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Schlagwort: Mordermittlungen

Judith Winter: Finsterwald – (4. Buch mit Emilia Capelli und Mai Zhou)

Judith Winter: Finsterwald – (4. Buch mit Emilia Capelli und Mai Zhou)

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Niemand sollte sie finden! Der Mörder hatte sein Opfer gut im Wald versteckt. Doch ein Tierschützer hat hier einen Beobachtungspunkt. Kurz nachdem er die Leiche entdeckt hat, läuft er Kommissarin Emilia Capelli vors Auto und bringt sie zum Anhalten. Die Autopsie ergibt Schreckliches. Eine monatelange Gefangenschaft muss der Tat vorausgegangen sein. Einige Zeit später wird eine Lehrerin ermordet in ihrem Haus aufgefunden. Der Täter hat sie in eine seltsame Position gebracht. So unwahrscheinlich es auch klingt, Emilia Capelli und ihre Kollegin Mai Zhou sehen trotz des ungleichen Tathergangs einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten. Sie müssen davon ausgehen, dass ein weiterer Mord geplant ist.

Eine andere Perspektive schildert die unglaublichen Strapazen, die eine Frau, die in einem Kellerverlies gefangen gehalten wird, erdulden muss. Es ist stockdunkel hier, sodass sie, was Raum und Zeit betrifft, völlig orientierungslos ist. Und sie weiß, dass sie so schnell niemand vermissen wird. Sie versucht dennoch einen Plan zu entwickeln, erkennt schließlich eine Möglichkeit und bewahrt sich damit einen Rest Hoffnung.

Emilia Capelli Kollegin Mai Zhou müssen diesen Serienkiller stoppen. Es gibt erschreckend deutliche Parallelen zu einem alten Fall, das ist ein wichtiger Hinweis. Doch der Täter ist in Sicherheitsverwahrung im Kronenhof. Er hat keine Möglichkeit, die Klinik zu verlassen oder Kontakte zu knüpfen. Doch er verfügt über Wissen, das er nicht haben dürfte. Geschickt spielt er seine Karten aus, und treibt damit die Ermittlerinnen in den spürbar Wahnsinn.

Der Krimi ist extrem spannend. Die Autorin lässt Capelli und Zhou Hand in Hand arbeiten, auch wenn sie sich wie bei jedem neuen Fall, nicht immer einig sind. Ihre verschiedenen Sichtweisen und Herangehensweisen sorgen für Abwechslung und regen zu eigenen Spekulationen an. Es bringt die beiden voran, sich auf den anderen einzulassen, Gedanken aufzugreifen und weiterzudenken. Was zunächst abwegig erscheint, wird irgendwann greifbar. Dennoch bleibt die Spur zum Täter unerträglich dünn. Die beiden Ermittlerinnen stehen unglaublich unter Druck. Es fehlt an Zeit. So fühlt man sich auch als Leser gehetzt. Dazu kommen die Szenen aus dem Kellerverlies, die nervenzerreißend sind. Kein Wunder also, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Rezension von Heike Rau

Judith Winter
Finsterwald – (4. Buch mit Emilia Capelli und Mai Zhou)
496 Seiten, broschiert
dtv Verlagsgesellschaft
ISBN-10: 3423217480
ISBN-13: 978-3423217484
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James Carol: Watch me – Ich werde es wieder tun

James Carol: Watch me – Ich werde es wieder tun

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Jefferson Winter ist ein gefragter Profiler. Er kann sich vor Anfragen kaum retten. Der Mord an Sam Galloway, einem Anwalt, weckt sein Interesse. Die Tat, bei der Galloway bei lebendigem Leib verbrannt wird, wurde mit einer Videokamera gefilmt, der nächste Mord gleich mit angekündigt. Die Zeit läuft. Dreizehneinhalb Stunden sind es, bis der Täter wieder zuschlagen wird.

Winter gibt sich optimistisch. Die kleine Stadt in Louisiana ist übersichtlich, auch wenn es sehr heiß ist und jeder mit der überwältigenden Hitze zu kämpfen hat. Die Polizeibeamten sagen jede nur erdenkliche Hilfe zu und Winter sucht sich einen Kollegen direkt aus, der ihm zur Seite stehen soll. Taylor ist jung und noch nicht lange im Polizeidienst, aber Winter hält ihn für ausgesprochen intelligent. Mit ihm glaubt er, sich gut austauschen zu können.

Jefferson Winter, dessen Vater selbst ein Serienkiller war, versetzt sich in den Mörder hinein und erstellt ein Profil, das mehr als fraglich scheint. Unbeirrbar folgt er seiner Nase, kommt jedoch nicht so recht voran. Der Täter gibt seine eigenen Pläne auf und stellt die Polizei vor ein Rätsel. Vielleicht ist man doch näher an ihm dran, als gedacht. Das Motiv bleibt allerdings im Dunkeln.

Ich kenne Jefferson Winter bereits aus „Broken Dolls – Er tötet ihre Seelen“. Der nun vorliegende Krimi ist etwas bedächtiger geschrieben. Es geht nicht so recht voran. Eine Auflösung des Falls zeichnet sich lange nicht ab. Spannend ist das Buch trotzdem, weil es sehr interessant ist, Winters detaillierten Gedankengängen zu folgen, die diesmal doch einige Irrtümer zu enthalten scheinen, was er allerdings nicht wahrhaben will. Winter gibt sich diesmal also nicht so unfehlbar. Das Ende ist dann auch eine Überraschung und kommt nur heraus, weil Winter zur Perfektion in einem Katz- und Mausspiel aufläuft, das sich sehen lassen kann.

Rezension von Heike Rau

James Carol
Watch me – Ich werde es wieder tun
Ein Fall für Jeffersen Winter
384 Seiten, broschiert
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 342321595X
ISBN-13: 978-3423215954
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Craig Robertson: Snapshot

Craig Robertson: Snapshot

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Tony Winter ist Polizeifotograf. Er ist fasziniert von dem, was er zu sehen bekommt. Deshalb fotografiert er auch unbemerkt mit zwei Kameras und kommt so an Bilder für seine private Sammlung. Sein Übereifer fällt aber schon als störend auf. Die Kollegen sehen ihn nicht besonders gern am Tatort. Der eine oder andere hält ihn sogar für überflüssig. Dennoch kann er seinen Freund und Kollegen Addison überzeugen, dafür zu sorgen, dass er bei der neusten Mordserie eingesetzt wird. Gangster, Dealer und Drogenbosse sind die Opfer und so mancher meint, dass es nun mal die Richtigen trifft. Von Derek Addison erhält Winter, der ja als Fotograf zu seinem Leidwesen nicht an den Ermittlungsarbeiten beteiligt ist, auch Informationen. Seine heimliche Freundin Rachel Narey, ebenfalls bei der Polizei, rückt ab und an auch mit Details heraus.

Winter ist ein talentierter Fotograf. Zielsicher erfasst er Situationen und lichtet diese ab. Kein Detail entgeht seinen Augen. Er sieht unbestreitbar mehr als andere. Das könnte der Polizei nützlich sein, doch die hat kein Interesse an den Mutmaßungen eines Außenseiters, der versucht, sich als Ermittler aufzuführen. Das ist ein großer Fehler, denn tatsächlich bemerkt Winter etwas, das die Mordfälle aufklären könnte. Er behält es für sich, ermittelt auf eigene Faust und liefert sich dem Mörder damit direkt aus.

Der Fall ist kompliziert, weil kein Motiv für die Morde erkennbar ist, mal davon abgesehen, dass es sich bei den Ermordeten nicht gerade um ehrenwerte Bürger von Glasgow handelt. Dann ist da noch dieser dubiose Tatortfotograf Tony Winter, dessen Beweggründe für seinen Übereifer im Dunkeln liegen, auch wenn er kein schlechter Kerl zu sein scheint. Das macht diesen Thriller sehr spannend.

Die Ermittlungsarbeiten ziehen sich hin. Die Polizei kommt nicht vorwärts, im Gegensatz zu Winter, der recht bald ausmachen kann, in welche Richtung es geht. Vielleicht ist es mangelnde Anerkennung, die ihn schweigen lässt, aber auch fehlendes Vertrauen in die Kollegen. Der Krimi lässt verschiedene Interpretationen zu und lädt damit direkt zum Mitdenken ein. Das ist unterhaltsam.

Die Spannung wird am Ende des Buches noch einmal deutlich gesteigert. Die Lage spitzt sich auf dramatische und aufwühlende Art und Weise zu. Man weiß, zu was der wirklich skrupellose und gewalttätige Mörder fähig ist. Die Auflösung des Falls ist dann schließlich auch sehr überraschend. Kurz gesagt, es ist ein guter, wenn auch nervenaufreibender Krimi, den zu lesen sich auf jeden Fall lohnt.

Rezension von Heike Rau

Craig Robertson
Snapshot
Aus dem Englischen von Ulrich Thiele
480 Seiten, broschiert
Wilhelm Heyne Verlag, München
ISBN-10: 3453436857
ISBN-13: 978-3453436855
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