Helen Fitzgerald: Furchtbar lieb
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Psychothriller mit unheimlichen Folgen.
Mit einem Paukenschlag beginnt der Roman von Helen Fitzgerald über eine Heldin, deren Leben voll skurrilem Witz steckt, und der mit lakonischer Aussagekraft über extreme Lebensschicksale berichtet: Krissie hat ihre beste Freundin Sarah umgebracht.
Unter einem Felsen schleppt sie den zerschmetterten Körper entlang. Sie befand sich mit ihr und deren Mann Kyle im Norden Schottlands auf einer Wandertour.
Was war passiert?
Krissie und Sarah sind seit ihrem vierten Lebensjahr eng befreundet. Während Sarah mit ihrer Tränen-Kuller-Puppe spielte und sich lieber drinnen als draußen aufhielt, tobte Krissie gerne herum und schien viel robuster veranlagt zu sein als ihre zarte Freundin. Doch Sarah war stets bemüht, Krissie zu behüten. Warum das so ist, das wird als großes Geheimnis bis zum Ende des Romans gehütet.
Die Lebenswege der beiden kleinen Mädchen verlaufen so lange parallel, bis Sarah den Arzt Kyle heiratet, mit dem sie so gerne ein Kind hätte. Sie wartet vergeblich! Krissie hingegen stellt eines Tages voller Schrecken fest, dass sie von einer flüchtigen Diskobegegnung schwanger ist. Natürlich führt das zu Konflikten mit der Freundin, die sich unter der vergeblichen Fruchtbarkeitsanstrengung charakterlich entschieden verändert hat. Sie ist bissig, biestig und gemein zu ihrem einstmals geliebten Kyle geworden, der sich immer weiter von ihr zurückzieht.
Diese Vorgeschichte lässt noch nicht darauf schließen, dass die Handlung an Spannung zunimmt und zuletzt auf einen Psychothriller hinausläuft, der es in sich hat. Man rätselt ein Weilchen, welcher Art Genre des Romans hier verhandelt wird. Dann aber nähert man sich dem Kern einer Geschichte, in der die Menschen sich in ihrer ganzen Verschiedenartigkeit zeigen, und in der die tiefsten Schichten der Psyche zu Tage treten.
Ehekonflikte, Elternpaare, ledige Mutterschaft und normaler Lebensalltag verdichten sich zu einer subtilen Geschichte, von der man ablesen kann, dass das Leben vielschichtige schicksalsbedingte Lebensentwürfe für einen jeden parat hält.
Der besondere Reiz des Romans liegt in der Mischung aus normalem bürgerlichem Alltag und Abirrungen in der Entwicklung einzelner, die einen schaudern lassen.
Obendrein ist der Inhalt psychologisch so fein durchdacht, dass er nahe an der Wirklichkeit liegt. Die Sprache zeugt von differenzierter Wahrnehmung der beschriebenen Phänomene.
Fein aufgebaut und zur Höchstform angetrieben wird in dem Roman ein breites Spektrum menschlichen Handelns aufgeführt, und es zeigen sich die häufig verborgenen Verlogenheiten, die versteckten Wünsche und geheimen Spuren im Seelenleben. In seiner Handlung bietet der Krimi alles, was man von einem guten Psychothriller erwarten darf!
Bissig, scharfzüngig, schwungvoll und absolut vielseitig ist die Choreographie des Romans angelegt.
Vergleichbare Krimis kennt man von Petra Hammesfahr, die ebenfalls die tiefsten Schichten menschlicher Psyche im Blick hat.
Der Debütroman der in Schottland lebenden Schriftstellerin Helen Fitzgerald ist äußerst gelungen!
Helen Fitzgerald
Furchtbar lieb
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Kiepenheuer & Witsch
ISBN-10: 3869710101
ISBN-13: 978-3869710105