtundfünfzigjährige hofft, dass ihn das etwas aufmuntert, leidet er doch seit dem Tod seiner Frau an Depressionen.

Besonders ein junger Pottwal begeistert die Touristen. Doch was fast niemand sieht, er ist verletzt. Außer ihm, dem Kapitän und einem Kind bemerkt das keiner. Hermann ist ohnehin alarmiert. Die See hat einen ungewöhnliche Farbe angenommen. Dann plötzlich, einige Seemeilen voraus, kommt es zu einem Seebeben, das aussieht wie ein Vulkanausbruch. Die See kocht, braune Fontänen bahnen sich ihren Weg in Richtung Himmel. Das Boot wird hin und her geworfen. Eine riesige Welle rast heran.

Die Menschen auf dem Boot überleben. Auch Hermann, der vom Kapitän aus seiner Bewusstlosigkeit geholt wird. An Land hat es Tote gegeben, alles ist verwüstet. Auch die Besatzung eines Forschungsbootes hat überlebt. Aber die eben noch von ihnen beobachteten Wale sind weg. Doch irgendetwas anderes ist ganz in der Nähe. Es scheint ein riesiger Kalmar zu sein, größer als ihr Boot, die „Warrior“.

Ein alter Mann erzählt Hermann von den Kalmaren, die es an der Küste zwischen South und Goose Bay angespült worden sind. Hermann, der ja ein Kalmar-Experte ist, lässt das keine Ruhe. Er begibt sich an den Strand und was er dort entdeckt, kann man ruhig als wissenschaftliche Sensation bezeichnen. Dass der Wissenschaftler bald etwas noch Spektakuläreres entdecken wird, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

„Der Rote“ ist ein Wissenschaftsthriller. Erzählt wird von einer Naturkatastrophe, die etwas ans Tageslicht befördert, was so ein Mensch noch nie gesehen hat. Schon das macht das Buch ungeheuer spannend.
Hauptperson der Geschichte ist Hermann Pauli, ein Wissenschaftler, dem das Leben sehr zugesetzt hat, so dass er sich schon fast aufgegeben hat. Zu leben ist ihm eine Last geworden. Er ist dennoch eine faszinierende Persönlichkeit, denn als er sich seiner spektakulären Entdeckung gegenüber sieht, packt ihn der alte Ehrgeiz und sein Forschergeist erwacht zu neuem Leben.

Seine Begeisterung springt auch auf den Leser über.
Die Story ist wirklich gut aufgebaut und wird in einem atemberaubenden Tempo erzählt. Das ist keine Fantasy, genau so etwas könnte wirklich passieren. Auf der einen Seite ist es beängstigend, auf der anderen Seite wird das Bewusstsein dafür geschärft, dass unsere Erde durchaus noch mit Unentdecktem aufwarten kann.
Die Geschichte trägt damit auch eine Botschaft, bei der es um Natur- und Artenschutz geht. Hermann Pauli ist ein Forscher. Er sieht sich aber denen gegenüber, die in Unbekanntem eine Gefahr sehen und nur an Vernichtung denken. Für Pauli beginnt damit ein Kampf, den er eigentlich nicht gewinnen kann.

Rezension von Heike Rau

Bernhard Kegel
Der Rote
544 Seiten, gebunden
marebuchverlag, Hamburg
ISBN: 978-3866480674
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Charlie Bone und der Rote König

Charlie Bone und der Rote König

Mitten in der Nacht wird Charlie von den Flammen geweckt. Die drei Katzen Aries, Leo und Sagittarius wollen Charlie warnen. Sie haben Sorge, dass etwas aufgeweckt werden könnte, falls jemand den Schlüssel findet. Charlie soll auf Schatten achten und auf seine Mutter aufpassen. Mit dieser Botschaft kann er nicht viel anfangen.
Aber es gibt auch Grund zur Freude. Benjamin ist wieder da. Als Charlie mit seinem Freund zu Mr. Onimous kommt, um Benjamins Hund Runnerbean im „Glücklichen Haustier“ abzuholen, ist es mit der Freunde allerdings vorbei. Die beiden erfahren, dass alle Tiere verschwunden sind, so auch Emmas Ente und die Ratte Rembrandt, die Billy gehört. Sogar die blaue Boa, ein magisches Geschöpf, ist nicht auffindbar.
Billy entdeckt seine Ratte dann aber in der Vorratskammer. Und da er Tiere verstehen kann, erfährt er, was passiert ist. Die Tiere sind in ein Schutzgebiet jenseits des Flusse geflüchtet. Man nennt dieses Gebiet den Wilden Wald. Passiert ist das während eines herbeigehexten Schneesturms, bei dem es auch ein Erdbeben gegeben hat. Jemand muss also den Schatten schon geweckt haben.

Charlie und Billy müssen wieder in die Bloor-Akademie. Hier erfahren sie, dass auch die Tiere der anderen Kinder verschwunden sind. Nur Fidelios Katze, die aber taub ist, ist nicht geflüchtet und auch Hund Benedikt, den die Köchin überredet hat, zu bleiben, ist noch da.
Beim Erledigen der Hausaufgaben entdeckt Charlie im Königszimmer etwas sehr Beunruhigendes. Auf dem Porträt des Roten Königs bewegt sich ein Schatten. Auch Hund Benjamin hat etwas gesehen. Eine Hexe mit zwei Schatten, von denen ein Schatten sich in einen Mann in mittelalterlichem Gewand verwandelt hat.
Olivia und Emma zeigen Charlie das geplünderte Versteck des Schlüssels. Es ist ein Spiegel, mit dessen Hilfe Charlie gehofft hatte, seinen Vater zu finden, der nun bereits zehn Jahre verschwunden ist.
Wieder zu Hause wird Charlie von seinem Zauberstab, der die Gestalt einer Motte hat, geweckt. Das grün gekleidete Mädchen, dass er schon mal gesehen hat, gibt vor, ihn irgendwohin bringen zu wollen. Angeblich weiß sie, wo die Tiere sind. Ihr Vater soll angeblich eine Freund von Charlies Vater gewesen sein. Außerdem ist sie auch ein Kind des Roten Königs. Charlie beschließt, ihr zu vertrauen. Was bleibt ihm auch anderes übrig.

Das Warten auf den fünften Band hat sich gelohnt. Die Autorin dürfte die Erwartungen eines jeden Lesers aber noch übertreffen. Die Spannung knistert diesmal geradeso und das von der ersten Seite an. Charlie erlebt wieder unglaubliche Abenteuer. Hat man sich erst einmal eingelesen, kann man gar nicht wieder aufhören. Die Handlung ist perfekt aufgebaut. Charlie geht wieder in Bilder und Billy spricht mit den Tieren. Emma nutzt ihre Begabung fliegen zu können, indem sie sich in einen Vogel verwandelt und Olivia vervollkommnet ihre noch geheime Gabe, Illusionen schaffen zu können. Trotz ihrer Sonderbegabungen haben die Kinder es aber schwer, sich gegen ihre Widersacher durchzusetzen. Zu nennen wäre hier Manfred mit seinen hypnotischen Kräften oder Lysander, der Geister herbeirufen kann. Alle Charaktere sind perfekt beschrieben und sorgen für jede Menge Hokuspokus. Charlies Großmutter Maisie hat diesmal eine traurige Rolle zu spielen. Sie verbringt fast die ganze Zeit in gefrorenen Zustand. Seine Mutter verliebt sich Hals über Kopf und droht Charlies Vater zu vergessen. Sie ahnt allerdings nicht, dass ihr Herz mit Zauberkraft gestohlen wurde.
Aber die Hauptsache ist, dass endlich die offenen Handlungsstränge geschlossen werden. So wird auch das Rätsel um Charlies Vater wird gelöst.

Über die Autorin:
Jenny Nimmo spielte nach ihrem Schauspielstudium Kindertheater und arbeitete beim Rundfunk. Ihr erste Kinderbuch erschien 1975. Ihre Bücher wurden mehrfach mit dem britischen „Smartie-Award“ für Kinderliteratur ausgezeichnet und teilweise fürs Fernsehen verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in einer alten Wassermühle in Wales.
Rezension von Heike Rau

Jenny Nimmo
Charlie Bone und der Rote König
aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann
352 Seiten, gebunden, ab 10 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3-473-34484-2
ISBN-13: 978-3-473-34484-0
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