DekoSpaß mit Blumen

DekoSpaß mit Blumen

Es gibt viele Anlässe, etwas zu Verschenken. Selbstgemachtes kommt besonders gut an. Wenn man etwas sehr Persönliches verschenken will, ist allerdings Kreativität gefragt. Man braucht eine gute Idee. Im vorliegenden Buch wird man schnell fündig, vor allem dann, wenn man vorhat einen Blumengruß zu verschenken. Man braucht nur den entsprechenden Anlass nachzuschlagen, schon sieht man die schönsten Blumenarrangements zum Nachmachen. Es gibt Ideen für den Valentinstag, den Muttertag, für Ostern und Weihnachten, für besondere Anlässe und mehr. Die Fotos im Buch wirken ausgesprochen inspirierend. Es kommt also gar nicht darauf an, die Geschenkvorschläge zu kopieren, man kann gut auch eigene Vorstellungen mit einbringen. Es gibt auch keine genauen Anleitungen im Buch, die Schritt für Schritt zeigen, wie man zum gewünschten Ergebnis kommt. Aber immer dann, wenn es gilt, eine bestimmte Technik zu vermitteln, wird dies natürlich gemacht. Ein bisschen kreatives Geschick im Umgang mit den Materialien wird also vorausgesetzt.

Wenn man im Buch blättert, fallen viele der herrlichen Blumenarrangements sofort ins Auge. Ein schöner Blumengruß ist zum Beispiel das orange Steckschaumherz, das mit rosa Gänseblümchen und zartem Grün bestückt wurde. Zum Muttertag kommt es sicher gut an. Wer es farblich etwas bunter mag, kann auch andere Blumen dazu stecken. Es gibt zwei weiter Vorschläge, die man als Vorlage nehmen kann. Diese verschiedenen Variationsmöglichkeiten gibt es für jeden Vorschlag. Man kann diese auch zu Dekorationszwecken gut nutzen. Die liebevoll mit Traubenhyazinthen bepflanzten Eierschalenhälften sind zu Ostern ein toller Hingucker. Auch die Ideen für den Herbst können sich sehen lassen. Ein lustiger Kohlkopf mit Wackelaugen als Tischschmuck, auch wenn dieser passend zu Halloween ein wenig gruselig aussieht, verbreitet gute Laune. Es macht viel Spaß, sich immer wieder neue Ideen aus dem Buch zu holen. Es sind so viele! Für Abwechslung, auch bei der Herstellung der Geschenke, ist also gesorgt.

Rezension von Heike Rau

Klaus Wagener
DekoSpaß mit Blumen
Kreative Ideen zum Selbermachen von Valentin bis Weihnachten
176 Seiten, gebunden, 400 Farbfotos
Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5686-3
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Fear

Fear

Aus nächster Nähe muss Miles Kendrick mit ansehen, wie die Praxis seiner Psychiaterin Allison Vance in die Luft fliegt. Sie hatte ihn um Hilfe gebeten. Wäre Miles pünktlich gewesen, wäre er jetzt möglicherweise auch tot. Miles ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Dass er als Undercover-Agent gegen die Mafia gearbeitet hat, ist geheim. Er hat dank des Zeugenschutzprogramms seine Identität gewechselt. Aufgrund eines Traumas nach einer Schießerei ist er psychisch angeschlagen und muss sich mit seinem Freund, dessen Leben er auf dem Gewissen hat, auch nach dessen Tod noch herumschlagen. Die Therapie hat ihm bisher nicht geholfen. Andys Geist weicht nicht von seiner Seite. Deshalb sollte er am neuen Therapieprogramm von James Sorenson teilnehmen. Allerdings findet Miles heraus, dass dieser gar kein Arzt ist. Da er vorher etwas in der Praxis von Allison Vance eingeschleust hat, wie Miles bezeugen kann, kommt dieser als Bombenleger infrage. Miles will der Sache nachgehen und macht sich auf den Weg zu Allisons Wohnsitz. Offensichtlich hatte jemand vor ihm auch schon diese Idee. Bei einer Person bleibt es allerdings nicht. Noch ganz andere Typen geben sich die Klinke in die Hand.

Was für ein spannender Thriller! Im Großen und Ganzen geht es um ein sehr erfolgversprechendes, aber illegal getestetes, Psychopharmakon namens Frost, das Menschen mit posttraumatischem Stresssymptom helfen soll, mit ihrem Trauma fertig zu werden. Es könnte Miles helfen. So will er nicht nur den Mord aufklären, sondern auch an das Medikament kommen. Dass es hilft, ist längst bewiesen. Nathan Ruiz, dem Allison zur Flucht verholfen hat, um Experimente mit tödlichen Ausgang an dem jungen Mann zu verhindern, ist der Beweis. Und auch Celeste Brent, die ihre Wohnung aufgrund eines Traumas nicht mehr verlassen kann und sich selbst verletzt, erzielt erste Erfolge. Sie ist die Letzte, die Allison lebend gesehen hat. Offensichtlich hat die Ärztin bei ihr wertvolle Unterlagen über die Tests versteckt, bzw. mit dem Celestes Computer verschickt. Die drei kommen im Verlaufe der Geschichte zusammen und kämpfen sozusagen gegen Mühlenräder. Hinter dem Medikament sind noch ganz andere her und die gehen über Leichen, um ihre Ziele zu erreichen.

Die Handlung turbulent zu nennen, ist noch untertrieben. Rasant geht es zu, wie es sich für einen Thriller gehört. In schnellen Zügen wird der Ball hin und her gespielt. Was wirklich vorgeht und wer die Fäden zieht, kann man zunächst nicht wissen. Vieles geschieht aus dem Verborgenen, aus dem Hinterhalt, heraus. Miles weiß nicht, wer seine Gegner sind, auch wenn er natürlich eine Ahnung davon hat, was läuft.
Die Figuren im Buch sind klasse. Besonders Miles und seine beiden Freunde Celeste und Nathan. Alle drei sind, nun sagen wir mal, psychisch angeschlagen, und damit eigentlich nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Es kommt zu sagenhaft komischen Szenen, die ein wenig von der Gewalt ablenken, die dennoch im Buch herrscht. Miles’ toter Freund Andy setzt dem Ganzen die Krone auf. Immer ist er zugegen und macht Miles das Leben schwer.

Fazit: Der Thriller ist äußerst faszinierend und er liest sich auch noch gut. Ungebremst gleiten die Augen übers Papier. Stolpersteine gibt es nicht. Das muss man lesen!

Rezension von Heike Rau

Jeff Abbott
Fear
Thriller
Aus dem Amerikanischen von Ursula Walther
368 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch
ISBN: 978-3746624402
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Die Teufelsbande

Die Teufelsbande

Der Autorin Rosi Nieder aus der Südeifel ist ihr zweiter Streich rund um die sympathische Detektivzweckgemeinschaft Lena Schreiner und Franz Meier gelungen. Beide werden bei einem Wein- und Gourmetfestival zusammen mit den anderen Gästen von maskierten Männern in schwarzer Motorradkleidung überfallen. Sie haben Glück im Unglück, denn wegen der zuvor bezahlten Eintrittskarten hatten sie nicht viel Bargeld dabei. Bei den anderen Gästen wird die Bande, die schon seit geraumer Zeit auf den Wohnmobilplätzen der Moselregion für Angst und Schrecken sorgt, fündiger. Das kann die ehemalige Pfarrhaushälterin Lena nicht auf sich beruhen lassen. Zusammen mit ihrem Bekannten, den kürzlich verwitweten Franz, nimmt sie die Witterung auf und beginnt, parallel zur Kriminalpolizei zu ermitteln.

Obwohl der Leser von vornherein aufgeklärt wird und er beide Seiten, Täter und Ermittler, kennen lernen darf, ist es der Autorin gelungen, ihn mit Spannung bei der Stange zu halten. Plötzliche Wendungen im Geschehen sorgen dafür, dass er wissen möchte, wie die Detektive die Täter ermitteln, und ob sie tatsächlich der Kripo immer eine Nase voraus sind. Lena, die moderne Miss Marple aus der Eifel, welche nicht gerne Anglizismen benutzt, wird als eine lebensfrohe, mit Spürnase ausgestattete, sympathische Person beschrieben. In dem Krimi sind aber nicht nur die Handlung und Figuren interessant, sondern auch das Milieu der Wohnmobilisten wird authentisch und unterhaltsam von Rosi Nieder beschrieben, die selbst als Wohnmobilreisende beste Erfahrungen damit hat. Ihr insgesamt dritter Roman lässt die Spannung bis zum Erscheinen des nächsten beim Leser anwachsen.

Nieder, Rosi
Die Teufelsbande – Das Eifel-Mosel-Duo klärt den zweiten Fall
ISBN: 978-3-89801-038-2, 9,90€
Rhein-Mosel-Verlag, Alf

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2033 – Verschollen in der Zukunft

2033 – Verschollen in der Zukunft

Das Schuljahr im Internat für Hochbegabte Burg Rosenstolz beginnt nach den Ferien für Luk, Levent, Nelson und Judith wieder. Die Zeitmaschine hat eine Nachricht von Miriam und Vincent aus der Zukunft überbracht. In einem E-Paper bitten die beiden um Hilfe. Ihre Eltern sind Teilnehmer des ersten bemannten Raumfluges zum Mars, der offensichtlich sabotiert wird. Fremde haben die Da Vinci 7 in ihre Kontrolle gebracht. Die Mutter wurde von den Saboteuren aus dem Schlaf, der eigentlich vier Monate dauern sollte, vorzeitig geweckt. Die Bedrohung, die für Miriam und Vincent deutlich spürbar ist, wird allerdings vom der Bodenstation nicht geteilt. Doch die beiden wissen, wie wehrlos die Astronauten sind und wie angreifbar die Technik ist.
Es gibt Hinweise, das Castor und Pollux, die Norton-Brüder, dahinterstecken.
Levent, Nelson, Luk und Judith brauchen unbedingt mehr Informationen. Was sie als Gäste im Space Centre erfahren, stimmt sie aber nicht gerade Zuversichtlich. Eine Reise in die Zukunft, ins Jahr 2033, wird nötig.

Der Autor spielt mit diesem Zeitreise-Thriller ein interessantes, erschreckend wirkendes Szenario durch. Dass es von verschiedenen Seiten, also beispielsweise von der Gegenwart aus, aber auch aus der Zukunft heraus betrachtet wird, macht das Ganze sehr spannend. Die Weltraumpiraten sind skrupellos und wollen ihre Ziele um jeden Preis durchsetzen. Für die Freunde steht also eine über alle Maßen gefährliche Mission zur Rettung der Besatzung der Weltraumfähre an, die einem aufwühlenden Krimi gleichkommt. Für Leser mit schwachen Nerven ist das nichts!
Dennoch wird der Leser mit seiner Geduld diesmal auf die Probe bestellt. Die viel früher erwartete Zeitreise findet erst im letzen Drittel des Buches statt. Dafür erhält man vielfältiges Hintergrundwissen über die Möglichkeiten einer Marsmission und das ist äußerst faszinierend.
„2033 – Verschollen in der Zukunft“ ist der dritte Band einer Reihe. Jedes dieser Bücher ist aber in sich abgeschlossen. Wer sich für Zeitreisen interessiert, ob in die Zukunft oder in die Vergangenheit, sollte sich diese Bücher nicht entgehen lassen.

Rezension von Heike Rau

Pete Smith
2033 – Verschollen in der Zukunft
288 Seiten, gebunden
Carl Ueberreuter Verlag, Wien
ISBN: 978-3800053872
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Auf der Insel ist was los

Auf der Insel ist was los

Wenn Oma Hinrichs frühstückt, darf Jako aus der Voliere. Als es an der Tür klingelt, geht sie, um nachzusehen, wer es ist. Jako folgt ihr. Ein Mädchen aus der Nachbarschaft bringt ein Paket. Die beiden unterhalten sich. Jako ist vergessen. Das Mädchen sieht ihn gerade noch wegfliegen. Oma Hinrichs ruft ihn. Aber der Papagei hört sie nicht mehr.

Wiebke schlägt vor, ein Plakat anzufertigen. Jeder auf der Insel soll nach Jako Ausschau halten. Jako ist noch nie so hoch geflogen. Aufgeregt betrachtet er die Welt von oben. Er fliegt zum Hafen, wo gerade Feriengäste ankommen. Er schließt sich den Möwen an und fliegt gemeinsam mit ihnen zum Meer. Fischer Hein nimmt Feriengäste mit seinem Boot mit. Die wundern sich, als sie den bunten Vogel zwischen den Möwen sehen. Immer weiter geht Jakos Reise. Es gibt so viel zu sehen. Und Frau Hinrichs hofft weiter, dass ihr Jako zurückkommt.

Zusammen mit dem Papagei Jako können Kinder die Insel kennen lernen. Was er sieht, sehen auch die Kinder. Die Bilder sind großformatig und detailreich. Es gibt also jede Menge zu entdecken. Es macht Spaß, die farbenfrohen Bilder zu betrachten.
Die kleine Geschichte gefällt ausgesprochen gut. Sie ist schnell vorgelesen. Das Betrachten der Bilder nimmt dagegen einige Zeit in Anspruch, weil es so viel zu sehen gibt. Die Inselbewohner und Urlauber sind bei vielen Aktivitäten zu beobachten.
Außerdem ist der entflohene Papagei auf jeder Seite vorhanden. Den Vogel in dem Gewimmel zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Das Buch ist nicht nur zum Vorlesen geeignet. Sobald die Kinder die Geschichte kennen, können sie die Bilder auch gut allein betrachten.
Zu zweit angesehen, bietet das Buch aber allerhand Stoff für eine Unterhaltung. So wird ganz nebenbei die Sprache von Kindergartenkindern gefördert. Und auch der Wortschatz wird spielerisch erweitert. Und natürlich fördert es die Konzentration, sich länger mit einem Bild zu beschäftigen.

Rezension von Heike Rau

Wilfried Gebhard
Auf der Insel ist was los
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 3 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3830311324
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Die falsche Herrin

Die falsche Herrin

Die Magd Anna-Maria will den Weg über die Berge wagen, obwohl Winter ist. Das könnte ihr das Leben kosten, aber die junge Frau schafft es. Obwohl Krieg ist, schlägt sie sich durch. Sie begegnet dem gebildeten Magnus Weber. Ihm gegenüber behauptet sie eine Zofe zu sein. Er nimmt sie mit sich.

Einige Monate später taucht Anna-Maria wieder auf. Sie ist nicht wiederzuerkennen, gibt sich als Tochter des Richters Joseph Anton Reding aus. Sie nutzt die Gelegenheiten, stielt Gemälde und verschwindet wieder. Später wird sie in Bern verhaftet und zurück nach Schwyz gebracht. Vor dem Richter werden ihr ihre Vergehen vorgeworfen. Das Urteil ist hart, schon einmal stand Anna-Maria wegen Diebstahl vor diesem Gericht.

Sie sucht nach Arbeit als Zofe von Frl. Reding, der Tochter des Richters, und wird abgewiesen. Anna-Maria gibt sich nicht geschlagen. Man wird sie nicht los. Sie gibt sich selbst eine Stelle im Hause als Waschfrau und macht sich unentbehrlich. Anna-Maria streift durchs Herrenhaus und lernt.

Bis sie wieder verschwindet. Sie schlägt sie sich bis nach Frankreich durch. Diesmal gibt sie sich als Tochter des Richters aus und findet Unterschlupf in einem reichen Haushalt. Anna-Maria sieht sich am Ziel angekommen. Doch das Gerüst aus Lügen beginnt zu wackeln und stürzt schließlich ein.

1742 wird Anna-Maria in Schwyz zum Tode verurteilt. Aber das Urteil wird nicht vollstreckt, weil ihr ein Retter zur Hilfe kommt. Das ist historisch belegt. Die Autorin hat mit Hilfe der recherchierten historischen Details der Geschichte um Anna-Maria Inderbitzin wieder Leben eingehaucht.

Die Figuren im Buch sind perfekt ausgearbeitet. Auch wenn die Autorin hier ihre Fantasie hat spielen lassen, wirken diese authentisch. Im Vordergrund steht natürlich Anna-Maria, eine junge emanzipierte Frau, die ein Ziel vor Augen hat und dieses durchzusetzen gedenkt. Ihre Rolle perfektioniert sie immer weiter. Sie macht sich der Hochstapelei schuldig.

„Die falsche Herrin“ ist ein literarisch anspruchsvoller Roman. Die Autorin verwendet in ihrem Text viele Innerschweizer Ausdrücke und Redewendungen, passt ihren Schreibstil der Zeit, in der ihr Roman spielt, an. Damit wird das Buch zur spannenden Gesellschaftsstudie mit tragisch-komischer Wirkung.

Rezension von Heike Rau

Margit Schriber
Die falsche Herrin
142 Seiten, gebunden
Nagel & Kimche
ISBN: 978-3312004133
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Grundschule für Hunde – Sitz – Platz – Komm

Grundschule für Hunde – Sitz – Platz – Komm

Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn ein Hund nicht hört. Das Zusammenleben gestaltet sich schwierig. Jeder Spaziergang wird zu Herausforderung. Aber das muss nicht sein. Hunde sind gelehrig und lassen sich gut trainieren. Man muss nur wissen, wie! Mit dem vorliegenden Buch wird der Hund in die Grundschule geschickt. Es gilt die wichtigsten Kommandos zu lernen. Dazu gehören SITZ, PLATZ, KOMM und weitere.

Zunächst werden aber erst einmal die Trainingsgrundsätze erklärt. Der richtige Umgang mit dem Hund ist wichtig. Seine Körpersprache wird analysiert, damit sie für den Menschen zu deuten ist. Damit das Training dem Hund auch Spaß macht, wird er mit Leckerchen oder auch einem Spiel belohnt.

Beim Training werden die einzelnen Kommandos trainiert. Die Autorin beschreibt genau, wie das zu geschehen hat und was man beachten muss. Erste Erfolge stellen sich sicher schnell ein. Dann heißt es üben, üben, bis die Kommandos sicher sitzen. Schritt für Schritt kommt man zu einem immer besser hörenden Hund.

Die Autorin weiß, worauf es bei der Hundeerziehung ankommt. Auf nur 64 Seiten hat sie das Grundprogramm untergebracht. Das sollte jeder lesen, der in Erwägung zieht, einen Hund anzuschaffen. So wird das Tier von Anfang an zum angenehmen Begleiter im Alltag. Die Autorin schreibt trotz Platzknappheit sehr gut nachvollziehbar. Ihren Rat kann man gut annehmen. Das Buch ist illustriert mit vielen Fotos, die Menschen mit ihren Hunden beim Üben der Kommandos zeigen. So wird das im Text geschriebene auch anhand von Bildern verdeutlicht.

Rezension von Heike Rau

Karina Mahnke
Grundschule für Hunde. Sitz – Platz – Komm
64 Seiten, broschiert, 65 Farbfotos, 10 Tabellen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-5445-6
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Filmstars auf vier Pfoten

Filmstars auf vier Pfoten

Tiere für das Fernsehen zu trainieren, ist keine leichte Sache. Tatjana Zimek hat allerdings eine Begabung dafür. Und diese nutzt sie gekonnt. Angefangen hat alles mit Bonny, einer ausgesprochen klugen Mischlingshündin. Tatjanas Einfallsreichtum und ihrer Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass Bonny einen Fernsehauftritt bekam, der dann weitere Anfragen nach sich zog. So reifte in Tatjana Zimek der Entschluss heran, Tiertrainerin zu werden.
Heute lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und 120 Tieren auf einem Bauernhof. Längst werden nicht nur Hunde trainiert. Katze, Hamster, Hahn, Schwein und Puma werden ebenfalls auf Auftritte vorbereitet. Egal welches Tier angefragt wird, sie beschafft es und trainiert es ganz ohne Zwänge mit viel Liebe zu jedem Tier.

Dass Tatjana Zimek mit ihren Tieren viel erlebt hat, kann man sich gut vorstellen. Dementsprechend spannend liest sich ihr bisheriger Lebensweg. Ebenso unterhaltsam sind die Erlebnisse mit den Tieren, die man in Form von kleinen Geschichten und Anekdoten nachlesen kann.
Der Leser erhält Einblick in die Arbeit von Tatjana Zimek, die von den vielen unterschiedlichen Filmrollen ihrer Tiere und der Zusammenarbeit mit bekannten Schauspielern geprägt ist. Im Buch gibt es sogar Fotos, die anzusehen sehr viel Spaß macht.
Das Buch ist aber nicht nur unterhaltsam. Man lernt sehr viel über den Umgang mit Tieren. Tatjana Zimek gibt ihr Wissen weiter, das auch bei der Haltung eigener Haustiere weiterhelfen kann.
Tatjana Zimeks Tierliebe ist beeindruckend. Das spürt auch der Leser. Man wird wohl ab sofort die Auftritte von Tieren in Film und Fernsehen mit anderen Augen sehen. Es ist bewundernswert, was Tiere leisten können, natürlich nur mit einer engagierten Tiertrainerin wie Tatjana Zimek im Hintergrund.

Rezension von Heike Rau

Tatjana Zimek
Filmstars auf vier Pfoten
Deutschlands berühmteste Tiertrainerin erzählt
205 Seiten, gebunden
Franckh Kosmos Verlag
ISBN: 978-3440114773
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Ulrike Schweikert: Der Duft des Blutes

Ulrike Schweikert: Der Duft des Blutes

Als Peter von Borgo der Oberkommissarin Sabine Berner zum ersten Mal begegnet, ist er fasziniert von ihr. Sie ist anders als die anderen. Deswegen beginnt er, sie zu verfolgen, dringt sogar unbemerkt in ihre Wohnung ein.
Sabine ist allerdings sehr beschäftigt. Der neue Fall fordert ihr ganzes Können. Ronja, alias Edith Maas, wird vermisst. Die Prostituierte ist von der Bildfläche verschwunden und mit ihr, ihre kleine Tochter. Peter von Borgo findet die Leiche bei einem nächtlichen Streifzug im Moor. Dieser Mord gibt ihm die Gelegenheit, sich in die Ermittlungen der Kriminalpolizei einzumischen. Anonym ruft er bei Sabine an und gibt den entscheidenden Hinweis in Form eines Rätsels weiter. Weitere Anrufe und sogar ein schriftlicher Hinweis folgen, so dass die Leiche schließlich gefunden und identifiziert werden kann. Das Kind bleibt verschwunden.
Peter von Borgo lässt den Kontakt nicht wieder abbrechen. Obwohl auch ein gewisser Verdacht auf ihn fällt, gibt er an, nur ein zufälliger Zeuge zu sein.
Sabine wird von ihm immer weiter bedrängt. Doch die Wirklichkeit verblasst, ist für sie nicht fassbar. Er beeinflusst Sabine, ohne dass sie dagegen ankommt. Er gewinnt immer mehr Macht über sie, bis sie ihm hörig wird.

Das Buch ist Krimi und Vampirroman zugleich. Der Fall ist spannend. Dass ein Vampir hier mitmischt, macht die Sache auch noch sehr unheimlich. Peter von Borgo könnte der Täter sein, möglicherweise aber auch nur ein Zeuge. Gefährlich ist er aber in jedem Fall. Sabine Berner tritt er als machtvoller, mysteriöser Mann gegenüber. Diese Verbindung, die zwischen den beiden entsteht, ist aber seltsam oberflächlich. Die Romantik bleibt auf der Strecke. Die großen Gefühle bleiben dem Leser verborgen. Deswegen kann man auch nicht nachvollziehen, wie Sabine auf diesen Mann reagiert. Die Entwicklung der Geschichte erscheint dadurch viel zu sehr aus der Luft gegriffen.
Die Autorin scheint dies zu spüren. Im letzen Drittel des Buches versucht sie den Fehler durch mehr Spannung wieder wettzumachen und übertreibt dabei gnadenlos. Das furiose Ende erscheint übertrieben und unglaubwürdig. Viel zu sehr wird hier aufgedreht. Auch wenn das Buch dennoch sehr unterhaltsam ist, einen bleibenden Eindruck wird es wohl nicht hinterlassen.

Rezension von Heike Rau

Ulrike Schweikert
Der Duft des Blutes
380 Seiten, Klappenbroschur
Egmont LYX
ISBN: 978-3802581472
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Inge Meyer-Dietrich: Bin noch unterwegs

Inge Meyer-Dietrich: Bin noch unterwegs

Laura hat die ewigen Streiterein zwischen ihren Eltern satt. An ihrem 16. Geburtstag eskaliert die Situation. Laura haut ab. In einer fremden Wohnung sucht sie Unterschlupf. Betty ist verreist, den Schlüssel zu ihrer Wohnung hat sie aus Versehen in Lauras Rucksack gesteckt, weil dieser ihrem so ähnlich sieht. Statt den Schlüssel einfach nur abzugeben, benutzt Laura ihn.
Nur Julia und ihrem Freund Josh vertraut sie sich an, die beiden würden sie nie verraten. Aus der Zeitung, mit der Julia sie versorgt, erfährt Laura, dass sie von ihren Eltern und der Polizei gesucht wird. Schließlich schreibt sie eine Postkarte an die Eltern. Als Handwerker Reparaturarbeiten im Haus durchführen wollen, muss Laura verschwinden. Sie will in eine andere Stadt, nach Essen. Auf dem Bahnhof lernt sie Aki kennen. Er lädt sie ein, mit in seiner WG zu wohnen. Laura verliebt sich in ihn. Dass sie eine Ausreißerin ist, verrät sie ihm nicht. Doch auch Aki hat Geheimnisse.

„Bin noch unterwegs“ ist die Geschichte einer Jugendlichen, die es nicht mehr zu Hause aushält und deswegen ausreißt. Sie schlägt sich durch, findet Freunde in einer WG. Ihre neue Zukunft baut sie auf Lügen auf. Die Autorin bringt die Verzweiflung und Zerrissenheit, mit der Laura nun lebt, sehr gut herüber. Doch Laura hat Träume. Sie muss bald einsehen, dass sie sich so nicht erfüllen lassen. Um ihr zeichnerisches Talent weiterentwickeln zu können, braucht sie einen Schulabschluss.

Die Autorin beschreibt den Weg, den Laura beschreitet, auf sehr gefühlvolle Art und Weise. In sehr kurzer Zeit ändert sich praktisch alles für Laura. Sie hat wenig Zeit, sich mit ihren Gefühlen auseinander zu setzen. Der Leser wird zum Nachdenken angeregt – auch über die eigene Situation. Probleme mit den Eltern hat sicher fast jeder Jugendliche und auch mit dem Gedanken, einfach von zu Hause abzuhauen, wird sicher oft gespielt. Eine Kurzschlussreaktion ist aber sicher keine Lösung, so die Botschaft des Buches.

Die Geschichte wirkt zeitlich sehr gerafft. Es passiert fast schon zu viel. Laura beschließt nicht nur, anders zu leben, sie verliebt sich auch und gewinnt neue Freunde. Auch die Auseinandersetzung mit ihren Eltern ist im Nachhinein nicht zu vermeiden. Für den Leser ist die Geschichte dadurch unglaublich spannend und berührend. Zum Glück wird alles gut.

Rezension von Heike Rau

Inge Meyer-Dietrich
Bin noch unterwegs
256 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3473352821
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