Fear

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Aus nächster Nähe muss Miles Kendrick mit ansehen, wie die Praxis seiner Psychiaterin Allison Vance in die Luft fliegt. Sie hatte ihn um Hilfe gebeten. Wäre Miles pünktlich gewesen, wäre er jetzt möglicherweise auch tot. Miles ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Dass er als Undercover-Agent gegen die Mafia gearbeitet hat, ist geheim. Er hat dank des Zeugenschutzprogramms seine Identität gewechselt. Aufgrund eines Traumas nach einer Schießerei ist er psychisch angeschlagen und muss sich mit seinem Freund, dessen Leben er auf dem Gewissen hat, auch nach dessen Tod noch herumschlagen. Die Therapie hat ihm bisher nicht geholfen. Andys Geist weicht nicht von seiner Seite. Deshalb sollte er am neuen Therapieprogramm von James Sorenson teilnehmen. Allerdings findet Miles heraus, dass dieser gar kein Arzt ist. Da er vorher etwas in der Praxis von Allison Vance eingeschleust hat, wie Miles bezeugen kann, kommt dieser als Bombenleger infrage. Miles will der Sache nachgehen und macht sich auf den Weg zu Allisons Wohnsitz. Offensichtlich hatte jemand vor ihm auch schon diese Idee. Bei einer Person bleibt es allerdings nicht. Noch ganz andere Typen geben sich die Klinke in die Hand.

Was für ein spannender Thriller! Im Großen und Ganzen geht es um ein sehr erfolgversprechendes, aber illegal getestetes, Psychopharmakon namens Frost, das Menschen mit posttraumatischem Stresssymptom helfen soll, mit ihrem Trauma fertig zu werden. Es könnte Miles helfen. So will er nicht nur den Mord aufklären, sondern auch an das Medikament kommen. Dass es hilft, ist längst bewiesen. Nathan Ruiz, dem Allison zur Flucht verholfen hat, um Experimente mit tödlichen Ausgang an dem jungen Mann zu verhindern, ist der Beweis. Und auch Celeste Brent, die ihre Wohnung aufgrund eines Traumas nicht mehr verlassen kann und sich selbst verletzt, erzielt erste Erfolge. Sie ist die Letzte, die Allison lebend gesehen hat. Offensichtlich hat die Ärztin bei ihr wertvolle Unterlagen über die Tests versteckt, bzw. mit dem Celestes Computer verschickt. Die drei kommen im Verlaufe der Geschichte zusammen und kämpfen sozusagen gegen Mühlenräder. Hinter dem Medikament sind noch ganz andere her und die gehen über Leichen, um ihre Ziele zu erreichen.

Die Handlung turbulent zu nennen, ist noch untertrieben. Rasant geht es zu, wie es sich für einen Thriller gehört. In schnellen Zügen wird der Ball hin und her gespielt. Was wirklich vorgeht und wer die Fäden zieht, kann man zunächst nicht wissen. Vieles geschieht aus dem Verborgenen, aus dem Hinterhalt, heraus. Miles weiß nicht, wer seine Gegner sind, auch wenn er natürlich eine Ahnung davon hat, was läuft.
Die Figuren im Buch sind klasse. Besonders Miles und seine beiden Freunde Celeste und Nathan. Alle drei sind, nun sagen wir mal, psychisch angeschlagen, und damit eigentlich nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Es kommt zu sagenhaft komischen Szenen, die ein wenig von der Gewalt ablenken, die dennoch im Buch herrscht. Miles’ toter Freund Andy setzt dem Ganzen die Krone auf. Immer ist er zugegen und macht Miles das Leben schwer.

Fazit: Der Thriller ist äußerst faszinierend und er liest sich auch noch gut. Ungebremst gleiten die Augen übers Papier. Stolpersteine gibt es nicht. Das muss man lesen!

Rezension von Heike Rau

Jeff Abbott
Fear
Thriller
Aus dem Amerikanischen von Ursula Walther
368 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch
ISBN: 978-3746624402
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