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Schlagwort: Pharmaindustrie

Asle Skredderberget: Painkiller

Asle Skredderberget: Painkiller

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Von einem Zufall kann wohl nicht ausgegangen werden. Die norwegische Pharmaforscherin Ingrid Tollefsen ist gewaltsam zu Tode gekommen, genau wie ihr jüngerer Bruder zwei Jahre zuvor. Zunächst ist kein Zusammenhang erkennbar. Aber die Polizei ist misstrauisch und schickt Milo Cavalli, Spezialist für Wirtschaftskriminalität, nach Rom, um den Kollegen dort auf die Finger zu schauen. Wie sich herausstellt, ist der Halbitaliener der richtige Mann für den Job. Es geht ihm nicht um Ansehen und schon gar nicht ums Geld, denn davon hat er genug. Er will wissen, warum Ingrid Tollefsen und ihr Bruder Tormod ermordet wurden und vor allem von wem, denn der Mörder Tormods wurde nie gefasst.

Möglich wäre, dass seine Schwester auf eigene Faust Ermittlungen angestellt hat und so zur Zielscheibe geworden ist. Und so schaut er genauer hin als andere und findet recht schnell die Hinweise, die Ingrid Tollefsen versteckt hat. Die Spur führt zur Pharmafirma, für die Tollefsen gearbeitet hat. Milo Cavalli stößt hier auf Schweigen und Misstrauen, während eine Zeugin, die den Mord an Tormod Tollefsen beobachtet hat, scheinbar aus Selbstschutz der Polizei nicht die ganze Wahrheit erzählt hat. Allerdings hatte sie Kontakt zu Ingrid Tollefsen.

Der Krimi ist nicht besonders leichtgängig, aber sehr spannend gemacht. Milo Cavalli ist ein guter Ermittler, aber damit es vorwärts geht, wird schon mal der Zufall bemüht. Ermittlungsarbeit und Privatleben von Cavalli vermischen sich. Im Beruf ist er unschlagbar. Im Privaten hat er aber familiäre Probleme. Und seine Freundin scheint ihn, was seine Bindungsfähigkeit betrifft, auch nicht zu durchschauen. Cavalli liebt seine Freiheit. Da bräuchte der Ermittler unter Umständen psychologische Hilfe, aber für ihn ist die Beichte das Mittel der Wahl, sein Gewissen zu erleichtern.

Es ist ein bisschen viel, was der Autor in den Krimi gepackt hat. Aber das, was dahinter steckt, ist hochbrisant. Es geht der Pharmaindustrie und ihren Interessen an den Kragen. Das ist ein wirklich interessantes Thema.

Rezension von Heike Rau

Asle Skredderberget
Painkiller
Aus dem Norwegischen von Ulrike Nolte
384 Seiten, broschiert
Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423215208
ISBN-13: 978-3423215206
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Marita Vollborn und Vlad Georgescu: Die Viren-Lüge – Wie die Pharmaindustrie mit unseren Ängsten Milliarden verdient

Marita Vollborn und Vlad Georgescu: Die Viren-Lüge – Wie die Pharmaindustrie mit unseren Ängsten Milliarden verdient

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Jedes Jahr steht man wieder vor der Frage, ob man die Grippeimpfung machen lassen sollte oder nicht. Eigentlich werden hier klare Empfehlungen ausgegeben. Aber auch wenn man nicht zur Risikogruppe gehört, wird man spätestens dann zum Nachdenken veranlasst, wenn in den Medien von einer nahenden Grippewelle die Rede ist. Die Angst spielt bei der Entscheidungsfindung eine große Rolle und manchmal hat man schon den Eindruck, dass diese bewusst geschürt wird. Zieht hier die Pharmaindustrie die Fäden, die daran interessiert ist, Profit zu machen oder besteht wirklich Gefahr für die Gesundheit?

Das Buch ist interessant, keine Frage. Es geht vor allem um die Schweinegrippe. Hier wird im Nachhinein noch einmal aufgedröselt, wie die Sache lief. Beschrieben wird, wie es zur Panik kommen konnte. Die Autoren beschäftigen sich mit der Frage, ob die Angst der Menschen hier bewusst ausgenutzt wurde, um Impfstoff an den Mann zu bringen. Die Rolle vom Pharmaindustrie und Politik wird deutlich gemacht, die Verträge, die alles regeln, durchleuchtet. Auf Mängel, Ungereimtheiten und Fehlentscheidungen wird hingewiesen. Es ist auch wichtig, das im Nachhinein zu tun. Da haben die Autoren recht. Nur die Art und Weise mit diesem ironischen Unterton, der möglicherweise für unterhaltsam gehalten werden könnte, dann aber doch unangebracht scheint, stört.

Es ist auch zu bedenken, dass stets ein Team aus geschultem Fachpersonal die
Entscheidung trifft, welches Virus als gefährlich betrachtet werden muss und
welcher Grippeimpfstoff produziert wird. Diese Gefahr kann der Laie nicht
für sich selbst einschätzen. Ein bisschen Vertrauen in die Gesundheitspolitik ist also unumgänglich. Dieses wird aber mit dem Buch ein Stück weit zerstört, auch weil die Verdienste der Pharmaindustrie im Buch keine Beachtung finden.

Eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik sieht in den Augen der Autoren also anders aus. Was sich ändern müsste, wird aufgezeigt. Dazu gehört, die Gefahrenlage im Falle einer gesundheitlichen Bedrohung richtig einzuschätzen. Es gibt nämlich noch ganze andere Bedrohungen für die Menschheit. Schon beim Lesen der entsprechenden Abschnitte kann einem angst und bange werden. Nur werden diese aber eher ignoriert, so die Autoren. Dabei müsste hier die Forschung unbedingt ans Werk gehen. Unterstützt wird aber offenbar nur, was lukrativ erscheint.

Der Titel des Buches „Die Viren-Lüge: Wie die Pharmaindustrie mit unseren Ängsten Milliarden verdient“ ist eine klare Ansage. Aber auch hier könnte man unterstellen, dass ein reißerischer Titel dafür sorgt, dass das Buch sich besser verkauft. Es wird also schon einmal vorab mit zweierlei Maß gemessen. Das hinterlässt einen bitteren Beigeschmack.

Rezensionen von Heike Rau

Marita Vollborn und Vlad Georgescu
Die Viren-Lüge – Wie die Pharmaindustrie mit unseren Ängsten Milliarden verdient
224 Seiten, Klappenbroschur
Carl Hanser Verlag
ISBN-10: 3446426353
ISBN-13: 978-3446426351
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Jennifer Valoppi: Das Allheilmittel

Jennifer Valoppi: Das Allheilmittel

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Claire hat Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Es gibt eigentlich keine Hoffnung mehr und doch überrascht sie ihre Tochter Helen und ihren Enkelsohn Justin mit unglaublichen Neuigkeiten. Ein fremder Arzt aus China ist zu ihr unterwegs. Dr. Smith Viviee kann etwas gegen den Krebs tun. Gegen alle Zweifel lässt Claire sich einen Nanochip einsetzen, der sie heilen soll. Tatsächlich geht es der alten Dame bald viel besser. Doch Justin fällt auf, dass seine Großmutter sich immer mehr verändert. Sie wird zu einem völlig anderen Mensch. Helen ist blind für diese Veränderung, zumal Dr. Viviee von vorübergehenden Nebenwirkungen gesprochen hat. Sie ist Fernsehjournalistin und hat nur noch eines im Sinn. Dr. Viviee muss in ihrer Sendung auftreten, damit die Menschheit erfährt, dass er Krebs zu heilen vermag und damit ihre Einschaltquoten wieder steigen.
Die Fernsehsendung schlägt, wie erwartet, hohe Wellen. Doch bald stellt sich heraus, dass der charismatische Dr. Viviee noch eine ganz andere Seite und vor allem auch andere Absichten hat, als angenommen. Und auch das Heilmittel hat seine Tücken.

Der Autorin spielt in ihrem Buch ein Horrorszenario durch, das Gänsehaut verursacht. Es ist wirklich spannend zu sehen, auf welche dramatische Art und Weise, die zunächst sehr viel Hoffnung bringende Handlung kippt.
Und doch, ist die Umsetzung des Stoffs nicht so ganz gelungen. Es läuft zu viel parallel. so dass der Eindruck entsteht, mit der Handlung gehe es nur langsam vorwärts. Auch muss man sich mit viel zu vielen Personen auseinander setzten und das gleich von Anfang an. Die Glaubwürdigkeit der Geschichte bleibt irgendwann auf der Strecke, vom überaus seltsamen Ende gar nicht zu sprechen!
Dennoch ist das Buch über weite Strecken durchaus sehr interessant zu lesen. Das Thema weckt eben Interesse. Was da nach bekannt werden des Allheilmittels, was die Menschen, die Medien und die Pharmaindustrie betrifft, passiert, liest sich spannend. Der Thriller ist ausgesprochen mysteriös.

Rezension von Heike Rau

Jennifer Valoppi
Das Allheilmittel
Aus dem Englischen von Michael Krug
478 Seiten, gebunden
Otherworld Verlag
ISBN-10: 3800095068
ISBN-13: 978-3800095063