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Schlagwort: Anne George

Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Ray und Sunshine haben auf Bora Bora geheiratet. Die Familie wird vor vollendete Tatsachen gestellt. Bei einer kleinen Party, die Rays Mutter Mary Alice gibt, soll Suhshine der Familie vorgestellt werden. Mary Alices Schwester Patricia Anne und ihr Mann Fred sind natürlich auch eingeladen. Sunshine wird nichts zu lachen haben, die Schwestern sind neugierig, wollen die Hochzeit nicht als gegeben hinnehmen. Doch beinahe unterliegen sie dem Charme von Sunshine, die einer Barbiepuppe gleicht, im Gegensatz zu ihrer Großmutter, die auch anwesend ist. Patricia Anne und Mary Alice können es nicht lassen. Sie beginnen der angeheirateten Familie hinterher zu schnüffeln. Besonders feinfühlig gehen sie dabei nicht vor. Besonders Mary Alice nicht, die schon mal losprescht, ohne nachzudenken und sich von Patricia Anne auch nicht bremsen lässt.

Dass Sunshines Mutter ein Pornostar ist, haben sie schon durch einen Zufall erfahren. Dass die Familienangehörigen in einer Wohnwagensiedlung leben, von Kampfhunden bewacht, haben sie allerdings nicht erwartet. Dass müssen sich beide natürlich ansehen. Die Gelegenheit ergibt sich, als die Schwestern die Großmutter Sunshines „zufällig“ treffen und sich einladen lassen, mit zu ihr nach Hause zu kommen. Sunshine würde sich schließlich freuen, ihre neuen Verwandten zu sehen. Hinter der Tür zum Wohnwagen beginnt das Chaos. Dort liegt nämlich ein toter Mann, offensichtlich ist er erstochen worden. Sunshine ist verschwunden. Sie ist entführt oder ermordet worden. Möglicherweise ist sie auch die Mörderin und nun auf der Flucht. Die Schwestern machen es sich zur Aufgabe, den Fall, natürlich in Zusammenarbeit mit der Polizei, zu lösen.

Die streitbaren Schwestern sind einfach nicht zu übertreffen. Die übergewichtige Mary Alice ist eine resolute Draufgängerin, die ohne Rücksicht auf Verluste, den Fall zu klären versucht. Patricia Anne ist dagegen so dünn, dass man sie für magersüchtig halten könnte. Sie ist sensibel und im Gegensatz zu ihrer Schwester kein bisschen spontan. Sie denkt nach, bevor sie handelt. Beide Schwestern zusammen sind ein unschlagbares Team, obwohl sie nicht mehr die Jüngsten sind. Ihre Streitgespräche zu verfolgen, macht viel Spaß.
Der Fall hat es in sich. Beide Familien werden eingebunden, müssen sich, eben noch fremd, miteinander auseinander setzten. Was läuft, ahnt man zunächst nicht. Aber die Schwestern werden nicht müde, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Mary Alice ist sogar bereit ihr Leben und damit auch das ihrer Schwestern zu gefährden. Neugier macht eben unvorsichtig!
Der Schreibstil der Autorin gefällt ausgesprochen gut. Das Buch ist unterhaltsam und liest sich wunderbar weg. Genau das Richtige für einen gemütlichen Krimi-Abend!

Rezension von Heike Rau

Anne George
Mörderische Aussichten
Deutscher Taschenbuch Verlag, dtv
299 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3423210898
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Mörderische Dividende

Mörderische Dividende

Patricia Anne lebt zusammen mit ihrem Mann Fred in Birmingham. Ihre Nachbarn sind das Ehepaar Mitzi und Arthur. Mitzis Mann Arthur scheint auf Abwege gekommen zu sein. Fred hat ihn mit einer anderen Frau im Shakey’s gesehen. Patricia Anne ist pikiert, dass dieses Treffen so offiziell stattgefunden hat und Fred damit Tratsch und Klatsch die Türen geöffnet hat. Dann kann sie selbst sogar noch ein weiteres Treffen im Hunan Hut beobachten, allerdings mit einer anderen Frau. Auch Mary Alice, die Schwester von Patricia Anne, sieht die Sache mit Staunen. Wilde Spekulationen stehen auf der Tagesordnung. Dass Arthur ihr nur eine Versicherung verkauft hat, glaubt niemand. Da gerät der neu zu gründende Investmentclub beinahe in Vergessenheit.

Dann passiert das Unglaubliche. Als Arthur und die Fremde zum Auto gehen, passiert irgendetwas mit der Frau. Scheinbar erleidet sie einen Anfall. Die Sache ist keineswegs harmlos, denn sie stirbt. Es soll ein Giftmord gewesen sein. Und der einzige Verdächtige ist Arthur selbst.

Auch in der Familie stimmt etwas nicht. So wie es aussieht hat die Schwiegertochter Mary Alices Sohn verlassen und sucht nun im Haus Unterschlupf. Lisa erzählt, dass Alan eine andere hat. Einen Mordverdächtiger in der Nachbarschaft und eine ziemlich durcheinander geratenen Schwiegertochter im Haus – das war es noch lange nicht. Ganz plötzlich wird der alte Hund krank und brauch alle Fürsorge. Und dann war ja da noch der Investmentclub.

Erzählt wird die turbulente Familiengeschichte aus der Sicht Patricia Annes, einer älteren, sehr neugierigen Frau, die immer gut über alles und jeden informiert sein möchte und dafür auch mal was riskiert. Ihre Schwester Mary Alice steht ihr da in nichts nach. Nur geht sie weniger gefühlvoll an die Dinge heran. Sie ist wenig taktvoll und „unverfroren wie ein Kanonenofen“. Das nimmt ihr aber kaum einer übel. Die beiden Schwestern versuchen, dem wahren Mörder auf die Spur zu kommen. Im Herumschnüffeln und Hinterherspionieren haben sie Übung. Dass sie damit erfolgreich sind, kann ihnen niemand absprechen.

Das Buch ist gut geschrieben, mit viel Humor und Wortwitz. Die Schwächen und Eigenheiten der Schwestern, samt den leidigen Altererscheinungen, werden ordentlich ins Licht gerückt. Es gibt viele komische Szenen und witzige Dialoge. Und spannend, wie es sich für einen Krimi gehört, ist es auch. Das skurrile Schwesternpaar ist wirklich unschlagbar. Unbedingt lesen!

Über die Autorin:
Acht Krimis um die „Southern Sisters“ hat Anne George geschrieben. Dafür erhielt sie den Agatha Award. Außerdem veröffentlichte sie einen literarischen Roman und Lyrik, wurde dafür für den Pulitzer-Preis nominiert und zum „Alabama State Poet“ ernannt. Außerdem gründete sie den Verlag Druid Press. Anne George starb 2001 an den Folgen einer Operation.

Rezension von Heike Rau

Anne George
Mörderische Dividende
Kriminalroman
Deutsch von Christiane Filius-Jehne
300 Seiten, Klappenbroschur
dtv premium
Deutscher Taschenbuch Verlag München
ISBN: 3-423-24511-5
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