Charlie Bone und die magische Zeitkugel

Charlie Bone und die magische Zeitkugel

Als ein uraltes Familienfoto von der Wand fällt, kommt Charlies außergewöhnliche Begabung, Bilder sprechen zu hören, wieder zum Vorschein. Auf dem Foto ist ein Junge zu sehen, der Charlie verblüffend ähnlich sieht. Charlies Onkel Paton weiß, wer der Junge ist. Er ist Henry Darkwood. Doch Henry ist vor vielen Jahrzehnten auf mysteriöse Weise mitten in einem Murmelspiel, welches er mit seinem Bruder spielte, verschwunden.

Am nächsten Tag, als Charlie wieder im Internat ist, taucht auf gespenstige Art und Weise ein Junge auf. Charlie erkennt ihn sofort. Es ist der lang vermisste Henry. Sein bösartiger Cousin Ezekiel hatte ihn Mithilfe einer Zeitkugel in die Zukunft geschickt. Doch auch hier in der Zukunft hat Henry keine Ruhe. Ezekiel Bloor kann nicht fassen, dass der Junge, den er damals verbannt hat, wieder da ist und sein ganzes Leben noch vor sich hat, während er uralt ist. So ist er Henry schon bald wieder auf den Fersen. Charlie muss ihn an einem sicheren Ort verstecken. Dabei bekommt er Hilfe von seinen Freunden, die bis auf Benjamin wie er Nachfahren eines Magiers, dem „Roten König“, und damit sonderbegabt sind. Aber auch die Köchin hilft. Sie bietet Henry Unterschlupf in ihren verborgenen Räumen. Doch alles ist vergebens, die Bloors erwischen Henry und sperren ihn in ein altes Verlies in den Ruinen.
Charlie muss alle Kräfte mobilisieren, um zusammen mit seinen Freunden die Geschichte doch noch zum Guten wenden zu können. Dabei erlebt er unglaubliche Abenteuer. Auch seine außergewöhnliche Begabung verstärkt sich. Charlie vermag nicht nur Stimmen aus Bildern zu hören, er kann sogar in die Bilder hineingehen. Das ist ein Wagnis mit ungewissem Ausgang, jedoch der einzige Weg, um Henry zu retten.

Nach „Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder“ ist nun endlich der zweite Band erschienen. Auch in diesem Buch erlebt Charlie zusammen mit seinen Freunden faszinierende Abenteuer. Jenny Nimmo schafft es, mit ihrer Art zu erzählen, eine unglaublich spannungsgeladene Atmosphäre zu schaffen. Wieder wächst Charlie, der bis seine Sonderbegabung entdeckt wurde ein ganz normaler Junge war, über sich hinaus. Er nimmt all seinen Mut zusammen, um Henry zu helfen.
Viele alte Bekannte aus dem ersten Band sind wieder zu erleben. Die fiese Großmutter, die unheimlichen Tanten mit ihren Familiengeheimnissen, Onkel Paton oder Benjamin und sein Hund. Natürlich sind auch wieder die sonderbegabten Schüler und die Lehrer der Bloor-Akademie dabei. Der Handlung lässt sich leicht folgen, aber vorhersehbar ist sie nicht. Dazu ist sie zu vielschichtig und Charlies Gegenspieler zu wenig einschätzbar. Auch das Internat als gruselig-schauriger Schauplatz der Geschehnisse ist wieder für einige Überraschungen gut.
Die Andeutungen zum Verbleib von Charlies Vater reißen auch im zweiten Band nicht ab. Alle Leseratten können sich also Hoffnungen auf ein drittes Buch machen.

Über die Autorin:
Jenny Nimmo spielte nach ihrem Schauspielstudium Kindertheater und arbeitete beim Rundfunk. Ihr erste Kinderbuch erschien 1975. Ihre Bücher wurden mehrfach mit dem britischen „Smartie-Award“ für Kinderliteratur ausgezeichnet und teilweise fürs Fernsehen verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in einer alten Wassermühle in Wales.

Rezension von Heike Rau

Jenny Nimmo
Charlie Bone und die magische Zeitkugel
Aus dem Englischen von Cornelia Holfelder von der Tann
320 Seiten, gebunden
ab 10 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 3-473-34443-5

Kleiner Hinweis: Eine Besprechung zum ersten Band „Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder“ befindet sich ebenfalls in unserem Rezensionspool. Einfach den Titel in die Suchmaske eingeben!
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