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Kategorie: Kinderbuch

Sandra Grimm: Mein erstes großes Fühlbuch

Sandra Grimm: Mein erstes großes Fühlbuch

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Wie fühlt sich wohl das Fell einer Katze an? Mit diesem Buch können kleine Kinder das herausfinden. Es gibt aber noch andere Tiere. Das Fell des Hundes ist ein bisschen strubbliger und das des Häschens wieder ganz weich. Die Kuh hat eine erstaunlich raue Zunge. Der Maulwurf hat ein eher glattes Fell und der Bär hat ganz wuschelweiche Ohren. Und wie fühlen sich Fische an?

Das Buch ist in seiner Aufmachung sehr ansprechend. Schon das kleine gelbe Entenküken vorn auf dem Cover mit dem streichelweichen Flügel lädt zum Berühren ein. Das Buch wird für Kinder ab 18 Monaten empfohlen.

Zu den Bildern gibt es immer einen kleinen Text in Form eines gereimten Vierzeilers mit kindgerechten Informationen zu den Tieren. Das lässt sich gut vorlesen und weckt Interesse beim Kind. Die Zeichnungen zeigen die Tiere als freundliche Kuscheltiere, oft auch als Tierkinder, in ihrem Umfeld. Ganz ohne befürchten zu müssen, dass jemand kratzt oder beißt, können Kinder die verschiedenen Tiere kennen lernen.

Die Zeichnungen sind nicht überladen und dennoch detailreich. Genau richtig für kleine Kinder. Sehr gut gefällt auch die Farbauswahl. Auf jeder Seite dominieren andere freundlich Farben. Mal Rosa, mal Orange, Hellblau oder Grün. Das Anschauen wird direkt mit dem Fühlen verbunden. Erfahrungen zu sammeln, wird für Kinder also leicht gemacht. Die verwendeten Materialien zum Streicheln sind ganz unterschiedlich in der Struktur, Weichheit und Tiefe und auch etwas festere, gröbere Materialien sind dabei.

Die Streichelflächen sind eher klein gehalten. Es löst sich nichts. Allerdings sind diese Flächen manchmal sehr hell, sogar weiß. Diese verschmutzen dann doch schneller und sehen etwas abgegriffen aus, gerade, wenn sich die ganz Kleinen mit den Seiten beschäftigen.

Das Buch ist sehr stabil. Die Pappe ist dick und formbeständig und gut für Kinderhände zu fassen. Durch die Ringbindung geht das Umblättern leicht von der Hand. Außerdem klappen die Buchseiten so nicht von allein zu.

Rezension von Heike Rau

Sandra Grimm
Mein erstes großes Fühlbuch
Illustration von Monika Neubacher-Fesser
16 Seiten, Ringbindung
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473324663
ISBN-13: 978-3473324668
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Thad Krasnesky: Ich mach, was ich will – ich bin doch noch klein!

Thad Krasnesky: Ich mach, was ich will – ich bin doch noch klein!

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Immer mal wieder passiert Lara ein Malheur. Doch weil sie noch so klein ist, mag Mama nicht mit ihr schimpfen. Sie nimmt Lara auch dann in Schutz, als ihr der Orangensaft umkippt und Papas neue Hose ruiniert. Die Geschwister sind nicht mehr ganz so nachsichtig. Tom ist empört, als Lara aus Unachtsamkeit sein Bauwerk zerstört. Aber Mama ist wieder auf Laras Seite, weil die Kleine glaubhaft vermitteln kann, dass Tom sie geärgert hat.
Auch bei ihrer Schwester Susi funktioniert die Masche. Lara nimmt einfach Sachen von ihr, um ihr Puppenhaus zu erweitern. Als Susi ihr Eigentum zurückverlangt, schlichtet Mama wieder ganz in Laras Sinn. Schließlich hat Lara ihr gesagt, dass Susi ihr Spielzeug nicht mit ihr teilen will.

Doch irgendwann treibt Lara es zu weit. Als sie nimmt, was ihr gefällt und es als Piratenbeute im Garten vergraben will, hört der Spaß auf. Nicht nur, dass sie einfach Dinge, die ihr nicht gehören, genommen hat – auch die Wohnung ist bei ihrem Piratenstreifzug ziemlich schmutzig geworden. Mama ist nicht da, um die Kleine wieder in Schutz zu nehmen und Papa verlangt, dass Lara selbst wieder für Ordnung sorgt. Doch ihre Art sauberzumachen vergrößert das Chaos nur noch. Da mag selbst Mama nicht mehr für Lara einstehen, auch wenn das kleine Mädchen erst drei Jahre alt ist.

Wie alle Kinder in diesem Alter testet Lara ihre Grenzen aus. Sie ist ein pfiffiges, fantasievolles und gewitztes Kind und weiß, wie sie ihre Mutter manipulieren kann. So kommt sie mit ihren Aktionen tatsächlich eine Weile durch. Doch Grenzen müssen gesetzt werden, das sieht auch die Mutter irgendwann ein und so muss Lara lernen innerhalb dieser zu leben.

Das vorliegende Buch ist natürlich in erster Linie ein Kinderbuch. Kinder können sehen, wie es wirkt, wenn einer in der Familie sich rücksichtslos verhält und bockig, wütend und schreiend, seinen Willen durchzusetzen versucht. Die Bilder sprechen eine eigene Sprache. Besonders die Mimik der handelnden Personen spricht Bände.

Das Buch fungiert also gleichzeitig als Erziehungsratgeber. Denn es zeigt, wohin es führt, wenn Eltern ihren Kindern, auch wenn diese noch so klein sind, keine Grenzen setzen und auch unangebrachtes Verhalten mit dem jungen Alter des Kindes entschuldigen.

Davon mal abgesehen, dass das Buch einen ernsten Hintergrund hat, ist es sehr kindgerecht geschrieben und gestaltet. Kinder und Eltern kennen diese Situationen mit Sicherheit. Immer angemessen zu reagieren, ist nicht leicht. Autor und Illustrator kommen aber nicht mit erhobenem Zeigefinger daher. Vielmehr vermitteln sie die Geschichte mit viel Humor in den Texten und Bildern. Natürlich wird etwas überzogen dargestellt, was passiert. Eltern und Kinder können über das Buch leicht ins Gespräch kommen. Und vielleicht hilft das, damit es zu Hause zukünftig etwas ruhiger zugeht.

Rezension von Heike Rau

Thad Krasnesky
Ich mach, was ich will – ich bin doch noch klein!
Illustriert von David Parkins
40 Seiten, gebunden
ab 3 Jahren
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311672
ISBN-13: 978-3830311676
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Die Blindfische: Geht doch in den Dschungel, ey!

Die Blindfische: Geht doch in den Dschungel, ey!

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Die Blindfische machen gern Musik. Rockmusik! Da kann es schon mal laut werden. Herr Schimpf wird dann schon mal sauer. Gerne würde er die Blindfische in den Dschungel schicken. Nur… wie kommt man dahin? Mit einem Schiff vielleicht? Nun, in diesem Fall muss eine Badewanne als Ersatz herhalten. Der Song dazu heißt „Sturm in der Badewanne“. Und wenn man dann schon mal im Dschungel ist, kann man die dortige Schule besuchen. Mit den Liedern „Die Dschungelschule“ und „King Kong“ gelingt die Vorstellung.
Als Herr Schimpf die Blindfische wieder beim Krach machen erwischt, würde er sie am liebsten auf den Mond schicken. Auch daraus machen die Blindfische gleich die passenden Song: „Wir fliegen zum Mond“. Weitere Lieder folgen.

Das alles ist fantasievoll und farbenfroh illustriert. Schon das Buch anzusehen macht Spaß und sehr neugierig auf die beiliegende CD.
Kinder kann man damit leicht für Musik, also hausgemachte Musik mit deutschen Texten, begeistern. Die Geschichte ist spannend gemacht. Die gezeichneten Blindfische sind zwar nicht die hübschesten Typen, aber singen können sie! Mit ihrer groovigen Pop- und Rockmusik sorgen sie für Stimmung.
Kinder bekommen auch ein Gefühl dafür, wie es ist eigene Lieder zu erfinden. Spaß macht es auch zu texten. Bei den Blindfischen wirken die Texte auch manchmal, wie aus dem Stegreif erfunden. Das macht Lust, selbst zu improvisieren. Besonders der Song „Ich koch Spinat“ zeigt, wie es geht, mit lustigen Reimen auf einen Liedertext zu kommen.

Die vorgestellten Lieder kann man schon nach dem ersten Anhören halbwegs mitsingen, die Melodien hat man schnell drauf. Texte und Noten, mit Gitarrenbegleitung, hat man im Buch. Wer nicht singen mag, der rappt. Hauptsache der Rhythmus stimmt. Und das tut er, denn man klatscht automatisch mit. Kinder werden mitgerissen und bekommen Lust auf mehr Bewegung.
Auch dieser Drang kann ausgelebt werden. Die Blindfische, diesmal die echten und nicht die gezeichneten, zeigen wie der „Seemannsgang“ und der „Blindfischgruß“ gehen. Man kann sich hierzu auch das kleine Filmchen, das allerdings ziemlich ruckelt, auf der CD ansehen. Es ist trotzdem sehenswert, Andi Steil, Rolf Weinert und Roland Buchholz in Aktion zu erleben.

Rezension von Heike Rau

Die Blindfische
Geht doch in den Dschungel, ey!
Mit Illustrationen von Uli Reen
29 Seiten, gebunden
Mit CD, Gesamtspielzeit 50 min
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311605
ISBN-13: 978-3830311607
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Das große Fabelbuch

Das große Fabelbuch

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Mehr als 100 Fabeln sind in diesem Band versammelt. Über Jahrhunderte hinweg haben sie Bestand, werden immerzu weitergegeben und erneut erzählt. Immer haben diese Geschichten einen tieferen Sinn, eine Moral. Manche Wahrheit wäre unangenehm, würden nicht Tiere, die wie Menschen handeln, die Akteure der Fabeln sein. Diese Tiere sind in ihren Charakterzügen den Menschen gleich, haben wie sie Fehler. Doch so mit den Schwächen konfrontiert zu werden, tut nicht weh.
Man kann vorbehaltlos über das nachdenken, was geschrieben steht und Kritik annehmen, eigene Schwächen erkennen, die Lehren annehmen und einen weiteren Schritt tun, auf den Weg zur Weisheit.

Breitgefächert ist die Auswahl. So findet man im Buch „Der Löwe und die Stiere“ von Johann Gottfried von Herder, „Wer sich mit fremden Federn schmückt“ von Gotthold Ephraim Lessing, „Der Zaunkönig“ von den Brüdern Grimm, „Die Maus und die Schnecke“ von August Gottlieb Meissner, „Die Mücke und der Löwe“ von Christian Fürchtegott Gellert, „Der junge und der alte Fuchs“ von Johann Ulrich Megerle, „Frischgebäck und frische Fische“ von Ludwig Bechstein und auch „Der Falke und der Hahn“ von Leo Tolstoj.

Manche Fabel geht über mehrere Seiten, andere kommen mit ein paar Zeilen aus. Lehrreich und unterhaltsam sind sie alle. Die Auswahl überzeugt.
Das Buch kommt in sehr schöner Aufmachung daher. Es wurde von Gerhard Glück illustriert. Diese Bilder gehen manchmal sogar über eine Doppelseite. Diese sehr detailreichen, lebendigen Zeichnungen gefallen ausgesprochen gut.

Die Fabeln eigen sich gut zum Vorlesen für Kinder. Denn immer liefern sie reichlich Gesprächstoff. Die Pointe erschließt sich meist sofort. Trotzdem ist es gerade für Kinder wichtig, sich darüber auszutauschen, damit auch ein Lerneffekt entsteht.
Die Fabelsammlung ist ein Familienbuch. Jung und Alt dürften ihre Freunde daran haben. Mann kann immer wieder im Buch lesen und so auch die Geschichten bewahren.

Rezension von Heike Rau

Das große Fabelbuch
Illustriert von Gerhard Glück
173 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311583
ISBN-13: 978-3830311584
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Wolfgang Brunner: Kim Schepper und die Kinder von Marubor

Wolfgang Brunner: Kim Schepper und die Kinder von Marubor

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Wenn man in Wolfgang Brunners Buch zu lesen beginnt, wird man in ein modernes Märchen, in eine Fantasiegeschichte hineingezogen. Was vom Titel her so ähnlich klingt wie „Die fünf Freunde“ oder „TKKG“, ist eine ungewöhnliche Mischung aus Kinderkrimi, Fantasy und Science-Fiction.

Schnell sieht man sich beim Lesen an der Seite von Kim Schepper, einem dreizehnjährigen Mädchen, welches am Grab ihre kleineren Bruders trauert. Der elfjährige Tom ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, so heißt es … Doch schon auf der Beerdigung kommt Kim in Kontakt mit einem Klassenkameraden ihres Bruders. Der lädt sie ein, den Friedhof mit ihm zur mitternächtlichen Zeit zu besuchen. Kims Neugier wurde geweckt. Bei diesem Besuch erfährt sie von weiteren Kindern, die angeblich ihre Geschwister bei einem Unfall verloren. Auch der Klassenkamerad Julian trauert um seine Schwester. Kim erfährt, dass die Geschwister in Wirklichkeit gar nicht tot sind. Sie leben zwar nicht mehr, aber sie sind auch nicht tot. Ihr Zustand ist „geringlebend“, also irgendwo zwischen Leben und Tod. Auf dem Friedhof können die Kinder ihre gering lebenden Geschwister treffen, mit ihnen sprechen und agieren. Die Geringlebenden sind für die Lebenden nicht unsichtbar. Sie nennen sich die Kinder von Marubor. Bislang wissen diese Kinder, dass sie Teil eines Experiments waren, welches die Firma „Kirkos Marubor“ unterhalb des Friedhofs und auf einer nahegelegenen Insel durchgeführt hat. Offizielles Ziel des Experiments ist, das Leben der Menschen zu verlängern, inoffizielles Ziel allerdings, für den Inhaber der Firma in Wirklichkeit die Weltherrschaft zu erlangen. Dieses Experiment war jedoch missglückt, was die Testpersonen in diesen Schwebezustand des Geringlebens versetzte. Um das Experiment und dessen Unfall zu verschleiern, waren an der Oberfläche die Unfälle für die Kinder inszeniert worden.

Doch nicht nur menschliche Figuren bekommen in dieser Geschichte einen Platz eingeräumt. Besonders neckisch: Die Kinder, die sich bei der Aufklärung der Machenschaften und des Experiments auch die Hilfe von erwachsenen Personen hinzuholen, werden bei ihren Forschungen in den Gewölben von einer Fledermaus begleitet, die sich, anders als in aktuellen Vampirszenarien, nicht von Blut ernährt, dafür aber umso genüsslicher Kaugummi kaut.

Ein amüsanter und nett gestalteter Kinder- und Jugendroman, der einem ähnlichen Plot bereits o. g. Kinderbücher folgt. Dabei ist er der erste einer bislang auf fünf Bände angelegten Romanreihe. Die Geschichte ist unheimlich interessant und überaus verständlich und nachvollziehbar geschrieben. Mit etwas weniger textlichen Wiederholungen, hätte die Geschichte nicht an Substanz verloren und die Spannung wäre nicht zu sehr mit Überlängen strapaziert worden.

Wolfgang Brunner
Kim Schepper und die Kinder von Marubor
351 Seiten, broschiert
NOEL-Verlag
ISBN-10: 3940209511
ISBN-13: 978-3940209511

(c) Detlef Knut, Düsseldorf, 2010
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Anu Stohner: Neues von den Weihnachtsmäusen

Anu Stohner: Neues von den Weihnachtsmäusen

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Immer am 1. Dezember beginnend, versammeln sich die Tiere auf der Lichtung im Wald, um die 24 Adventskalendergeschichten zu hören. Erzählt werden diese von der Stadtmaus. Doch dieses Mal warten die Tiere vergeblich. Die Geschichtenerzählerin erscheint nicht. Die Tiere machen sich Sorgen, der Stadtmaus könnte etwas passiert sein.
Schließlich bringt die Kirchenmaus Nachricht. Die Stadtmaus ist beim Schlittschuhlaufen gestürzt und hat sich den Knöchel gebrochen. Und weil ein Unglück selten allein kommt, gab es auch noch einen zweiten Sturz im Käseladen, bei dem die Stadtmaus sich beinahe die Nagezähnchen abgebrochen hätte. Nun muss sie nicht nur ihren Fuß schonen, sondern auch noch schweigen.
Die Adventskalendergeschichten wird es trotzdem geben. Jeden Tag will die Stadtmaus einen Brief mit einer Geschichte schreiben, den die Kirchenmaus überbringen und vorlesen wird.

Die Kalendergeschichte beginnt unheilvoll. Der Oberweihnachtsmann kann es nicht abwarten, auf dem eben erst zugefrorenen See Schlittschuh zu laufen. Als er übermütig versucht, einen Rittberger zu springen, stürzt er und ein heftiger Schmerz fährt ihm in den Knöchel. Die anderen Weihnachtsmänner stürzen herbei, um zu helfen. Doch diese Last vermag das noch dünne Eis nicht zu tragen und schon stehen alle Weihnachtsmänner bis zum Bauch im eiskalten Wasser. Zwei Jungweihnachtsmänner helfen dem Oberweihnachtsmann, während die anderen Weihnachtsmänner nach Hause eilen, um sich zu trocknen und mit Blaubeertee mit Honig aufzuwärmen.
Der Weihnachtsmanndoktor schaut schon mal nach, ob er genug Schnupfentropfen und Kratzehalspastillen im Arzneischrank hat, denn er befürchtet eine Schnupfen- und Kratzehalswelle.
Wenig später bringen auch schon die Jungweihnachtsmänner den Oberweihnachtsmann, der mittlerweile eingefroren ist.

Das ist die Zusammenfassung der ersten drei Adventskalendergeschichten. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Es geht aber ebenso spannend weiter.
Nicht nur, dass die Geschichten von der Stadtmaus vorgetragen wird, sie wird auch von den zuhörenden Tieren kommentiert, die regen Anteil an den Geschehnissen nehmen. Die Stadtmaus macht es nämlich ordentlich spannend. Die Geschichten enden Tag für Tag abrupt an der interessantesten Stelle. Aber so groß die Neugier auch ist, man muss warten bis zum nächsten Tag, denn erst dann liest die Stadtmaus weiter.

Die Geschichte in ihrer Gesamtheit ist sehr kindgerecht geschrieben. Sie ist überaus witzig, lebt vor allem von der Komik der einzigartigen Figuren und ist damit sehr unterhaltsam. Die mit sehr feinem Strich gezeichneten Illustrationen gefallen ausgesprochen gut.
Damit ist das Buch als Adventskalender sehr gut geeignet, um die Zeit bis Weihnachten ein wenig zu verkürzen.
Die Geschichte eignet sich für größere Kinder zum Selberlesen, für kleinere zum Vorlesen. Wobei das Vorlesen sicher sehr viel mehr Spaß macht, denn der Text dürfte eine Bereicherung für die ganze Familie sein.

Rezension von Heike Rau

Anu Stohner
Neues von den Weihnachtsmäusen
Eine Adventskalendergeschichte
Mit Bildern von Reinhard Michl
139 Seiten, gebunden
ab 6 Jahren
Carl Hanser Verlag
ISBN-10: 3446235957
ISBN-13: 978-3446235953
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Thomas Nicolai und Kai Pannen: Tischlein, deck dich!

Thomas Nicolai und Kai Pannen: Tischlein, deck dich!

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Alfons und Felix, die beiden Märchenmäuse, lieben Märchen. Felix trägt diesmal die Geschichte „Tischlein, deck dich!“ vor. Ein Märchen der Gebrüder Grimm.
Es handelt von einem Schneider, der mit seinen drei Söhnen Hans, Klaus und Wilhelm zusammen lebt. Täglich muss die Ziege auf die Weide geführt werden.
Hans übernimmt das gerne. Er läst die Ziege fressen, bis sie satt ist. Was die Ziege selbst bestätigt. Doch als die beiden wieder zu Hause sind und der Vater die Ziege ebenfalls fragt, ob sie genug gefressen hat, behauptet sie, noch Hunger zu haben. Empört jagt der Vater seinen Sohn in die Welt hinaus.
Klaus übernimmt es, die Ziege auf die Weide zu führen. Ihm ergeht es ebenso. Obwohl die Ziege gut gefressen hat, behauptet sie vor dem Vater, nichts abbekommen zu haben.
Wilhelm muss ebenfalls gehen, denn auch bei ihm lügt die Ziege. Der Schneider muss fortan die Ziege selbst zur Weide führen. Da erst merkt er, wie verlogen sie ist, und bedauert, seine Söhne vertrieben zu haben.
Die Brüder machen in der Ferne ihr Glück. Jeder von ihnen macht eine Lehre und bekommt zum Schluss seinen Lohn. Hans, der eine Schreinerlehre abgeschlossen hat, bekommt ein Tischlein, das sich von selbst mit allen gewünschten Speisen deckt. Doch ein betrügerischer Wirt, tauscht den besonderen Tisch heimlich durch einen nutzlosen aus. Man kann nur hoffen, dass es den beiden anderen Brüdern besser ergeht. Doch das soll jeder selbst nachlesen.

Felix liest das Märchen nicht nur vor, es wird auch von den beiden Märchenmäusen auf lustige Art und Weise kommentiert. Weniger bekannte Wörter, die in der Geschichte vorkommen, werden erklärt. Die Nacherzählung gefällt ausgesprochen gut. Es ist eine etwas kürzere, aber sehr aufwändig und wunderschön illustrierte Fassung.
Die ausführliche findet man auf der Hörspiel-CD. Hier wird das Märchen mit Liebe und Leidenschaft gespielt. Die Charaktere mit ihren Eigenheiten sind gut dargestellt. Sehr überzeugend setzen die Sprecher ihre Stimmen ein und zeigen Vielfalt. Untermalt ist das Märchen von stimmiger Musik und entsprechenden Geräuschen. Man bekommt also ordentlich was auf die Ohren und das macht Kinder unglaublich viel Spaß. Auch als Erwachsener hört man hier gerne mit zu.
Wer Lust hat, kann die zwei Lieder mitsingen. Eines ist im Buch vollständig abgedruckt mit Noten, Text und Gitarrenbegleitung. Außerdem gibt es ein Rezept für ein Käse-Sandwich, das kinderleicht zuzubereiten ist.
Kinder können sich noch weiter mit dem Märchen beschäftigen. Die Märchenmäuse haben, wie im Buch angegeben, eine Homepage. Hier findet man Wissenswertes über Sprecher, Illustrator und Musiker. Aber auch Ausmalbilder, Mäusequiz und Rezepte. Ein tolles Angebot!

Rezension von Heike Rau

Thomas Nicolai und Kai Pannen
Tischlein, deck dich!
Die Märchenmäuse erzählen
29 Seiten, gebunden
mit Hörspiel-CD, ca. 50 Minuten
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311621
ISBN-13: 978-3830311621
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Dagmar H. Mueller: Pitti Pechvogel… und das Glück

Dagmar H. Mueller: Pitti Pechvogel… und das Glück

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Pitti Pechvogel macht seinem Namen alle Ehre. Immer hat er Pech. Im Gegensatz zu Siggi Glücksschwein, der immer Glück hat.
Dann lädt Siggi seinen Freund Pitti ein, ihn am Wochenende zu besuchen. Pitti freut sich auf den Ausflug auf das Land.

Aber schon geht das Elend wieder los. Pitti verpasst den Zug. So muss er warten, um später noch fahren zu können. Doch dann versperrt eine Schafherde die Schienen. Eine Stunde steht der Zug und Pitti muss zuschauen, wie die Tiere ein Konzert improvisieren.
Als Pitti endlich ankommt, hat er schlechte Laune. Dabei hat Siggi schon Pläne gemacht, was er alles mit Pitti tun möchte. Auf einer einsamen Wiese will er mit dem Pechvogel ein Picknick machen. Da bekommt Pitti wieder gute Laune. Bis Siggis Auto kaputt geht. Scheinbar ist das Pech ansteckend. Doch zu Pittis Verwunderung sieht Siggi alles ganz anders. Er ist froh, dass sie beide bis hierher gekommen sind. Die Picknickwiese ist nämlich ganz nah. So geht es immer weiter. Pitti verzweifelt immer wieder fast, wenn etwas schief geht. Und Siggi kann jeder Situation noch etwas Gutes abgewinnen. Nichts kann ihm die Laune verderben. Nicht einmal ein Regenschauer.

Pitti Pechvogel lernt nichts dazu. Auch nach dem Wochenende bei Siggi Glücksschwein fühlt er sich vom Pech verfolgt. Kleine Kinder werden aber schnell merken, dass es Pitti selbst ist, der keiner Situation etwas Positives abgewinnen kann. Immer sieht er schwarz. Ganz anders Siggi Glücksschwein, der ein sonniges Gemüt hat. Wer also immer Pech hat, sollte ruhig einmal versuchen, der Situation noch etwas Gutes abzugewinnen. Siggi Glückschwein geht es damit gut. Und dass Pitti Pechvogel sich das Leben unnötig schwer macht, muss ja nun nicht sein.

Das Buch bietet also viele Denkanstöße und Gesprächstoff. Gerade Sorgenkinder werden auf liebevolle Art und Weise aufgeheitert. Es macht Spaß, die lustigen Zeichnungen anzusehen. Es lohnt sich, diese genauer zu betrachten, da sie sehr detailreich sind. Die Erlebnisse von Pitti und Siggi werden sehr gut dargestellt.
Immerhin wird Pitti das Wochenende in guter Erinnerung behalten. Und das lässt nur einen Schluss zu. Pitti ist auf dem Wege der Besserung!

Rezension von Heike Rau

Dagmar H. Mueller
Illustrationen von Martina Theisen
Pitti Pechvogel… und das Glück
32 Seiten, gebunden
ab 4 Jahren
Annette Betz Verlag
ISBN-10: 3219113222
ISBN-13: 978-3219113228
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Matthias Sodtke: Wirbel um den Wetterfrosch

Matthias Sodtke: Wirbel um den Wetterfrosch

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Nulli und Priesemut sitzen bei einem Picknick auf einer Wiese zusammen, auch weil das Wetter so schön bleiben soll. Priesemut ist sich da sicher, weil das Kribbeln zwischen seinen Zehen ein Zeichen dafür ist, das die Sonne scheinen wird. Dann braut sich aber doch ein Gewitter zusammen und Hase und Frosch flüchten zum Turm und fallen mit der Tür ins Haus, weil diese alte Holztür morsch ist. Nulli und Priesemut hatten den Turm für unbewohnt gehalten und doch ist jemand da: ein Frosch mit Bart und Hut. Der Frosch heißt Kwaki und ist ein Wetterfrosch. Er macht seine Wettervorhersage mit Messinstrumenten und verlässt sich nicht auf ein Kribbeln zwischen den Zehen. Nulli findet das sehr spannend und er freut sich über Kwakis Einladung, mit ihm einen Wetterballon steigen zu lassen. Priesemut ist enttäuscht, denn eigentlich wollte er am nächsten Morgen mit Nulli angeln gehen.

An nächsten Tag hat Priesemut dann auch schlechte Laune. Mit barschen Worten geht er zum Angeln, während Nulli sich auf den Weg zu Kwaki macht, ein Weckglas mit Priesemuts Vorratsbrummern als Mitbringsel im Gepäck. Darüber freut sich der Wetterfrosch natürlich. Und nachdem die beiden den Wetterballon steigen lassen haben, frühstücken sie gemeinsam.
Priesemut beobachtet die beiden später zusammen. Der Anblick, wie Nulli und Kwaki auf der Wiese sitzen und seine Brummer und die Möhren genießen, als wären sie die besten Freunde, lässt ihn beinahe platzen vor Eifersucht. Kein Wunder also, dass es nun lauter kracht, als bei einem Gewitter.

Man kann es ja immer kaum erwarten, bis ein neues Buch über Nulli und Priesemut erscheint. Die beiden sind doch immer wieder für eine Überraschung gut. Diesmal geht es um Eifersucht, die Priesemut erwischt und das wohl nicht ganz unbegründet, wendet sich sein bester Freund Nulli doch einem anderem Frosch zu, einem Wetterfrosch.
Doch Nulli erkennt von ganz alleine, dass so schnell niemand seinen besten Freund ersetzten kann. Freundschaft muss wachsen, das wird mit der kleinen Geschichte deutlich gemacht. Und so ist es sehr spannend, und eben auch lehrreich für Kinder, die kleinen Streitereien und Wortwechsel der beiden zu verfolgen. Im Grunde ist es ja ein Glück, dass die beiden noch miteinander sprechen, denn nur so können Missverständnisse ausgeräumt werden.
Wieder ganz toll sind die Bilder. Sie sind liebvoll gemacht und damit sehr aussagekräftig. Es macht viel Spaß, dass kleine Büchlein mit Kindern anzusehen.

Rezension von Heike Rau

Matthias Sodtke
Wirbel um den Wetterfrosch
Nulli & Priesemut Band 16
72 Seiten, gebunden
Lappan Verlag
ISBN-10: 3830311613
ISBN-13: 978-3830311614
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Thomas Nicolai und Kai Pannen: Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen

Thomas Nicolai und Kai Pannen: Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen

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Märchen sind bei Kindern beliebt, aber auch bei den Märchenmäusen. Felix liest sie gerne vor und Alfons hört zu. Ein langweiliges Märchen will er aber nicht hören, vielmehr eins mit Grusel und Gespenstern. Felix findet „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“ sehr passend. Es geht um Jacob, der das Gruseln lernen will. Der Küster erklärt sich bereit, es ihm beizubringen. Doch auch in der Nacht, als Gespenst verkleidet, vermag er es nicht, Jacob einen Schrecken einzujagen. So muss Jacob wieder nach Hause zurück. Ausgestatte mit 50 Talern schickt der Vater seinen Sohn nach dieser Pleite in die weite Welt hinaus. Dort wird Jacob schon irgendwo das Gruseln lernen. Tatsächlich erklärt sich bald darauf ein Wandersmann bereit, Jacob in dieser Sache zu helfen. Unter einem Baum mit sieben Gehängten soll Jacob die Nacht verbringen. Aber Jacob gruselt sich nicht. Alfons dagegen schon beim Zuhören. Aber Felix verspricht ihm, dass die Geschichte gut ausgeht. Und so hört der kleine Mäuserich weiter zu, auch wenn ihm bald die Barthaare vor Spannung zittern.

Dass im Buch Alfons und zuhörende Kinder, das Märchen von Felix vorgetragen bekommen, gefällt gut. Die beiden Mäuse tauschen immer mal wieder ihre Eindrücke zur Geschichte aus. Auch wenn Jacob sich scheinbar überhaupt nicht fürchtet, so sieht es doch bei Alfons etwas anders aus. Aber er hört trotzdem weiter zu. Das Gruseln hat schließlich seinen Reiz!
Das Buch ist sehr schön illustriert. Kinder können das Märchen also auch direkt visuell miterleben. Wer möchte kann die Lieder lernen oder im Suchbild nach Talern suchen.

Mit zum Buch gehört eine CD. Die Hörspielfassung ist eine echte Überraschung. Die Umsetzung ist sehr gut gelungen, einfach grandios! Die Charaktere begeistern durch ihre Einzigartigkeit. Typisches wurde direkt in die Stimme gelegt. Auch die Geräuschkulisse ist perfekt, vom Glockenleuten, dem Türquietschen bis hin zum Feuerknistern und Knochenrasseln.
Die Hörspielfassung ist ausführlicher. Der gruselige Grundcharakter des Märchens wird sehr gut übertragen, wobei der Spaß aber kein bisschen zu kurz kommt.

Rezension von Heike Rau

Thomas Nicolai und Kai Pannen
Die Märchenmäuse
Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen
32 Seiten, gebunden
Hörspiel-CD, 50 Minuten Laufzeit
ab 4 Jahren
ISBN-10: 3830311575
ISBN-13: 978-3830311577