Bei lebendigem Leibe

Bei lebendigem Leibe

In diesem Buch beschreibt Souad, einen anonym bleibende Frau und Mutter, ihre Lebensgeschichte.
Souad ist in einem kleinen Dorf in Jordanien geboren worden. Sie ist eines von vier überlebenden Töchtern neben einem vergötterten Sohn einer bäuerlichen Familie, die von der Landwirschaft lebt.
In diesen Dorfgemeinschaften herrschen archaische Sitten und Gebräuche.
Töchter und Frauen im allgemeinen gelten nichts und sind nichts wert. So wird auch Souad etwa ab ihrem 8.-10. Lebensjahr wie eine Sklavin gehalten. Sie muß jede Art von Arbeit verrichten: vom Ausmisten der Ställe, über das Kochen, Putzen, Ernten, die Tiere versorgen usw.
Wenn sie nicht flink, sauber , ordentlich und pünktlich ist, bekommt sie Schläge.
Die Schikanen sind unendlich, was sie mit ansehen muß auch: z.B.,daß ihre Mutter gerade geborene Töchter mit einem Schaffell erstickt.
Das einzige Ziel der Töchter ist: verheiratet zu werden, um den häuslichen Grausamkeiten zu entgehen, nicht wissend, daß sich damit nur der Ort, nicht aber das Leben ändert.

Sie selber erleidet ein furchtbares Schicksal: als sie sich mit einem Mann einläßt, den sie zu lieben glaubt, muß sie schnell erfahren, daß sie dem Ehrenmord entgegen sieht. Ihr Schwager versucht, sie zu verbrennen.

Durch ungewöhnliches Glück wird eine französische Menschenrechts-Aktivisten auf sie aufmerksam, als sie in einem Krankenhaus ihrem Tode entgegen vegetiert.

Souad hat für die Organisation Surgir, die sich dieses Themas in der Weltöffentlichkeit annimmt, in diesem Buch ihre Lebensgeschichte erzählt.
Es ist ein erschütterndes Dokument der Menschverachtung, der archaischen Zustände, wie sie sich ein westlich zivilisierter Mensch nicht vorzustellen vermag. Daß Souad auch noch eine Zartheit im Empfinden und in ihrer Darstellung der langsamen Einkehr in eine andere Welt findet, ist bemerkenswert. Sie lebt heute unerkannt irgendwo in Europa .

Cl.B.

Souad
Bei lebendigem Leibe
Eine traurige aber wahre Geschichte
ISBN:3764501804
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