Jonas Winner: Davids letzer Film

Jonas Winner: Davids letzer Film

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Florian Baumgartner ist hin und her gerissen. Er soll eine Reportage über den Filmemacher David Mosbach machen. David war sein bester Freund, ist es auch jetzt noch, auch wenn die beiden länger keinen Kontakt hatten. Diese Freundschaft möchte er nicht aufs Spiel setzen. Doch der Artikel soll sehr gut bezahlt werden und Florian braucht Geld. Außerdem macht ihn sein Redakteur Richard Hölzemann neugierig. Er spricht von einem geheimen, sehr umstritten Film, den nur ein besonderes Publikum zu sehen bekommt. Er will Florian eine Einladung besorgen. Und da ist noch eine andere Sache. Mosbach ist vermisst gemeldet.

Tatsächlich bekommt Florian die Einladung. Der Film wird im Keller eines Fabrikgebäudes vorgeführt. Die brutalen, unmenschlichen Szenen machen Florian richtig fertig. Er ist geschockt. Nachdem er sich draußen ein klein wenig von dem Schock erholt hat, geht er zurück in den Keller, um die Verantwortlichen zur Rede zu stellen. Doch keine Spur zeugt mehr von dem nächtlichen Schaupiel.

Florian setzt sich mit Walter Kunert, den er und David von der Uni kannten, in Verbindung. Doch der meint, David hätte nichts mit dem Film zu tun.
Davids Freundin Thea hat anderes Filmmaterial. Sie zeigt ihm Davids ersten Film, doch auch dieser ist unerträglich.
Florian macht den Kameramann Hannes Marin ausfindig. Auch den kennt er flüchtig von früher. Reden will Marin allerdings nicht. Offensichtlich scheint er sich bedroht zu fühlen. Er will mit der Sache nicht zu tun haben. Doch unbewusst hat er Florian ein Stichwort geliefert, das ihn aufhorchen lässt. Es geht um versteckte Bilder in den Filmen.
Auch mit der Polizei kommt Florian gezwungenermaßen ins Gespräch. Polizist Riemschneider glaubt nicht, dass David in Gefahr ist, sondern vielmehr, dass Gefahr von ihm ausgeht.

Das Buch ist von Anfang an sehr faszinierend. Florian gerät in eine Geschichte mit ungewissem Ausgang. Die Recherchearbeiten betreffen ihn persönlich und so nimmt er sich, alles was geschieht, sehr zu Herzen. Er möchte seinem Freund helfen, wird aber immer mehr damit konfrontiert, dass David Wege gegangen ist, die er nicht gutheißen kann.

Man wird als Leser ungewöhnlich tief in das Geschehen hineingezogen. Das macht sicherlich einen guten Psychothriller aus. Die Beschreibungen, beispielsweise der Filmszenen, sind eingängig. Unbehagen macht sich ziemlich schnell breit. Der Autor arbeitet daran, dieses Gefühl immer weiter zu verstärken. Man gerät zum Schluss gemeinsam mit Florian in einen Strudel kaum zu verkraftender Filmszenen. Als Leser kann man sich ein bisschen Abstand bewahren. Florian dagegen wird ungebremst hineingezogen. Das ist eine spannende Erfahrung. Albträume löst das Buch dennoch nicht aus. Es sind vielmehr Momente, die direkt während des Lesens für Kurzatmigkeit sorgen, die diese ungeheure Spannung in sich tragen. Man braucht schon gute Nerven, um das Buch bis zum Ende durchzuhalten.

Rezension von Heike Rau

Jonas Winner
Davids letzer Film
352 Seiten, broschiert
dtv – Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423212608
ISBN-13: 978-3423212601
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