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Kategorie: Jugendliteratur

John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

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Das Leben, die Liebe und der Tod.

Diese Geschichte ist traurig. Doch wie sie erzählt wird ist bezaubernd, einfühlsam, echt und ehrlich.
Worum geht es?
Zwei Jugendliche begegnen sich in einer Selbsthilfegruppe für Krebskranke.

Hazel ist sechzehn Jahre alt und unheilbar an Krebs erkrankt. Sie will nicht in diese Gruppe, denn innerlich ist sie voller Rebellion und Auflehnung gegen ihr Schicksal. Als sie Augustus dort trifft, der sie anstarrt, ist es sehr bald um sie geschehen. Sie verliebt sich in diesen hübschen und aufmerksamen Jungen, der nur noch ein Bein hat. Das andere musste als Folge eines Knochenkrebses amputiert werden. Wer nun glaubt, er habe es mit einer gefühlsduseligen und rührseligen Geschichte zu tun, der irrt gewaltig!

Augustus ist ein Rebell wie Hazel und ironisch dazu. Auf der Ebene sachlicher und häufig zur Komik neigender Aussagen nähern sich die beiden in ihrer frühen Pubertät befindlichen Jugendlichen einander an. Sie können Mitleid und  Beileidsbekundungen nicht ausstehen. Eher wird übertrieben und gewitzelt, ohne je oberflächlich zu sein.

Die Dialoge zeugen von umwerfender Aufrichtigkeit, sarkastischem Hinnehmen und Wahrheitsliebe. Zugleich erlebt man eine Liebesgeschichte von rührender Hingabe und Anhänglichkeit im gemeinsamen Erleben von existenzieller Not und der Gewissheit der Begrenztheit des eigenen Lebens.

Selten wohl hat man in dieser Weise über Jugendliche mit Krebserkrankungen gelesen. Die Geschichte ist frei erfunden und zeigt doch eine außerordentliche Fähigkeit, sich in die Gefühlswelt der Kranken einzufühlen. Eltern und Kinder sind jeweils schwer getroffen. Die Peinlichkeiten und Frustrationen der begleitenden Umstände zu bewältigen, ohne zu verzagen, werden in dieser Geschichte überdeutlich dargestellt.

Ein ungewöhnliches Abenteuer verbindet zuletzt die beiden so schwer Kranken. Liebevoll, drastisch, traurig und zugleich froh genießen Hazel und Augustus ihre Liebe, und keiner weiß, wie lange sie auf Erden währen wird.

Auf dem Umweg über das Interesse an einem gemeinsam gelesenen Buch gelingt dem Autor John Green die feinfühlige Geschichte dieser Annäherung zweier schwer erkrankter junger Menschen. Mit unvergleichlichem Humor und Verständnis erzählt John Green seine Geschichte von Liebe und Tod, von Trauer und abenteuerlichem „Vorerleben“, wenn das Leben so früh enden muss.

Das als Jugendbuch deklarierte Kunstwerk wird jedoch besonders Erwachsene anrühren, so wie Jugendlich es nur bei dem nötigen Ernst für die Endlichkeit unseres Erdendaseins verstehen werden.

Der Autor John Green wird im Klappentext zu Recht mit Philip Roth und John Updike verglichen. Er lebt in Indianapolis/USA.

John Green
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
288 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag, 2. Auflage, Juli 2012
ISBN-10: 3446240098
ISBN-13: 978-3446240094
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Amy Garvey: Deine Lippen, so kalt

Amy Garvey: Deine Lippen, so kalt

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Wenn ein über alles geliebter Mensch stirbt, dann ist der Wunsch, ihn von den Toten zurückholen übermächtig. Möglich ist es jedoch nicht, außer man verfügt über magische Kräfte.
In der Familie der der 17-jährige Wren spielt Magie eine Rolle. Die Frauen sind es, die über Fähigkeiten in diese Richtung verfügen. Gesprochen wird darüber allerdings nicht, so dass Wren wichtige Informationen fehlen, wie sie mit ihren Kräften umgehen sollte.

Als Wrens Freund Daniel bei einem Autounfall stirbt, holt sie ihn mit einem Beschwörungsritual von den Toten zurück. Über die Folgen hat sie sich keine Gedanken gemacht. Sie kann seiner Familie, ihrer Familie und den Freunden ja nicht erklären, dass Daniel plötzlich wieder da ist. Sie versteckt ihn auf dem Dachboden über der unbenutzten Garage der Nachbarin. Zunächst geht das gut. Wren geht ihrem normalen Leben nach, geht zur Schule und verbringt ihre Freizeit mit Daniel, den sie immer noch liebt, auch wenn er nun eine frostige Kälte verströmt.
Dann lernt Wren Gabriel in der Schule kennen. Er spürt ihre magischen Kräfte. Dass sie ihm von Daniel erzählt, ist mehr ein Versehen. Aber er glaubt ihr sofort und drängt sie zu einer Lösung des Problems. Dass Wren nicht den Daniel, den sie von früher kennt, zurückgeholt hat, ist ihr aber längst klar.

Es ist eine ausgesprochen traurige Geschichte, die hier erzählt wird. Dazu kommt die Schreibweise der Autorin, die diese unheilvolle Stimmung zum Klingen bringt. Sehr gefühlvoll sind die Worte gewählt.
Auch wenn Wren etwas wirklich ausgesprochen Schreckliches getan hat, etwas Selbstsüchtiges, sie hat es aus Liebe gemacht. Und man kann sie verstehen. Ihre innere Zerrissenheit wird sehr gut dargestellt.

Das Unheimliche ist, dass die Geschichte so wirklich wirkt. Die Autorin verstrickt sich nicht in Übertreibungen, hat nicht extra knallige Szenen entwickelt, um den Leser bei Laune zu halten. Die Geschichte lebt ja nicht nur von Spannung allein, es geht um viel mehr.
Das Buch mit dem ansprechenden Cover ist etwas Besonderes. Es hebt sich durch seine Einzigartigkeit aus der Masse an Büchern, die auf dem Markt sind, ab.

Rezensionen von Heike Rau

Amy Garvey
Deine Lippen, so kalt
Aus dem Amerikanischen von Katrin Weingran
320 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570153320
ISBN-13: 978-3570153321
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Lauren Kate: Engelsflammen

Lauren Kate: Engelsflammen

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Luce will ihre Vergangenheit zurückverfolgen, um ihre Zukunft in Ordnung bringen zu können und um den Fluch zu lösen, mit dem sie und Daniel belegt sind. Die erste Reise mit dem Verkünder führt sie nach Moskau, in den Oktober 1941. Zu dieser Zeit lebt sie als Luschka mit Daniel, der Daniil ist, zusammen. Luce muss mit ansehen wie Luschka in Daniils Armen in diesem Krieg stirbt.
Als die anderen gefallenen Engel erscheinen, bleibt Luce nicht anders übrig, als weiter zurück in die Vergangenheit zu reisen. Daniel versucht unterdessen seine Freundin einzuholen. Er kommt einen Wimpernschlag zu spät. Und so begegnet auch er seinem früheren Ich, obwohl das nicht gestattet ist.
Daniel ist das egal. Er denkt nur an Luce, die sterben könnte, statt zurückzukommen. Dann hätte er sie für immer verloren.
Doch Luce hat einen Ratgeber, den Gargoyle Bill. Auf der einen Seite hilft er ihr, auf der anderen scheint er aber auch eigene Ziele zu verfolgen.

Der Vergangenheit von Luce und Daniel wird in diesem dritten Band nach Engelsnacht und Engelsmorgen sehr viel Platz eingeräumt, zu viel Platz. Es gehört einiges an Durchhaltevermögen dazu, das Buch bis zum Ende zu lesen, so der Eindruck.

Luce will nicht hinnehmen, was mit ihr und Daniel geschieht. Sie hofft, irgendwann zu verstehen und die Vergangenheit so verändern zu können, dass ihre Liebe endlich eine Chance hat. Eine Liebe, die nur aus Momenten besteht. Der kurzen Zeit zwischen dem Kennenlernen und dem Tod von Luce immer mit 17 Jahren. Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende reist Luce zurück. Es ist ein ewiges Hin und Her. Für sich genommen, sind diese Reise in die Vergangenheiten schon spannend, wirken aber doch sehr aneinandergereiht. Das Buch wird damit unnötig in die Länge gezogen.

Interessant ist die Figur, die als Ratgeber für Luce fungiert. Bill ist geheimnisvoll und für sie nicht zu durchschauen. Seine Auftritte sind spannend. Er entscheidet über den Handlungsverlauf, manipuliert und beeinflusst die leichtgläubige Luce. Seine wahre Identität errät man als Leser bald, auch wenn diese erst am Ende des Buches aufgedeckt wird. Ein Ende, das doch recht verwirrend ist, aber schon mal auf den nächsten Band einstimmen soll.

Rezension von Heike Rau

Lauren Kate
Engelsflammen
Band 3
Aus dem Amerikanischen von Michaela Link
416 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570160793
ISBN-13: 978-3570160794
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Kenneth Oppel: Düsteres Verlangen – Die wahre Geschichte des jungen Victor Frankenstein

Kenneth Oppel: Düsteres Verlangen – Die wahre Geschichte des jungen Victor Frankenstein

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Schloss Frankenstein liegt in der Nähe von Genf. Es ist ein abgelegener Ort. Unbeschwert wachsen hier die Zwillinge Victor und Konrad in ihrer Familie auf. Zusammen mit ihrer entfernten Cousine Elisabeth genießen sie einen umfassenden Privatunterreicht. An diesem nimmt auch Henry teil, der hier sogar übernachtet, wenn sein Vater auf Geschäftsreise ist.

Durch Zufall entdecken die jungen Leute einen Geheimgang, der hinter den Regalen der Bibliothek verborgen war. Dabei dachten die vier, bei ihren Erkundungsgängen bereits jedes Geheimnis des 300 Jahre alten Schlosses gelüftet zu haben. Der Gang führt in die Bibliotheca Obscura, die ihr Vater ebenfalls in jungen Jahren entdeckt hat. Eingerichtet wurde der unterirdische Raum von ihrem Vorfahr Wilhelm Frankenstein, der ein Alchemist war. Es gibt Interessantes hier zu entdecken. Doch der Vater verbietet jeden weiteren Aufenthalt.

Plötzlich wird Konrad krank. Er bekommt hohes Fieber, wird bettlägerig und erholt sich einfach nicht wieder. Kein Arzt kann ihm helfen.
Victor liest in medizinischen Büchern und sucht zu diesem Zweck gegen das Verbot seines Vaters auch wieder die Bibliotheca Obscura auf. Die Alchemie fasziniert ihn und macht ihm Hoffnung. Er schlägt den anderen vor, selbst ein Heilmittel zu finden. Es ist das Elixier des Lebens, das Konrad retten könnte.

Was für ein Buch! Victor ist es, den die Alchemie gefangen nimmt und der keine Grenzen akzeptieren will. Er schafft es, die anderen zu begeistern und von seinen Plänen zu überzeugen. So machen sich die drei jungen Leute auf, um für den unheilbar kranken Konrad eine Medizin zu beschaffen, deren Inhaltsstoffe äußerst fragwürdig sind. Victor, Elisabeth und Henry verfügen über ein hohes Maß an Intelligenz. Sie sind bereit, einen gefährlichen Weg zu gehen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie wissen genau, was sie tun. Victor schließt ein Scheitern ihrerseits aus.

Der Autor erzählt in einem sehr ansprechenden Sprachstil. Der Spannungsbogen ist perfekt. Jedem einzelnen Charakter kommt viel Aufmerksamkeit zu. Das bringt den Leser mitten hinein ins Geschehen. Dabei ist das, was man liest, kaum zu glauben. Erstaunen, ja Entsetzen macht sich beim Lesen breit. Aber eben auch Faszination.

Auch um die Liebe geht es im Buch. Elisabeth ist eine bezaubernde junge Dame. Entschieden hat sie sich für Konrad. Als Victor das erfährt, kocht in ihm die Eifersucht hoch. Er versucht mit unlauteren Mitteln Elisabeth umzustimmen, was ihm nicht gelingt. Victor ist sich bewusst, dass das Leben seines geliebten Zwillingsbruders mit dem Elixier des Lebens in seinen Händen liegen würde. Das bringt ihn in einen Zwiespalt ungeheuren Ausmaßes. Das bedeutet aber auch, dass die Hauptfigur, Victor Frankenstein, der im Buch auch der Ich-Erzähler ist, nicht gerade sympathisch erscheint, sondern vielmehr arrogant und selbstgefällig. Und doch ist er ein äußerst charismatischer Mensch, der seine Freunde und irgendwie auch den Leser zu manipulieren versteht.

Die Wirkung des Buches ist einzigartig. Entsetzt und fasziniert zugleich verfolgt man ein Abenteuer, das düsterer nicht sein könnte. Aber ja! Doch! Victor Frankensteins Jugend könnte so verlaufen sein. Das ist gut vorstellbar.

Rezensionen von Heike Rau

Kenneth Oppel
Düsteres Verlangen
Die wahre Geschichte des jungen Victor Frankenstein
384 Seiten, gebunden
Beltz & Gelberg
ISBN-10: 3407811217
ISBN-13: 978-3407811219
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Kathleen Vereecken: Eine größere Welt

Kathleen Vereecken: Eine größere Welt

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Nachdem das Baby ins Waisenhaus gebracht worden ist, kommt es zur Amme Annette Marcelot. Die Familie lebt in großer Armut. Annette gibt dem Kleinen Milch, aber keine Zuwendung. Die bekommt Leon von Méline, der achtjährigen Tochter Annettes. So wächst Leon heran. Es folgen weitere Findelkinder und auch ein eigenes. Für Leon wird es Zeit zu gehen, er ist nur noch Belastung. Doch Méline will ihren Lieblingsbruder nicht hergeben und kann es verhindern.

Dann verliebt sich Méline in Garvin, den Müller, und erlebt eine Zeit voller Glück, bis ihre Mutter die heimliche Liebe entdeckt und verbietet. Méline geht ins Wasser.

Leon ist überaus traurig. Bei seiner Pflegefamilie hält ihn nichts mehr. Er beschließt nach Paris zu gehen. Nur seinem Lehrer vertraut er sich an. Dem Lehrer, den er durch einen Lausbubenstreich kennengelernt hat und dem es zu verdanken ist, dass er gegen kleine Arbeiten Lesen und Schreiben lernen konnte.
Tatsächlich schlägt der Zehnjährige sich durch, findet Anschluss und Unterkunft in Paris, in der Stadt, in der auch sein berühmter Vater lebt. Leon erfährt, wer er ist, doch kennen lernt er ihn nicht.

Wie man dem Klappentext entnehmen kann, ist Leon der älteste Sohn Jean-Jacques Rousseaus. Die Autorin beschreibt den Werdegang des berühmten Schriftstellers und Philosophen, der von 1712 – 1778 lebte, im Anhang des Buches. Rousseau hatte mit der jungen Näherin und Waschfrau Thérèse Levasseur fünf uneheliche Kinder, die jeweils an ihrem Geburtstag ins Waisenhaus gebracht wurden. Sein 1762 veröffentlichtes Buch „Emile oder über die Erziehung“ steht im krassen Gegensatz dazu.

Die Geschichte um Leon, der sich auf die Suche nach seinen Wurzeln begibt, ist fiktiv, aber sehr überzeugend geschrieben. Die Vergangenheit mit den damaligen Lebensumständen wird lebendig, die Gegensätze zur Erziehung heute deutlich. Dabei ist Erzählung eingebunden in eine Kulisse, die sehr detailreich und lebendig beschrieben wird.
Die Autorin schreibt sehr feinfühlig und denkt sich sehr gut in ihre Hauptfigur Leon hinein. Das verleiht der Geschichte eine ungeheure Tiefe.

Rezension von Heike Rau

Kathleen Vereecken
Eine größere Welt
Aus dem Niederländischen von Meike Blatnik
360 Seiten, gebunden
Bloomsbury Kinderbücher & Jugendbücher
ISBN-10: 3827054575
ISBN-13: 978-3827054579
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Hilary Duff: Elixir

Hilary Duff: Elixir

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Ein Jahr ist es jetzt her, dass Cleas Vater während einer Reise für GloboReach verschwand. Nach wie vor gibt es keine Spur von ihm. Clea hat seitdem Albträume. Mit einem Mal fühlen sich diese Albträume allerdings real an. Es ist als würde das, was im Traum passiert, wirklich geschehen. Zum ersten Mal hat Clea eine reale Vision, während einer Europa-Reise, die sie mit ihrer Freundin Reyna unternimmt.

Während dieser Reise hat Clea sehr viel fotografiert. Sie arbeitet, wann immer sie Gelegenheit hat, als Fotojournalistin. Als sie die gemachten Fotos sortiert, fällt ihr ein junger Mann auf einem der Bilder auf. Sie kennt ihn aus diesen Visionen. Clea ist entsetzt, dass er, wie sie feststellt, die ganze Reise über, also von Anfang an und auf den unterschiedlichen Stationen in verschiedenen Ländern, dabei war.

In ihren Träumen nähert sie sich diesem Mann an. Er ist immer derselbe, während sie in unterschiedliche Frauenrollen schlüpft, als würde sie Zeitreisen unternehmen. Und dann, eines Tages, begegnet sie ihm tatsächlich.

Wer ist dieser junge Mann? Wer ist Sage? Und was für eine Rolle wird Clea letztendlich in seinem Leben spielen? Um diese Fragen dreht sich alles. Das macht die Spannung des Buches aus. Es scheint vorbestimmt zu sein, dass Clea sich in ihn verliebt. Und sie tut es ohne wenn und aber. Eine wirklich romantische Stimmung kommt dennoch nicht auf. Es fehlt an Tiefgang und auch die Wortwahl ist nicht immer perfekt.

Die Geschichte dahinter ist ein wenig kompliziert und im Buch auch nicht ganz verständlich dargestellt. Es bleiben viele Fragen offen. Aber das mag daran liegen, dass in diesem ersten Band noch nicht zu viel verraten werden soll. Somit kann man sich kein abschließendes Urteil über diese Geschichte bilden. Aber sie strahlt eine gewisse Faszination aus, die dann doch Lust auf den nächsten Band macht.

Rezension von Heike Rau

Hilary Duff
Elixir
Aus dem Amerikanischen von Eva Hierteis
320 Seiten, gebunden
cbt, München
ISBN-10: 3570161412
ISBN-13: 978-3570161418
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Amy Plum: Von der Nacht verzaubert

Amy Plum: Von der Nacht verzaubert

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Die Schwestern Georgia und Kate leben nach dem Tod ihrer Eltern bei den Großeltern in Paris. Auf unterschiedliche Weise versuchen die beiden mit ihrem Schmerz fertig zu werden. In einer schlaflosen Nacht gehen die Schwestern zusammen am Ufer der Seine spazieren. Sie beobachten etwas, für das sich auch im Nachhinein keine Erklärung findet. Wer sind diese Jungs, die hierbei eine Rolle spielen. Kate hat sie schon einmal gesehen. In einem Café. An einen von ihnen, muss sie immer wieder denken.

Bald beschäftigt Kate ein weiteres seltsames Vorkommnis. Ohne die Warnung eines Mädchens, wäre sie bei einem Besuch im Café ums Leben gekommen, als eine Verzierung aus der Fassade direkt auf den eben von ihr verlassen Tisch herabstürzt. Erst später wird klar, dass Vincent etwas mit ihrer Rettung zu tun hatte.

Im Musée Picasso sieht Kate Vincent wieder. Über den Vorfall an der Seine will er nicht sprechen. Dennoch lässt sie eine Verabredung zu. Danach geschieht so vieles, was Kate verunsichert und zweifeln lässt. Vincent bleibt ihr rätselhaft und geheimnisvoll. Und so beendet sie schweren Herzens die noch nicht einmal richtig begonnene Liebe. Aus dem Kopf bekommt sie ihn nicht.

Als sie bei Recherchearbeiten für die Schule ein Foto von Vincent in einem Zeitungsartikel entdeckt, ist sie noch viel ratloser. Denn die Abbildung ist vierzig Jahre alt. Doch nach und nach fügt sich alles zu einem Bild und Kate versteht. Vincent ist kein normaler Mensch. Er ist, wie er später selbst sagt, ein Revenant.

Die Liebesgeschichte um Kate und Vincent wird als sehr romantisch beschrieben. Trotz der ganzen anfänglichen Schwierigkeiten, weiß man sofort, dass die beiden zusammengehören. Was die Anziehungskraft zwischen den beiden ausmacht, wird von der Autorin sehr stimmungsvoll beschrieben.

Vincent ist kein Werwolf und auch kein Vampir. Es ist schwierig die Revenants zu beschreiben. Die Autorin hat hier etwas Neues erschaffen. Das ganze Ausmaß wird sicher erst in der Fortsetzung bekannt. Dass die guten Revenants skrupellose Gegenspieler mit bösen Absichten haben, macht die Sache spannend. Hier läuft ein Jahrhunderte alter Kampf, der noch längst nicht beendet ist. So hat das Buch auch düstere und gefährliche Szenen, auch Kampfszenen, aufzuweisen.

Die Charaktere, nun ja, sind ein wenig zu geschliffen. Teilweise wirkt das Verhalten von Kate und Vincent etwas aufgesetzt. Und auf die gängigen Klischees verzichtet die Autorin natürlich auch nicht. Manches ist einfach zu schön, um wahr zu sein. Dennoch wird man gut unterhalten und hat seinen Spaß beim Lesen.

Rezension von Heike Rau

Amy Plum
Von der Nacht verzaubert
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Brauns
400 Seiten, gebunden
Loewe Verlag
ISBN-10: 3785570422
ISBN-13: 978-3785570425
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Brigitte Melzer: Die Fluchweberin

Brigitte Melzer: Die Fluchweberin

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Am Rande des Dartmoor Nationalparks liegt das Internat Holbrook Hill. Es erinnert an ein Spukschloss. Raine McDaniels ist jetzt hier Schülerin. Sie hat eine bewegte Vergangenheit. In Holbrook Hill hofft sie ein wenig zur Ruhe kommen zu können. Doch eine Schülerin kann es nicht lassen, Raine immer wieder zu schikanieren. Kim ist eifersüchtig, weil ihr Freund Max zunächst ein Auge auf Raine geworfen hat, bevor er sich für sie entschieden hat. Nach einer erneuten Konfrontation, verliert Raine die Beherrschung und verpasst Kim mit einem Fluch einen Ausschlag ans Kinn. Dabei wollte Raine ihre Fähigkeiten hier nicht nutzen. Es ist viel zu gefährlich verbotene Magie anzuwenden.

Dabei hatte Max nie eine Chance. Raine lässt niemanden an sich ran. Ihre Freunde Mercy, Ty und Lily sind nur Tarnung, damit die Lehrer keinen Verdacht schöpfen. Der neue Schüler Skyler Matthews lässt sich allerdings nicht so einfach abweisen. Dass Raine ihm zugewiesen wurde, um ihm die ersten Wochen an der neuen Schule zu erleichtern, lässt ihn immer wieder ihre Nähe suchen. Und zu ihrem eigenen Erstaunen findet Raine nach und nach Gefallen an ihm.

Max hat seiner misstrauischen Freundin Kim mittlerweile ein Medaillon als Liebesbeweis geschenkt. Als Raine es in die Finger bekommt, kann sie nicht anders. Es ist reiner Selbstschutz. Sie nutzt das Schmuckstück für einen mächtigen Fluch, der bei Kim, die weiterhin keine Ruhe gibt und immer gemeiner wird, zu einer Sinnesänderung führen soll.

Tatsächlich verhält sich Kim danach anders. Freundlich begegnet sie ihren Mitschülern und auch Raine. Doch bald bekommt Raine zu spüren, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Sie hat etwas in Gang gesetzt mit ihrem Fluch.

Raine ist eine sehr sympathische Hauptfigur. Die Geschichte ist direkt aus ihrer Sicht geschrieben. Man versteht ihr Bedürfnis, sich abseits zu halten und Kontakte zu vermeiden. Die Magiepolizei ist wachsam und hat ihre Augen überall. Niemand darf erfahren, dass sie verbotene magische Fähigkeiten hat. So handelt sie meist sehr überlegt, scheut jedes Risiko. Das macht sie glaubwürdig in ihrer Art zu handeln.

Als Skyler die Szene betritt, werden Raines Pläne durcheinandergewirbelt. Von Anfang an lässt er sie nicht mehr aus den Augen. Seine anhängliche Art wirkt allerdings unpassend. Skyler wird als Figur also etwas merkwürdig dargestellt. Dass das seinen guten Grund hat, erfährt man erst später. Dann erst wird das Buch richtig spannend.

Nach diesen anfänglichen Irritationen, die doch etwas auf den Lesegenuss drücken, nimmt die Geschichte also an Fahrt auf. Was dann im letzten Drittel erst richtig zur Geltung kommt, ist die Stimmung. Man spürt das Finstere, das Bedrohliche. Was die Autorin an Spannung anfangs verpasst hat, kommt nun am Ende des Buches zum Tragen. Da baut die Autorin bildgewaltige Szenen ein, die beeindrucken und die vergessen lassen, dass der Anfang doch ein wenig langweilig war.

Rezension von Heike Rau

Brigitte Melzer
Die Fluchweberin
383 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN-10: 3800056623
ISBN-13: 978-3800056620
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Inara Scott: Night Academy – Die Begabte

Inara Scott: Night Academy – Die Begabte

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Dancia Lewis ist vierzehn Jahre alt, als sie die Einladung für die Night Academy persönlich überbracht bekommt. Sie soll sogar ein Vollstipendium erhalten. Allerdings ist die Schule Schülern mit besonderen Fähigkeiten vorbehalten. Zwar hat Dancia außergewöhnlich Kräfte, doch kann eigentlich niemand davon wissen. Sollte sie tatsächlich, wie man ihr sagt, aufgrund ihres außergewöhnlichen Mutes aufgefallen sein?

Die Schule ist beeindruckend, wird aber sehr abgeschirmt. Die Sicherungsvorkehrungen sind entsprechend. Dancia, die bisher immer versucht hat, unauffällig zu bleiben, um ja nicht die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken, kann sich nun in der neuen Schule doch etwas gelassener geben.
Cameron Sanders, ein älterer Schüler, kümmert sich in seiner Funktion als Schulsprecher zudem liebevoll um sie. In Esther und Hennie findet Dancia sogar Freundinnen. Die beiden haben echte Begabungen. Anders als Jack Landry, den Dancia von einer eher seltsamen Begegnung in Danville bereits kennt. Auch er weiß nicht so genau, warum er hier ist.

Dancia hält es für möglich, dass auch andere Schüler, ebenso wie sie selbst, neben ihren Talenten auch übersinnliche Fähigkeiten haben, die nicht für andere ersichtlich sind. Was genau in der Schule vor sich geht, und warum nicht mit offenen Karten gespielt wird, lässt sich nicht sagen. Dancias Misstrauen wächst.

Die Autorin überzeugt sofort mit ihrem Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist. Dancia ist ein interessantes junges Mädchen. Durch ihre bewegte Vergangenheit wirkt sie sehr erwachsen. Auch wenn sie bei ihrer Oma lebt, ist sie doch auf sich allein gestellt. Um jeden Preis versucht sie, ihr Geheimnis zu wahren. Das hat sie zur Einzelgängerin gemacht.

Die Night Academy ist natürlich keine normale Schule, auch wenn es zunächst so scheint. In diesem ersten Teil geht es für Danica vor allem darum, hinter die Geheimnisse dieser Schule zu kommen. Weiterhin lernt Dancia Schüler und Lehrer kennen. Zwei Jungs spielen eine Rolle. Der draufgängerische Jack und der bodenständige, aber geheimnisvolle Cam.

Das ist auch wirklich alles spannend gemacht. Aber um viel mehr geht es eben nicht. Kritisch betrachtet, hat man es im Grunde hier mit einer Einleitung zu tun. Es passiert nichts, was die Handlung ordentlich voranbringt. Auch wenn sich das Buch gut liest, ist es inhaltlich wenig überzeugend. Das ist dann doch ein etwas dünner Serienauftakt.

Rezensionen von Heike Rau

Inara Scott
Night Academy – Die Begabte
Aus dem Englischen von Petra Knese
352 Seiten, gebunden
Egmont INK
ISBN-10: 3863960424
ISBN-13: 978-3863960421
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Katja Behrens: Der Raub des Bücherschatzes

Katja Behrens: Der Raub des Bücherschatzes

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Drei Monate ist es jetzt her, dass das protestantische Heidelberg von den Katholiken erobert wurde. Es herrschen schlimme Zustände. Auch Jacobe, die im Bibliotheksdiener Caspar Schedius so etwas wie einen Onkel fand und Anna, die Tochter des Hofbuchdruckers Voegelin kämpfen ums Überleben. Die beiden sind nun auf sich gestellt. Sie wollen raus aus der belagerten Stadt.
Und jetzt war der Gesandte Leone Allacci gekommen, um die Bibliotheca Palatina auf Geheiß des Papstes nach Rom zu bringen. Feindseligkeit schlägt ihm entgegen. Allaccis Diener Aggelos wird sogar mit einem Gifttrank zu Tode befördert. Nachts kommt er nun als lebender Toter zu seinem Herrn und trinkt von dessen Blut.

Jacobe sieht im Raub des Bücherschatzes eine Chance für sich und ihre Freundin Anna. Doch so leicht ist Anna nicht zu überzeugen. Keiner der Stadtbewohner ist bereit, Allacci zu unterstützen. Doch als Anna, hier schon als Junge verkleidet, als Ketzer tituliert wird, bleibt nur die Flucht. Die beiden beschließen, sich Allacci anschließen und die Bücher, die sie über alles lieben, zu begleiten. Als Mädchen können sie das natürlich nicht tun. Aus Jacobe wird Jacob und aus Anna wird Johann.

Historische Ereignisse bilden also Rahmen und Hintergrund für dieses Buch. Jacobe und Anna sind fiktive Personen. Ihre Geschichte wurde auf sehr interessante Art und Weise passgenau von der Autorin eingefügt. So werden die Geschehnisse für die Zielgruppe nachvollziehbar.

Die Geschichte ist spannend. Es gibt viele hochdramatische Momente im Verlauf, schließlich herrscht Krieg. Die Autorin versucht hier besonders auf die Empfindungen ihrer beiden Hauptfiguren einzugehen, allerdings auf eine nicht sehr glaubwürdige Art und Weise. Das liegt am sehr hölzernen Schreibstil der Autorin. Vielleicht sollte dieser zu der Zeit passen, in der die Geschichte spielt. Aber die jungen Leser könnte das stören, weil es umständlich wirkt, statt offen in der Ausdrucksweise.

In einem Nachwort werden die historischen Hintergründe zur Geschichte noch einmal von der Autorin erklärt. Mit im Buch ist auch eine Karte mit der Reiseroute des Bücherschatzes.

Rezensionen von Heike Rau

Katja Behrens
Der Raub des Bücherschatzes
208 Seiten, gebunden
Carl Hanser Verlag
ISBN-10: 3446238875
ISBN-13: 978-3446238879
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