Eric Treuille und Ursula Ferrigno: Brot backen

Eric Treuille und Ursula Ferrigno: Brot backen

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Brot kann man in unglaublich vielen Variationen hier in Deutschland kaufen. Es selbst zu machen, ist dennoch etwas Besonderes. Vor allem dann, wenn man einmal schaut, wie Brot in anderen Ländern auf den Tisch kommt.
Im Allgemeinen stellt man sich das Brotbacken als schwierig vor. Aber das ist es nicht. Zugegeben, man braucht ein gewisses Feingefühl dem Brotteig gegenüber und auch ein wenig Übung. Nicht zuletzt spielt der Zeitfaktor eine Rolle. Aber selbst hier kann man sich mit einem Brotbackautomaten behelfen, der die meiste Arbeit abnimmt.

Zunächst werden die Brote verschiedener Länder vorgestellt, deren Rezepte man dann auch im Buch findet. Das macht schon mal Appetit und so fällt es leichter, sich mit den Grundtechniken des Brotbackens auseinander zu setzen. Alles wird genau erklärt. Das Buch ist nämlich auch für Anfänger geeignet.
Man lernt, welche Mehle man verwenden kann und welche weiteren Zutaten. Die verschiedenen Küchenutensilien, die man benötigt, werden benannt. Man erfährt, wie man einen Teig herstellt, einen Vorteig oder wie man Sauerteig ansetzt. Der Vorgang des Knetens und Gehen lassen wird erklärt. Weiterhin erfährt man wie man Brote formt, garniert und backt. Auch wie ein Brotbackautomat funktioniert, wird gezeigt.

Es folgt der Rezeptteil. Bei der Zubereitung kann man sich, gerade wenn man zum ersten Mal Brot backt, zunächst an ein Grundrezept halten, wie das zum „Einfachen Weißbrot“. Da kann man auch sicher sein, dass es gelingt.
Die Rezepte sind sehr vielseitig. Man hat reichlich Auswahl. Gebacken wird vor allem mit Weizen- und Weizenvollkornmehl. Aber auch Roggenmehl, Maismehl und Hafermehl kommen zum Einsatz, Dinkelmehl dagegen nicht. Es gibt Hefe- und Sauerteigbrote, gewürzte oder gefüllte Brote und auch süße Brote und Festtagsbrote.
Für Deutschland stehen das „Landbrot“, ein Roggenmischbrot und das „Mehrkornbrot“. Auch „Dresdner Christstolle“ ist mit einem Festtags-Rezept vertreten
(Ausprobiert habe ich das „Ungarische Kartoffelbrot“ im Brotbackautomat. Ich habe die Mengen entsprechend angepasst und darauf geachtet, dass der Teig die richtige Konsistenz bekommt. Das Brot ist auf Anhieb gelungen. Es ist sehr schön locker-luftig geworden und schmeckt durch den Kümmel angenehm würzig. Ich habe es ein paar Tage später noch einmal statt mit Weizen- mit Dinkelmehl versucht. Auch dieses Brot hat sehr gut geschmeckt.)
Weitere interessante Brote sind das „Südamerikanische Samenbrot“, der „Schweizer Milchzopf“, das „Schwedische Dillbrot“. Sehr gut sehen die „Gefüllten italienischen Fladen“ und das nordamerikanische „Zimt-Rosinen-Brot“ aus.

Man braucht das Buch nur einmal durchblättern und schon bekommt man Lust auf das Backen. Es dürfte wirklich für jeden etwas dabei sein. Mit den sehr detailreichen Anleitungen ist das Brotbacken auch gar nicht so schwer. Zeitaufwändig bleibt es aber. Deshalb ist es schön, dass man jedem Rezept entnehmen kann, wie viel Zeit man einplanen muss. Und während das Brot geht und backt, kann man ja auch etwas anderes machen. Oder man verwendet gleich einen Brotbackautomaten.
Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet. Schritt für Schritt wird das Vorgehen auf sehr gut verständliche Art und Weise erklärt. Wie gesagt, auch Anfänger können sich heranwagen. Fortgeschrittene finden sicher in der großen Auswahl Rezepte, die noch nicht probiert wurden.
Illustriert ist das Buch mit sehr vielen stimmungsvollen Fotos. Es macht Spaß zu blättern und Rezepte herauszusuchen.
Dieses aufwändig gestaltete Buch ist auch ein schönes Geschenk an Hobbyköche.

Rezension von Heike Rau

Eric Treuille und Ursula Ferrigno
Brot backen
Fotografien von Ian O’Leary
168 Seiten, gebunden
Dorling Kindersley Verlag
ISBN-10: 3831017441
ISBN-13: 978-3831017447
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Barbara Ehrenreich: Smile or Die – Wie die Ideologie des positiven Denkens die Welt verdummt

Barbara Ehrenreich: Smile or Die – Wie die Ideologie des positiven Denkens die Welt verdummt

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Man muss nur fest an sich glauben und stets positiv denken, dann gelingt einem alles. Ist das wirklich so? Die Autorin hat sich dieser Frage angenommen. Nach ihrer Meinung ist das positive Denken in der USA schon zum Massenwahn mutiert. Tatsächlich kann man alles schönreden. Der ganze Optimismus ist nämlich mittlerweile ins Unverantwortliche abgedriftet. Guckt man ständig durch die rosarote Brille, erkennt man sich tatsächlich anbahnende Katastrophen nicht. Man unternimmt nichts, weil es so schlimm ja gar nicht kommen kann. Glaubt man. Die Realität sieht anders aus. Eine Krise jagt die nächste. Und das ist für jeden Menschen spürbar. Zugegeben macht es das Leben leichter, eine schwere Krankheit oder der Verlust des Arbeitsplatzes als Chance zu sehen. Aber es geht an der Realität vorbei.

Die Autorin ist diesem Phänomen nachgegangen. Sie geht zurück bis zur Grundsteinlegung des positiven Denken, berichtet über die Entwicklung und zeigt auf, wie mittlerweile eine ganze Branche davon lebt, Menschen zu positiver Einstellung zu motivieren. Sie zeigt, wie Motivationstrainer arbeiten und was es sonst noch alles auf dem Markt ist, um die Motivation anzuheizen und dem Pessimismus den Kampf anzusagen.

Es ist ein sehr spannendes Buch. Man kann das Thema natürlich auch ein Stück weit auf Deutschland übertragen. Wer kann schon behaupten, noch keines dieser Ratgeber gelesen zu haben, die auf dem Markt sind und von denen im Buch die Rede ist? Wer hat noch kein Bewerbungstraining gemacht oder ein Motivationstraining mit den Kollegen?
Man kann sich dem ganzen Wahn kaum noch entziehen. Wer mies macht, Kritik übt und ängstlich in die Zukunft blickt, wird in seine Schranken verwiesen, auch hier zuweilen.
Dabei droht Gefahr, wenn man es übertreibt mit dem erlernten Optimismus. Wenn man ausblendet, dass etwas nicht nach den gemachten Vorstellungen läuft. Die Autorin betrachtet zum Beispiel die Finanzkrise und analysiert, inwieweit die Haltung der Menschen dafür verantwortlich war.

Die Autorin hat hinter die Kulissen gesehen und nachgeforscht, ob man tatsächlich gesünder ist, erfolgreicher und länger lebt, wenn man seine Gedanken kontrolliert. Und sie zeigt zeitgleich, was passiert, bzw. bisher passiert ist, weil man der Realität nicht ins Auge geblickt hat.
Der Gesellschaft wird der Spiegel vorgehalten. Die Autorin beschönigt nichts. Mit beißender Ironie zuweilen, bohrt sie immer weiter. Ihr Ziel ist es, dass jeder endlich wieder seinen gesunden Menschenverstand einschaltet, sein Realitätsbewusstsein wiederentdeckt und auch mal kritisch schaut, was geschieht. Gute Laune zu haben und eine insgesamt positive Grundeinstellung schließt das nicht aus.

Rezension von Heike Rau

Barbara Ehrenreich
Smile or Die – Wie die Ideologie des positiven Denkens die Welt verdummt
Aus dem Englischen von Gabriele Gockel und Barbara Steckhan
288 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann
ISBN-10: 3888976820
ISBN-13: 978-3888976827
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Ursula Isbel: Der Zauber von Ashgrove Hall

Ursula Isbel: Der Zauber von Ashgrove Hall

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Das ehemalige Jagdschloss steht abgelegen in den Highlands. Es gehört Lilibeth, einer Freundin von Tante Thisbe, die sich allerdings nur einige Wochen im Jahr in Ashgrove Hall aufhält. Merle und Anders können ihren Sommeraufenthalt dort also ganz allein genießen. Tatsächlich ist das Anwesen längst dem Verfall preisgegeben, auch wenn ein Verwalter und eine Gärtnerin sich um das Nötigste kümmern. Die Natur ist dabei, sich das Grundstück zurückzuerobern.

Dennoch richten die Geschwister sich, so gut es geht, häuslich ein. Dass es ein Haus der Geister sein soll, so wie Tante Thisbe behauptet hat, bleibt ihnen nicht verborgen. Merle spürt Unerklärliches.

Am See Loch Ash lernen die beiden Bronwen und Kyle kennen. Sie leben am Ende des Sees im Haus „The Briar“. Bronwen erzählt die Geschichte des verschwundenen Mannes. Alan Campbell, der Gefährte Bonnie Prince Charlies, der an dessen Seite in Culloden kämpfe. Nach der Niederlage floh der Prinz mit einigen Gefährten. Was mit Alan Campbell geschah, der sich verwundet in Ashgrove Hall versteckte, weiß man nicht.

Während Anders die Sprachenschule besucht, hat Merle Zeit zum Herumstreifen. Sie versucht, hinter den Sinn ihrer geheimnisvollen Träume zu kommen. Sie spürt die Gegenwart von Alan Campbell, hört die verschiedenen Versionen der Geschichten, die man über ihn erzählt. Die Gärtnerin Daisy Westmacott glaubt gar, Alan könnte sich zu den Feen geflüchtet haben. Bald zieht Merle sogar das in Erwägung. Es geschehen doch zu viele unheimliche Dinge, die sie sich nicht erklären kann. Auch die Ähnlichkeit des Porträts von Alan Campell mit Kyle Buchanan entgeht ihr nicht. Und bald hat Merle nur noch einen Wunsch. Sie will das Rätsel um das Verschwinden von Alan Campbell aufklären, auch wenn sich schon abzeichnet, dass dieses Unterfangen nicht ganz ungefährlich werden wird.

Es ist ein ganz zauberhaftes Buch. Die Hintergrundgeschichte ist spannend und geheimnisvoll. Merle hat einen Sinn für unerklärliche Phänomene. Sie wird als sehr feinfühlige junge Frau dargestellt. Ihr Mut bringt die Geschichte voran.
Die Kulisse, dieses alte, fast schon verfallene Haus mit dem riesigen zugewucherten Garten hat trotz ihrer Unheimlichkeit etwas traumhaft Schönes.

Die Geschichte wird von einer geisterhaften Stimmung getragen. Man gruselt sich, aber es ist ein noch angenehmes Gruseln. Man kann das Buch auch Abends lesen, ohne befürchten zu müssen, nicht einschlafen zu können.

Dem Leser wird von Anfang an ein wenig mehr offenbart. Gleich zu Beginn des Buches geht es zurück in der Zeit und man erfährt etwas von Alan Campbells Schicksal. Man darf also gespannt sein, inwieweit Merle die Geschichte aufdecken und herausbekommen wird, was wirklich mit Alan geschah.

Diese angenehm gruselige Grundstimmung wird um die Komponente Romantik ergänzt. Merle verliebt sich in Kyle und Anders in Bronwen. Aber wie das so ist, mancher Traum von der Liebe erfüllt sich, mancher nicht.

Die Schreibweise der Autorin gefällt gut. Man kann mühelos folgen und miträumen. Diese ganz besondere Spannung, keine actionreiche, sondern die, die aus der einzigartigen Stimmung heraus entsteht, begeistert.

Rezension von Heike Rau

Ursula Isbel
Der Zauber von Ashgrove Hall
255 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN-10: 3800055724
ISBN-13: 978-3800055722
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Cornelia Schinharl: Biokisten Kochbuch

Cornelia Schinharl: Biokisten Kochbuch

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Es muss nicht unbedingt eine Biokiste sein, man kann das für die Rezepte benötigte Gemüse auch im Hofladen, auf dem Markt oder auch im Supermarkt kaufen. Verwendung findet vor allem Biogemüse, aber natürlich kann auch konventionell angebautes Gemüse verarbeitet werden. Auf die Jahreszeiten achten, sollte man aber auf jeden Fall. Was jeweils im Angebot ist, kann man dem Saisonkalender entnehmen, der gleich auf den ersten Seiten des Buches abgedruckt ist.

Auch die Rezepte sind nach Jahreszeiten sortiert. So gibt es im Frühjahr Gerichte mit Frühlingszwiebeln, Mairübchen, Spargel und Bärlauch. Im Sommer werden unter anderem grüne Bohnen, Gurken, Blumenkohl, Gemüsemais und Tomaten zu leckeren Gerichten verarbeitet. Und im Winter Grünkohl, Chicorée, Radicchio, Rosenkohl und Topinambur.

Den Herbst sehen wir uns genauer an. Da gibt es „Weißkohlsalat mit Ingwer“. (Den habe ich gleich ausprobiert. Allerdings in der Version „Krautsalat mit Speck“. Es ist etwas schwierig den Weißkohl durchzukneten, um ihn glasig zu bekommen, mit einem Kartoffelstampfer aus Holz geht es besser. Tatsächlich muss man gut darauf achten, den Kohl vorher wirklich sehr fein zu hobeln, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Der selbstgemachte Salat hat ausgezeichnet geschmeckt.)
Kürbisrezepte findet man reichlich: „Kürbissuppe mit gebratenen Pilzen“, „Kürbisgratin mit Äpfeln“, „Ofenkürbis mit Feldsalat“ sind nur einige davon. Weiterhin kann man „Panierte Sellerieschnitzel mit Kapern-Apfel-Remoulade“ ausprobieren. (Auch hieran habe ich mich versucht. Mit den Vorbereitungsarbeiten hat man eine Weile zu tun. Aber während das Gemüse kocht, kann man schon mal die Zutaten für die Remoulade schnippeln. Im Grunde ist es nicht schwierig, das Rezept nachzukochen. Den Eigengeschmack von Sellerie muss man allerdings mögen. Ich habe deshalb gleich noch gekochte Kohlrabischeiben mit paniert. Die Remoulade schmeckt ausgezeichnet dazu. Schön frisch und würzig. Empfohlen wird, die Gemüseschnitzel mit Bratkartoffeln zu servieren. Ich habe kleine Pellkartoffeln gekocht.)
Interessant sind sicher auch die „Bandnudeln mit Pastinaken- und Kohlstreifen“ oder die „Sauerkrautgraupen mit Knusperbrot“.

Gefallen wird das Kochbuch Hobbyköchen, die gerne experimentieren. Zwar findet man auch einiges, was mal als „Hausmannskost“ bezeichnen würde, aber viele Gerichte sind auch sehr experimentell. Anders kann man es nicht nennen, wenn Schwarzwurzeln mit Orangensauce zusammenkommen oder der Chicorée mit weißen Bohnen. Die Autorin hat eben auch über den Tellerrand hinausgeguckt und sich Anregungen aus anderen Ländern geholt. Man darf also, so man sich entschließt das eine oder andere Rezept auszuprobieren, gespannt sein, wie es schmeckt.

Verwendet werden zudem auch Gemüsearten, die man noch nicht so kennt. Erläuterungen in Form von kleinen Steckbriefen findet man immer am Anfang eines jeden Kapitels. Hier wären Fotos wirklich schön gewesen. Nicht jeder weiß, wie eine Pastinake, Mairübchen, eine Petersilienwurzel, Schwarzwurzel oder ein Zuckerhut aussehen.
Die Gestaltung des Kochbuches gefällt dennoch sehr gut. Die Fotos, die es gibt, sind sehr gelungen. Das Buch ist übersichtlich gestaltet, die Rezeptanleitung in gut strukturierte Schritte eingeteilt. Es werden viele Tipps und Tricks für die Zubereitung weitergegeben, so dass auch im Kochen wenig Geübte gut zurechtkommen sollten. Wer gern Gemüse isst und auch nach Rezepten mit sonst eher weniger verwendeten Gemüsesorten sucht, sollte sich an dieses Kochbuch halten.

Rezension von Heike Rau

Cornelia Schinharl
Biokisten Kochbuch
Gemüsegenuss für alle Jahreszeiten
144 Seiten, broschiert
Franckh-Kosmos Verlag
ISBN-10: 3440122484
ISBN-13: 978-3440122488
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Nicholas D. Kristof und Sheryl WuDunn: Die Hälfte des Himmels

Nicholas D. Kristof und Sheryl WuDunn: Die Hälfte des Himmels

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Sklavenleben und Unterdrückung; eine Reportage

Beginnt man mit der Lektüre dieses Buches, empfindet man sehr bald eine unsägliche Wut; Wut auf Regime und Menschen, die mit ungeahnter Grausamkeit Frauen zu einer Ware und zu Sexsklaven machen. Man wusste es ja schon irgendwie, aber mit dieser Detailgenauigkeit und den beschriebenen Methoden war man bisher denn doch nicht vertraut.

Der Bericht beginnt in Indien, setzt sich über Malaysia, Kambodscha und weitere Länder in Asien und Afrika fort und findet praktisch nirgends ein Ende. Der ferne Osten ist der Hexenkessel, in dem es Männer besonders bunt treiben. Junge Mädchen möchten sich in Hotels als Tellerwäscherinnen verdingen und landen in den Händen brutaler Menschenräuber. Diese nehmen ihnen alles weg; Kleider, Geld, das sie ja meistens gar nicht besitzen, und den Pass. Nun sind sie praktisch nicht mehr handlungsfähig, denn zudem werden sie eingesperrt, zur Willfährigkeit geprügelt und mit dem Tode bedroht. Einzelne sehr junge Mädchen ab 10 Jahren werden erst so lange eingesperrt, bis man sie den Freudenfängern als besonders delikate Beute vor die Füße wirft. Das Elend dieser verlassenen und ausgebeuteten Geschöpfe ist unbeschreiblich.

Erfreuliche Lichtblicke bieten alleine die Erfolge von einigen wenigen Betroffenen, die mutig und trickreich dem Sklaventum entrinnen können und sich dem Kampf gegen die Unterdrückung und gegen die Ausbeutung der Frauen verpflichten. Der Prozess beginnt und endet mit Bildung!

Zu den Fakten ihres Berichts über die Unterdrückung und Erniedrigung von Frauen in der dritten Welt haben die beiden Autoren Nicholas D. Kristof und Sheryl WuDunn gründliche recherchiert und einschlägige Daten und Zahlen zusammengetragen. Statistiken belegen die außerordentliche Dimension von Menschenrechtsverletzungen, und Hilfsorganisationen werden in großer Zahl mit ihrem Wirken, ihren Erfolgen und Misserfolgen beschrieben.

Mit zahlreichen so eindrucksvollen wie erschreckenden Beispielen bekommen die Zahlen ein Gesicht. Unvorstellbar sind die Todesfälle durch Verletzungen, Krankheiten und Fehlgeburten. Anhand von Fotos lässt sich die Grausamkeit der misshandelten Mädchen und Frauen nachvollziehen. Das Zusammenwirken von Armut, Korruption, Drogenhandel, Bestechung und mangelnder Hilfsbereitschaft seitens der öffentlichen Organe wie Polizei und Regierungsvertretern ist eklatant.

Die größte Hilfe kommt von den Betroffenen selber, wenn sie denn die Kraft und die Möglichkeit zum Ausstieg gefunden haben. Hier bilden Frauenhilfsorganisationen die  angemessenen Anlaufstellen, um Hilfesuchende zu unterstützen. Mit ihrem Buch rütteln die Autoren auf und appellieren an die Welt, diesem Unwesen ein Ende zu bereiten. Viel mehr noch ist zu tun, als man gemeinhin annimmt.

Die beiden Journalisten Kristof / WuDunn sind Pulitzerpreisträger  und erreichen mit ihrem Report die Herzen der Menschen. Man fühlt sich animiert, mitzuhelfen.

Nicholas D. Kristof / Sheryl WuDunn
Die Hälfte des Himmels
Wie Frauen weltweit für eine bessere Zukunft kämpfen
359 Seiten, gebunden
Beck, August 2010
ISBN-10: 3406606385
ISBN-13: 978-3406606380
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Tim Parks: Die Kunst stillzusitzen

Tim Parks: Die Kunst stillzusitzen

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Gesundheit und Heilung erfahren durch Stillsitzen? Auf den ersten Blick scheint das sehr unwahrscheinlich. Dennoch weckt das Buch Interesse. Um was es wohl geht?
Tim Park verlässt die gewohnten Bahnen und schreibt nun über sich selbst. Seit Jahren geht es ihm schon nicht gut. Er hat Schmerzen im Bauch, kann nicht gut sitzen, muss zu oft aufs Klo, vor allem nachts. Das könnte an einer vergrößerten Prostata liegen. Die Sache muss behandelt werden, damit er dann wieder leben kann wie zuvor, so sein Wunsch.
Eine Zeit komplizierter Tests beginnt. Und auch selbst versucht der Autor den Schmerzen etwas entgegen zu setzen. Er lebt gesünder, will sich mehr bewegen. Doch Sport zu machen, hilft genauso wenig, wie keinen Sport zu machen. Auch die Ernährung umzustellen, bringt nichts. Die Krankheit muss etwas Schwerwiegendes sein. Nur eine OP wird helfen können. Doch die medizinischen Tests, die Laboruntersuchungen zeigen, dass alles in Ordnung ist. Die Spezialisten entdecken nichts, was die Schmerzen erklären könnte. Dabei wird es stetig schlechter. Alles Einbildung? Ist es psychosomatisch?

Tim Parks kommt an einen Punkt, an dem er sich nicht länger mit den Ärzten und der Schulmedizin auseinandersetzen will. Er muss andere Wege gehen. Doch was die alternativen Heilmethoden betrifft, ist er ein Skeptiker.
Ausgerechnet ein Selbsthilfebuch ist es, dass ihn endlich auf die Spur bringt, Ursachen für seine Beschwerden auszumachen. Seine Symptome werden hier genau beschrieben. Sollte er selbst mit seinem Verhalten und seiner Art zu leben die Schmerzen auslösen? Er ist ein Mensch, der immer grübelt, der immer in Gedanken ist, der nicht locker lassen und entspannen kann. In verkrümmter Sitzhaltung hängt er auf dem Stuhl und schreibt seine Bücher. Er ist verspannt, bis in die Tiefen seines Bauches. Kein Wunder, dass es schmerzt. Schon manchmal hat er einen Hinweis darauf bekommen, was für ein Typ Mensch er ist, aber nie einen Zusammenhang hergestellt. Dabei geben sogar einige seine anderen Bücher Hinweise darauf.
Und nun muss er lernen loszulassen, muss Geist und Körper wieder zusammenbringen. Das ausgerechnet das Meditieren die Heilung bringt, damit hätte Tim Parks nie gerechnet.

Es ist ein offenes, ehrliches und auch schonungsloses Buch. Immer mehr Menschen werden von Krankheiten geplagt, die sich nicht erklären lassen. Man verschweigt es eher, doch Tim Parks spricht darüber. Anfangs kommt man sich fehl am Platze vor, wenn man eingeweiht wird in die intimsten Probleme eines anderen Menschen, doch das gibt sich. Schließlich hat man selbst auch das eine oder andere wegzudrücken, gerade auch wenn man älter ist.
Tim Parks Buch kann dann weiterhelfen. Man kann von seinen Erfahrungen und Erkenntnisse profitieren. Intensiv hat er über das Leben nachgedacht. Produktiv nachgedacht. Es hat sich als nicht gerade einfach erwiesen, sich nicht mit sinnlosen und belastenden Grübelein, die nur für neue Spannungen im Körper sorgen, ablenken zu lassen. Seine Sichtweise über das Leben und sich selbst zu ändern, ist ein langer Weg. Aber eben auch ein Weg zu Gesundheit und neuem Selbstvertrauen, wie sich für Tim Parks gezeigt hat.

Rezension von Heike Rau

Tim Parks
Die Kunst stillzusitzen
Ein Skeptiker auf der Suche nach Gesundheit und Heilung
400 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann
ISBN-10: 3888976804
ISBN-13: 978-3888976803
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Konferenz der Tiere – Gewinnspiel zum Kinostart

Konferenz der Tiere – Gewinnspiel zum Kinostart

Konferenz der Tiere in 3D – ab dem 07. Oktober in den deutschen Kinos

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Die Tiere in der afrikanischen Savanne wundern sich: Wo bleibt das Wasser? Längst hätte es durch eine Schlucht aus den fernen Bergen kommen müssen. Der Durst wird immer größer, die Sorge auch, zumal das letzte kleine Wasserloch von grimmigen Büffeln und Nashörnern verteidigt wird. Das tapfere Erdmännchen Billy und der friedliebende Löwe Sokrates ziehen los, um das Wasser zu suchen. Dabei treffen sie auf den gallischen Hahn Charles, der eine Eisbärin, ein Känguru, einen Tasmanischen Teufel und zwei Galapagos-Schildkröten nach Afrika geführt hat. Sie mussten aus ihren zerstörten Heimatregionen nach Afrika fliehen und hoffen im Okavango-Delta auf ein besseres Leben. Doch leider haben die Menschen auch dieses letzte Paradies nicht verschont: Der Hotelier Smith hat einen gewaltigen Staudamm bauen lassen und verschwendet alles Wasser für ein Luxushotel. Ausgerechnet hier halten die Politiker eine Konferenz zum Schutz der Umwelt ab. Die Tiere antworten auf diese Herausforderung mit ihrer eigenen Konferenz: Die weise Elefantenkuh Angie appelliert an alles, was laufen, fliegen, trampeln oder kriechen kann, sich zu wehren. Das ist der Auftakt zu einer turbulenten Offensive voller tierischer Tricks.

Inspiriert durch Erich Kästners Literaturklassiker „Die Konferenz der Tiere“ (1949) zeigen die Produzenten und Regisseure von URMEL AUS DEM EIS und URMEL VOLL IN FAHRT Reinhard Klooss und Holger Tappe einen rasanten Kinospaß mit modernster Animationstechnik in 3D und einem höchst aktuellen Thema. In bezaubernd realistischen Landschaften agieren liebenswerte CGI-Helden, denen Stars wie Ralf Schmitz, Thomas Fritsch, Christoph Maria Herbst, Bastian Pastewka und Oliver Kalkofe ihre Stimmen leihen. Xavier Naidoo singt den von ihm verfassten Titelsong „Wild vor Wut“, die Filmmusik stammt von David Newman (ICE AGE). Weitere Informationen unter www.kdt.film.de.

Gewinnspiel „Konferenz der Tiere“:
Bei unserem Gewinnspiel können Sie zwei tolle Fanpakete, bestehend aus dem Buch zum Film aus dem Dressler Verlag und dem offiziellen Filmplakat von Konferenz der Tiere gewinnen. Wie Sie gewinnen können?! Ganz einfach! Weisen Sie irgendwo im Internet auf dieses Gewinnspiel hier hin und schreiben Sie einen kurzen Kommentar, wo der Hinweis zu finden ist. Das kann Ihre eigene Website, ein Forum, ein Blog, Facebook, Twitter, StudiVZ usw. sein. Ganz wie Sie wollen. Ein einziger Link zu diesem Gewinnspiel reicht. 🙂

Wir wünschen viel Erfolg beim Gewinnspiel!

Konferenz der Tiere in 3D – ab dem 07. Oktober in den deutschen Kinos:

Sonja Riker: Suppenglück

Sonja Riker: Suppenglück

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Sonja Riker betreibt eine Suppenladen auf dem Elisabethmarkt in München-Schwabing. Da kommt natürlich nicht jeder hin. Was liegt also näher, als ein Suppenkochbuch herauszubringen. So kann man die fantasievollen Suppenrezepte auch zu Hause nachkochen.

Da gibt es „Energiespender“ wie die „Italienische Kartoffelsuppe mit Rucola und Parmesan“. „Bauchwärmer“ wie zum Beispiel die „Goldene Maiscrémesuppe mit Chiliflocken“ oder „Alleskönner“ wie „Ingwerbouillon mit Soba-Nudeln und Huhn“. Zu den „Sattmachern gehört der „Herbsteintopf mit Schweinefilet und Senf“. (Diesen habe ich ausprobiert. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Ich habe die Suppe mit Steckrüben und Wirsing gekocht. Es ist eigentlich ein gewöhnlicher Herbsteintopf. Der Senf und die Kräuter machen aber den Unterschied. Die Suppe bekommt dadurch eine angenehme Schärfe und schmeckt sehr schön würzig. Dass dieser kräftige Eintopf satt macht, kann ich bestätigen.)
Auch als „Seelentröster“ kann eine gute Suppe dienen. Die „Pfannkuchensuppe mit Sesam und Karotten“ ist der Beweis dafür. (Pfannkuchenstreifen in der gut gewürzten Suppe, das habe ich auch ausprobiert, schmecken gut, gerade auch mit dem Sesam, der schön anröstet. Das ist doch mal etwas anderes!)
Zu den „Alltagserfrischern“ zählt die „Romanescoschaum-Suppe mit Limetten und gerösteten Semmelbröseln“.
Für Figurbewusste sind die „Schlankmacher“ zu empfehlen, darunter der „Gurken-Dill-Eintopf mit Garnelen“.
Zum Schluss gibt es noch die „Glücksbringer“ wie die „Hochzeitssuppe mit Tomaten, Ingwer und Garnelen“.

Man sieht, hier sind schon die Kapitelüberschriften sehr fantasievoll. Ein kleiner Text stimmt dann schon einmal darauf ein, auf was man sich auf den folgenden Seiten freuen darf. Die Suppen sind richtige Kreationen. Selbst einfache Gemüsesuppen werden mit entsprechenden Kräutern und Gewürzen aufgewertet. Jede Suppe und jeder Eintopf ist also etwas Besonderes. Manchmal wundert man sich über die Zusammenstellung. Einige Rezepte sind so überraschend, dass man sich kaum vorstellen kann, wie das wohl schmecken wird. Aber ausprobieren lohnt sich. Man wird mit ganz besonderen Geschmackserlebnissen geradezu verzaubert.
Diese Ideenvielfalt im Buch wirkt ansteckend auf die eigenen Kreativität. Die Autorin ermuntert auch dazu, ganz nach Lust und Geschmack Variationen zu testen. Ohnehin geht sie auch auf die Jahreszeiten ein und die Zutaten, die dann zu haben sind.
Gut gefallen hat auch, dass alte Gemüsesorten, die ja so langsam wieder Einzug im Gemüseladen halten, Verwendung finden. Man findet im Buch Rezepte mit Petersilienwurzel, Pastinake usw.
Die Fotos sind sehr ansprechend gestaltet. Man bekommt einen guten Eindruck von den Rezepten. Und manchmal entscheidet schon das Auge, bevor man das Rezept gelesen hat, was man als Nächstes kocht.
Gut nachkochbar, erscheinen alle Suppen. Wobei zum besseren Überblick eine Gliederung der einzelnen Schritte eines Rezeptes wünschenswert gewesen wären.
Wer Suppen und Eintöpfe mag und nach neuen Ideen sucht, dem kann das Buch wärmstens empfohlen werden. Nicht nur, weil es schöne Rezepte enthält, sondern auch, weil es zum Experimentieren einlädt.

Rezension von Heike Rau

Sonja Riker
Suppenglück
Ein Suppenkochbuch von Sonja Riker
Fotos von Patrick Wittmann
176 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann
ISBN-10: 3888976871
ISBN-13: 978-3888976872
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T. Coraghessan Boyle: América (The Tortilla Curtain)

T. Coraghessan Boyle: América (The Tortilla Curtain)

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Mit diesem 1994 erschienenen Roman hat sich der amerikanische Bestsellerautor und Literaturprofessor ein Denkmal gesetzt. Zunächst hat er es damit geschafft, nicht nur in den USA sondern auch in Deutschland in die Schulen als offizielles Schulbuch zu gelangen. Das hat natürlich seinen Grund, der unmissverständlich darin besteht, einen überaus fassbaren Gesellschaftsroman geschrieben zu haben, der den Spuren John Steinbecks „Früchte des Zorns“ nacheifert. Vielleicht ist es weniger ein Nacheifern als vielmehr ein Update, quasi eine aktualisierte Fassung des alten Klassikers aus heutiger Sicht. Mittlerweile sind seit seinem Erscheinen wieder sechzehn Jahre vergangen, aber von seiner Brisanz hat er nichts eingebüßt. Eher noch ist wahrscheinlich die eine oder andere überspitze Ironie totale Realität geworden.

Worum geht es? In der für Boyle üblichen Weise schreibt er in abwechselnden Kapiteln zunächst zwei völlig voneinander getrennt laufende Geschichten. In der einen Geschichte geht es um eine Familie aus der amerikanischen Mittelschicht, die in einer gehobenen Wohnsiedlung in der Nähe von Los Angeles lebt. In der anderen Geschichte geht es um ein mexikanisches Pärchen, das illegal in die USA gelangt ist, um sich hier den amerikanischen Traum zu verwirklichen. Dass beide Geschichten irgendwann einmal ineinander fließen, kann man ahnen, denn die amerikanische Mittelschicht kann nur in solch einem Wohlstand leben, weil sie gerne die billigen Arbeitskräfte aus Mexiko für sich arbeiten lassen. Schonungslos zeigt der Autor die Scheinheiligkeit und Verlogenheit solcher Vorgehensweise auf und benutzt dabei sein unglaubliches Handwerkszeug für kreatives Schreiben. Die Namen der Mittelständler in der Wohnsiedlung weisen beispielsweise alle darauf hin, dass sie irgendwie europäischer Abstammung und somit auch Einwanderer sind. Ihr Sprachstil zeugt von einer Schulbildung, wie sie für die weiße Mittelschicht üblich ist. Sie greifen alle mit großer Selbstverständlichkeit auf illegal eingewanderte Dienstboten zurück. Dennoch sind sie der Meinung, wenn sie sich schon mit einem Zaun vor den Kojoten schützen müssen, dann können sie aus dem Zaun auch gleich eine Mauer machen, die sie vor den mexikanischen Einwanderern schützt. Cándido und América, das Einwandererpärchen hingegen, werden wieder und wieder von Schicksalsschlägen getroffen, die sie einfach nicht aus der Gosse kommen lassen. Sie sprechen auch eine viel einfachere Sprache mit weniger Vokabular. Das bisschen durch mühselige Arbeit verdiente Geld wird gestohlen oder bei einem Brand vernichtet, das Essen sammelt Cándido aus den Mülltonnen. Bei dem Kaninchenbraten handelt es sich um einen falschen Hasen, dafür wird plötzlich eine Katze vermisst. Nur gut, dass América davon nichts mitbekommen hat. Die Wege dieser beiden so unterschiedlichen Familien müssen sich einfach kreuzen, bevor es schließlich zum großen Desaster kommt.

Das Leben dieser beiden Familien ist stellvertretend für das Leben in der aktuellen Gesellschaft. Faszinierend die zu Beginn einführende Geschichte mit den Kojoten, der sich an die Hunde macht und die als Gleichnis und Symbol fast eine Vorausschau der späteren Haupthandlung bildet.

Der Roman lässt sich schnell und flüssig lesen. Trotz aller Gesellschaftskritik, die er enthält, sind es unglaublich spannend erzählte Geschichten, die den Leser bis zur letzten Seite im Würgegriff halten.

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T. C. Boyle
América
400 Seiten, Taschenbuch
Dtv Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423209356
ISBN-13: 978-3423209359
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© Detlef Knut, Düsseldorf 2010
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Kami Garcia und Margaret Stohl: Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe

Kami Garcia und Margaret Stohl: Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe

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Wenn es so etwas wie Liebe vor dem ersten Blick gibt, dann ist es genau das, was Ethan Wate gerade erlebt. Am ersten Schultag nach den Ferien, begegnet er dem Mädchen aus seinen Träumen. Lena Duchannes ist die Neue in seiner Klasse. Sie soll die Nichte vom alten Ravenwood sein, dem Sonderling der kleinen Stadt. Von Anfang an beherrscht sie sein Denken, dabei ignoriert sie ihn.

Während eines Unwetters kommt es zu einer Begegnung und Ethan muss Lena nach Hause bringen. Ravenwood Manor ist ein altes herrschaftliches Anwesen, das den Eindruck macht, ein mächtiges Spukschloss zu sein.
Wenn man einen Onkel hat, der seltsamer nicht sein könnte und an einem verrufenen Ort lebt, entsteht in einer langweiligen Kleinstadt, wo sonst nichts weiter passiert, natürlich sehr schnell Gerede. Lena bekommt das zu spüren. Alle richten sich gegen sie, nur Ethan nicht. So entsteht eine Verbindung zwischen den beiden jungen Leuten. Ohne das andere es merken, können Ethan und Lena ihre Gedanken austauschen.
Im Garten von Greenbrier finden beide ein Medaillon und fortan teilen sie auch beängstigend wirkende Visionen aus der Vergangenheit.
Ethan, der mehr über das Medaillon erfahren möchte, zeigt es Amma. Sie kümmert sich um ihn, und das noch mehr, seit Ethans Mutter ums Leben kam und sein Vater nicht mehr aus seiner Trauer herausfindet. Doch Amma mit ihren ganz besonderen hellseherischen Fähigkeiten, ist entsetzt, als sie das Medaillon sieht.

Immer mehr wird Ethan in die Geschichte um Lena und ihre Familie hineingezogen. Dass diese ein schreckliches Geheimnis haben, wird immer deutlicher. An Lenas 16. Geburtstag wird etwas Magisches geschehen, das unbegreifbar scheint. Ethan möchte seine Freundin um ihrer Liebe willen davor bewahren, doch er hat nicht die Macht dazu.

Das Buch zu lesen, ist ein sehr intensives Erlebnis. Die Geschichte um die hoffnungslos scheinende Liebe von Lena und Ethan, die dennoch so viel verbindet, wird auf eine sehr feinfühlige, ergreifende und romantische Art und Weise erzählt. Aber es ist auch gruselig zu sehen, wie die kleine Stadt Gatlin sich verwandelt. Einfach auch, weil Ethan sie immer mehr mit anderen Augen sieht. Die Bewohner stellen sich so gnadenlos gegen Lena, das eigentlich mehr dahinter stecken muss, als bloße Abneigung. Aber das wird auch klarer, weil die Visionen immer deutlicher werden. Die geheimnisvolle Spannung, die entsteht, wird die ganzen Seiten über gut gehalten, so dass man sich bestens unterhalten fühlt.

Auch liegt das Buch weit Abseits sämtlicher Klischees. Man vermutet zunächst, wieder einen Vampirroman vor sich zu haben. So ist es aber nicht. Es geht viel mehr um Hexerei und die Folgen.
Die Kulisse ist gut gewählt. Nicht nur diese absonderliche Kleinstadt sorgt für eine unwirkliche Stimmung. Auch Ravenwood Manor ist äußerst mysteriös.
Das Ende ist eine Überraschung und doch passt alles zusammen. Und das Gefühl, ein ganz besonderes Buch gelesen zu haben, bleibt lange erhalten.
Man beachte auch dieses sehr schöne Cover, das doch einiges verspricht und tatsächlich auch hält.

Rezension von Heike Rau

Kami Garcia und Margaret Stohl
Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe
Aus dem Amerikanischen von Petra Koob-Pawis
544 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570138283
ISBN-13: 978-3570138281
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