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Autor: hera

Die Affäre Calas

Die Affäre Calas

Die verstorbene Charlotte hat Sandrine zu ihrer Alleinerbin bestimmt. Sandrine wusste, dass ihre Tante sehr vermögend war. Sie muss nun ihren Beruf als Anwältin nicht mehr unbedingt ausüben. So bleibt sie nach der Beerdingung erst einmal in Südfrankreich, um alle Angelegenheiten in Ruhe zu regeln. Henri, einem Freund aus Kindertagen, dem es im Moment nicht allzu gut geht, erlaubt sie, ins Dachgeschoss des Hauses der Tante einzuziehen.
Zum Erbe gehört auch ein Brief Charlottes. Die alte Dame vertraut Sandrine hier nachträglich ein Familiengeheimnis an. Sie weist den Weg zu einer eisernen Kassette, die eingemauert in einer Kellerwand des Landhauses versteckt liegt. So erfährt Sandrine von der Affäre Calas und dass sie selbst ein Abkömmling dieser Familie ist – ihre Urgroßmutter stammte aus der berühmten Toulouser Familie. Die Tante wünscht, dass die Dokumente, die Sandrine vorfinden wird von ihr als Anwälin begutachtet und veröffentlicht werden.

Henri hilft den Schatz zu heben und Sandrine erfährt, was hinter der Affäre Calas steckt. Sie liest vom mysteriösen Tod des ältesten Sohnes der Familie, der 1761 geschah. Der Vater wurde ohne Beweise zum Mörder erklärt und hingerichtet. Die Briefe, Abschriften Voltaires, also keine Originale der Zeugen, erzählen von dem undurchsichtigen Fall, der immer noch Rätsel aufgibt.
Sandrine will ihn zusammen mit ihrem Jugendfreund Henri, in den sie sich verliebt, aufklären. Sie will wissen, ob der Vater den Sohn tatsächlich ermordet hat, ob es eventuell Selbstmord war, wie Voltaire vermutet, oder ob die Weißen Büßer, eine ominöse Bruderschaft, etwas mit dem Tod des jungen Mannes zu tun haben, vor denen die Tante bis zu ihrem Tod Angst hatte. Dass der Versuch der Aufklärung des Falles einige Menschen und auch Sandrine selbst geradewegs ins Verderben führen wird, ahnt die junge Anwältin nicht.

Die Autorin hat sich in ihrem Buch einem historischen Kriminalfall angenommen und lässt ihn noch einmal aufleben. Ihre Version der Geschichte (was Fiktion ist und was geschichtlichen Tatsachen entspricht, kann man dem Nachwort entnehmen) ist äußert spannend. Man liest das Buch mit wachsender Begeisterung.

Sandrine, eine junge Anwältin nimmt den Auftrag ihrer Tante an und beginnt, zusammen mit ihrem Jugendfreund Henri, nachzuforschen. Was sie zunächst als interessanten Zeitvertreib sieht, wird bald zu einem gefährlichen Spiel mit unbekannten Drahtziehern, die vor nichts zurückschrecken, um die Wahrheit zu vertuschen. Sandrine tatstet sich trotzdem immer weiter vor, versucht die Geschehnisse um den Mord zu rekonstruieren. Als Henri spurlos verschwindet, arbeitet sie mit einer Freundin weiter und später noch mit einem Vertrauten Henris.

Man braucht ein gutes Vorstellungsvermögen, um ihren Theorien folgen zu können. Wie nahe die drei der Wahrheit kommen, erfährt man aber erst zum Schluss. Bis dahin kann man kaum erahnen, in welche Richtung die Geschichte laufen wird.
Die Autorin kündigt das nahende Unheil immer wieder an, hält den Leser dadurch neugierig und hilft damit auch durch schwierige Stellen des Buches.

Sandrine ist eine interessante Persönlichkeit. Sie bleibt dran an dem Fall, auch als sie gesundheitliche Probleme bekommt und ihre Nerven nicht mehr mitspielen wollen. Sie wird dennoch nicht zur Heldin stilisiert und bleibt dadurch stets glaubwürdig.
Nicht zuletzt lebt das Buch von der Stimmung, die die Autorin geschaffen hat. Die Geschichte ist mysteriös und bleibt es bis zum Schluss.

Rezension von Heike Rau

Helene Luise Köppel
Die Affäre Calas
Aufbau Taschenbuch Verlag
400 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3746623702
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Nicht so schlimm

Nicht so schlimm

Er ist fremdgegangen, jedenfalls fast, will seine Frau verlassen. Doch ganz schnell ändert er seine Meinung wieder. Dennoch ist die Ehekrise perfekt. Sie schlägt ihn fast tot, er erträgt es aus dem Schuldgefühl heraus, glaubt, es verdient zu haben. Sie verprügelt ihn, bis sie denkt, mit ihm quitt zu sein. Dann verarztet sie ihn.

Aber es wird nicht wieder gut. Jetzt betrügt sie ihn, nicht nur fast. Es ist ihre Rache. Er schafft es nicht, sie zu verlassen. Will seine Ruhe haben, ein trautes Familienleben mit Frau und Kindern.

Und doch lässt er sich wieder auf eine andere Frau ein. Nicht er selbst beginnt den Flirt, sondern sie, die andere, die ihm ihre Telefonnummer durch einen Kellner hat geben lassen. Sie könnte seine nächste große Liebe werden. Doch seine Ehefrau wird zur Furie.

Der Autor schafft eine ungeahnte Nähe, lässt seinen Icherzähler den Leser direkt ansprechen, als wäre er sein bester Freund. Er vertraut ihm seine intimsten Gedanken an. Sein ganzes Herz schüttet der Protagonist aus, erzählt vom Ende seiner Ehe. Schonungslos und ohne einmal zwischendurch Luft zu holen. Das Buch hat Tiefgang, fast kommt es einer Beichte gleich.

Die Geschichte erschüttert. Erzählt sie doch vom Ende der Beziehung zweier Menschen, die eigentlich für immer zusammenbleiben wollten. Wenn die Liebe geht, kommt der Schmerz. Der Prozess des Auseinandergehens ist geprägt von Eifersucht. So nah zum Zeuge dieser Entwicklung zu werden, ist nicht leicht zu verkraften. Aber der Autor nimmt dem Leser nicht jede Hoffnung, sonder nur seine Illusionen.

Rezension von Heike Rau

Nicolas Fargues
Nicht so schlimm
Deutsch von Frank Wegner
187 Seiten, gebunden
Rowohlt Verlag
ISBN: 978-3498021177
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Mark Beaman: Handbuch der Vogelbestimmung – Europa und Westpaläarktis

Mark Beaman: Handbuch der Vogelbestimmung – Europa und Westpaläarktis

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Vögel zu beobachten ist ein sehr beliebtes Hobby. Die Vögel, die ans Futterhäuschen kommen, lernt man sicher sehr schnell kennen. So wird das Interesse geweckt, auch die weniger bekannten Vogelarten kennen zu lernen. Aber um umfangreiche Feldforschungen betreiben zu können, ist ein sehr breitgefächertes Wissen erforderlich. Ein gutes Nachlagewerk ist unerlässlich.
„Handbuch der Vogelbestimmung“ ist solch ein Werk. Beschrieben werden alle Vogelarten (über 850), die in Europa, bzw. in den Grenzen der westlichen Paläarktis beobachtet worden sind. Auch seltene Ausnahmegäste und eingebürgerte Arten werden beschrieben.

Es gibt einen ausführlichen, etwa 25 Seiten langen Einführungstext. Hier wird die Kunst der Vogelbestimmung erklärt. Es wird erörtert, was bei der Vogelbestimmung beachtet werden muss und was von besonderer Bedeutung ist. Damit ist das Buch für Anfänger, erfahrene Beobachter und Ornithologen gleichermaßen geeignet.

Zur Verfügung gestellt wird ausgesprochen viel Bildmaterial. Die Zeichnungen sind äußerst detailliert. Präsentiert werden diese in Bildtafeln, so dass man gut Vergleiche ziehen kann. Andererseits kann man so nicht den Text mit dem Bild direkt vergleichen, sondern muss hin und her blättern. Die Verbreitung der Arten kann man dem Kartenmaterial entnehmen. Die Porträts der Vögel erfolgen in Texten, die stichpunktartig gehalten und dennoch sehr umfangreich sind. Die Formulierungen sind gut gewählt und äußerst treffend. Die Autoren helfen dem Vorstellungsvermögen sehr gut auf die Sprünge. Wer sich mit den verwendeten Fachbegriffen nicht gut auskennt, findet Erklärungen im Buch. Es gibt auch ein Glossar. Selbstverständlich verfügt das Buch über ein Register der lateinischen und der deutschen Vogelnamen.

Fazit: Das Buch ist ein sehr umfangreiches Nachschlagewerk, dass durch seine Einzigartigkeit fasziniert.

Rezension von Heike Rau

Mark Beaman / Steve Madge
Handbuch der Vogelbestimmung – Europa und Westpaläarktis
Aus dem Englischen von Detlef Singer
2. korrigierte Auflage
869 Seiten, 8000 Farbzeichnungen, 641 Verbreitungskarten
Verlag Eugen Ulmer Stuttgart
ISBN 978-3-8001-5494-4
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Markus Grill: Kranke Geschäfte

Markus Grill: Kranke Geschäfte

Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Unbestritten wird viel Geld dafür ausgegeben. Neben den Krankenkassenbeiträgen und den zusätzlichen Leistungen und Gebühren, stehen auch hohe Kosten für Medikamente an. Das Vertrauen in die Ärzteschaft, die Pharmaindustrie und in das Gesundheitswesen allgemein ist gesunken.

Der Titel des Buches verspricht Aufklärung. Es ist als Informationsquelle für Patienten gedacht und sicherlich auch interessant zu lesen. Der Autor hat für sein Buch viele Quellen genutzt und präsentiert nun die daraus gewonnenen Daten in zusammengefasster Form. Auch wenn das Zahlenmaterial oft etwas angestaubt wirkt und nicht immer durch Aktualität glänzt, die Pharmaindustrie kommt dabei nicht gut weg. Das war zu erwarten. Panikmache kann man dem Autor aber nicht unterstellen, viel mehr geht es darum, die Missstände aufzudecken. Das ist spannend, aber sicher ist auch in anderen Branchen ähnliches Vorgehen üblich. Nicht selten wird Gewinn um jeden Preis gemacht. Wie die Marketingstrategien der Pharmaindustrie aussehen, erfährt der Leser bis ins Detail und auch in welche Rolle er als Patient dabei gedrängt wird.

Was vom Buch bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Aber die Verdienste der Pharmaindustrie werden in diesem Buch nicht erwähnt. Es wirkt darum sehr einseitig geschrieben. So ist der Nutzen, der für den Patienten durch das Lesen entsteht, eher gering. Aber das Buch bietet interessante Einblicke und vermittelt Wissen um die Vorgänge im Gesundheitswesen, sehr genau recherchiert, nachprüfbar durch Quellenangaben und gut lesbar aufbereitet.

Rezension von Heike Rau

Markus Grill
Kranke Geschäfte
Wie die Pharmaindustrie uns manipuliert
224 Seiten, Klappenbroschur
Rowohlt Verlag
ISBN: 978-3498025090
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Golden

Golden

Lissys Familie zieht in einen anderen Bundesstaat, um ein neues Leben zu beginnen. Alles soll von nun an ganz normal werden. Für Lissy bedeutet das, Schluss mit der Farbsicht. Alle weiblichen Mitglieder der Familie verfügen über eine übersinnliche Gabe, auch wenn sich bei Schwester Lexie noch keine gezeigt hat. Aber nicht zuletzt sind diese Fähigkeiten Schuld daran, dass die Familie umziehen muss. Es geht zurück in die Heimat von Lizzys Mutter. Hier leben noch andere Verwandte.

Lissy lernt Violetta, Lilah und Tracy kennen und erfährt, dass es an ihrer zukünftigen Schule, der Emory High eine Rangordnung, bestehend aus den Goldenen und dem traurigen Rest, gibt. Lilah ist die Anführerin der Goldenen und hat dementsprechend großen Einfluss. Lissy will sich dem nicht unterordnen, sie schließt sich Andra an, die nicht zu den Goldenen gehört und handelt sich damit Ärger ein. Sie wird weitgehend geschnitten und als Außenseiterin behandelt. Ihre Gabe, die Aura von Menschen zu sehen, lässt sich natürlich nicht unterdrücken. Als sie der schmutzigen Aura ihres Mathelehrers gewahr wird, haut es Lizzy um. Ihn umgibt die Farbe des Nichts. Lizzy weiß, was das heißt. Der Mathelehrer ist ein sehr gefährlicher Mensch. Er könnte sogar ein Mörder sein.

Lizzy vertraut sich ihrer Familie an. Doch niemand schenkt ihr Glauben. Alle sind der Meinung, dass der Lehrer ein wunderbarer Mensch ist. Lizzy muss etwas tun. Sie schließt sich mit ihrer Schwester, die ihr seltsamerweise glaubt und den wenigen Freunden, die sie gefunden hat, zusammen, um hinter das Geheimnis des Mathelehrers zu kommen.

„Golden“ ist ein spannender Mystery-Thriller für Jugendliche. Die Geschichte beginnt recht harmlos. Lissy muss sich in die neue Umgebung eingewöhnen und kämpft mit den üblichen Problemen. Dank ihrer Gabe, kann sie Menschen aber besser einschätzen und ist damit klar im Vorteil. Diese Übersinnlichkeit nimmt man ihr ab, auch wenn die Autorin übertreibt, als sie Lizzy ihren Körper verlassen lässt.

Das Buch entwickelt sich nach dem ruhigen ersten Drittel schnell zum Thriller. Es fehlt der Geschichte hin und wieder an Tempo, dennoch bleibt die Spannung erhalten. Schließlich findet eine Wende statt, die man so nicht erwartet.
Da die Autorin auf Schockeffekte verzichtet, stellt sich kein Gänsehautgefühl ein. Sicher wäre aus dieser Story mehr herauszuholen gewesen. Andererseits kann man diesen Krimi lesen, ohne Herzrasen befürchten zu müssen. Das Buch ist damit auch für nicht ganz so nervenstarke Leser geeignet.

Rezension von Heike Rau

Jennifer Lynn Barnes
Golden
Deutsch von Ulrike Nolte
256 Seiten, gebunden
Bloomsbury Kinder- und Jugendbücher
ISBN: 978-3827051523
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Lola Löwenherz

Lola Löwenherz

Lola ist seit einer Woche die stolze Besitzerin eines Kätzchens. Leider ist Schneewittchen keine Schmusekatze. Immer versteckt sie sich. Heraus kommt sie nur zum Fressen oder wenn sie sich unbeobachtet fühlt. Lola ist sehr traurig darüber, dass das Kätzchen sich nicht streicheln lässt.
In der Schule sieht es auch nicht so gut aus. In Mathe schreibt Lola wieder eine sechs. Außerdem steht der Schulwechsel kurz bevor. Wenigstens wird sie die neue Schule gemeinsam mit ihrer Freundin Flo besuchen können.
Lina hat ganz andere Sorgen, ihr Opa ist schwer krank. Da braucht sie jetzt Lolas Trost.
Annalisa hat zu ihrem Geburtstag, zu dem Lola nicht eingeladen war, ein Katzenbaby geschenkt bekommen. Nun muss Lola sich anhören, wie lieb das Kätzchen ist. Ihres lässt sich dagegen nicht mal mit „Katzenknusperspaß“ locken. Omas Buch „Geheimtipps für Kätzchenbesitzer“ hilft auch nicht weiter.
Als ein Zirkus im Viertel Halt macht, lernt Lola eine kleine Ziege kennen. Sie erfährt, das diese sich nicht dressieren lässt und deswegen immer angebunden auf der Wiese steht.
Aber nun muss erst einmal die neue Schule kennen gelernt werden. Es ist Tag der offenen Tür. Die Schule gefällt Lola. Überhaupt wendet sich alles zum Besseren. Alex ruft endlich an. Lola hat schon ewig auf seinen Anruf gewartet.
Dann läuft das scheue Kätzchen weg und sucht sich einfach ein neues Zuhause. Was soll Lola da nur machen?

Lola ist ein ganz normales Mädchen. Jedes Kind kann sich sicher gut mit ihr identifizieren. Sie hat ihre Sorgen und Nöte wie jeder andere. Die Geschichte ist dem Leben entnommen und sehr realistisch. Beschrieben wird also Lolas Alltag zu Hause und in der Schule. Dabei geht es manchmal sehr turbulent zu, manches stimmt aber auch nachdenklich. Man lacht mit Lola, wenn ihr Lustiges passiert und man fühlt mit ihr, wenn sie traurig ist.
Lola ist ein liebenswertes Mädchen mit sehr viel Fantasie, man kann nur staunen, was sie sich in ihren Träumen so alles ausdenkt. Dennoch steht sie mit beiden Beinen fest im Leben, setzt sich ein für die Dinge, an die sie glaubt. Auch dass sie ein großes Herz für Tiere hat, beweist sie in diesem Band.

Der Schreibstil der Autorin gefällt gut. Die Geschichte lässt sich gut verfolgen. Die große Schrift erleichtert das Lesen. Es gibt sogar einige schwarz-weiße Illustrationen. Gut ist es, wenn man die vorangegangenen Bände kennt. Die Autorin bezieht sich immer wieder darauf. Das Buch ist weitgehend in sich abgeschlossen und doch ist das Ende offen, so dass man sich sicher auf ein weiteres Buch mit Lola freuen darf.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Lola Löwenherz
Band 5
Illustrationen von Dagmar Henze
283 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785556740
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Besser leben aus eigener Kraft

Besser leben aus eigener Kraft

Das 8-Wochen-Programm setzt sich aus vielen kleinen Schritten zusammen. Woche für Woche kommt Neues hinzu, lernt man Wissenswertes über gesunde Ernährung und Lebensführung. Wie man den Leserbriefen entnehmen kann, hat das Programm schon sehr vielen Menschen geholfen, gesünder zu leben und Krankheiten beherrschbar zu machen. Gar nicht mal so selten führt das Programm sogar zu Spontanheilungen, so der Eindruck.

Die Veränderungen, die man im Laufe der Zeit umsetzen muss, sind sicher für viele Menschen gravierend, da diese aber schrittweise eingeführt werden, durchaus machbar. Vor allem für Menschen, die etwas ändern möchten, denen aber die Kraft dafür fehlte, ist das Buch eine gute Hilfe.

Dr. Weil stellt dem Leser sein gesamtes medizinisches Wissen in den Bereichen der Schulmedizin und der alternativen Heilmethoden zur Verfügung, untermauert mit ausführlichen Quellenangaben zu seinen Ausführungen. Er spricht den Leser direkt an und baut eine Beziehung zu ihm auf. Dieses Vertrauensverhältnis erleichtert den Glaube an den Erfolg seines Programms. Die Leserbriefe liest man dennoch mit großer Skepsis. Was da geschrieben steht, ist schon fast zu schön, um wahr zu sein. Selbst bei schweren chronischen Krankheiten wird Hilfe versprochen. Das ruft eher Unglaube hervor, statt Hoffnung zu machen.

Das man mit Hilfe des Buches zu einer gesunderen Lebensführung und damit zu mehr Gesundheit kommt, steht außer Frage. Ungesunde Lebensmittel werden zugunsten gesunder Lebensmittel verbannt. Frisches Obst und Gemüse wird favorisiert und auf Lebensmittel mit hohem Gesundheitswert geachtet. Der Autor erklärt, wie wichtig Bewegung ist oder auch der gesunde Schlaf. Er geht auf Zwischenmenschliches ein und beschreibt wie gut eine positive Lebenseinstellung tut.
Nicht ganz nachvollziehen kann man den generellen Rat zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bei gesunder, ausgewogener Ernährung, bei bestimmten Krankheitsbildern natürlich schon.

„Besser leben aus eigener Kraft“ ist ein sehr umfassender Ratgeber. Der Autor sieht den Menschen in seiner Gesamtheit. Die Texte im Buch sind sehr gut zu verstehen. Die Gestaltung des Buches wirkt leider etwas farblos.

Rezension von Heike Rau

Dr. Andrew Weil
Besser leben aus eigener Kraft
Aus dem Amerikanischen von Diane von Weltzien
392 Seiten, gebunden
Bloomsbury, Berlin
ISBN: 978-3827007261
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1001 Tipps Natürliches Anti-Aging

1001 Tipps Natürliches Anti-Aging

Der Alterungsprozess lässt sich auch ohne Schönheitschirurgen und Anti-Falten-Cremes aufhalten, einfach durch eine gesunde Lebensweise. Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und die Fähigkeit sich zu entspannen, halten natürlich schön, sorgen für Wohlbefinden und Ausgeglichenheit.
Eine gute Anleitung zur Umstellung der Lebensgewohnheiten findet man im Buch. Über tausend hilfreiche Tipps hat die Autorin zusammengestellt. Manche findet man zwar mehrfach, weil sie nicht nur zu einem Kapitel passen, aber das ist in Ordnung.

Im ersten Abschnitt des Buches geht es um gesunde Ernährung. Die Autorin empfiehlt hier vor allem natürliche, frische, möglichst unverarbeitete Nahrungsmittel. Der Trend geht hier außerdem zu Bioprodukten oder dem Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten. Der Tipp sich selbst Hühner im Garten zu halten, ist allerdings außerordentlich übertrieben und für die meisten Menschen kaum realisierbar. Die Autorin zeigt aber nicht nur, welche Lebensmittel dem Alterungsprozess entgegenwirken können, es geht auch darum das eigene Essverhalten zu ändern.

Im zweiten Kapitel geht es um die Bewegung und geistig fördernde Aktivitäten. Die Autorin hilft bei der Wahl des richtigen Trainings (bis hin zum Problemzonen-Training) und zeigt, was außerdem im Alltag fit hält. Sie gibt Tipps zur Ausstattung und motiviert durchzuhalten, weil es sich lohnt.

Im nächsten Kapitel geht es um die Körperpflege. Man kann eine Menge tun, um sich seine natürliche Schönheit zu bewahren. Neben der Anleitung zur Pflege mit Naturkosmetik, die man teilweise auch selbst herstellen kann, kommen Massagetipps, Yogaübungen, Meditationstechniken, Stylingtipps und sogar Ratschläge zur Zahnpflege.

Um Gesundheit und Wohlbefinden geht es im letzten Kapitel. Um sein Risiko vorzeitig zu sterben zu verringern, kann man eine Menge tun. Das beschränkt sich nicht nur darauf, nicht zu rauchen und nicht zu trinken. Neben der gesunden Ernährung und der ausreichenden Bewegung gehört beispielsweise auch, positiv zu denken, für guten Schlaf zu sorgen, Stress abzubauen und den Kontakt zu den Mitmenschen zu pflegen. Auch hierzu gibt es zahlreiche Tipps.

Man kann dem Buch tatsächlich sehr viel für sich selbst entnehmen. Die Tipps sind leicht verständlich und zum größten Teil auch gut umzusetzen. Leider bleiben viele der Tipps unzureichend kommentiert im Raum stehen. Kritische Leser dürfte das stören, sie müssen hier selbst weiterforschen, um Antworten zu erhalten. Oft verweist die Autorin auf bestimmte Studien, ohne diese aber näher zu benennen, so dass man nichts über die Umstände erfährt, unter denen die Studie durchgeführt wurde.

Dennoch ist das Buch ein guter Anfang, seine Lebensweise umzustellen. Beherzigt man die Ratschläge im Buch, wird man sich gesünder und leistungsfähiger fühlen. Das Buch scheint vor allem für Frauen geschrieben zu sein. Zumindest sieht man auf den illustrierenden Fotos kaum einen Mann. Da verwundert das Kapitel „Gesunde Prostata“ dann schon. Aber mal ehrlich, viele Tipps sind auch was für Männer!

Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut und ansprechend illustriert. Sicher ist es auch ein schönes Geschenk.

Rezension von Heike Rau

Susannah Marriott
1001 Tipps Natürliches Anti-Aging
192 Seiten, broschiert
Dorling Kindersley Verlag
ISBN: 978-3831011032
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Der Pakt

Der Pakt

Anna ist fast fünfzehn. Damit ist sie eine Wechslerin, die kurz davor steht, in das Erwachsenen-, und damit in das Berufsleben zu wechseln. Anna ist Überschuss, sie hat keine Daseinsberechtigung und wird ihr Leben als Dienerin eines Unsterblichen fristen und so ihre Schuld abbezahlen. Noch aber lebt sie in Grange Hall, dem Heim für Überschüssige, geboren von Eltern, die keine Recht hatten, ein Kind in die Welt zu setzen.

Noch nie kam ein Kind das älter als zwölf Jahre alt ist, nach Grange Hall. Deshalb ist Anna neugierig auf Peter, der etwa im selben Alter wie sie selbst ist. Er ist anders, mag sich nicht unterordnen und er stellt Annas Ansichten infrage. Er gibt vor Annas Eltern zu kennen. Er kennt sogar das Muttermal auf ihrem Bauch. Sie hört ihm schließlich zu, als er von der Welt draußen erzählt und es wagt, von Flucht zu sprechen. Dass er sie eine Sklavin nennt, erträgt sie nicht. Doch als sie erfährt, dass er die Wahrheit sagt, kann sie sich vorstellen, das Heim zu verlassen.

Die Autorin hat ein interessantes Zukunftsmodell unserer Welt entwickelt. Nun gibt es ein Medikament, das Unsterblichkeit verspricht. Jedes illegal geborene Kind, wird zur Gefahr, weil es den Unsterblichen Platz wegnimmt.
Im Buch wird beschrieben, wie Anna eine strenge Erziehung zuteil wird, die einer Gehirnwäsche gleich kommt. Sie ordnet sich unter, sieht sich tatsächlich als Überschuss ohne Daseinsberechtigung. Erst als Peter ins Heim kommt, beginnt sie eigene Gedanken zuzulassen. Peter ist ihr Retter, geschickt von ihren Eltern, um sie zu befreien.

Das Buch ist äußerst spannend. Das Thema Unsterblichkeit ist perfekt umgesetzt. Das Kinderheim ist eine sehr passende, außerordentlich beklemmend wirkende Kulisse. Es macht keine Mühe, sich in Anna hineinzudenken. Aber auch die weniger bedeutenden Figuren sind gut ausgearbeitet. Das Buch beunruhigt und regt zum Nachdenken an. Die Geschichte ist unfassbar, aber nicht unrealistisch. Die Autorin vermittelt damit eine klare Botschaft.

Rezension von Heike Rau

Gemma Malley
Der Pakt
Aus dem Englischen von Ulrike Nolte
302 Seiten, gebunden
Bloomsbury Kinderbücher & Jugendbücher
ISBN: 978-3827052636
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Sittiche und Papageien

Sittiche und Papageien

Viele Menschen haben bei sich zu Hause ein Haustier. Darunter sind auch viele Wellensittiche, die auch zu den Papageien gehören. Doch in dieser Vogelgruppe gibt es noch viele andere Tiere, die sich für eine Haltung in den eigenen vier Wänden eignen.

Zunächst erhält der Leser, insbesondere der Neuling in der Papageienhaltung, zusammenfassende Informationen über diese Vogelgruppe. Der Autor gibt Antwort auf viele Fragen wie: Was sind Papageien? Was zeichnet sie aus und wie leben sie? Wie kam es, dass Menschen Papageien halten? Wie steht es um den Artenschutz? Natürlich erhält der Leser auch eine Kaufberatung und erfährt wie der Papagei zu halten ist und was er frisst. Nicht ganz klar wird im Buch gemacht, ob es besser ist, ein Einzeltier oder ein Pärchen zu halten. Zwar favorisiert der Autor das Halten mehrerer Tiere, geht aber immer wieder auch auf die Einzelhaltung ein. Kurz besprochen werden Zuchtmöglichkeiten und auch die Behandlung von Krankheiten wird thematisiert.

Im Anschluss stellt der Autor die bekanntesten Papageienarten vor. In den Papageienporträts werden Arten aus den Gruppen der Loris, Kakadus, Grassittiche, Edelsittiche, der Unzertrennlichen, der Aras und der Sperlingspapageien beschrieben. Zur jeder Art wird ein Foto gezeigt.

Man kann sich hier recht schnell eine Überblick verschaffen. Die Texte sind kurz, enthalten aber das Wesentliche. Das kleine Büchlein ist damit gut für Einsteiger in der Papageienhaltung geeignet. Weiterführende Literatur wird im Anhang aufgelistet.

Rezension von Heike Rau

Dieter Hoppe
Sittiche und Papageien
6., aktualisierte Auflage
128 Seiten, 49 Farbfotos, 21 Zeichnungen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5566-8
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