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Schlagwort: Verlassenheit

Pietro Citati: Schön und verdammt

Pietro Citati: Schön und verdammt

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Glück und Tragik eines exzentrischen Lebens zu zweit!

Als sich Zelda und f. Scott Fitzgerald 1918 in Montgomery bei einer Tanzveranstaltung begegnen, nimmt ihr gemeinsames Schicksal seinen Lauf, das sie zu Höhen und in tiefste Abgründe führen wird.

Zwei Jahre nach der ersten Begegnung folgte die Hochzeit.

Scott Fitzgerald  hatte bis dahin ein Leben hinter sich, in dem er nach Größe und Anerkennung strebte, die ihm  jedoch weitgehend versagt geblieben war. Zelda, die schöne, hinreißende und verträumte junge Frau,“Die Königin der Schmetterlinge“,  passte hervorragend zu seinen Träumen von Aufschwung und Berühmtheit. Von Beginn an gab es eine Nähe zwischen den beiden, die verzehrend war.

Exzentrisch und begabt, ruhmverliebt und aufwendig  begannen die beiden ein Leben, das fast immer alle Maßstäbe und Grenzen sprengte. Er schrieb und verdiente das erste große Geld mit seinem berühmten Roman „Der große Gatsby.“   Scott F. schrieb schon in seinem Manuskript zu die „Schönen und Verdammten“:  „Die Suche nach dem Glück ist das größte und vielleicht einzige Verbrechen, zu dem wir in unserem kleinen Elend fähig sind.“ Er wusste damals noch nicht, wie groß ihrer beider Verbrechen war!

Auch Zelda, die vom Glück begünstigt, verwöhnt und behütet aufgewachsen war, lebt auf großem Fuße, genießt ihre Anziehung auf Männer und Frauen, lebt, trinkt und tanzt durchs Leben, ohne zu begreifen, dass auch das schönste Leben auf tönernen Füßen steht, wenn man sich von der Realität entfernt. Sie beginnt spät eine Ausbildung zur Tänzerin, die zum Scheitern verurteilt ist, und er trinkt sich zuweilen um den Verstand. So beginnt ihr gemeinsames Elend, das allmählich tragische Züge bekommt.

Das glamouröse Liebespaar, berühmt, berüchtigt und über alle Grenzen hinweg bekannt, hat ein erschütterndes und geradezu aufrüttelndes Leben zu meistern.

In seinem komprimiert verfassten Rückblick spürt Pietro Citati  dem Schicksal von Zelda und F. Scott Fitzgerald nach und wird zum authentischen Biographen des ungewöhnlichen Paares. Er hat mit seiner genauen und einfühlsamen Analyse das Leben der beiden Glücklich-Unglücklichen nachgezeichnet und kommt zu erstaunlichen Schlüssen. So hielt man immer Zelda für die hysterisch Kranke, für die überzogen Anspruchsvolle. Doch hier zeigt sich, dass Scott in gewisser Weise den Anstoß zum überspannten Lebensstil gab, da er seine Niedergeschlagenheit über seine eher glücklose Jugend nicht überwinden konnte. In wütender Eifersucht verwehrt er ihr eigene Schreibkünste und erhebt den Anspruch, alleine das gemeinsame Leben in seinen Romanen zu verarbeiten. Ab 1930 lebt Zelda in wechselnden  psychiatrischen Kliniken, da sie die krankhaften Symptome der Schizophrenie zeigt.

Tiefenpsychologisch fundiert folgt Citati den Spuren der beiden und belegt seine Thesen mit Auszügen aus Briefen, mit Zitaten aus dem Freundeskreis und aus Scotts Büchern. Er zeigt ein Liebespaar, das von einander nicht lassen konnte, gemeinsam aber das Unglück für beide nur vergrößerte. Was Glück verheißend begonnen, das legt am Ende beide Partner lahm. Der eine geht an seinem eigenen Unglück zugrunde; Zelda bleibt Zeit ihres weiteren Lebens schizophren.

Pietro Citati ist ein italienischer Essayist und Biograph, der zudem bekannt ist für seine Mitarbeit bei fast allen großen Zeitungen Italiens.

Maja Pflug, die herausragende Übersetzerin so vieler Roman aus dem Italienischen ins Deutsche, ist auch diese Übersetzung hervorragend gelungen.

Pietro Citati
Schön und verdammt: Ein biographischer Essay über Zelda und F. Scott Fitzgerald
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Diogenes
ISBN-10: 3257067356
ISBN-13: 978-3257067354