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Kategorie: Jugendliteratur

Werner J. Egli: Black Shark

Werner J. Egli: Black Shark

Black Shark bei Amazon bestellen!Tarek und Omar befürchten ein Massaker in dem kleinen Dorf in Somalia. Aus dem Hinterhalt heraus töten sie deshalb die fremden Soldaten. Ihr weiterer Plan ist es, sich Black Shark anzuschließen. Die Regierung hat auf den gefürchteten Piraten ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Doch er hilft den Armen und genau das, wollen Tarek und Omar auch tun. Sie wollen sich dem Freiheitskampf anschließen.

Tommy ist Kombüsengehilfe auf der „Emma Lou“. Ziel des Frachtschiffes aus Großbritannien ist es, Hilfsgüter nach Kenia zu bringen. Doch aus dem, was der Junge hört, schlussfolgert er, dass möglicherweise noch eine gefährliche Ladung mit an Bord ist. Tommy wird allerdings bald von diesen Gedanken abgelenkt. Ein Fischkutter mit Flüchtlingen, die aus Libyen kommen, ist in Seenot geraten. Kapitän Rooney unterbricht die Weiterfahrt bis die italienische Küstenwache sich der Flüchtlinge annimmt. Ein Mädchen aus Somalia wird später noch aus dem Wasser gefischt. Sie muss an Bord bleiben. Kapitän Rooney überlegt sogar, sie später mit nach Europa zu nehmen. Auch, weil Nuria sich so gut mit seiner Tochter Amy, die mit an Bord ist, versteht.

Was der Kapitän nicht weiß, ist, dass er noch etwas anderes außer Hilfsgüter transportiert. Auch ahnt er nicht, dass Mitglieder seiner Mannschaft ihm gegenüber nicht loyal sind.
Black Shark plant den Frachter zu überfallen. Er hat es nicht nur auf die Hilfsgüter abgesehen, sondern auch auf die mitgeschmuggelten Waffen. Tarek und Omar wollen ihm helfen. Es scheint Schicksal zu sein, dass Nuria an Bord ist. Die beiden haben sie in dem Dorf kennen gelernt, das Tarek und Omar vor dem Überfall durch die Soldaten bewahrt haben. Omar ging Nuria seit dem nicht mehr aus dem Kopf.

Es ist ein modernes Piraten-Abenteuer, das dem Leser hier präsentiert wird. Dabei stehen die Jugendlichen Tarek, Omar, Tommy, Amy und Nuria im Vordergrund, die das Schicksal auf so dramatische Art und Weise zusammenführt. Es ist ein hartes Schicksal. Leichte Kost ist das Buch also nicht. Wer politisch interessiert ist, findet eine spannende und sehr brisante Geschichte vor. Viele Informationen wurden hier eingestrickt, gerade auch über Afrika und hier insbesondere Somalia.
Die Beweggründe der Handelnden werden nicht kritisiert, sondern vielmehr so dargestellt, wie sie sind. Gerade die Jugendlichen im Buch, die noch nicht über genügend Lebenserfahrung verfügen, ändern ihre Meinungen immer wieder. Sie müssen erst herausfinden, was falsche Leitbilder sind, welchen Informationen richtig sind und was sie im Leben erreichen wollen. Es ist Teil der Selbstfindung hier Fehler zu machen. Das wird mit dem Buch sehr schön vermittelt. Die Geschichte ist also äußerst realistisch gehalten.

Rezension von Heike Rau

-> Black Shark jetzt bei Amazon bestellen
Werner J. Egli
Black Shark
192 Seiten, gebunden
ab 14 Jahren
Carl Ueberreuter Verlag
ISBN: 978-3800054961
ISBN-10: 3800054965

Mary Hooper: Teuflische Maskerade

Mary Hooper: Teuflische Maskerade

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Das 16. Jahrhundert geht zu Ende. Nach wie vor ist Lucy bei Dr. Dee als Kindermädchen angestellt. Königin Elizabeth I. ist mit ihrem Gefolge nach London aufgebrochen. So plant Dr. Dee seinen Wohnsitz ebenfalls nach London zu verlegen, um ganz in der Nähe der Königin sein zu können. Lucy und die Haushälterin Mistress Midge sollen vorausgehen, um die Unterkunft für die Familie vorzubereiten.

Einen Tag vor der Abreise findet Lucy einen kleinen Jungen im Haus. Sie hat ihn zuvor auf einer Beerdigung im Trauerzug gesehen und er ist ihr nachgelaufen, weil er nicht zurück nach London ins Waisenhaus will. Mistress Midge nimmt sich seiner an. Schließlich könnte der Junge beim Umzug behilflich sein, auch wenn Dr. Dee das natürlich nicht wissen soll.

Das Haus in London ist völlig verwahrlost. Es wird also einige Zeit in Anspruch nehmen, bis es hergerichtet ist. Sehr zur Freunde von Lucy, die die Zeit, bis Anweisungen von Dr. Dee kommen in London gut nutzen will. Ihr Interesse gilt dem Theater, nur ist es für eine Frau nicht schicklich dorthin zu gehen. Lucy verkleidet sich als Bursche und nennt sich Luke. Am Theater fällt der junge Mann auf. Luke wird gebeten Handzettel zu verteilen und für einen fehlenden Schauspieler einzuspringen.

Natürlich hält Lucy die ganze Zeit ihrer Augen offen. Nichts wünscht sie sich mehr als Tomas, den Narren der Königin, zu treffen. Tatsächlich kommt es bald zu einer Begegnung. In seiner Begleitung ist allerdings eine neue Hofdame. Diese kommt Lucy sofort suspekt vor. Liegt es daran, dass die Eifersucht sie packt. Oder hat die Dame etwas auf dem Kerbholz? Lucy wird nicht müde, ihr auf die Schliche zu kommen. Damit leistet sie der Königin wieder einmal einen wertvollen Dienst.

Wer die ersten beiden Bände „Im Haus des Zauberers“ und „In königlichen Auftrag“ gelesen hat, hat es sicher kaum abwarten können, dass dritte Buch endlich lesen zu können. Die Geduld wird belohnt mit einem Buch, das ebenfalls ausgesprochen gut gefällt.
Wieder ändert sich der Schauplatz. Das Buch spielt in London/Whitehall. Lucy schlüpft in die Rolle eines jungen Mannes. Das gefällt auch Tomas gut, der Lucy so als Spionin einsetzen kann. Wie erwartet gerät Lucy in viele atemberaubend gefährliche Situationen. Bald ist sie mitten in einer Intrige verfangen, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint.
Endlich wird es auch zwischen Lucy und Tomas sehr viel spannender. Die Autorin versteht es romantische Situationen sehr einfühlsam und zu Herzen gehend zu beschreiben.
Was ebenfalls beeindruckt, sind die hellseherischen Fähigkeiten, die sich sehr viel weiter entwickelt haben. Lucys Blicke in die Zukunft sind für den Leser sehr interessant, auch wenn sich ihre Bedeutung manchmal erst später erschließt.
Auch dieses Mal gibt es im Nachwort Anmerkungen zum historischen Hintergrund der Geschichte.
Das Buch ist also rundherum gelungen und es liest sich, wie gewohnt sehr angenehm. Es schließt die Trilogie ab.
Auch wenn es ein Jugendbuch ist, für erwachsene Fans historischer Romane ist es auch einen Lesetipp wert.

Rezension von Heike Rau

Mary Hooper
Teuflische Maskerade
Aus dem Englischen von Marlies Ruß und André Mumont
336 Seiten, gebunden
ab 13 Jahren
Bloomsbury Kinderbücher & Jugendbücher
ISBN-10: 3827053757
ISBN-13: 978-3827053756

Lynn Raven: Das Herz des Dämons

Lynn Raven: Das Herz des Dämons

Normalität vorzugaukeln ist für Dawn Warden nicht einfach. Dass sie mit Julien zusammen ist, weckt bei den anderen die Aufmerksamkeit. Dabei weiß niemand, dass der gutaussehende junge Mann ein Geheimnis hütet, dass er ein Lamia ist.
Wieder steht Julien im Mittelpunkt, als in seinem Spind Crystal-Tabletten gefunden werden. Dawn hofft, dass Julien bald gegen Kaution freikommt, sonst könnte das schlimme Konsequenzen haben. Julien gelingt es aber die Gedanken des Schulleiters und der beiden Polizisten zu manipulieren, so dass diese glauben, die Tabletten seien nur Vitaminpillen.
Für Dawn und Julien stellt sich natürlich die Frage, wer ihm das Crystal unterjubeln wollte und warum.
Später kommt es zu einem Vorfall in der Schultoilette, an dem wieder Julien beteiligt ist. Alles sieht nach einer Schlägerei aus. Danach bleibt Julien viele Stunden verschwunden, was Dawn natürlich in große Unruhe versetzt.
Julien hat nämlich noch andere Sorgen. Er sucht seinen Zwillingsbruder Adrien.
Und auch Dawn bekommt bald zu spüren, in was sie eigentlich hineingeraten ist. Ihr Großonkel Vlad eröffnet ihr, dass sie zwangsverheiratet werden soll. Nicht mit Julien, das kommt nicht in Frage, so sehr sie ihn auch liebt. Vielmehr soll sie einen anderen jungen Mann kennen lernen. Doch der hat noch ganz andere Pläne. Nicht nur mit Dawn, sondern auch mit Julien.

Um es gleich zu sagen, mit dem ersten Buch „Der Kuss des Dämons“ kann dieser zweite Teil nicht mithalten. Die Geschichte beginnt recht eintönig. Erst nach den ersten 100 Seiten wird es etwas spannender.
Das Buch lebt von den zwei Hauptpersonen Dawn und Julien. Wobei Julien ein wirklich interessanter Charakter ist. Er sorgt für Romantik im Buch. Dabei ist es diese unterschwellige Gefährlichkeit, die nicht nur Dawn, sondern sicher auch den Leser faszinieren wird.
Allerdings braucht die Autorin viel zu viele Worte, um die Beziehung zwischen Dawn und Julien zu beschreiben. Sie wiederholt sich ständig. Die Handlung wird unnötig in die Länge gezogen. Es kommt einfach kein Schwung rein.
Erst im letzen Drittel des Buches passiert endlich was, aber man findet keinen rechten Zugang mehr. Wirklich schade! Aber vielleicht wendet sich das Blatt mit der nächsten Fortsetzung.

Rezension von Heike Rau

Lynn Raven
Das Herz des Dämons
Verlag Carl Ueberreuter
352 Seiten, gebunden
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3800052462
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Susanne Rauchhaus: Die Übersinnlichen

Susanne Rauchhaus: Die Übersinnlichen

Jana Weiland kann nicht länger in ihrer Schule bleiben. Immer öfter kommt es hier wegen ihrer besondern Fähigkeiten zu Problemen. Ein Internat dürfte für sie besser geeignet sein, eines dass sich auf Schüler mit übersinnlichen Fähigkeiten spezialisiert hat. Jana erschafft Trugbilder. Allerdings kann sie diese Erscheinungen kaum steuern. Dabei werden sie immer realistischer.
Das Internat ähnelt allerdings mehr einem Kasernengelände. Jana soll hier lernen, ihre Trugbilder in den Griff zu bekommen. Genau das versuchen auch ihre Mitschüler. Esther kann Tiere beeinflussen, Sina kann sich im Dunkeln orientieren und Nick ist Hellseher. Jana lebt sich dann doch recht schnell ein, auch wenn bald klar wird, dass sie hier nicht nur Freunde finden wird. Dorian, der Telekinet ist, lädt Jana auf einen Jahrmarkt ein. Hier gibt es einen Zwischenfall und Dorian zeigt, zu was er wirklich fähig ist. Jana ist tief beeindruckt. Kein Wunder also, dass sie sich in Dorian verliebt. Sorgen macht ihr aber, dass ihre Albträume immer schlimmer werden. Vielleicht nimmt sie diese aber auch bewusster war. Ihr wurde empfohlen ein Traumtagebuch zu führen. Eines Tages treibt draußen im Wald ein Bär sein Unwesen. Das ist äußert ungewöhnlich. Jana ist bestürzt, als sie feststellt, dass der Bär direkt ihrem Albtraum entsprungen scheint. Es kann keine Rede davon sein, dass sie ihre Fähigkeit besser im Griff hat. Doch sie will die Verantwortung übernehmen, in den Wald gehen und das Tier unschädlich machen.

Janas schlimmste Albträume erwachen in diesem Mystery-Roman zum Leben. Die Lage wird immer verfahrener. Seite für Seite steigert sich die Spannung. Hauptakteurin des Buches ist Jana. Aber auch ihre Mitschüler sind interessante Persönlichkeiten. Allerdings halten sie einen Teil ihrer Fähigkeiten geheim, so dass man als Leser immer mal wieder mit Neuigkeiten überrascht wird. Besonders Dorian wirkt von Anfang an sehr unheimlich. Man möchte ihn eigentlich nicht in der Nähe Janas wissen. Ihre Liebe lässt sie dann auch unvorsichtig werden.
Rätselhaftes geht auf dem Gelände des Internates vor. Diese Kasernen-Atmosphäre in dieser Abgeschiedenheit ist ebenfalls leicht grauenerregend.
Als Leser ist man fasziniert von den Geschehnissen und von den Abgründen, die sich im Laufe der Handlung auftun. Manche Szenen sind ausgesprochen spannend gestaltet.
Dazu kommt, dass das Buch gut geschrieben und damit gut zu lesen ist. Die Geschichte ist leicht nachvollziehbar konstruiert. Man wird gut unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Susanne Rauchhaus
Die Übersinnlichen
272 Seiten, broschiert
ab 14 Jahren
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 978-3800054558
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Inge Meyer-Dietrich: Bin noch unterwegs

Inge Meyer-Dietrich: Bin noch unterwegs

Laura hat die ewigen Streiterein zwischen ihren Eltern satt. An ihrem 16. Geburtstag eskaliert die Situation. Laura haut ab. In einer fremden Wohnung sucht sie Unterschlupf. Betty ist verreist, den Schlüssel zu ihrer Wohnung hat sie aus Versehen in Lauras Rucksack gesteckt, weil dieser ihrem so ähnlich sieht. Statt den Schlüssel einfach nur abzugeben, benutzt Laura ihn.
Nur Julia und ihrem Freund Josh vertraut sie sich an, die beiden würden sie nie verraten. Aus der Zeitung, mit der Julia sie versorgt, erfährt Laura, dass sie von ihren Eltern und der Polizei gesucht wird. Schließlich schreibt sie eine Postkarte an die Eltern. Als Handwerker Reparaturarbeiten im Haus durchführen wollen, muss Laura verschwinden. Sie will in eine andere Stadt, nach Essen. Auf dem Bahnhof lernt sie Aki kennen. Er lädt sie ein, mit in seiner WG zu wohnen. Laura verliebt sich in ihn. Dass sie eine Ausreißerin ist, verrät sie ihm nicht. Doch auch Aki hat Geheimnisse.

„Bin noch unterwegs“ ist die Geschichte einer Jugendlichen, die es nicht mehr zu Hause aushält und deswegen ausreißt. Sie schlägt sich durch, findet Freunde in einer WG. Ihre neue Zukunft baut sie auf Lügen auf. Die Autorin bringt die Verzweiflung und Zerrissenheit, mit der Laura nun lebt, sehr gut herüber. Doch Laura hat Träume. Sie muss bald einsehen, dass sie sich so nicht erfüllen lassen. Um ihr zeichnerisches Talent weiterentwickeln zu können, braucht sie einen Schulabschluss.

Die Autorin beschreibt den Weg, den Laura beschreitet, auf sehr gefühlvolle Art und Weise. In sehr kurzer Zeit ändert sich praktisch alles für Laura. Sie hat wenig Zeit, sich mit ihren Gefühlen auseinander zu setzen. Der Leser wird zum Nachdenken angeregt – auch über die eigene Situation. Probleme mit den Eltern hat sicher fast jeder Jugendliche und auch mit dem Gedanken, einfach von zu Hause abzuhauen, wird sicher oft gespielt. Eine Kurzschlussreaktion ist aber sicher keine Lösung, so die Botschaft des Buches.

Die Geschichte wirkt zeitlich sehr gerafft. Es passiert fast schon zu viel. Laura beschließt nicht nur, anders zu leben, sie verliebt sich auch und gewinnt neue Freunde. Auch die Auseinandersetzung mit ihren Eltern ist im Nachhinein nicht zu vermeiden. Für den Leser ist die Geschichte dadurch unglaublich spannend und berührend. Zum Glück wird alles gut.

Rezension von Heike Rau

Inge Meyer-Dietrich
Bin noch unterwegs
256 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3473352821
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Die Vampirschwestern – Eine Freundin zum Anbeißen

Die Vampirschwestern – Eine Freundin zum Anbeißen

Dieses Buch direkt bei Amazon bestellen!
Familie Tepes ist gerade umgezogen – von Transsilvanien nach Deutschland. Mihai Tepes ist ein Vampir, während seine Frau Elvira ein Mensch ist. Die Kinder Silvania und Daka sind demzufolge Halbvampire. Es ist nicht leicht, sich anzupassen. Mihai wird als Gerichtsmediziner in Nachtschicht arbeiten und Elvira will einen Laden mieten und ganz besondere Klobrillen verkaufen. Es ist nicht einfach sich als normaler Familie zu geben und nicht aufzufallen. Zum Glück gibt es die sieben radikalen Regeln. So darf man nicht bei Tageslicht fliegen, keine Snacks wie Fliegen oder Würmer essen, man muss immer an den Sonnenschutz denken, Haustiere wie Blutegel geheim halten, Spiegel und Knoblauch meiden und man muss aufpassen, dass die Eckzähne immer schön kurz gefeilt sind.

Der erste Schultag wird trotzdem zur Katastrophe. Schon auf dem Weg schaffen es die Mädchen nicht, sich normal zu verhalten. Silvania hat einen heftigen Zusammenstoß mit einem Mann, der wie sich später herausstellt, auch noch ihr Lehrer ist. Aber die beiden lernen auch ein nettes Mädchen kennen, das scheinbar ebenfalls ein Geheimnis mit sich herumträgt.
Nach der Schule stellt Silvania fest, dass ihre Kette mit dem Anhänger verschwunden ist. In dem Anhänger ist nicht nur ein Bild von Oma Zezci, sondern auch etwas Heimaterde. Ohne diese Erde wird ein Vampir immer schwächer und schwächer. Er kann ins Koma fallen und nie wieder daraus erwachen. Daka und Silvania müssen die Kette unbedingt finden. Die Zeit läuft davon.

Die Hauptrollen in diesem Buch spielen zwei ganz unterschiedliche Schwestern. Obwohl die beiden Zwillinge sind, möchte die eine lieber Mensch, die andere lieber Vampir sein. Aber beide geben sich Mühe bei ihrer Integration. Doch die beiden fallen auf, wie bunte Hunde. Auch in der Nachbarschaft sorgen sie für Aufregung. Das sie schon bald beobachtet werden, ahnen sie nicht. Besonders der Vater kann nicht an sich halten. Tagsüber schläft er zwar in seinem Sarg im Keller, aber nachts geht er auf die Pirsch. Hunger ist bekanntlich schlimmer als Heimweh.

Die Autorin beschreibt die urkomischen Situationen, in die die Familie gerät. Es gibt also viel zu lachen. Besonders spannen ist es, zu verfolgen, wie die Familie sich immer wieder herausredet, wenn etwas für andere Menschen merkwürdig Scheinendes passiert ist. Damit wird auch schon die Neugier auf den nächsten Band geweckt.
Der Schreibstil der Autorin gefällt gut. Das Buch ist leicht zu lesen. Man wird großartig unterhalten. Die Charaktere im Buch sind gut beschrieben. Man folgt den Mädchen gerne in ihr neues Leben, das so spannend ist, weil so viel Unvorhersehbares geschieht.
„Eine Freundin zum Anbeißen“ ist ein guter Einstieg in die neue Reihe um die beiden Halbvampirschwestern Silvania und Daka.

Rezension von Heike Rau

Franziska Gehm
Die Vampirschwestern
Eine Freundin zum Anbeißen
Loewe Verlag
176 Seiten, gebunden
ab 10 Jahren
ISBN-10: 3785561083
ISBN-13: 978-3785561089
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Kate Logan: Der Geist, der mich liebte

Kate Logan: Der Geist, der mich liebte

Es ist das letzte Haus am Ortsrand von Cedars Creek, das Sam von ihrer Tante geerbt hat. Die junge Frau, will das Haus, auch wenn es schmerzt, verkaufen. Sechs Wochen Zeit bleiben ihr, um den Nachlass zu regeln und das Haus zu renovieren, dann will sie einen neuen Job in Boston antreten.
Als Sam entdeckt, dass der Garten an einen verwilderten Friedhof grenzt, bereitet ihr das Unbehagen. Erinnerungen an die vielen Horrorfilme, die sie gesehen hat, werden wach.
Trotz der Wärme draußen, ist es im Haus merkwürdig kalt, dabei gibt es nicht mal eine Klimaanlage. Sam richtet sich im Gästezimmer ein. In der Nacht erscheint ihr ein Geist. Nach diesem Albtraum ist an Schlaf nicht mehr zu denken.
Beim Einkaufen am nächsten Tag lernt Sam Tess kennen, die in der Bibliothek arbeitet. Die junge Frau träumt davon, Parapsychologin zu werden.
Auf dem Heimweg wird Sam von ihrem Auto im Stich gelassen. Aber vielmehr ist sie selbst Schuld, sie hat vergessen zu tanken. Als Retter in der Not erweist sich Adrian. Er ist der begehrteste Junggeselle von Cedars Creek und ist gerade dabei, dass Familienunternehmen von seinem Großvater zu übernehmen. Um das Herrenhaus ist eine seltsame Gruselgeschichte im Umlauf. Die Baker-Schwestern, die dort lebten, waren Hexen. Es gibt noch eine dritte Schwester, die mit der Sache nichts zu tun hatte. Aber es stellt sich heraus, dass Sam eine direkter Nachkomme von ihr ist.
Der Geist, der Kate nachts erschienen ist, gibt sich zu erkennen. Sein Name ist Nicholas. Gemeinsam wollen Sam und Tess herausfinden, was der Geist will. In einer Beschwörung, wollen die beiden dem Geist hinüberhelfen. Das misslingt allerdings. Der Geist lässt sich nicht vertreiben. Und bald will Sam ihn auch gar nicht mehr loswerden. Sie verliebt sich in ihn.

Zunächst liest man eine Spukgeschichte, dann wird ein spannender Krimi daraus und bald kennt der Horror keine Grenzen mehr. Der Unterhaltungswert des Buches ist sehr hoch. Man liest mit wachsender Begeisterung. Dabei ist die Geschichte eher einfach gestrickt. Aber Sam, als Hauptfigur, kann man sehr gut folgen. Darüber, dass sie sich in den Geist verliebt, muss man immer wieder schmunzeln. Es kommt zu einzigartigen Szenen. Aber man kann sich gut darauf einlassen und einfach glauben, was geschrieben steht. Es wird traumhaft romantisch.
Hinter der ganzen Geschichte steckt ein Geheimnis, dem Sam so langsam auf die Schliche kommt. Dabei muss sie tief in die Vergangenheit eintauchen. Zwischen Wahrheit und Lüge, weiß sie aber bald nicht mehr, wem sie trauen kann. Spätestens als ihrer Freundin etwas Schreckliches geschieht, weiß sie, dass sie in ein Wespennest getreten ist. Die Autorin hält im letzen Teil des Buches die Spannung dementsprechend hoch und es wird ausgesprochen dramatisch. Das ist eine Entwicklung, die man im Verlauf der Geschichte nicht erwartet hätte.
Es ist ein Buch für alle, die romantische Horrorgeschichten mögen und die einfach mal ein bis zwei Abende komplett abschalten wollen.

Rezension von Heike Rau

Kate Logan
Der Geist, der mich liebte
288 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 978-3800052905
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Ursula Isbel: Spuk in Grey Hill House

Ursula Isbel: Spuk in Grey Hill House

Merle soll die Ferien in einem echten englischen Spukhaus verbringen. Dort lebt ihr Stiefbruder Phillip bei Freunden, um ein Buch über Geistererscheinung zu schreiben. Merle kann ihm beim Schreibkram helfen und sich so nebenbei etwas verdienen. Auch Lord und Lady Grey und ihr Sohn Simon haben gegen einen weiteren Gast nichts einzuwenden.

Das große Herrenhaus ist alles andere als wohnlich und auch die Gästewohnung ist regelrecht heruntergekommen. Die Greys und ihr Sohn sind dann aber doch überrascht, als sie Merle zum ersten Mal sehen. Die Ähnlichkeit zu Amelie, deren Porträt im kleinen Salon hängt, ist verblüffend. Lady Amelie spukt schon seit geraumer Zeit im Haus umher und wurde schön des öfteren von den Hausbewohnern gesichtet. Da sie immer in einen grauen Nebel gehüllt erscheint, wird sie die Graue Lady genannt.

Die Graue Lady war unglücklich verheiratet und sehr jung gestorben. Die Ähnlichkeit zu Merle lässt vermuten, dass Amelie eine ihrer Vorfahrinnen ist. Und tatsächlich erinnert sich Merles Mutter, die von ihrer Tochter telefonisch über die seltsame Ähnlichkeit informiert wird, an eine adlige Verwandte in Mecklenburg.

Das allein ist schon recht unheimlich. Doch bald wird Merle mit dem Spuk im Haus selbst konfrontiert. Sie hört ein kindliches Weinen und Schluchzen im Haus. Dabei gibt es auf Grey Hill keine Kinder. Scheinbar handelt es sich hier um die Tochter der Grauen Lady. Die Spukphänomene nehmen immer mehr zu und bald bekommt es Merle richtig mit der Angst zu tun.

Das Buch als Romantik-Thriller zu bezeichnen, wie es auf dem Buchrücken steht, ist doch etwas übertrieben. Die Geschichte lebt von den üblichen Spuk-Klischees und bietet nichts Neues. So kann auch kaum Spannung aufkommen. Was passieren wird, kann man leicht voraussehen. Auch die Romantik lässt zu wünschen übrig. Schmetterling im Bauch tauchen bei Merle erst in der Mitte des Buches auf und das auch nur sehr verhalten. Das ist schade, denn das Buch liest sich vom Schreibstil her ganz gut. Für Kinder ab 12, die zum ersten Mal ein Horror-Buch lesen wollen und sich langsam an das Genre herantasten wollen, ist es daher zu empfehlen. Denn für diese Gruppe von Lesern dürfte die Geschichte vor passender Kulisse ausreichend spannend sein und für genau das richtige Maß an Gruselgefühl sorgen.

Über die Autorin:
Ursula Isbel wurde in München geboren. Sie war als Lektorin tätig und arbeitet heute als freie Autorin und Übersetzerin in Staufen bei Freiburg.

Rezension von Heike Rau

Ursula Isbel
Spuk in Grey Hill House
191 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 3-8000-5207-5
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Isabel Abedi: Whisper

Isabel Abedi: Whisper

Noas Mutter Kat, eine berühmte Schauspielerin, hat das Haus auf dem Land gemietet, ohne es vorher zu besichtigen. In dem 500 Jahre alten Gebäude will sie zukünftig die Ferien mit Noa und Gilbert, dem sie freundschaftlich verbunden ist, verbringen. Das Fachwerkhaus ist ziemlich heruntergekommen. Doch ein junger Mann aus dem Dorf wird beim Renovieren helfen. David leistet ganze Arbeit und macht seine Sache von Anfang an gut. Ausgerechnet er ist es, der angeregt von Gilbert vorschlägt, mit Hilfe eines Spiels, die Geister anzurufen. Es scheint tatsächlich zu funktionieren. Und als Kat und Gilbert den Raum verlassen, spielen Noa und David allein weiter. Wieder bekommen sie Kontakt. Ein Mädchen namens Eliza kommt aus dem Geisterreich zu ihnen und behauptet, vor 30 Jahren auf dem Dachboden ermordet wurden zu sein. Tatsächlich deutet einiges darauf hin, dass auf dem Boden etwas Schreckliches passiert sein muss. Welche dunkle Vergangenheit liegt nur über dem Haus? Wenn wirklich ein Mord geschehen ist, dann läuft der Mörder noch frei herum. Noa will der Sache auf den Grund gehen. Doch die Geschichte scheint sich zu wiederholen und bald ist auch Noa in ernster Gefahr.

Vom Thema her ist die Geschichte sicherlich nicht neu. Aber die Autorin überzeugt mit einer gelungenen Umsetzung. Immer unheimlicher und beängstigender wird die Geschichte, bis man sich einer ordentlichen Gänsehaut nicht mehr erwehren kann. Die Autorin schafft eine perfekt passende Stimmung. Aber es geht um mehr als den alten unaufgeklärten Mord. Es geht auch um eine sehr konfliktreiche Mutter- und Tochterbeziehung und um die erste große Liebe zwischen Noa und David. Diese Mischung macht das Buch gerade für Jugendliche so fesselnd. Die Frage nach dem Mörder beschäftigt sehr. Die Dorfbewohner geben sich betont unwissend, wollen nichts offenbaren. Und doch muss einer von ihnen der Täter sein. Nach und nach entwickelt sich ein spannendes, aber auch sehr gefährliches Katz- und Mausspiel. Immer wieder glaubt man etwas zu ahnen und doch ist das Ende sehr überraschend.

Über die Autorin:
Isabel Abedi, Jahrgang 1967, hat 13 Jahre als Webetexterin gearbeitet. Inzwischen hat sie mehrere Kinderbücher veröffentlicht, von denen einige ausgezeichnet und in andere Sprachen übersetzt wurden. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.

Rezension von Heike Rau

Isabel Abedi
Whisper
275 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Arena Verlag, Würzburg
ISBN: 3-401-05369-8
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Bernhard Hennen: Alica und die Dunkle Königin

Bernhard Hennen: Alica und die Dunkle Königin

Alica steht allein auf dem Bahnhof. Die Großeltern sind nicht gekommen, um sie abzuholen. Da sie auch niemanden mit dem Handy erreichen kann, macht sie sich auf den Weg. Unterwegs wird sie aus einem haltenden Wagen heraus angesprochen. Der Fremde bietet an, Alica mitzunehmen. Obwohl sie genau weiß, dass sie das Angebot wohl besser nicht annehmen sollte, steigt sie ein. Der Fremde ist zum Glück der Landarzt Dr. Pförtner. Er setzt Alica wohlbehalten am Haus der Großeltern ab.
Zu Hause ist jedoch niemand. Alica bekommt es immer mehr mit der Angst zu tun. Vielleicht ist irgendwas passiert. Alica beschließt das Haus, das seltsamerweise nicht abgeschlossen ist, zu durchsuchen. Bis zum Speicher kämpft sie sich vor. Dort oben wird sie von einem Vogel angegriffen, so dass sie schwer stürzt und das Bewusstsein verliert.

Als Alica wieder zu sich kommt, sind ihre Großeltern da und haben sogar ein plausible Erklärung dafür, dass sie nicht rechtzeitig am Bahnhof waren. Alica soll sich erst mal von dem Sturz erholen. Sie wohnt nun im Turmzimmer des großen Herrenhauses. In der Nacht klopft es ans Fenster. Es ist eine Möwe, die hereingelassen werden will. Und noch jemand scheint nun im Zimmer zu sein, doch Alica vernimmt nur eine Stimme. Erst als sie den mitgebrachten Ring auf ihren Finger steckt, sieht sie, zu wem die Stimme gehört. Es ist Heinzelmann Wallerich. Er wurde vom Ältesten der Kölner Heinzelmänner ausgesandt, sich um den Geisterfalken zu kümmern.

Zusammen mit dem Heinzelmann und der Möwe macht Alica dann einen nächtlichen Ausflug nach „Nebenan“. Der Gartenpavillon ist das Tor. Wallerich will die Hexe besuchen, um Näheres über den Geisterfalken zu erfahren. Als Gegenleistung verlangt die Hexe eine Menge Backzutaten, um ihr Knusperhaus restaurieren zu können. Doch die Hexe wird durch ihre Kristallkugel vom Geisterfalken angegriffen und will nicht mehr weitermachen. Sie rät Alica und Wallerich, es selbst mit einer Geisterbeschwörung zu versuchen.
Wieder zu Hause angekommen, begegnet Alica noch ein anderer Geist. Es ist der Husarenjunge Franҫois, wie sie später erfährt. Aber es geschehen noch weitere seltsame Dinge, so dass Alica beschließt, es mit der Beschwörung zu versuchen. Sie will alles versuchen, um den Husaren und seinen Falken zu erlösen. Dazu muss sie zur Geisterstunde den Falken durch einen magischen Spiegel herbeirufen. Doch sie wird von einer fremden Stimme aufgefordert, in den Spiegel steigen. Niemand anderes als die Dunkle Königin ruft Alica zu sich. Sie verspricht zu helfen, doch ihr Preis ist hoch.

Bernhard Hennen schafft es, von der ersten Seite an, mit seiner fantastischen Geschichte zu begeistern. Sie ist durchweg spannend. Dabei überrascht der Autor mit vielen außergewöhnlichen Ideen und unglaublichen Details. „Nebenan“, das Märchenland, dürfte vielen Lesern schon aus dem gleichnamigen Buch bekannt sein, welches auch nur so vor Fantasie sprüht. Beeindruckend ist auch der Humor mit dem das vorliegende Buch geschrieben ist. Während der recht rigorose Heinzelmann Wallerich die Probleme mit modernster Technik zu lösen versucht, erliegt Alica immer mehr der Magie. Sie lässt sich von der anderen Welt verzaubern, nimmt auch haarsträubendes und völlig unwirklich scheinendes hin und sieht es als gegeben. Schließlich verliebt sie sich sogar in Franҫois, den Husarenjungen, der in ihrer Zeit nur als Geist existiert. Dennoch hat ihre Liebe, so unglaublich es klingen mag, eine Zukunft. Und das ist das schöne an diesem Buch. Dem Leser bleibt noch genügend Platz für eigene Träume.

Über den Autor:
Bernhard Hennen wurde 1966 geboren. Er studierte Germanistik, Geschichte und Vorderasiatischen Altertumskunde, war Rollenspielautor, Radiomoderator und Journalist. Mehrere seiner fantastischen und historischen Romane wurden mit Preisen ausgezeichnet. Der Autor lebt in Krefeld.

Rezension von Heike Rau

Bernhard Hennen
Alica und die Dunkle Königin
323 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 3-8000-5157-5
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