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Schlagwort: Vampir

Ulrike Schweikert: Das Herz der Nacht – Mit GEWINNSPIEL

Ulrike Schweikert: Das Herz der Nacht – Mit GEWINNSPIEL

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Fürstin Therese Kinsky ist ihrem Retter András Petru Báthory sehr verbunden. Aussichtslos war ihre Lage, als die Pferde mit dem Phaeton durchgingen. Es hätte ihr Tod sein können. So sorgt sie dafür, dass sie diesen faszinierend Mann wiedersieht. Auf ihren Wunsch hin erkundigt er sich am nächsten Abend nach ihrem Befinden. Später in der Nacht kommt er noch einmal und trinkt vom Blut ihres Mannes, bevor er unbemerkt auch in ihr Gemach vordringt, nur um zu sehen. Er ist nicht der Einzige, der nachts im Palais umherschleicht. Kammermädchen Liesbeth ist zu einem kurzen Stelldichein unterwegs. Sie kommt nicht ungeschoren davon.

Fürstin Kinsky und Graf Bárthory freunden sich immer mehr an. Sie nehmen sogar gemeinsam am gesellschaftlichen Leben teil, auch wenn Fürst Kinsky, mit dem sie in unglücklicher Ehe verbunden ist, es unterbinden will.
Doch dann werden die Besuche des Grafen seltener. Eine weitere Frau, auf die ihn Fürstin Kinsky auch noch selbst aufmerksam gemacht hat, vermag ihn zu begeistern. Es ist die begabte, aber sehr zurückgezogen lebende Pianistin Karoline Wallberg. Er nimmt Klavierunterricht bei ihr. Ihre uneheliche Tochter Sophie kommt dem Fremden nicht mit ihrem Vertrauen entgegen. Sie spürt, dass etwas Unheilvolles ihn umgibt.

Für die bestialischen Morde an jungen Frauen Wiens ist Graf Bárthory aber nicht verantwortlich. Und dennoch führt eine geschickt gelegte Spur zu ihm. Der kaiserlich-königliche Kommissär Hofbauer ist in seinem Ehrgeiz nahe dran, ihn der Verbrechen zu überführen.

Graf Bárthory ist ein charismatischer Vampir, der seine Geheimnisse geschickt verbirgt. Er ist Scheusal und Liebender zugleich und das fasziniert an ihm. Die Frauen, die ihm zu Füßen liegen, scheint er geradewegs ins Verderben zu führen. Es ist nicht sein Bestreben. Es ist sein Schicksal. Das wird sehr deutlich gemacht.

Auch wenn Graf Bárthory die Hauptrolle spielt, so sind auch die anderen Charaktere sehr gut ausgearbeitet.
Man liest das Buch mit Faszination und Beklemmung zugleich. Es spielt im winterlichen Wien des 19. Jahrhunderts und die frostige nächtliche Kälte tut ein Übriges. Die Kulisse wird gut beschrieben. Die Geschichte spielt in einem interessanten historischen Kontext. Hier sind viele Details eingeflossen.

Die Szenerie ist also perfekt. Das Geschehen stimmig. Mit ihrem leicht lesbaren Schreibstil führt die Autorin auf unterhaltsame Weise durch das Buch. Das Geheimnisvolle, das Gefährliche ist immer präsent. Es ist eine klassische Vampirgeschichte, die von bekannten Klischees lebt ohne klischeehaft zu wirken. Das gefällt sehr gut.

Rezension von Heike Rau

Ulrike Schweikert
Das Herz der Nacht
476 Seiten, broschiert
Egmont LYX
ISBN-10: 380258497X
ISBN-13: 978-3802584978
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Der Vampir von Ropraz

Der Vampir von Ropraz

Rosa Gilliéron ist an einer Hirnhautentzündung gestorben. Das Begräbnis findet am 19. Februar 1903 statt. Am 21. macht François Rod, der mit seinem Sohn im in der Nähe des Friedhofs gelegenen Wald Holz machen will, eine grausige Entdeckung. Eigentlich wollte er an Rosas Grab ein Gebet sprechen. Doch die Grabstätte wurde zu seinem Schrecken geöffnet, die Leiche geschändet.
Totengräber Cosandey stellt das ganze Ausmaß der abscheulichen Tat fest. Er bricht zusammen, muss wiederbelebt werden. Doktor Delay stellt fest, dass ein Wahnsinniger sich über die Leiche hergemacht haben muss.

Der Vampir von Ropraz wird der Mörder der jungen Rosa genannt. Er versetzt die Bewohner des Dorfes in Angst und Schrecken. Knoblauchgirlanden und Heiligenbilder werden aufgehängt. Der Aberglaube blüht. Die Stimmung schaukelt sich hoch. Der Mörder läuft frei herum. Niemand kann sich mehr sicher fühlen. Ein Schuldiger muss her!

Der Autor macht nicht viele Worte um diese Geschichte. Und doch drückt er sich so überaus treffend aus, dass einem das Blut in den Adern gefriert. Der Schreibstil des Autors wirkt unterkühlt. Er überlässt es vollständig dem Leser, Schlüsse aus dem Geschehen zu ziehen. Die Fantasie des Lesers treibt Blüten. Manchmal aber, gerade da, wo man sich wünscht, der Autor würde schweigen, wird er überaus direkt und löst damit zwiespältige Gefühle aus.

Genau, wie die Dorfbewohner im Buch, möchte man beruhigt werden. Der Mörder gehört hinter Schloss und Riegel. Da aber niemand auf die Schnelle gefunden wird, dem man die Tat nachweisen kann, wird ein Sündenbock präsentiert. Tatsächlich könnte er die Tat begangen haben. Aber die Zweifel lassen sich nicht vom Tisch wischen. Auch als Leser beginnt man zu spekulieren, fühlt die Zerrissenheit der Dorfbewohner und Behörden nach. Gruseliger und berührender kann Krimi nicht sein!

Rezensionen von Heike Rau

Jacques Chessex
Der Vampir von Ropraz
Aus dem Französischen von Elisabeth Edl
96 Seiten, gebunden
Nagel & Kimche
ISBN: 978-3312004164
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Ein Vampir im Haus

Ein Vampir im Haus

Es ist schon eine unheimliche Vorstellung, einen Vampir im Haus zu haben. Aber genau diese Vermutung haben Thomas und Lucia. Und das ist nicht einmal unbegründet. Der neue Nachbar Herr Lucarda aus dem Erdgeschoss hat seine Wohnung seltsam eingerichtet, wie die Pförtnerin, die dort putzt, zu erzählen weiß. Nicht nur das Schwarz die dominierende Farbe in den Zimmern ist, Herr Lucarda besitzt auch ein große Truhe, die ihm gut als Sarg und damit als Schlafgelegenheit, dienen könnte. Keiner im Haus mag den wortkargen Mann, außer Camilla, eine weitere Nachbarin.
Das Interesse der Kinder ist geweckt. Gemeinsam sehen sie sich den Film „Dracula“ an und stellen mit Erschrecken fest, dass Herr Lucarda dem Hauptdarsteller Bela Lugosi sehr ähnlich sieht. Die beiden haben den gleichen stechenden Blick. Thomas und Lucia lesen auch das Buch und erfahren weitere gruselige Details. Nächtliche Albträume sind die Folge. Sorgen machen sich die beiden auch um Herrn Oliva aus dem zweiten Stock. Er ist derart blass, dass man meinen könnte, ein Vampir wäre über ihn hergefallen. Außerdem schnüffelt er Camilla nach. Die Gefahr scheint also real.

Es ist sehr spannend, zu verfolgen, wie die Geschichte sich entwickelt. Die Kinder haben zwar gute Gründe für ihren Verdacht gegenüber Herrn Lucarda, aber ein bisschen anders als gedacht, entwickelt sich die Geschichte schon.
Thomas und Lucia sind zwei tolle Kinder mit sehr viel Fantasie. Thomas sieht sehr schnell Gespenster, wogegen Lucia sich eigentlich eher von Vernunft leiten lässt. Dennoch gehen beide in die Falle. Die Dialoge der beiden sind dem entsprechend spannend und auch oft sehr humorvoll, so dass beim Lesen bei allem „Grauen“ immer wieder ein Lächeln ins Gesicht des Lesers gezaubert wird. Das Buch zu lesen, macht also sehr viel Spaß. Es eignet sich aber auch gut zum Vorlesen für Grundschulkinder. Mit im Buch sind einige Zeichnungen, die das Vorstellungsvermögen anregen, auch diese gefallen gut.

Rezension von Heike Rau

Carlo Frabetti
Ein Vampir im Haus
112 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
Bloomsbury Kinderbücher und Jugendbücher
ISBN: 978-3827052155
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