Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Noch eines von den vielen Büchern, die uns erklären wollen, „wie man einen verdammt guten Roman“ schreibt. Allerdings ist Frey einer der wenigen Autoren, die gleich zu Beginn deutlich machen, wie sie denn selbst einen „verdammt guten Roman“ definieren: er soll unterhalten – mehr nicht.

Daß das manchmal nicht reicht, wird dann beim Lesen des Buches klar. Viele der Beispiele, die Frey bringt (er zeigt zunächst eine „Rohfassung“ eines Textes und überlegt dann anhand vorher erklärter Praktiken, wie der Text zu verbessern ist), zeigen, daß man Text auch verschlimmbessern kann und daß „gut“ immer im Auge des Betrachters liegt.

Auf der guten Seite ist zu verbuchen, daß Frey die grundlegenden Handwerkstechniken aufzählt und einige davon erklärt (Spannungsaufbau, Charakter-Arbeit, Sprachwahl etc). Immer wieder weist er aber darauf hin, daß „im Rahmen dieses Kurses nur ein Teil beleuchtet werden kann“ – und das ist all zu oft zu wenig. Gerade, wenn er im Genre „Krimi“ Beispiele bringt, fehlen z.B. deutliche, klare Hinweise auf die Notwendigkeit von Recherche und die sinnvolle Integration von Fakten (Frey vermeidet sichtbar, Textstellen zu zitieren, die Inhalte vermitteln würden). Der Leser hat nach dem Schließen dieses Buches einen Eindruck davon, wie ein verdammt schlechter Roman zu erkennen ist.

Wie ein verdammt guter Roman zu schreiben ist, weiss er aber noch nicht.

Dieses Buch empfiehlt sich daher für diejenigen, die noch gar keinen Kontakt mit der Theorie des „Creative Writing“ hatten, die sich noch überhaupt keine Gedanken über marktgerechtes Aufbauen eines Romans gemacht haben – und die eben nur „unterhalten“ wollen, eine eigene Sprache, eine eigene Identität als Autor aber nicht als „wichtigstes Gut“ betrachten.

James N. Frey
Wie man einen verdammt guten Roman schreibt
Wie man … steht hier drin leider nicht.
ISBN:3924491321
Bestellen

Die Kommentare sind geschlossen.