Yejide Kilanko: Der Weg der Töchter

Yejide Kilanko: Der Weg der Töchter

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Nigerianisches Familienleben heute.

Hier wird die Geschichte eines mutigen, aufgeweckten und neugierigen kleinen Mädchens in Nigeria erzählt.

Sie wächst in einer lauten, freundlichen und lebhaften Großfamilie in Ibadan/Nigeria auf. Der Vater ist Geschäftsmann und viel unterwegs. Es geht der Familie wirtschaftlich gut. Sie bewohnt ein hübsches großes Haus. Im Verwandtenkreis nimmt man Anteil an einander und hilft sich gegenseitig. Morayo und ihre kleine Schwester Eniayo sind zwei fröhliche Kinder, die erfolgreich die Schule besuchen. Später werden sie sogar studieren.

Die Ereignisse umfassen den Zeitraum zwischen 1982 bis 2007.

Das unbeschwerte Leben für Morayo endet sehr plötzlich, als der Cousin Tayo, genannt Bros T, in die Familie aufgenommen wird. Seine Mutter, eine von vielen Verwandten, hat um Hilfe gebeten, weil sie mit ihrem verzogenen Sohn nicht mehr fertig wurde.

Er stellt den Frauen nach, lügt, ist ein Flegel und nicht sehr erfolgreich in seinen schulischen Leistungen.

Morayo wächst inzwischen zum Teenager heran. Sie ist hübsch und gut mit ihrem Schulfreund Kachi befreundet. Ist nicht sogar erste Liebe mit im Spiel?

Wie bei allen Völkern der Erde ist die Pubertät eine aufregende Zeit. Morayo und Kachi pflegen eine zugleich zärtliche aber zurückhaltende Beziehung. Kachi zieht eines Tages mit seiner Familie fort aus Ibadan. Er und Morayo erleben die erste schmerzliche Trennung ihres Lebens.

Als Bros T in der Schule bessere Leistungen erbringt, versöhnt sich Morayos Vater mit ihm und erkennt ihn zunehmend an. Außerhalb des Hauses verkehrt er jedoch in anrüchigen Kneipen mit ebenso anrüchigen Freunden. Dann beginnt er Morayo nachzustellen und wird zudringlich. Morayo findet sich daraufhin verfemt und abseits der Familie wieder. Das glückliche Familienleben ist zu Ende. Sie trägt ihr Leid lange alleine, bis sie bei einer älteren Cousine mit ähnlichen Erfahrungen Unterstützung findet.

Die Annäherung des brutalen Cousins an Morayo zeigt in ihren tragischen Auswirkungen das ganze Maß weiblicher Unterdrückung, von dem Frauen hier wie anderswo betroffen sind. Man glaubt nicht dem Opfer sondern misst diesem eine Mitschuld zu. Morayo hat einen langen Irrweg vor sich. Ihre Beziehungen zu Männern bleiben lange gestört.

Yejide Kilanko ist eine feinsinnige und sensible Beobachterin. Sie ist selbst in Nigeria geboren und aufgewachsen. Ihre Geschichte zeugt von ausdrücklicher Kenntnis über des Leben, Lieben und Aufwachsen in Nigeria.

Mit ihrer aufrüttelnden Erzählung macht sie sich zur Sprecherin der unterdrückten Frauenwelt in ihrem Heimatland. Atemlos folgt man dem Schicksal Morayos, das erst über Umwege und zahlreiche Stolpersteine zu einem guten Ende führt. Wütend begreift man, wie verstörend für ein Mädchen die Verständnislosigkeit der Eltern sein muss. Aus dem verschreckten jungen Mädchen wird später eine kämpferische Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.

In ihrem breit angelegten Familienepos einer nigerianischen Familie erfährt man viel über die Riten und Geflogenheiten in dem Land.

Heiraten und Kinderkriegen sind auch hier noch erstrebenswerte Ziele für Eltern mit ihren Kindern. In den aufgeklärten und gebildeten Kreisen aber ist Berufstätigkeit durchaus erwünscht.

Die Autorin gewährt uns mit ihrer Familiengeschichte einen umfassenden Blick in ihr Land. Hier kämpfen Aufklärung und Vergangenheit noch um die Vormacht mit einander.

Yejide Kilanko
Der Weg der Töchter
384 Seiten, gebunden
Graf Verlag, März 2013
ISBN-10: 386220037X
ISBN-13: 978-3862200375
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