Paul Auster und J. M. Coetzee: Von hier nach da

Paul Auster und J. M. Coetzee: Von hier nach da

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Reflexionen über die eigene Arbeit und die Welt. Ein Gedankenaustausch.

Von hier nach da wandern die Gedanken zweier hoch renommierter Autoren.

Paul Auster und J. M. Coetzee haben von 2008 – 2011 einen intensiven Briefaustausch gepflegt. Beide Autoren sind einer breiten Leserschaft durch ihre Bücher gut bekannt. Sie fühlen sich offensichtlich seit ihrer ersten Begegnung in herzlicher Freundschaft verbunden. Coetzee ist hier der Ältere und Scheuere von beiden. Er hat sich in der Öffentlichkeit bisher immer sehr zurückgehalten. Umso erstaunlicher sind seine Offenbarungen über kleine lässliche Sünden wie stundelange Sportschauen und seine Begeisterung für das Schachspiel.

Es ging den beiden Autoren insgesamt um Reflexionen grundsätzlicher Art wie die über Freundschaft, Mann und Frau, Befinden, Lesungen, Reisen und vieles andere mehr. Sie gestatten hier einen kleinen Blick in ihre Gefühlswelt.

Ihr Gedankenaustausch dreht sich weiter um die Bedeutung von Sport im allgemeinen, um Politik und um die Bedeutung des Sprache für den Schriftsteller. Wie etwa findet man die richtigen Namen für die Romanfiguren?

Auster und Coetzee sprechen die gleiche Sprache, mit der sie sich über diverse Themen unterhalten. In zahlreichen Fragen herrscht Einigkeit, in anderen geht es darum, sich gegenseitig zu ergänzen. Selten schreiben sie von persönlichen Dingen aus dem Alltagsleben. Doch die intensive Freundschaft, die sie verbindet, findet man fast in jedem Wort und Satz. Sie geben sich gegenseitig Trost, wenn z.B. Leser in kritischen Briefen monieren, dass die behandelten Themen nicht den anerkannten ethischen Regeln entsprechen. Ob Antisemitismus oder Mord im Krimi: im Roman versucht der Autor eine fiktive Geschichte zu schreiben, die nicht immer der Auffassung des Dichters entspricht. Oder müsste man etwa den Mord im Krimi als vom Autor gebilligt betrachten, weil er darüber schreibt?

Der Gedankenaustausch erfolgt auf hohem Niveau und bringt einem das Leben als Schriftsteller näher. Da gibt es durchaus Zweifel und immer wieder auch den Arbeitsstress, mit dem man sich über die eigene Arbeit austauscht.

Angeregt legt man das Buch aus der Hand, bereichert durch den Ideenreichtum, mit denen Schriftsteller ihre Welt und Umwelt betrachten. Es ist gut, einmal hinter die Kulissen zu schauen, um zu erfahren, wie Dichter leben, womit sie sich befassen und wie schwer es ist, ein richtig gutes Buch zu schreiben!

Paul Auster und J. M. Coetzee
Von hier nach da
288 Seiten, broschiert
FISCHER Taschenbuch, Mai 2014
ISBN-10: 3596196876
ISBN-13: 978-3596196876
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