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Schlagwort: Dorfpolizist

Rita Falk: Zwetschgendatschikomplott

Rita Falk: Zwetschgendatschikomplott

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Mit gleich drei Morden hat es der Eberhofer zu tun. Da bringt zur besten Wiesenzeit jedes Jahr jemand eine Prostituierte um. Gesehen hat kaum jemand was, also muss sich der Eberhofer zusammen mit dem Birkenberger, der eigentlich eher privat ermittelt und der Steffi, die eher die Büroarbeit macht, was zusammenreimen, um Vorwärts zu kommen. Der Mörder scheint ein Auto gefahren zu haben, das man selten sieht, das ist ein guter Ansatzpunkt, bringt aber erst mal nicht viel. Für Eberhofer ist es der reine Stress, wenn es so langsam vorwärtsgeht und der Chef drauf drängelt, dass endlich jemand verhaftet wird.
In Kaltenkirchen ist es auch vorbei mit der Ruhe, weil für die Touristen ein Hotel gebaut werden soll. Die einen wittern Arbeit und Umsatz, die anderen fürchten um die beschauliche Ruhe im Dorf. Aber zum Glück weiß der Eberhofer, was für das Dorf am besten ist. Notfalls lässt sich das mit Waffengewalt durchsetzen.
Privat läuft es auch nicht gut, seit er die Hochzeit mit der Susi verschlafen hat. Aus der Sache scheint der Eberhofer nicht wieder rauszukommen. Die Oma ist sauer bis zum Geht-nicht-mehr.

Ich freue mich jedes Mal auf den neuen Eberhofer-Krimi. Man wird gut unterhalten und hat was zum Schmunzeln. Der Fall ist vielleicht nicht spektakulär, aber das Drumherum zählt schließlich auch. Der Eberhofer ist ein Typ, der gut gefällt, auch wenn er schon mal ziemlich rabiat ist mit seiner großen Klappe. Dass er es sich noch nicht mit dem Birkenberger verscherzt hat, ist schon ein Wunder. Die Seiten sind also gut gefüllt mit lustigen Szenen und komischen Dialogen. Und zwischendurch wird es manchmal ernst, nämlich dann, wenn der Eberhofer grade mal nichts isst und es wirklich um den Fall geht. Und wenn wir gerade beim Essen sind … Es gibt wieder Rezepte von der Oma im Anhang. Selbstverständlich auch zum Zwetschgendatschi!

Rezension von Heike Rau

Rita Falk
Zwetschgendatschikomplott
Ein Provinzkrimi
272 Seiten, gebunden
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423260440
ISBN-13: 978-3423260442
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Krischan Koch: Mordseekrabben

Krischan Koch: Mordseekrabben

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Lust auf Sommerurlaub hat Thies Detlefsen eigenglich nicht. Der Dorfpolizist fände eine Mordermittlung in Fredenbüll viel unterhaltsamer. Er fährt dennoch mit seiner Familie rüber nach Amrum. Seine Frau und die zwei Kindern entdecken im Doppelbett ihrer Pension eine männliche Leiche. Allerdings hält Thies das für reine Fantasie. Denn als er nachschaut, ist kein Toter zu entdecken.

Während Thies dem Phantom nur halbherzig nachjagt, taucht der Tote wieder auf. Diesmal in einem Geräteschuppen, der dem Vogelwart Nils Gerckens gehört. Auch der behält ihn nicht. Und so bekommt der Tote einen Ruheplatz in der großen Kühlbox des Eisverkäufers, bevor er dann am Strand wieder auftaucht.

Bei einer Leiche bleibt es nicht. Der nächste Tote ist der neue Kurdirektor Heiner Griepenstroh. Überhaupt fällt der Blick nun auf die Stammtischrunde der „Kombüse“. Denn es wird hier auch eine Person vermisst. Es ist der Bauunternehmer Pohlmann.

Da muss Thies wohl nach einem Serienmörder fahnden. Auch wenn er hier nicht so ganz zuständig ist. Unterstützung erhält er von der wirklich nicht schlecht aussehenden Hauptkommissarin Nicole Stappenbeck, die seiner Frau Heike allerdings ein Dorn im Auge ist. Wie soll er da nur Familienurlaub und Serienmordermittlung unter einen Hut bringen?

Thies Detlefsen kann auch im Urlaub nicht von der Arbeit lassen. Er ist ein Wichtigtuer, aber einer mit Charme. Mit dem Fall geht es allerdings nur sehr schleppend vorwärts. Thies blickt, genau wie der Leser, überhaupt nicht durch. Es ist doch nicht ganz leicht den Überblick zu behalten und die Personen nicht miteinander zu verwechseln. Es gibt einige Längen und der rote Faden ist nicht immer erkennbar.

Aber irgendwann sortiert sich alles. Das ist die Stärke des Buches. Auf wirklich witzige Weise werden eigentlich unwesentliche Beobachtungen zu Erkenntnissen zusammengeführt. Das niemand nichts gesehen hat, das gibt es ja nun mal selten. Und so führt eins zum anderen und dann schließlich zu einer interessanten Aufklärung der Mordfälle und einiger dubioser Machenschaften auf der Insel.

Rezension von Heike Rau

Krischan Koch
Mordseekrabben
Ein Inselkrimi
272 Seiten, broschiert
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423215151
ISBN-13: 978-3423215152
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Rita Falk: Sauerkrautkoma

Rita Falk: Sauerkrautkoma

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Diesmal darf der Franz Eberhofer nicht in Niederkaltenkirchen ermitteln. Er wird zwangsversetzt nach München, obwohl ihm die Großstadt gar nicht liegt. Er ist auch nicht bereit, da zu wohnen. Lieber donnert er mit Sirene und Blaulicht die nicht unerhebliche Strecke hin und her, um in seinem Saustall zu übernachten.
Trotzdem lassen die Oma und der Papa es sich nicht nehmen, dem Bub in München einen Überraschungsbesuch abzustatten. Gekommen sind sie nicht etwa mit dem Zug, sondern mit dem alten Opel Admiral vom Papa. Sie begleiten Franz, der mit dem Birkenberger Rudi verabredet ist, ins Augustiner und hinterher ist das alte Auto weg. Taucht aber zwei Tage später wieder im Dachauer Forst auf.
Das Auto stinkt erbärmlich, hat den Ausflug aber sonst gut überstanden. Es fehlt nichts. Aber wie sich später herausstellt, ist etwas dazugekommen. Im Kofferraum liegt die Leiche einer jungen Frau.
Weil keiner sich zuständig fühlt, muss sich Franz der Sache annehmen.
Dabei hat er wirklich genug am Hals. Der Leopold ist, weil er in einer Ehekrise steckt, wieder zuhause eingezogen und das geht dem Franz ordentlich gegen den Strich. Und dann macht da einer frech der Susi den Hof und Franz sieht sich gezwungen seiner Angebeteten einen halbherzigen Heiratsantrag zu machen, damit die nicht auf dumme Gedanken kommt.

Grandios! Auch mit diesem mittlerweile fünften Buch um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer wird man wieder sehr gut unterhalten. Abwechslung bringt seine Zwangsversetzung nach München mit sich, denn eine Großstadtpflanze ist der Eberhofer nun wirklich nicht und stellt sich demensprechend an.
Überhaupt scheint diesmal der Mordfall, der eigentlich nicht schlecht konstruiert ist, in den Hintergrund zu rücken, denn familiäre Probleme und Dorfangelegenheiten nehmen den Franz Eberhofer ordentlich in Beschlag. Selbst die Hunderunden mit dem Ludwig dauern ungewöhnlich lange.
Mit im Buch sind wieder Rezepte von der Oma. Wobei beim „Gedampften Sauerkraut“ ein Hinweis auf die möglichen Nebenwirkungen bei empfindlichen Menschen fehlt. So ein Sauerkrautkoma steckt man nämlich nicht so leicht weg!

Rezension von Heike Rau

Rita Falk
Sauerkrautkoma
Ein Provinzkrimi
272 Seiten, Klappenbroschur
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423249870
ISBN-13: 978-3423249874
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Krischan Koch: Rote Grütze mit Schuss

Krischan Koch: Rote Grütze mit Schuss

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Der Entführungsfall kommt wie gerufen. Für Dorfpolizist Thies Detlefsen ist es nämlich viel zu ruhig im Dorf. Da steht dann doch zu befürchten, dass seine Stelle im beschaulichen Fredenbüll weg rationalisiert wird. Was tatsächlich passiert ist, weiß keiner, aber Thies rechnet grundsätzlich mit Schlimmsten, denn nur das macht Eindruck. Fest steht jedenfalls, dass Swaantje, die Frau des Versicherungsmaklers Leif Ketels, unauffindbar ist, auch wenn sie heute Morgen noch beim Friseur war, wie Thies von seiner Frau Heike weiß. Wenn eine Frau dann aber nicht wie gewohnt, mit dem Abendessen auf ihren Mann wartet, kann nach Thies Meinung nur eine Entführung vorliegen.

Dass Swaantje sich heimlich mit Biobauer Jörn Brodersen in der alten Remise getroffen hat, kann Thies nicht wissen. Dass Leif Ketels den beiden auf die Spur gekommen ist, ahnt er nicht. Ebenfalls noch lange geheim bleiben wird, dass es hier zu einigen unglücklich verlaufenden Ereignissen gekommen ist.
Jedenfalls bleibt Swaantje verschwunden und Jörn Brodersen erleidet einen seltsamen Unfall mit dem Mähdrescher, bei dem er zu Tode kommt. Für Thies ist das ganz klar Mord. Also fordert er eilig Verstärkung an. Und die kommt auch in Gestalt der überaus hübschen Kriminalhauptkommissarin Nicole Stappenbek.

Weit ab vom Schuss liegt das nordfriesische Fredenbüll. Die Schafe sind hier in der Überzahl. Bei 176 Einwohnern kennt man sich untereinander. Die Dorfidylle ist ganz wunderbar in Szene gesetzt. In der Dorfkneipe und beim Frisör spielt sich das Leben ab. Der Krimi unterhält sehr gut, denn der Fall wird mit Humor betrachtet. Die Charaktere sind allesamt sehr eigenwillig. Eine komische Szene jagt die nächste. Der Fall selbst ist einigermaßen skurril. Was da zusammenkommt, ist schon beachtlich.

Interessant ist, dass der Leser in die Vorkommnisse eingeweiht wird. Beim Lesen ist man also der Polizei immer eine Ecke voraus und weiß, wann Thies und seine Kollegin richtig liegen oder sich täuschen. Man weiß, wer etwas zu verbergen hat und wann einer lügt. Nur den Mörder kennt man nicht.
Das Buch unterhält wirklich ausgesprochen gut!

Rezension von Heike Rau

Krischan Koch
Rote Grütze mit Schuss
272 Seiten, broschiert
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423214333
ISBN-13: 978-3423214339
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Rita Falk: Grießnockerlaffäre

Rita Falk: Grießnockerlaffäre

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Eigentlich wollte der Barschl ja den Eberhofer umbringen. Angedroht hat er es jedenfalls und das in vollem Ernst. Aber es kommt alles ganz anders. Die letzte Begegnung des Dorfpolizisten aus Niederkaltenkirchen und seinem Landshuter Vorgesetzten gibt es auf der Hochzeit eines Kollegen.

Am nächsten Tag steht das SEK auf dem Hof der Eberhofers und lässt sich auch nicht von der Oma, die beherzt einen Schrubber schwingt, vertreiben.
Gekommen sind die Männer um den Eberhofer zu verhaften. Wegen Mordes. Man hat den Barschl mit durchgeschnittener Kehle auf dem Polizeihof gefunden. Ermordet mit einem Hirschfänger, der auf der Hochzeit die Runde gemacht hat, weil das Fleisch ein bisschen zäh war. Kurz und gut, es ist Eberhofers Messer, auch wenn der nicht weiß, wo das mittlerweile geblieben ist. Es ist, wie es ist, der Eberhofer ist der Letzte, der den Barschel lebend gesehen hat.

Zum Glück legt der Bürgermeister seine Hand für den Eberhofer ins Feuer, so dass der nach der peinlichen Verhaftung schnell wieder nach Hause kommt.
Und weil die Landshuter Polizei sich völlig unfähig zeigt bei den Ermittlungsarbeiten, versucht der Eberhofer selbst, den wahren Mörder zu finden. Keine leichte Arbeit, wenn seine Hauptverdächtige die hübsche Witwe ist. Er fühlt ihr ein bisschen zu sehr auf den Zahn und kommt dadurch in eine noch misslichere Lage.

„Grießnockerlaffäre“ ist der vierte Fall um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer. Und wieder ist der Autorin ein sehr guter und unterhaltsamer Krimi gelungen. Diesmal steht der Eberhofer selbst unter Verdacht, einen Mord begangen zu haben, wenn ihm auch keiner wirklich so eine Gewalttat zutraut. Zwar sitz ihm seine Dienstwaffe immer ein wenig zu locker und er hat ein loses Maul, aber wirklich gefährlich ist der Eberhofer ja nun nicht, meistens jedenfalls. Manchmal ist er sogar recht empfindlich und dann schnell beleidigt. Er kann eben gut austeilen, aber schlecht einstecken.

Mit eingebunden ist wieder das halbe Dorf und Eberhofers Familie mit Oma, Papa, seinem ungeliebtem Bruder und dessen Familie, seiner Freundin Susi, die wiedermal nichts zu lachen hat, ihrem Franz aber alles verzeiht, und einem neuen Familienmitglied, dem Paul, einer alten Liebe der Oma.

Mit viel Wortwitz und unter Bedienung aller Klischees, die man aber hier unbedingt erwartet, führt Rita Falk durch den spannenden Krimi und einen Mordfall, der es wirklich in sich hat.

Rezensionen von Heike Rau

Rita Falk
Grießnockerlaffäre
Ein Provinzkrimi
240 Seiten, Klappenbroschur
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423249420
ISBN-13: 978-3423249423
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Rita Falk: Schweinskopf al dente

Rita Falk: Schweinskopf al dente

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Der Küstner ist getürmt. Der psychopatischen Psychologe, der seine Geliebte auf dem Gewissen hat. Seine Flucht war geschickt eingefädelt. Der Erste, der von ihm hört, ist der, der ihn verurteilt hat: Richter Moratschek . Allerdings ist die Morddrohung, die Dr. Küstner ihm auf die gefrorene Windschutzscheibe gekratzt hat, mittlerweile weggetaut. Dass es keine leere Drohung war, zeigt sich, als der Richter in seinem Bett einen blutigen Schweinskopf findet. Hilfesuchend wendet er sich an Franz Eberhofer, den Dorfpolizisten von Niederkaltenkirchen, der gleich Verstärkung ruft. Als die Kollegen dann anrücken, ist der Schweinskopf verschwunden.
Richter Moratschek ist vor Angst ganz panisch. Er will nicht mehr zur Arbeit und zu Hause bleiben will er auch nicht, wo doch seine Frau zur Kur ist. Zumindest bis der Küster gefasst ist. Ausgerechnet bei Familie Eberhofer zieht er ein. Zum Glück wohnt Franz drüben im ausgebauten Saustall und nicht im Wohnhaus bei Oma und Vater. Trotzdem – das Ganze muss so schnell wie möglich ein Ende finden. Also muss Kommissar Eberhofer den Dr. Küster finden. Und so schaltet er den Birkenberger Rudi ein, der als Privat-Schnüffler arbeitet. Der schlägt vor, den Moratschek als Lockvogel zu benutzen.

Nach „Winterkartoffelknödel“ und „Dampfnudelblues“ folgt mit „Schweinskopf al dente“ nun der dritte Provinzkrimi mit Franz Eberhofer aus Niederkaltenkirchen in der Hauptrolle, der mittlerweile zum Kommissar aufgestiegen ist. Der Rahmen ist geblieben. Die vertrauten Personen sind wieder mit dabei, samt eingeschworener Dorfgemeinschaft. Zentrale Orte sind nicht nur Dorfkneipe und die Fleischerei vom Simmerl, sondern auch wieder Omas Wohnküche.

Langweilig wird das Buch deswegen nicht. Franz Eberhofer hat einen Mörder zu jagen, der ein übles Spiel treibt. Aber er muss auch Kindermädchen für Richter Moratschek spielen. Zu allem Übel will auch noch sein nicht gerade liebenswerter Bruder samt Kleinfamilie Urlaub auf dem Bauernhof bei den Eberhofers machen, so dass Franz immer wieder als Babysitter herhalten muss. Der Hund will auch seine Runde haben. Und um seine Susi, die liebestechnisch auf die schiefe Bahn geraten ist, müsste der Eberhofer sich eigentlich auch kümmern.

Es geht also sehr turbulent zu. Eine witzige Szene jagt die nächste. Das Chaos beherrscht die Handlung. Der Eberhofer ist mittendrin und versucht sich freizuschwimmen. Sein Durchsetzungsvermögen ist gefragt. Bei all dem Stress kann es schon mal passieren, dass selbst harmlose Situationen aus dem Ruder laufen. Der Eberhofer reagiert dann, egal ob privat oder beruflich herrlich unangemessen, setzt sich notfalls mit schlagkräftigen Argumenten und derb im Ton durch, manchmal auch mit Waffengewalt. Das wirkt herrlich überzogen. Aber so will man den Eberhofer haben. Beim Lesen hat man also sein Vergnügen und auch nach dem dritten Band noch lange nicht genug davon.

Rezension von Heike Rau

Rita Falk
Schweinskopf al dente
Ein Provinzkrimi
240 Seiten, Klappenbroschur
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423248920
ISBN-13: 978-3423248921
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Rita Falk: Dampfnudelblues

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So eine Schmiererei an der Hauswand ist natürlich ärgerlich. Wenn man dann auch noch lesen muss „Stirb, du Sau!“ ist das ein Grund, die Polizei zu rufen. Und wenn so etwas auf der Hauswand des Rektors der Realschule steht, muss die Polizei, also Franz Eberhofer, sich das natürlich persönlich ansehen, auch wenn er nichts machen kann.
Als Rektor Höpfl dann eine Woche später von der Schule vermisst wird, wird Eberhofer aber doch munter.
Mit Hilfe des Schlüsseldienstes verschafft er sich Zutritt zum Haus, findet aber nichts Verdächtiges. Also befragt er Höpfls Schwester. Die will allerdings keine Vermisstenanzeige aufgeben, weil sie ihren Bruder nun mal nicht vermisst.
Dann ist der Höpfl plötzlich wieder da. Ein erwachsener Mensch kann ja schließlich mal ein paar Tage wegbleiben.
Als der Eberhofer dann eine Bahnleiche begutachten muss, trifft er überraschend wieder auf den Höpfl. Viel ist nicht mehr von ihm übrig. Es sieht alles nach einem Selbstmord aus. Doch Eberhofers Gefühl sagt etwas anderes.
Bald hat der Eberhofer 37 Verdächtige allein in der Realschule. Denn wie sich herausstellt war der Rektor nicht gerade beliebt.
Dass der Höpfl auch ein kleines Geheimnis hat, erfährt der Eberhofer vom Flotzinger, dem Heizungspfuscher. Der hat beim Höpfl nämlich einen Wellnessbereich im Keller eingebaut.
Als dann eine zweite Leiche auftaucht, ein junger Mann mit DNA-Spuren vom Höpfl auf dem Körper, wird der Fall brisant.

Nach „Winterkartoffelknödel“ folgt nun der nächste Provinzkrimi aus dem bayerischen Niederkaltenkirchen mit Dorfpolizist Franz Eberhofer in der Hauptrolle. Diesmal geht es um den tragischen Tod des Realschulrektors Höpfl. Eberhofer vertraut hier wieder auf sein Bauchgefühl. Er wittert als einziger einen Mord, wo man doch den Fall als Selbstmord zu den Akten legen könnte.
So richtig vorwärts geht es dann auch nicht. Wie das so ist, hat ein Dorfpolizist auch noch andere Dinge zu regeln. Davon mal abgesehen hat er auch noch ein Privatleben. Allerdings versaut ihm seine Familie immer mal wieder die Laune. Auch weil ihm die Freundin, weggelaufen ist, wo man sie doch so gerne als weiteres Familienmitglied gesehen hätte. Besonders sauer ist die Oma, die dann schon mal dem Franz das Frühstück verweigert.

Es sind also die kleinen Alltäglichkeiten und die komischen Situationen, die das Buch so unterhaltsam machen. Alle Klischees, die typisch Mann sein sollen, sind in die Rolle des Franz Eberhofer eingeflossen. Das ist ungemein witzig, für jeden, der diese Art Humor mag. Dazu kommt der Schreibstil der Autorin, die hier in Umgangssprache schreibt und teilweise bayerischem Dialekt. Der Eberhofer nimmt dann auch kein Blatt vor den Mund. Er ist eben ein ehrlicher Typ, wenn auch ein wenig derb. Notfalls geht es mit dem Kopf durch die Wand.
Beim Lesen des Krimis muss man also immer Schmunzeln, nicht selten sogar herzhaft lachen. „Dampfnudelblues“ ist genauso gut wie „Winterkartoffelknödel“.

Rezension von Heike Rau

Rita Falk
Dampfnudelblues
Ein Provinzkrimi
256 Seiten, Klappenbroschur
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423248505
ISBN-13: 978-3423248501
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Rita Falk: Winterkartoffelknödel

Rita Falk: Winterkartoffelknödel

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Die heimelige Weihnachtsfeier zu Hause im bayerischen Niederkaltenkirchen wird vom Gebimmel des Diensttelefons unterbrochen. Es nutzt alles nichts, Dorfpolizist Franz Eberhofer muss ran. Frau Dechampes-Sonnleitner ist es, die Erbin vom Sonnleitnergut, das ewig leer stand und nun scheinbar saniert werden soll. Sie behauptet, Angst zu haben, weil jemand ums Haus schleichen würde.
Tatsächlich findet Eberhofer Spuren. Er weiß sofort, dass diese Quadratlatschen zum Flötzinger, dem Gas-Wasser-Heizungs-Pfuscher, gehören. Offensichtlich ist der auf das Schupfendach geklettert, um in ein Fenster zu sehen.

Der Flötzinger wird zur Rede gestellt, verharmlost die Tat allerdings. Er wollte nur mal einen Blick auf die Sahneschnitte werfen. Also wird Eberhofer darüber hinwegsehen, aber nur, wenn der Flötzinger zuerst bei ihm die Heizung macht. Im bisher halbwegs ausgebauten Saustall, wo der Eberhofer nun wohnt, ist es nämlich kalt.

Eberhofer muss sich noch um anderes kümmern, dabei war sein Leben eben noch von Langeweile geprägt. Bei den Neunhofers hat das Sterben angefangen. Mittlerweile ist nur noch der Hans da. Den Vater hat ein Stromschlag niedergestreckt, dabei ist der Elektromeister gewesen. Die Mutter hat sich wegen ihrer Depressionen im Wald erhängt und jetzt hat es den Bruder erwischt. Bei der geplanten Erweiterung des Hauses, ist er vom Dachstuhl erschlagen worden. Der übriggebliebene Neunhofer weckt sein Misstrauen. Hat der mutmaßliche Dreifachmörder doch jetzt ein neues Auto und damit ein Motiv.

Zur Sicherheit sieht sich der Eberhofer, nach dem er die Scheibe vom Kellerfenster eingeschlagen hat, im Neunhoferhaus einmal um. Es sieht schlimm drinnen aus, da kann man nichts finden.
Nachts kommt dann ein Anruf vom Neunhofer, weil bei ihm eingebrochen worden sein soll. Wer soll das denn gewesen sein?
Immer komischer wird die Geschichte. Sein Vorgesetzter hält die ganze Geschichte vom Dreifachmord für Verfolgungswahn und schickt ihn zum Psychologen.

Aber Eberhofers Misstrauen bleibt. Irgendwas ist offensichtlich seltsam an der Geschichte. 50.000 Soll der Neunhofer für das Haus bekommen haben, auf dessen Grundstück nun eine Tankstelle soll, und sich davon das Auto gekauft haben. An anderer Stelle ist allerdings von 500.000 die Rede. Da ist wirklich was oberfaul!

Franz Eberhofer ist ein Dorfpolizist, wie er im Buche steht. Sein Leben ist gähnend langweilig. Kein Wunder also, wenn er sich auf den erstbesten vermeintlichen Fall stürzt. Er ist überzeugt, einer großen Sache auf der Spur zu sein, nur will außer ihm keiner ein Verbrechen sehen. Doch Eberhofer meint, sich auf seinen Instinkt verlassen zu können.

Als Figur wird der Eberhofer seht schön herausgestrichen. Sein Privatleben wird von allen Seiten beleuchtet. Es ist ein bodenständiges Leben in einer merkwürdigen Familie mit Vater und Bruder. Die Großmutter hält mit ihren Kochkünsten die Familie zusammen. Sie lenkt auch das eine oder andere Mal ordentlich vom Eberhofer ab. Sie ist sehr frech, resolut und unglaublich stur. Wer nicht mitspielt, wird schon mal kräftig ans Schienbein getreten.

Der Schreibstil ist originell. Die Autorin lässt den Eberhofer selbst erzählen, so wie im der Schnabel gewachsen ist: umgangssprachlich und mit bayerischem Dialekt. Der Eberhofer schweift beim Erzählen gerne mal ab. Was kein gutes Licht auf ihn lenkt, wird verdrängt.

Man wird gut unterhalten. Im Grunde spiegelt das Cover sehr genau wieder, was man vom Buch erwarten kann. Die Geschichte ist witzig. Locker und flüssig liest sich das Buch. Das Landleben wird sehr schön typisch, mit viel Ironie und Augenzwinkern, dargestellt. Was Eberhofer im Laufe seiner Ermittlungsarbeiten entdeckt, dürfte nicht nur ihn selbst, sondern auch den Leser überraschen. Beide oben erwähnte Erzählstränge kommen nämlich zusammen.

Rezension von Heike Rau

Rita Falk
Winterkartoffelknödel
Ein Provinzkrimi
240 Seiten, Klappenbroschur
dtv – Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423248106
ISBN-13: 978-3423248105
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