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Schlagwort: Serienmörder

Taylor Adams: No Mercy – Diese Fahrt überlebst du nicht

Taylor Adams: No Mercy – Diese Fahrt überlebst du nicht

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James und Elle wollen noch einmal neu anfangen. Nachdem Ihre Wohnung abgebrannt ist, müssen sie ohnehin umziehen. Die Route zu ihrem neuen Wohnort führt teils durch die Mojave-Wüste. Doch ein Straßenabschnitt ist abgesperrt, sodass sie einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Hier ist die Straße mehr ein Feldweg und sehr holprig. Die Hitze ist mörderisch. Und doch spaziert hier ein Mensch herum, der jedoch ihren näher kommenden Wagen ignoriert. Irgendetwas stimmt hier nicht. James und Elle ist klar, dass sie dem Mann helfen und dann schleunigst verschwinden müssen.

Aus zunächst nicht nachvollziehbaren Gründen gibt das Auto den Geist auf. Es gibt keine Möglichkeit Hilfe zu rufen, denn Handyempfang gibt es nicht. Wasser und Verpflegung werden nicht lange reichen. Was nun?

Aus etwa einer Meile Entfernung werden sie von ihrem zukünftigen Mörder beobachtet. Er freut sich, dass ihm weitere Opfer ins Netz gegangen sind. Seine Pläne gingen bisher immer auf. Er ist geübt in dem, was er tut. Es gibt kein Entkommen. Für niemanden. Er ist ein guter Scharfschütze und er ist bestens vorbereitet. Der Tag hat noch ein paar Stunden und er hat genügend Munition, einen verlässlichen Helfer und ausreichend Energydrinks.

Elle uns James haben diesem Gegner nicht viel entgegenzusetzen. Sie rechnen sich keine großen Chancen aus. Aber der Autor hat die beiden, wie es scheint, mit mehreren Leben ausgestattet. Selbst schlimmste Verletzungen halten sie nur kurzzeitig auf. Es ist dann auch eine echte Überraschung, wie sich beide der Situation stellen. Besonders James rechnet akribisch Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten durch.

Der Thriller nimmt schnell ordentlich Tempo auf. Zwei Erzählstränge laufen parallel. In der Hauptsache geht es um James und Elle. Zwischendurch wird aus der Sicht des Täters erzählt, sodass auch seine verdrehte Motivation klar wird.

Die Handlung ist gut nachvollziehbar. Der Autor arbeitet viel mit Vergleichen, die sehr treffend sind, aber auch irgendwie verharmlosend. Ich glaube, ohne dieses Stilmittel wäre das Buch zu drastisch gewesen. Die Spannung wird ohnehin bis zum Äußersten ausgereizt. So aber gewinnt es vor allem an Unterhaltungswert.

Rezension von Heike Rau

Taylor Adams
No Mercy – Diese Fahrt überlebst du nicht
Aus dem Englischen von Robert Brack
400 Seiten, Klappenbroschur
Heyne Verlag, Dezember 2020
ISBN-10: 345344101X
ISBN-13: 978-3453441019
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Judith Winter: Finsterwald – (4. Buch mit Emilia Capelli und Mai Zhou)

Judith Winter: Finsterwald – (4. Buch mit Emilia Capelli und Mai Zhou)

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Niemand sollte sie finden! Der Mörder hatte sein Opfer gut im Wald versteckt. Doch ein Tierschützer hat hier einen Beobachtungspunkt. Kurz nachdem er die Leiche entdeckt hat, läuft er Kommissarin Emilia Capelli vors Auto und bringt sie zum Anhalten. Die Autopsie ergibt Schreckliches. Eine monatelange Gefangenschaft muss der Tat vorausgegangen sein. Einige Zeit später wird eine Lehrerin ermordet in ihrem Haus aufgefunden. Der Täter hat sie in eine seltsame Position gebracht. So unwahrscheinlich es auch klingt, Emilia Capelli und ihre Kollegin Mai Zhou sehen trotz des ungleichen Tathergangs einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten. Sie müssen davon ausgehen, dass ein weiterer Mord geplant ist.

Eine andere Perspektive schildert die unglaublichen Strapazen, die eine Frau, die in einem Kellerverlies gefangen gehalten wird, erdulden muss. Es ist stockdunkel hier, sodass sie, was Raum und Zeit betrifft, völlig orientierungslos ist. Und sie weiß, dass sie so schnell niemand vermissen wird. Sie versucht dennoch einen Plan zu entwickeln, erkennt schließlich eine Möglichkeit und bewahrt sich damit einen Rest Hoffnung.

Emilia Capelli Kollegin Mai Zhou müssen diesen Serienkiller stoppen. Es gibt erschreckend deutliche Parallelen zu einem alten Fall, das ist ein wichtiger Hinweis. Doch der Täter ist in Sicherheitsverwahrung im Kronenhof. Er hat keine Möglichkeit, die Klinik zu verlassen oder Kontakte zu knüpfen. Doch er verfügt über Wissen, das er nicht haben dürfte. Geschickt spielt er seine Karten aus, und treibt damit die Ermittlerinnen in den spürbar Wahnsinn.

Der Krimi ist extrem spannend. Die Autorin lässt Capelli und Zhou Hand in Hand arbeiten, auch wenn sie sich wie bei jedem neuen Fall, nicht immer einig sind. Ihre verschiedenen Sichtweisen und Herangehensweisen sorgen für Abwechslung und regen zu eigenen Spekulationen an. Es bringt die beiden voran, sich auf den anderen einzulassen, Gedanken aufzugreifen und weiterzudenken. Was zunächst abwegig erscheint, wird irgendwann greifbar. Dennoch bleibt die Spur zum Täter unerträglich dünn. Die beiden Ermittlerinnen stehen unglaublich unter Druck. Es fehlt an Zeit. So fühlt man sich auch als Leser gehetzt. Dazu kommen die Szenen aus dem Kellerverlies, die nervenzerreißend sind. Kein Wunder also, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Rezension von Heike Rau

Judith Winter
Finsterwald – (4. Buch mit Emilia Capelli und Mai Zhou)
496 Seiten, broschiert
dtv Verlagsgesellschaft
ISBN-10: 3423217480
ISBN-13: 978-3423217484
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Rita Falk: Kaiserschmarrndrama – Ein Provinzkrimi

Rita Falk: Kaiserschmarrndrama – Ein Provinzkrimi

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Direkt im Wald von Niederkaltenkirchen wird eine Tote gefunden. Zunächst ist ihre Identität unklar. Aber bald stellt sich heraus, dass die junge Frau aus dem Dorf ist. Sie bewohnte seit kurzer Zeit eine kleine Wohnung über der Fleischerei Simmerl. Unter dem Namen Mona hatte sie eine Stripshow im Internet.

Franz Eberhofer beginnt nur halbherzig mit den Ermittlungen. Er hat schließlich auch ein Privatleben, das ihn fordert. Das Doppelhaus, das er mit Susi und Paul beziehen wird, weil er muss, ist bald fertig. Dass seinem Bruder Leopold die andere Haushälfte gehört, gefällt ihm nicht. Und Hund Ludwig geht es auch nicht gut. Die Runde durch den Wald wird immer beschwerlicher.

Als ein zweiter Mord geschieht, wird der Dorfpolizist aber munter. Auch der Birkenberger, der noch mit den Nachwirkungen des Autounfalls zu kämpfen hat, muss mit ran. Es kann nicht sein, dass in Niederkaltenkirchen ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Allerdings ist die Sache einigermaßen pikant. Denn einige von Monas Kunden kennt der Eberhofer aus dem näheren Bekannten- und Verwandtenkreis. Da muss er bei den Ermittlungen mit Fingerspitzengefühl vorgehen, tut er aber nicht!

Perfekt! Der 9. Krimi mit dem Dorfpolizisten Franz Eberhofer ist wieder sehr unterhaltsam und spannend!
Privat gerät der Eberhofer immer weiter unter Druck. Noch verweigert er das Familienleben. Aber seine Susi ist so schlau und lässt ihm seine Freiheiten. Sie macht seine Spielchen mit. Wie immer spielt sich ein großer Teil der Handlung im privaten Umfeld ab, was mir gut gefällt.

Aber auch der Fall ist spannend, zumal es Verdächtige in der Familie und in der Dorfgemeinschaft gibt. Die Details zusammen zu puzzeln, ist nicht leicht. Jeder Verdächtige versucht den Eberhofer zum Schweigen zu verpflichten.

Der Dorfpolizist sieht sich etwas an den Rand gedrängt, weil polizeilich Unterstützung erhält, die er nicht nötig hat, wie er meint. Er beißt kräftig um sich. Es kommt zu einigen urkomischen Situationen. Die Autorin spart nicht mit Wortwitz. Ihre Art, sich auszudrücken, ist wirklich gut. Der Fall wird zum Schluss natürlich auch schlüssig aufgelöst.

Rezension von Heike Rau

Rita Falk
Kaiserschmarrndrama – Ein Provinzkrimi
304 Seiten, Klappenbroschur
dtv Verlagsgesellschaft
ISBN-10: 3423261927
ISBN-13: 978-3423261920
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Jussi Adler-Olsen: Erlösung

Jussi Adler-Olsen: Erlösung

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Carl Mørck bekommt von seinem Chef Marcus Jacob eine Flaschenpost in Scherben und deren Inhalt überreicht. Die damals noch intakte Flasche wurde bereits 2002 vor der Küste Schottlands gefunden, war dann aber durch bestimmte Umstände in Vergessenheit geraten. Der Zettel darin ist zum größten Teil unleserlich. Aber es scheint ein Hilferuf zu sein. Carl ist davon allerdings nicht überzeugt. Möglicherweise handelt es sich hier um einen Streich. Obwohl andere Fälle warten, beginnt er mit seinen Assistenten Assad und Rose den Brief zu entziffern.

Kollege Tomas Laursen, ehemaliger Polizeitechniker, gibt entscheidende Hinweise. Er findet einen Holzsplitter und eine Fischschuppe. Er kann außerdem einschätzen unter welchen Bedingungen der Brief geschrieben wurde. Er glaubt nicht, dass sich damit jemand einen Spaß erlaubt hat. Auch findet er nach seiner Analyse noch weitere Buchstaben. Demnach stammt die Flaschenpost aus dem Jahr 1996.

Carl muss die Sache also ernst nehmen. Es geht nur langsam voran. Andere Arbeiten müssen erledigt werden. Die Arbeitsbedingungen unten im Keller des Bürogebäudes sind alles andere als ideal zumal man hier eine Asbestbelastung festgestellt hat. Dann kommt Rose nicht mehr zur Arbeit und schickt stattdessen ihre Schwester. Außerdem hat Carl an einem alten Fall zu knabbern. Mit seinen Nerven steht es nicht zum Besten. Von seinem Privatleben ganz zu schweigen.
Und doch kommt das Team Schritt für Schritt weiter. Bis ein Hinweis die ganze Sachlage ändert.

Man weiß als Leser von Anfang an, was Sache ist, auch wenn man die Lage in der Gesamtheit sicher nicht einschätzen kann. Während Carl noch in aller Gemütlichkeit vor sich hinarbeitet, weiß man aber, dass Eile geboten ist. Es geht um einen Serienkiller, der Kinder entführt, um Lösegeld zu erpressen, der skrupellos tötet, um die Familien zum Schweigen zu bringen. Die ganzen Jahre über, die keiner sich der Flaschenpost angenommen hat.

Es ist ein sehr tragischer Fall, den Carl Mørck hier mit seinem Assistenten Assad nachgehen muss. Das kratzt ordentlich an den Nerven. Aber nicht so extrem schockierend wie in „Erlösung“, dem 2. Fall für Carl Mørck.
Etwas ruhigere Szenen, manchmal sind diese sogar witzig, sorgen dafür, dass man auch zwischendurch einmal aufatmen kann.

Die Handlung ist eingebettet in die übliche Polizeiarbeit. Man hört also auch noch von anderen, ebenfalls sehr spannenden Fällen.
Die Charaktere im Buch bleiben weiter rätselhaft. Assad offenbart interessante Fähigkeiten, die ihn noch undurchschaubarer machen. Rose, die durch ihre Schwester ersetzt wird, spielt eine äußerst merkwürdige Rolle und kommt damit auch noch durch. Und Carl scheint irgendwie auch noch ein paar Leichen im Keller zu haben.

Trotz aller scheinbaren Unvollkommenheit, oder gerade deshalb, kommt dieses Team von Sonderdezernat Q einem kaltblütigen und raffinierten Täter auf die Spur. Aber es wird ein Spiel auf Leben oder Tod.

Rezension von Heike Rau

Jussi Adler-Olsen
Erlösung
Der dritte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q
Thriller
Aus dem Dänischen von Hannes Thiess
592 Seiten, Klappenbroschur
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423248521
ISBN-13: 978-3423248525
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Sarah Pinborough: Die Bürde des Blutes

Sarah Pinborough: Die Bürde des Blutes

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Detective Inspector Cass Jones hat gleich zwei Fälle zu lösen. Zwei Kinder, beide zwölf, sind auf dem Heimweg von der Schule aus einem Auto heraus erschossen worden. Es muss ein Versehen gewesen sein. Das Ziel war ein anderer, wie man einem der Polizei zugespielten Video entnehmen kann.

Außerdem geht ein Serienmörder um, der Frauen mit einer tödlichen Injektion umbringt, die man eigentlich zum Einschläfern von Tieren verwendet. Carla Rea ist das vierte Opfer. Auch sie wurde nackt aufgefunden, mit einer Botschaft aus Blut auf dem Körper und Fliegeneiern.

Jones ist vollauf beschäftigt. Es ist also kein Wunder, dass er seinem Bruder Christian nicht zuhören will, auch als dieser versichert, etwas äußerst Wichtiges besprechen zu wollen. Es trifft Jones völlig überraschend, als ihm dann später mitgeteilt wird, dass sein Bruder sich umgebracht und vorher seine Ehefrau und den Sohn ermordet hat. Es ist nicht zu glauben. Und tatsächlich weisen die Spuren darauf hin, dass ein Verbrechen geschehen ist. Mordverdächtig ist bald Jones selbst, denn es kann bewiesen werden, dass er zur fraglichen Zeit am Tatort war. Er wird beurlaubt.

Bald wird klar, dass alle drei Fälle etwas miteinander zu tun haben müssen. Jemand spielt ganz gezielt mit der Polizei. Und irgendwie ist „Die Bank“ darin verwickelt, eine Institution mit der man sich besser nicht anlegt.

Es ist ein sehr spannend geschriebenes Buch! Allerdings wirkt die Handlung oft undurchsichtig und verwirrend, aber eben auch sehr neugierig machend. Es ist der Auftakt zu einer Trilogie und es bleibt vieles geheimnisvoll. Auch wenn die Fälle halbwegs gelöst werden, ist das nicht das Ende.

Was augenscheinlich ist, muss dem nicht entsprechen. Cass Jones beweist das auch selbst. Er sieht, was andere nicht sehen. Geister, wie den seines Bruders. Das mag an seinem Drogenkonsum liegen, möglicherweise aber auch nicht.

Cass Jones ist kein Held. Er ist nicht mal sympathisch. Im Grunde hat er nichts im Griff. Die Polizeiarbeit wird behindert durch die Unehrlichkeit mancher Kollegen. Da blickt keiner durch. Auf nichts und niemanden ist wirklich Verlass. Selbst in seinem Team gibt es Unstimmigkeiten.

Das macht die Ermittlungsarbeiten äußerst faszinierend und es sorgt für Wendungen, die man nicht voraussehen kann. Ungeahnte Abgründe tun sich auf. Seitenweise regiert der Horror.

Das Buch ist sehr facettenreich. Fast ist es zu viel. Man gerät sozusagen in einen Zwiespalt. Einerseits ist die Handlung zu aufgebauscht und man vermisst eine gerade Linie im Chaos. Andererseits wird man gefesselt, dass es kaum zu glauben ist. Der beste Beweis ist das Ende. Das macht nämlich unglaublich neugierig auf den nächsten Band. Darauf nun warten zu müssen, ist unerträglich.

Rezension von Heike Rau

Sarah Pinborough
Die Bürde des Blutes
Aus dem Englischen von Catrin Fischer
479 Seiten, Klappenbroschur
Otherworld im Verlag Carl Ueberreuter
ISBN-10: 3800095351
ISBN-13: 978-3800095353
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