Die Weihnachtshäsin

Die Weihnachtshäsin

Adriana Dorsett & Henning Löhlein Die Weihnachtshäsin
Hoffmann und Campe ISBN 345538028X

Der Weihnachtsmann ächzt und stöhnt: die Füße tun im weh, er KANN einfach dieses Jahr keine Geschenke austragen! Was tun?
Weihnachten ohne Geschenke,—das geht doch nicht!

Also überlegt der Weihnachtsmann mit seinen Freunden und Helfern, einen Wettbewerb auszuschreiben: 331 Fabelwesen und Märchenfiguren bekommen kleine Briefchen, die von Himmel schneien.
Von den vielen, an die man sich wendet, bleiben leider nur wenige übrig, die sich um den Job bewerben.

Es findet ein Wettrennen statt, denn wer Weihnachtsgeschenke austragen will, der muß schon findig sein, sonst eignet er sich nicht für diese Aufgabe.
Wer also wird die Hütte des Weihnachtsmannes finden und sie als erster erreichen?

Nach langem Wettbewerb mit einigen Hindernissen wird es die Osterhäsin sein, die sich der Welt und ihrer Kinder annimmt, um dieses Jahr die Geschenke zu bringen!

Die Texte von Adriana Dorsett sind originell ausgedacht. Sie lässt sich Zeit, um am Ende eine Vertretung für den Weihnachtsmann zu finden.
Viele lustige Einfälle machen die Suche nach der rechten Weihnachtsmannvertretung spannend.

Die Zeichnungen sind großflächig, ein wenig überzogen karikierend, witzig und erinnern gelegentlich an einen Comic. Die Häsin saust eifrig auf Schlittschuhen ihrem Ziel entgegen, und die Zunge des bösen Wolfs lugt lüstern hervor. Der Froschkönig schaut sehnsüchtig in den Spiegel in der Hoffnung, als Belohnung für die große Aufgabe seine Prinzessin zu bekommen. Der Weihnachtswald mit Schnee und klarer Luft lässt die Vorahnungen auf das kommende Weihnachtsfest wachsen.

Nun ja, wir wissen schon, es ist die Häsin, die zuerst ihre Kinder versorgt, die Reisetasche packt und sich dann an die Arbeit macht!

Natürlich bekommt sie zuletzt auch einen Preis!

Eine schöne und leicht verrückte Geschichte haben uns die beiden Künstler beschert!
Man sollte sich das Buch nicht entgehen lassen für alle kleinen Kinder, die sich schon auf Weihnachten freuen!
Es eignet sich für Kinder ab 5 Jahren.

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Die Welt ist schön

Die Welt ist schön

Patrick McDonnell Die Welt ist schön
Hoffmann und Campe ISBN 3455380204

Was für ein wunderschönes Buch!

Kater Mooch liegt unter seinem Lieblingsbaum, und die Welt ringsum versinkt im Nebel.
Beim Erwachen findet er sich zuerst nicht zurecht.
Er überlegt, ob er vielleicht im Himmel ist……….?

Dann geht er auf Erkundungstour, schnuppert süße Düfte und hört herrliche Klänge. So langsam nähert er sich seinem Ort, sieht Kinder auf dem Spielplatz und beobachtet seine Lieben. Ein großer Hund macht ihm ein wenig Angst, aber: was tut man wohl im Himmel? Man breitet einfach die Arme aus!

Die Zeichnungen sind fein und leicht hingetupft. So muß es wohl im Himmel aussehen!
Die Klänge, die aus des Vogels Schnabel in die Welt zwitschern, sind als Noten dargestellt. Die in die Luft geworfenen Arme von Kater Mooch und seinem Freund Earl inmitten einer lustigen Blumenwiese atmen Wohlgefallen und Lebensfreude aus. Als der Nebel sich schließlich lichtet, sieht man die Bäume, Blumen, Häuser und die Sonne. Die zarten Zeichnungen entsprechen ganz dem heiteren Geschehen. Ist vielleicht alles nur ein Traum?

Am Ende erwacht Mooch und neben ihm liegt sein Freund Earl. Die Sonne scheint,—und alles ist wie im Himmel!

Dieses heitere, fröhliche Buch ist nicht nur für Kinder gedacht: auch Erwachsene, die an der Welt verzweifeln, können sich der zuversichtlichen Lebensfreude in diesem Buch nicht entziehen!
Wunder geschehen täglich, man muß sie nur sehen!

Unbedingt lesenswert!

Patrick McDonnell hat mit seinem ersten Buch < Das schönste Geschenk > in Amerika schon die New-York- Times – Bestsellerliste erobert. Auch international wurde er zu einem großen Erfolg.
Dieses zweite Buch um den Kater Mooch wird sicher wieder die Herzen der Leser erobern!

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Der Fall untreue Klára

Der Fall untreue Klára

Dr. Denis Pravda sieht es mit Staunen, als der berühmte Autor Norbert Černý in seiner Kanzlei auftaucht, um für einen Roman zu recherchieren. Bereitwillig erzählt der Privatdetektiv über seine Arbeit. Doch schon beim nächsten Treffen, diesmal in einem Restaurant, gibt der Autor zu, gelogen zu haben. Er will kein Buch schreiben. Vielmehr leidet er unter Eifersucht, glaubt, seine viel jüngere Freundin gehe fremd. Nie habe er sich vorstellen können, einen Privatdetektiv zu engagieren. Doch nach diesen vielversprechenden Gesprächen, will er das Wagnis eingehen und seine Freundin, mit der er seit zwei Jahren zusammen ist, beschatten lassen. Doppeltes Honorar will er zahlen, falls Pravda es schafft, sie in flagranti zu erwischen.
Pravda und sein Team legen sich ins Zeug, lassen Klára keine Sekunde aus den Augen. Ihre Spritztouren sind, was sie sind – Spritztouren. Es passiert absolut nichts, was darauf hindeuten könnte, dass sie sich einem anderen Mann zugewandt hat. Entweder ist sie so harmlos oder sie hat die Observation bemerkt und geht nun äußerst geschickt vor.

Die Charaktere im Buch sind wirklich unglaublich. An dem makaberen Spiel sind bald nicht mehr nur Pravda und Černý beteiligt, auch wenn sich in der Hauptsache alles um die beiden dreht. Der eine gerät in ein Netz aus Lügen, der andere verstrickt sich in seinen Verdächtigungen. Trotzdem, beide spielen eine Rolle vor dem anderen. Wer hier wen ausspielt, bleibt lange unklar, das macht das Buch so spannend.
Die Handlung ist überspitzt dargestellt, aber nicht unglaubwürdig. Es ist sehr reizvoll zu verfolgen, wie der Autor die Geschichte immer weiter entwickelt, wie er die Figuren tanzen lässt.
Der Autor verblüfft mit psychologischer Hintergründigkeit und sehr viel Fingerspitzengefühl. Es liegt viel Ironie in der Geschichte, in der Gefühle überhand nehmen und dem Leben jede Normalität nehmen. Menschen in Ausnahmesituationen verwandeln sich derart, dass sie nicht mehr wiederzuerkennen sind, so sehr laufen sie dem sonst gelebten Leben zuwider.
Der Autor zeigt diese Gefühle sehr genau, spielt mit seinen Protagonisten, er hat die Macht dazu, sie in jede Richtung laufen zu lassen. Literarisch ist das Thema Eifersucht perfekt umgesetzt. Das sollte man sich nicht entgehen lassen!

Rezension von Heike Rau

Michal Viewegh
Der Fall untreue Klára
206 Seiten, gebunden
Deuticke im Paul Zsolnay Verlag, Wien
ISBN: 978-3552060692
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Das gute Leben

Das gute Leben

Jay McInerney Das gute Leben Kiepenheuer &Witsch

ISBN 3462039180

New York, Upper East Side: hier lebt der Börsenmillionär Luke McGavock mit seiner Frau Sasha und der Tochter Ashley. Letztere beginnt flügge zu werden, und der Vater, der gerade eine Auszeit aus seinem Beruf nimmt, betrachtet ihren Umgang mit Argwohn.

In einem schicken Loft in der nicht ganz so feinen Gegend TriBeCa wohnt Corinne, ehemalige Anwältin, mit ihren Zwillingen und ihrem Mann Russel, Lektor in einem großen Verlag.

Anläßlich des 9/11, Anschlag auf das WTC, sollen sich die Wege von Luke und Corinne kreuzen!

In den Kreisen der McGavocks trifft man sich zu Partys, erörtert den neuesten Klatsch der High Society, legt Wert auf Kleidung, Komfort und das gewisse Etwas, das die Reichen von den Armen unterscheidet.
Man kennt natürlich Paul Auster; auch Salman Ruhshdie gehört zur Clique der Auserwählten, mit denen man Umgang pflegt. Investmentbanker, Schriftsteller, Künstler, die ganze Palette derjenigen, die in der Gesellschaft eine Rolle spielen oder zu spielen glauben, ist in diesen Kreisen anzutreffen.

Es ist eine blasierte Gesellschaft, deren Inneres verborgen bleibt oder von unübersehbarer Leere ausgehöhlt erscheint.

Öde und gelangweilt geben sich Frauen der eigenen Körperpflege hin, betätigen sich bei Benefizveranstaltungen oder leben unzufrieden in den Tag hinein wie Corinne, deren Bedauern über ihr Hausfrauendasein und den Verlust eines erfolgreichen Jobs ihr sichtlich zu schaffen macht.

Luke ist nachdenklich und beobachtet das gesellschaftliche Treiben mit einer gewissen Distanz. Der Rückzug aus dem Beruf macht eine Neuorientierung erforderlich. Ihm stellt sich unumwunden die Sinnfrage.

Sasha mit ihrer Schönheit und lasziven Anziehung wirkt ebenso präsent wie die Figuren von Luke, Corinne und Russel.
Die middleage Generation, ihr Überdruss und die Frage, ob das Leben nicht vielleicht noch mehr zu bieten hat, ist das Thema!

Verführung und Untreue ist in den gängigen Kreisen die Regel.

Und dann folgt 9/11, das Datum der Apokalypse!
Plötzlich gerät das ganze gute Leben aus den Fugen. Freunde werden vermisst, und auf den Straßen begegnen sich Arm und Reich in gemeinsamen Hilfsaktionen. Gespräche von erstaunlicher Offenheit und Intimität verbindet Menschen, die sich einander unter anderen Umständen nie offenbart hätten.
Luke und Corinne lernen sich bei einer Hilfsaktion um den Ground Zero kennen, und eine sehr offene und ehrliche Freundschaft und Liebe beginnt.

Es ist die aufwühlende, reiche, künstlerische und offene Stadt, in der die Grundfesten aller Bindungen durch das Ereignis des 9/11 infrage gestellt werden. Die Atmosphäre der verwüsteten Stadt, die vielen Toten, das allgemeine Chaos und die Erschütterung, die durch alle Gesellschaftskreise zieht, lässt einen erschauern.

Die alten Fragen nach dem Sinn eines Lebens, das die Erwartungen der Jugend hinter sich gelassen hat und mit dem Erlangten nicht immer glücklich geworden ist, wird mit dem Sehnen nach immer neuen Überraschungen und erregenden Kicks klar erkennbar. Ground Zero und der 11. September bieten die Folie, auf der sich Familientragödien abspielen.

Zugleich nimmt der Autor die Melancholie des Abschieds und der Trauer vorweg, die mit der Erkenntnis verbunden ist, dass man verlorene Illusionen nicht aufleben lassen kann. Vorbei ist vorbei und die Frage nach dem guten Leben erübrigt sich.

In dem aufregenden und spannenden Gesellschaftsroman werden Liebe, Tod, Vergänglichkeit und die Fragen nach dem Sinn und der Erfüllung des Lebens abgehandelt. Die New Yorker Gesellschaftssphäre wird dabei kritisch unter die Lupe genommen.

Jay McInerney gehörte zu Beginn der Achzigerjahre mit einer Reihe anderer Autoren zum , einer Gruppe junger, wilder und glamouröser Erfolgsautoren.

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Norbert Golluch und Dorothea Tust: Mein erstes Buch vom Computer

Norbert Golluch und Dorothea Tust: Mein erstes Buch vom Computer

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Familie Lohmann braucht unbedingt einen Computer. Die Mutter möchte Texte damit schreiben, der Vater möchte öfter mal etwas im Internetlexikon nachschlagen. Die Kinder Till und Saskia brauchen ihn für die Schule und natürlich wollen sie auch mal damit spielen. Die ganze Familie will außerdem Emails schreiben und bekommen.

Zunächst informiert sich die Familie über das, was auf dem Markt angeboten wird. Dazu lassen sie sich im Geschäft beraten. Der Techniker erklärt auch gleich, welche Teile zu einem Computer gehören und was man sonst noch braucht, wie zum Beispiel die Software. Auch welche Geräte man anschließen kann, wird erläutert.

Nun wird der passende Computer für die Familie gekauft und alle sind begeistert. Damit aber jeder mal an den Computer kann und auch niemand zu lange daran sitzt, wird ein Plan mit Nutzungszeiten aufgestellt.

Einen Computer für die Familie anzuschaffen, ist eine spannende Sache, bei der doch einiges bedacht werden muss. Mit Hilfe des Buches können Kinder hier gut mit einbezogen werden. Es wird kindgerecht und ohne zu überfordern erklärt, wie ein Computer aufgebaut ist und was man alles damit tun kann. Besprochen wird auch wie wichtig der Virenschutz ist. Kinder erfahren Wissenswertes über die Geschichte des Computers, die Entstehung des Internets und wie man es nutzen kann. Es gibt sogar ein kleines Computerlexikon. Hier kann man die wichtigsten Begriffe nachschlagen.

Das Buch ist durchgehend mit informativen Zeichnungen illustriert. Vor allem sieht man Familie Lohmann, wie sie sich mit dem Computerthema auseinandersetzt.

Dass Kinder oft zu viel vorm Computer sitzen, ist bekannt. Mit Hilfe des Buches kann man bei den Kindern hier aber gleich die Weichen richtig stellen. Familie Lohmann hat einen Zeitplan für die Computernutzung gemacht, damit noch genügend Zeit für Spiel und Bewegung am Nachmittag bleiben.

Rezension von Heike Rau

Norbert Golluch / Dorothea Tust
Mein erstes Buch vom Computer
28 Seiten, gebunden
ab 4 Jahren
Annette Betz Verlag, Wien
ISBN: 978-3219112993
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Crota

Crota

»Crota« von Owl Goingback ist ein Roman für starke Nerven. Der Debütroman des amerikanischen Indianers verquickt die Mythen der nordamerikanischen Ureinwohner mit der modernen Zeit.

Der Crota, ein Wesen aus früher Urzeit, bricht aus seinem Gefängnis aus und mordet auf bestialischem Wege. Skip Harding, Sheriff und Achtelindianer, macht sich auf die Mördersuche und überlebt die erste Begegnung nur knapp. Mit Hilfe zweier Schamanen steigen sie in die Unterwelt hinab und es kommt zum Showdown.

Der Roman erhielt ebenfalls den Bram Stoker Award für den besten Debütroman und erzählt eine einfache, aber spannende Geschichte mit liebevollen Charakteren, die man einfach mögen muss.

Im Gegensatz zu vielen modernen Büchern ist »Crota« keines dieser ellenlange Werke, sondern eine knackig erzählte Geschichte mit der richtigen Länge die keine Hänger hat und Lust auf mehr macht. Vielleicht liest man noch mehr von Sheriff Skip, ich persönlich würde mich darüber freuen.
Für Freunde spannender Unterhaltung mit einem Schuss Hollywood ist Otherworld genau der richtige Verlag.

Owl Goingback
Crota
Horrorroman mit indianischen Elementen, nichts für schwache Nerven
ISBN:395021853X
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Die drei Räuber

Die drei Räuber

Tomi Ungerer Die drei Räuber Diogenes

ISBN 3257005024

Wer wüsste nicht, wer Tomi Ungerer ist?

Dieser Illustrator, berühmt und gelegentlich auch berüchtigt, sieht mit weisem Blick auf die Sehnsüchte, Phantasien und Träume der Kinder, und er kann Erwachsene schockieren, das einem Hören und Sehen vergeht!

Hier sind es drei böse Räuber, dräuend in ihren schwarzen Gewändern und Hüten, unter denen die weißen Augen hervorlugen, die unsere Menschheit in Angst und Schrecken versetzten! Sie rauben und streuen Pferden Pfeffer in die Nüstern, um die Kutschen der Reisenden zum Halten zu zwingen! Auf einem Versteck hoch in den Bergen sammeln sie ihre Reichtümer an.

Und dann begegnet ihnen Tiffany, ein kleines Mädchen, das sich nicht gerade auf das Leben bei einer wunderlichen alten Tante freut! Na und? Sie nehmen sie mit, und wie im Märchen sorgt sie dafür, dass sich alles zum Guten wendet und viele kleine Waisenkinder in die Fürsorge und Güte der drei Räuber gelangen!

Die holzschnittartig gemalten Räuber auf tief blauem Nachthimmel mit dem großen weißen Mond sind recht gruselig anzuschauen! Ein wenig lichter wird das Bild schon mit dem Eintreffen von Tiffany. Sie liegt im Schlaf da so entspannt und ruhig, dass man sich schon bald nicht mehr vorstellen kann, dass die Räuber gar so böse sind. Und dann wird es immer bunter: die vielen Waisenkinder bekommen rote Gewänder und Hüte. Die Stadt, die sie sich bauen, als sie erwachsen sind und eigene Familien gründen, ist ganz bunt und lustig. In die Stadtmauer bauen sie drei Türme, die den Räubern verdächtig ähnlich sehen und ihnen und ihren guten Taten zur Erinnerung gereichen.

Tomi Ungerer hat der ernsten Erwachsenenwelt einen Denkzettel erteilt: dass das Böse nicht immer nur böse sein muß, und dass man Kindern sogar Gutes tun kann, wenn man gelegentlich gegen alle Anstandsregeln der Gesellschaft vertößt!

Tomi Ungerer sagte einmal: Kinder brauchen keine Kinderbücher, sondern gute Geschichten! Hier ist eine davon!

1963 zum ersten Mal aufgelegt, gehört dieses Buch inzwischen zu den Kinderbuchklassikern!

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Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen

Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen

Die Naturheilkunde erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mit Heilpflanzen lassen sich viele Befindlichkeitsstörungen und Beschwerden behandeln. Hier zählen Erfahrungswerte. Mittlerweile ist die Wirksamkeit vieler Pflanzen aber auch wissenschaftlich nachgewiesen. Das vorliegende Buch ist ein guter Einstieg für alle, die sich Pflanzenwissen aneignen wollen.

Im ersten Teil des Buches geht es um die Arbeit mit den Heilpflanzen. Erklärt wird, wie die Pflanzen in der Natur gesammelt werden. Wer nicht selbst sammeln möchte, kann auch in die Apotheke oder den Kräuterladen gehen. Und natürlich können Heilkräuter auch im eigenen Garten angebaut werden. Auch die Weiterverarbeitung wird erklärt. Der Leser erfährt wie man sein Sammelgut am besten trocknet. Man findet Grundrezepturen für Tees, lernt wie man Tinkturen, Salben, Cremes, Auszugsöle, Medizinalwein und Kräuterkissen herstellt und erfährt die Anwendung von Heilpflanzenbäder, Auflagen, Kompressen und Wickeln. Besprochen werden auch die wichtigsten Inhaltsstoffe der Pflanzen.

Im zweiten Teil des Buches findet man die Heilpflanzenporträts von Acker-Schachtelhalm über Fenchel, Gänse-Fingerkraut, Honigklee, Ingwer, Löwenzahn und Ringelblume bis hin zur Zwiebel. Die Pflanzenporträts sind ausgesprochen ausführlich gehalten und damit auch sehr aussagekräftig und genau. Man erfährt über die jeweilige Pflanze Geschichtliches und Botanisches, liest, wie sie angebaut und geerntet wird und welche Wirkung sie hat und auch auf welche Art und Weise sie zur Heilung eingesetzt wird. Altes Wissen wird neuem Wissen gegenübergestellt. Medizinisch relevante Details findet man in einem grün hinterlegten Kästchen. Hier kann man die Inhaltsstoffe nachlesen, die Anwendungsmöglichkeiten, erfährt, ob die Wirkung medizinisch nachgewiesen ist, bekommt Hinweise zur Dosierung, zu Neben- und Wechselwirkungen und Gegenanzeigen.
Diese Porträts sind auch sehr schön gestaltet. Neben wunderbaren Zeichnungen auf denen sich Details sehr gut erkennen lassen, findet man auch eine Vielzahl von Fotos.

Im dritten Teil des Buches werden die Erkrankungen vorgestellt, die sich erfahrungsgemäß gut mit Heilpflanzen behandeln lassen. Dazu zählen beispielsweise Erkrankungen des Bewegungsapparates, Verdauungsbeschwerden, Herz- und Kreislauferkrankungen, Erkältungs- und Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen oder auch seelische Beschwerden. Der Leser erhält hier natürlich auch Tipps, wann von einer Selbstbehandlung abgeraten und ein Arzt aufgesucht werden muss. Aber gerade für Befindlichkeitsstörungen und leichteren Beschwerden findet man viele hilfreiche Tipps zur Selbstbehandlung oder zur Ergänzung zur Schulmedizin.

Im Anhang findet man Literaturvorschläge, Bezugsquellen, Internetadressen, ein Glossar, eine übersichtliche Tabelle mit Beschwerden und den hier helfenden Pflanzen, ein Sachregister und Register der deutschen und botanischen Pflanzennamen.

Fazit: „Alles über Heilpflanzen“ ist ein sehr ausführlicher Ratgeber. Die Texte sind ausgesprochen detailliert gehalten, so dass man sich umfassend informiert fühlt. Die Fotos und Zeichnungen sind nicht nur sehr schön anzusehen, sondern auch sehr hilfreich, um Pflanzen im Detail kennen zu lernen.
In den Porträts werden die Pflanzen sehr genau vorgestellt. Man bekommt nicht nur Anfängerwissen präsentiert, sondern erhält ein sehr tiefgehendes, um fassendes Werk über Heilpflanzen. So kann das Buch auch gut als Nachschlagewerk für Naturheilkundler und zur Weiterbildung empfohlen werden.
Und ganz nebenbei gesagt: Man wird beim Lesen auch wunderbar unterhalten. Der Schreibstil der Autorin gefällt ausgesprochen gut.

Über die Autorin:
Ursel Bühring ist Heilpraktikerin, Krankenschwester, Naturpädagogin, Phytotherapeutin und die Gründerin und Leiterin der Heilpflanzenschule Freiburg. (www.heilpflanzenschule.de) Sie ist Autorin vieler Heilpflanzenartikel in Fachzeitschriften und Fachbüchern und tritt als Expertin für Heilpflanzen in Fernseh- und Radiosendungen auf. Außerdem ist sie seit vielen Jahren als Dozentin im In- und Ausland tätig.

Rezension von Heike Rau

Ursel Bühring
Alles über Heilpflanzen
Erkennen – anwenden – gesund bleiben
Zeichnungen von Lutz-Erich Müller
361 Seiten, gebunden, 208 Farbfotos, 71 farbige Zeichnungen, 2 Tabellen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 978-3-8001-4979-7
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Der Rote

Der Rote

Hermann Pauli, Zoologe und Hochschullehrer an der Uni in Kiel, hat seine Forschungsreise beendet. Seine Rückreise von Neuseeland nach Deutschland steht kurz bevor. Nur die Wale will er sich noch ansehen. Viele kommen deswegen nach Kaikoura, so tritt er die Bootsfahrt mit einer Gruppe Familien mit Kindern und älteren Leuten an. Der Achtundfünfzigjährige hofft, dass ihn das etwas aufmuntert, leidet er doch seit dem Tod seiner Frau an Depressionen.

Besonders ein junger Pottwal begeistert die Touristen. Doch was fast niemand sieht, er ist verletzt. Außer ihm, dem Kapitän und einem Kind bemerkt das keiner. Hermann ist ohnehin alarmiert. Die See hat einen ungewöhnliche Farbe angenommen. Dann plötzlich, einige Seemeilen voraus, kommt es zu einem Seebeben, das aussieht wie ein Vulkanausbruch. Die See kocht, braune Fontänen bahnen sich ihren Weg in Richtung Himmel. Das Boot wird hin und her geworfen. Eine riesige Welle rast heran.

Die Menschen auf dem Boot überleben. Auch Hermann, der vom Kapitän aus seiner Bewusstlosigkeit geholt wird. An Land hat es Tote gegeben, alles ist verwüstet. Auch die Besatzung eines Forschungsbootes hat überlebt. Aber die eben noch von ihnen beobachteten Wale sind weg. Doch irgendetwas anderes ist ganz in der Nähe. Es scheint ein riesiger Kalmar zu sein, größer als ihr Boot, die „Warrior“.

Ein alter Mann erzählt Hermann von den Kalmaren, die es an der Küste zwischen South und Goose Bay angespült worden sind. Hermann, der ja ein Kalmar-Experte ist, lässt das keine Ruhe. Er begibt sich an den Strand und was er dort entdeckt, kann man ruhig als wissenschaftliche Sensation bezeichnen. Dass der Wissenschaftler bald etwas noch Spektakuläreres entdecken wird, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

„Der Rote“ ist ein Wissenschaftsthriller. Erzählt wird von einer Naturkatastrophe, die etwas ans Tageslicht befördert, was so ein Mensch noch nie gesehen hat. Schon das macht das Buch ungeheuer spannend.
Hauptperson der Geschichte ist Hermann Pauli, ein Wissenschaftler, dem das Leben sehr zugesetzt hat, so dass er sich schon fast aufgegeben hat. Zu leben ist ihm eine Last geworden. Er ist dennoch eine faszinierende Persönlichkeit, denn als er sich seiner spektakulären Entdeckung gegenüber sieht, packt ihn der alte Ehrgeiz und sein Forschergeist erwacht zu neuem Leben.

Seine Begeisterung springt auch auf den Leser über.
Die Story ist wirklich gut aufgebaut und wird in einem atemberaubenden Tempo erzählt. Das ist keine Fantasy, genau so etwas könnte wirklich passieren. Auf der einen Seite ist es beängstigend, auf der anderen Seite wird das Bewusstsein dafür geschärft, dass unsere Erde durchaus noch mit Unentdecktem aufwarten kann.
Die Geschichte trägt damit auch eine Botschaft, bei der es um Natur- und Artenschutz geht. Hermann Pauli ist ein Forscher. Er sieht sich aber denen gegenüber, die in Unbekanntem eine Gefahr sehen und nur an Vernichtung denken. Für Pauli beginnt damit ein Kampf, den er eigentlich nicht gewinnen kann.

Rezension von Heike Rau

Bernhard Kegel
Der Rote
544 Seiten, gebunden
marebuchverlag, Hamburg
ISBN: 978-3866480674
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Zwischenwelten

Zwischenwelten

Es gibt viele Dinge, die sich scheinbar nicht erklären lassen. Manche machen uns Angst, manche sind einfach „nur“ erstaunlich. „Zwischenwelten“ geht den mysteriösen Phänomenen nach und versucht, wo immer es geht, Erklärungen anzubieten.

Vorgestellt werden Spukerscheinungen wie Geisterfotografien, Geisterschiffe, und Geister, die in Häusern spuken. Erklärt wird, was es mit unserem sechsten Sinn auf sich hat oder wie Vorahnungen unser Leben beeinflussen, welche Macht Farben haben und was man von Glücksbringern zu halten hat. Hinterfragt wird auch, ob Katzen Pech oder Glück bringen oder ob das alles nur Aberglaube ist. Auch Naturphänomene spielen eine Rolle. Berichtet wird von der Macht des Mondes und von Kugelblitzen. Interessantes kann man auch über Seeungeheuer und Monster nachlesen. Und auch uralte Geheimnisse der Menschheit werden beleuchtet. So wird der Frage nachgegangen, ob es den Heiligen Gral tatsächlich gibt. Erklärt wird auch, was man über Steinkreise wie Stonehenge weiß. Auch seltsame Wunder werden im Buch aufgezeigt. So geht es um Wundermittel oder Wünschelrutengänger. Wer wissen will, was es mit den seltsamen Kornkreisen auf sich hat, findet ebenfalls interessante Informationen mit Erklärungsversuchen. Gesprochen wird auch über Ufos und Außerirdische.

„Begegnungen mit dem Übersinnlichen“ sind faszinierend. Die Autorin hat viele entsprechende Phänomene, seltsame Erscheinungen und beunruhigende Vorkommnisse im Buch zusammengefasst und diese in kurzen Texten dargestellt. Nur weniges wird wissenschaftlich hinterfragt. Nur zu wenigen Phänomenen findet man Erklärungsversuche, aber oftmals bleiben diese das, was sie sind, nämlich mysteriös. Hier bleibt viel Raum für eigene Spekulationen. Und doch macht sich ein wenig Unmut breit, denn viele Phänomene zu denen es durchaus noch eine Menge zu sagen geben würde, bleiben unkommentiert.

Das Buch ist aufwändig mit Fotos und Grafiken illustriert. Die Gestaltung ist sehr aufwändig. Das Buch ist großformatig, die Seiten aus stabilem Fotokarton. Auch die Seitengestaltung mit Texten in verschiedenen Schriftarten auf farbigem Hintergrund gefällt. Das Cover erfüllt die Erwartungen an das Buch.

Mit dem Buch bekommt man einen umfassenden Überblick über unheimliche Phänomene und Vorkommnisse unserer Welt. Es regt die Fantasie an und öffnet die Augen für das Übersinnliche. Viele der Beschreibungen sorgen für Gänsehaut und andere wecken tiefgehendes Erstaunen oder sie zeigen, wie weit der eigene Aberglaube reicht.

Rezension von Heike Rau

Judy Allen
Zwischenwelten
Begegnungen mit dem Übersinnlichen
Aus dem Englischen von Uwe Müller
144 Seiten, gebunden
Loewe Verlag, Bindlach
ISBN: 978-3785560068

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