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Schlagwort: Zauber

Gesa Schwartz: Scherben der Dunkelheit

Gesa Schwartz: Scherben der Dunkelheit

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Anouk ist 16 Jahre alt, als sie das erste Mal alleine Urlaub machen möchte. Sie wird das Haus ihrer Tante hüten, die in einigen Tagen mit ihrer Tochter verreist. Das kleine Dorf, das viele ruhige Stunden verspricht, liegt in der Bretagne. Spannung kommt auf, als der Dark Circus in der Stadt haltmacht. Es ist ein geheimnisvoller Zirkus. Die Darbietungen sind voller Magie und unglaublich fesselnd.

Hier offenbart sich für Anouk eine andere Welt, die sie gefangen nimmt. Es gibt kein Entrinnen. Nichts ist hier real. Alles verschwimmt. Für Anouk hat der Dark Circus keine Zukunft. Sie will, genau wie andere Artisten auch, keine Gefangene sein, die der realen Welt den Rücken kehrt.

Doch der, der hier das Sagen hat, ist mächtig. Der böse Clown Masrador hat einen Fluch verhängt, der keine Flucht möglich macht, außer man bricht diesen. Gemeinsam mit dem mysteriösen Zauberer Rhasgar, dem Herrn der Spielgel, lotet Anouk die Möglichkeiten aus. Dabei verliebt sie sich in ihn. Doch Rhasgar, der die Beschützerrolle übernimmt, gibt sich unnahbar.

Die Autorin hat einen sehr guten Schreibstil. Ihre Sprache ist gewaltig bildhaft. Man wird förmlich hineingerissen in die Handlung, die von Anfang an von Dunkelheit, Magie und Fantasie bestimmt wird. Einer wirklich unglaublichen Fantasie, die sich in jedem Wort widerspiegelt. Es ist fast ein bisschen zu viel! Die Autorin lässt ihren Lesern keine Zeit zum entspannten Luftholen.

Die Figuren wirken sehr lebendig und auch unheimlich wirklich. Ihre Vorstellungen in der Manege sind unglaublich faszinierend. So etwas hat man noch nicht gesehen! Doch hinter allem steckt auch die Macht Masradors.

Wie kann ein solches Buch enden? Es gibt eine überraschende Wende, so viel kann ich sagen. Vorhersehbar war ein Ende in dieser Form für mich aber nicht. Es wirkt nicht ganz stimmig und zu abstrakt.

Rezension von Heike Rau

Gesa Schwartz
Scherben der Dunkelheit
592 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570164853
ISBN-13: 978-3570164853
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Oliver Schlick: So kalt wie Eis, so klar wie Glas

Oliver Schlick: So kalt wie Eis, so klar wie Glas

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Cora Dorneyser erfährt erst nach dem tragischen Tod ihrer Mutter, dass sie einen Großvater hat. Obwohl schwer erkrankt und im Rollstuhl sitzend, gibt er ihr Rückhalt und lädt sie nach Rockenfeld ein. Coras Großvater hat sich einer alten traditionellen Handwerkskunst verschrieben. Er fertigt Schneekugeln. Die erste und einzige unzerbrechliche Kugel soll seinem Urahn einer Legende zufolge direkt vom Teufel übergeben worden sein. Cora ist fasziniert von der einzigartigen Kunst. Sie hat ein neues Ziel vor Augen und möchte sich zur Kugelmacherin ausbilden lassen. Doch als sie dem geheimnisvollen Niklas begegnet und ein Gespräch zwischen ihm und ihrem Großvater belauscht, wird ihr klar, dass sich um die Schneekugeln ein Geheimnis rankt.

Im Dorf gehen seltsame Dinge vor. Nicht jeder ist von ihrer Ankunft begeistert und schon gar nicht davon, dass sie in die Fußstapfen ihres Großvaters treten will. Elsa, mit der der Großvater eng befreundet ist, hilft ihr, sich in Rockenfeld einzuleben. Bei ihr darf sie wohnen. Und auch im nahen Internat, wo sie ihren Schulabschluss machen soll, findet sie bald jemanden, mit dem sie Freundschaft schließen kann, während sie von anderen Schülern sehr befremdlich behandelt wird.

Alles was geschieht, hat seine Gründe. Das winterliche Rockenfeld wird zum Schauplatz übernatürlicher Kräfte, die außer Niklas niemand einzuschätzen weiß. Cora ahnt nicht, wie tief sie eingebunden ist in eine Legende, von der bisher niemand glaubte, dass sie wahr sein könnte.

Die Geschichte hat einen sehr geheimnisvollen Charakter. Das winterliche Rockenfeld ist die perfekte Kulisse dafür. Man kann die frostige Kälte fast spüren und die zauberhaften Schneeflocken sehen!

Der Autor rollt eine wirklich perfekte Handlung auf, die mir von Anfang bis Ende sehr gut gefallen hat. Auch die handelnden Personen sind gut gezeichnet, wobei Elsa immer etwas über die Stränge schlägt. Sie ist eine laute Person, was der Geschichte zwar Humor verleiht, ihr aber auch etwas von dieser unheimlichen Wirkung nimmt.

Die Schneekugeln sind sehr interessante und märchenhaft wirkende Requisiten, die immer mehr an Faszination gewinnen. Das überrascht doch sehr.

Der Autor hat einen sehr schön fließenden Schreibstil. Die Geschichte hat mich gefangen genommen und immer wieder aufs Neue überrascht.

Rezension von Heike Rau

Oliver Schlick
So kalt wie Eis, so klar wie Glas
384 Seiten, gebunden
Ueberreuter Verlag
ISBN-10: 3764170433
ISBN-13: 978-3764170431
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Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße

Neil Gaiman: Der Ozean am Ende der Straße

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In diesem wunderbaren Roman steigt der Hauptprotagonist zurück in seine Kindheit, in der es voller märchenhaften Gestalten, Ungeheuern und Gespenstern nur so gewimmelt hat. Im Alter von sieben Jahren begegnet der Held Lettie Hempstock, die auf einem nahe gelegenen Bauernhof mit Mutter und Großmutter wohnt, und die ihn zu allerhand undurchsichtigen und abenteuerlichen Wundern verführt. Ein Ententeich wird für sie zum Ozean, hinter dem die Welt mit sonderlichen Begebenheiten lockt. Zuerst noch ist es die bäuerliche Küche mit ihren Genüssen, die den Icherzähler ermuntert, sich hier wohl zu fühlen. In ihr spürt man Wärme und Geborgenheit.

Bald schon erlebt man, wie der Junge mit sensibler Wahrnehmung seine Umwelt sieht. Sie ist erfüllt mit Ungeheuern und Gespenstern, Furcht erregenden Tieren und einer bösartigen Haushälterin, die das Regiment über die beiden Kinder seines arbeitenden Elternpaars übernommen hat. Die Erwachsenenwelt ist mächtig, übergroß und beängstigend.
Zwischen Fiktion und Wirklichkeit pendeln die Erfahrungen des kleinen, aufgeweckten und äußerst fantasiebegabten Jungen hin und her.

Figuren von Grausamkeit und Drohung ziehen uns mit hinab in die kindliche Seelenwelt und ermöglichen die Sichtweise früher Kinderjahre, in denen die Welt noch unerklärlich, spannend, magisch und ganz dem unwägbaren Seelenleben ausgeliefert ist. Wie Blitz und Donner, kindliche Flucht, Angst und gruselige Augenblicke hier artikuliert werden, das ist große Dichtkunst. Man fiebert mit dem kleinen Jungen mit und weiß nie genau, wo die Realität aufhört und das reiche Fantasieleben beginnt.

In Neil Gaiman gilt es erneut, einen amerikanischen Erzähler von Format zu entdecken. Dass die Geschichte zwischen Märchen und Realität schwankt und die Grenzen ganz unvermittelt wechseln, tut der großen Erzählkunst keinen Abbruch. Ein erstaunliches Werk, das für große und kleine Erwachsene bestens zur Unterhaltung geeignet ist.

Neil Gaiman
Der Ozean am Ende der Straße
240 Seiten, gebunden
Eichborn Verlag, Oktober
ISBN-10: 3847905791
ISBN-13: 978-3847905790
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Andrea Schacht: Die keltische Schwester

Andrea Schacht: Die keltische Schwester

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Lindis Farmut ist eine Karrierefrau. Für ihren neuen Job als Projektleiterin zeigt sie vollen Einsatz. Akribisch plant Sie den Bau der Ferienanlage in der Bretagne bis ins letzte Detail. Privatleben hat sie eigentlich keins mehr, auch wenn sich zwischen ihr und ihrem Kollegen Wulf Daniels eine lose Beziehung entwickelt. Erst als ihre Schwester Beni bei ihr einzieht, wird das Leben wieder etwas abwechslungsreicher.

Was Lindis so gar nicht verstehen kann, sind die Träume, die sie hat, seit sie den Ort, an dem die Ferienanlage entstehen soll, begutachtet hat. Diese ländliche Gegend mit den alten Steinhäusern und dem Menhir hat etwas Magisches. Sie hat auch nicht damit gerechnet Robert Caspary hier wiederzusehen. Der Historiker würde hier lieber ein Museumsdorf entstehen lassen.

In ihren Träumen begegnet Lindis der jungen keltischen Seherin Danu. Bald wird ihr klar, dass die Träume etwas zu bedeuten haben und Lindis auf eine ganz besondere Art mit Danu verbunden ist. Von da an stellt sie den Bau der Ferienanlage infrage. Nur lässt sich das mit ihrem beruflichen Ehrgeiz nicht vereinbaren.

Zunächst zieht sich die Geschichte etwas in die Länge. Das mag daran liegen, dass der Schwerpunkt auf Lindis beruflichem Umfeld und ihre Schwierigkeiten mit den Kollegen liegt. Aber umso mehr sich Lindis Leben mit den Träumen verbindet, umso interessanter wird das Buch. Mit dem Verstand lassen sich die Vorgänge nicht erklären. Man muss sich einlassen können auf die fantastischen Elemente und das Mysteriöse, das in diesem Buch zum Tragen kommt.

Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen miteinander und das hat natürlich eine tiefere Bedeutung. Die Spannungskurve geht hier ordentlich nach oben und es ist sehr faszinierend, nach und nach die Puzzleteile zusammenzusetzen und zu sehen, was Lindis aus den gewonnenen Erkenntnissen macht und was sich in beruflichen und privaten Bereichen für sie ändert.

Die keltische Schwester ist eine eher leichte Lektüre, die aber gut unterhält.

Rezension von Heike Rau

Andrea Schacht
Die keltische Schwester
475 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch
ISBN-10: 3746628997
ISBN-13: 978-3746628998
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Nina Blazon: Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel

Nina Blazon: Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel

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Kristina und Jan müssen die Weihnachtsferien mit ihrer Tante Sara verbringen, weil ihr Vater auf Geschäftsreise ist. Allerdings ist die Wohnung der Vianellos nach einem Wasserrohrbruch kaum bewohnbar. Da Tante Sara die Kinder aber auch nicht in ihrer Berliner WG unterbringen kann, gehen die drei zur Urgroßmutter nach Venedig, die in einem alten Palazzo mit Hotelbetrieb wohnt. Gäste gibt es in der Weihnachtszeit keine im Hotel.
Es wird ein gruseliges Weihnachtsfest. Ein Gewitter sorgt für angespannte Stimmung und dann wird das alte Haus auch noch von einer geisterhaften Erscheinung heimgesucht. Es ist ein fremdes Kind, das allerdings keiner der Erwachsenen zu sehen scheint. Kristina und Jan sind aber überzeugt von seiner Existenz. Auch weil sie bestohlen werden.
Die Geschwister entdecken durch einen Zufall einen geheimen Innenhof. Nur durch das Fenster über einer verschlossen Tür ist dieser zu sehen. Die Tür zu öffnen, ist unmöglich. Auch von außen gibt es keinen Zugang. Das geheimnisvolle Kind kennt allerdings eine fast unsichtbare Lücke in der Mauer draußen. Kristina und Jan, für die dieses Loch zu klein ist, sehen es hineinschlüpfen. Die beiden legen sich auf die Lauer. Ins Netz geht ihnen allerdings ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft. Pippa Pezzi wird von ihrem Cousin Luca verteidigt, obwohl sie das gestohlene Skateboard bei sich hat.
Dennoch, das fremde Kind existiert. Es kommt zu einer Begegnung der unheimlichen Art, als Kristina das Kind verfolgt. Die Großmutter spricht vom Fluch der toten Tage, von den Pestkindern und einer alten Familienlegende, die bis ins Jahr 1355 zurückgeht und mit Urahnin Violetta zu tun hat, die Tante Sara so ähnlich sieht.

Die Geschichte erzählt von einer alten Familienlegende, die wieder auflebt und in der Gegenwart zu einem Ende gebracht werden muss. Ein Fluch soll gebrochen werden, um das Schicksal, das sich auf dramatische Art und Weise sonst zu wiederholen droht, zu brechen.
Das Ganze spielt in Venedig, das zu einem geheimnisvollen, unheimlichen und vor allem magischen Ort wird. Es gelingt der Autorin sehr gut, diesen Eindruck zu vermitteln.
Es fällt allerdings nicht leicht, die Geschichte anzunehmen oder sich darauf einzulassen. Sie ist ohne Frage spannend, aber auch sehr kompliziert und vielschichtig aufgebaut. Zugang zu den Figuren zu bekommen, ist anfangs auch nicht ganz einfach, vielleicht, weil dem Einzelnen zu wenig Aufmerksamkeit zukommt. Im Laufe der Geschichte verändert sich dieser Eindruck mehr in eine positive Richtung, wenn man anfängt die Geheimnisse zu durchschauen und etwas mehr Klarheit in die Geschichte kommt. Auch der Schreibstil wird mit der Zeit flüssiger. Es gibt viele atemberaubend spannende Szenen, Augenblicke voller Magie, undurchschaubare Momente und leider auch einige Längen. Es ist kein ganz einfach zu lesendes Buch und doch hat die Geschichte etwas Faszinierendes.

Rezension von Heike Rau

Nina Blazon
Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel
384 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570154750
ISBN-13: 978-3570154755
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Tessa Gratton: Blood Magic – Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut

Tessa Gratton: Blood Magic – Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut

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Nach dem schrecklichen Tod ihrer Eltern bekommt Silla ein Buch zugeschickt. Der Absender, er nennt sich der Diakon, schreibt seltsame Dinge über ihren Vater, die Silla nicht glauben kann. Ein Magier und Heiler soll er gewesen sein. Das Buch gehörte ihrem Vater und enthält Zaubersprüche. Sillas Neugier ist geweckt. Auf dem Friedhof probiert sie einen Zauber aus, der sich „Erneuerung“ nennt. Dass sie dazu ihr Blut braucht, schreckt sie nicht ab. Und so erweckt sie ein welkes Blatt zu neuem Leben.

Doch Silla ist nicht allein auf dem Friedhof. Nicholas, der mit seinem Vater und dessen junger Frau in das alte Haus des Großvaters, ganz in der Nähe des Friedhofs gezogen ist, hat gesehen, was geschehen ist. Es weckt Kindheitserinnerungen in ihm. Er kennt den Zauber. Seine Mutter hat es ihm beigebracht. Was er damals für ein Spiel gehalten hat, ist keins.

Sillas Bruder Reece glaubt nicht an Zauberei. Doch als Silla vor seinen Augen ein totes Tier zum Leben erweckt, muss er einsehen, dass es Magie gibt. Blutmagie. Zu der auch er fähig ist. Der Gedanke, auch die Eltern wieder zum Leben zu erwecken, ist verlockend, aber eben auch sehr gefährlich. Denn Silla glaubt, dass ihre Eltern ermordet worden sind. Das heißt aber auch, dass es einen Mörder geben muss.

Die Geschichte ist äußerst spannend. Durch den sehr einfühlsamen und poetischen Schreibstil der Autorin, wird man sofort in das Geschehen hineingezogen. Man sollte Abstand wahren, das merkt man sofort. Nur kann man es nicht, so gefährlich auch ist, was hier geschieht.
Das Buch zu lesen, ist aufregend. Es ist aber auch verstörend. Weil die Autorin die Geschichte um die Blutmagie so wahrhaft erscheinen lässt. Man kann sich perfekt in das Geschehen hineinversetzen.

Die Handlung ist gut aufgebaut. Die düstere Atmosphäre in ihrer Wirkung unglaublich. Man braucht gute Nerven. (Zartbesaitete muss man sogar vor dem Buch warnen!) Denn die Seiten des Buches scheinen mit Blut getränkt. Denn Blut ist es, das den Zauber, neben anderen Utensilien, erst wirken lässt.

Die Sichtweisen von Silla und Nicholas sind parallel dargestellt. Dazwischen findet man Briefe von Sillas Vater, die in seiner Handschrift verfasst und sehr schwer zu entziffern sind. Auch das ist so ein Punkt, der am Buch tiefer teilhalben lässt. Man muss innehalten und sich bemühen, die Buchstaben zu entziffern.

Dann gibt es noch Tagebucheinträge einer Frau aus längst vergangener Zeit, die zunächst nur interessant, dann aber immer unheimlicher werden, bis man schließlich das Ausmaß des Inhaltes erfasst und die Folgen für die Gegenwart.

Es ist die perfekte Illusion. Sich auch nur vorzustellen, was die Autorin hier vorgibt, sorgt für Gänsehaut. Und dieses durchweg gruselige Gefühl verbindet sich mit der Beschreibung der überaus romantischen, schmerzvollen Liebe zwischen Silla und Nicholas. Ein wirklich mitreißender Roman!

Rezension von Heike Rau

Tessa Gratton
Blood Magic
Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut
Aus dem amerikanischen Englisch von Anne Brauner
448 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570152863
ISBN-13: 978-3570152867
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R. J. Anderson: Bryony – Rebellin unter Feen

R. J. Anderson: Bryony – Rebellin unter Feen

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Obwohl es verboten ist, will Bryony nicht länger in der Eiche bleiben und endlich nach draußen gehen. Doch es zeigt sich, dass dies tatsächlich gefährlich ist. Denn in den Ästen des Baumes wird sie von einem Menschenkind entdeckt. Der königlichen Jägerin Dorna ist es zu verdanken, dass Bryony vor ihm gerettet wird. Dabei hatte Bryony gar nicht das Gefühl gehabt, in ernsthaft in Gefahr zu sein.

Von Dorna erfährt Bryony schließlich, wie dramatisch es um die Feen steht. Nur noch wenige von ihnen gibt es, alle ihrer Zauberkraft beraubt. Umso schlimmer ist, es dass in der Nähe Menschen wohnen.

Als Bryony endlich alt genug ist, einer eigenständigen Beschäftigung nachzugehen, erfüllt sich ihr Traum doch noch. Eigentlich wollte sie Sammlerin werden, doch weil die Königin zu bestimmen hat, geht Bryony in die Lehre bei Dorna und wird zur Jägerin ausgebildet. Das ist die gefährlichste Arbeit im ganzen Eichenstaat, aber man darf die Eiche verlassen.
Doch eine Krähe bedroht die Feen. Bryony braucht eine Waffe. Es ist jedoch keine aufzutreiben, außer vielleicht im Haus der Menschen. Also begibt sie allein nachts zum Haus und sieht sich um. Auch möchte sie herausfinden, warum die Feen so viel Angst vor den Menschen haben.

Bryony sieht Paul, den Jungen von damals, erst nach acht Jahren wieder. Seine Ausbildung in einem Internat muss er nach einem Unfall abbrechen. Er sitzt nun in einem Rollstuhl. Und hier, in seinem Schoß, landet Bryony nach einem Angriff der Krähe. Er nimmt die verletzte Fee mit ins Haus und baut darauf, dass sie sich erholt. Denn er hofft, sie könnte ihm einen Wunsch erfüllen. Noch ahnt er nicht, dass Bryony kaum noch magische Kräfte besitzt.

Traumhaft schön ist die Geschichte. Hauptfigur ist ein Feenkind, geboren aus einem Ei. Bryony ist das einzige Kind. Auch ältere Feen gibt es nicht mehr viele. Die Schweigekrankheit fordert ihren Tribut. Man spürt als Leser diese Hoffnungslosigkeit deutlich. Doch Bryony ist anders. Sie rebelliert. Den strengen Regeln, die eigentlich zum Schutz des Eichenvolkes gedacht sind, widersetzt sie sich. Dennoch wird sie geliebt.

Ihre erste Begegnung mit einem Menschenkind ist richtungsweisend. Obwohl Jahre vergehen, kann Bryony Paul nicht vergessen und man ahnt schon, dass die beiden eines Tages zusammenfinden werden. Nur hat Bryony, klein wie sie ist, in Pauls Hand Platz.

Und doch scheinen in den Elfen noch geheimnisvolle Kräfte zu schlummern, die zwar nicht beherrschbar sind, aber doch ab und an für eine spannende Wendung im Buch sorgen. So haben auch große Gefühle Platz in diesem Buch. Es ist sehr romantisch.

Die Geschichte wird getragen von Melancholie. Magie wohnt dem Buch selbst inne und so wird man beim Lesen direkt mit verzaubert. Die von der Autorin gezeichnete Feenwelt mit ihren Bewohner ist ausgesprochen gut vorstellbar. Bilder steigen auf, die sicher bei jedem Leser ein wenig anders geraten. Je nach Vorstellungskraft.

Dem Geschriebenen lässt sich ganz leicht folgen. Die Geschichte fließt nur so dahin. Fantasie und Ausdrucksstärke der Autorin beeindrucken und begeistern. Magie wird in die Wirklichkeit geholt und beides perfekt verbunden.
„Bryony – Rebellin unter Feen“ ist eines dieser Bücher, die man immer wieder lesen kann.

Rezension von Heike Rau

R. J. Anderson
Bryony – Rebellin unter Feen
Aus dem Englischen von Wolfram Ströle
285 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN-10: 3446236589
ISBN-13: 978-3446236585
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