Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Ray und Sunshine haben auf Bora Bora geheiratet. Die Familie wird vor vollendete Tatsachen gestellt. Bei einer kleinen Party, die Rays Mutter Mary Alice gibt, soll Suhshine der Familie vorgestellt werden. Mary Alices Schwester Patricia Anne und ihr Mann Fred sind natürlich auch eingeladen. Sunshine wird nichts zu lachen haben, die Schwestern sind neugierig, wollen die Hochzeit nicht als gegeben hinnehmen. Doch beinahe unterliegen sie dem Charme von Sunshine, die einer Barbiepuppe gleicht, im Gegensatz zu ihrer Großmutter, die auch anwesend ist. Patricia Anne und Mary Alice können es nicht lassen. Sie beginnen der angeheirateten Familie hinterher zu schnüffeln. Besonders feinfühlig gehen sie dabei nicht vor. Besonders Mary Alice nicht, die schon mal losprescht, ohne nachzudenken und sich von Patricia Anne auch nicht bremsen lässt.

Dass Sunshines Mutter ein Pornostar ist, haben sie schon durch einen Zufall erfahren. Dass die Familienangehörigen in einer Wohnwagensiedlung leben, von Kampfhunden bewacht, haben sie allerdings nicht erwartet. Dass müssen sich beide natürlich ansehen. Die Gelegenheit ergibt sich, als die Schwestern die Großmutter Sunshines „zufällig“ treffen und sich einladen lassen, mit zu ihr nach Hause zu kommen. Sunshine würde sich schließlich freuen, ihre neuen Verwandten zu sehen. Hinter der Tür zum Wohnwagen beginnt das Chaos. Dort liegt nämlich ein toter Mann, offensichtlich ist er erstochen worden. Sunshine ist verschwunden. Sie ist entführt oder ermordet worden. Möglicherweise ist sie auch die Mörderin und nun auf der Flucht. Die Schwestern machen es sich zur Aufgabe, den Fall, natürlich in Zusammenarbeit mit der Polizei, zu lösen.

Die streitbaren Schwestern sind einfach nicht zu übertreffen. Die übergewichtige Mary Alice ist eine resolute Draufgängerin, die ohne Rücksicht auf Verluste, den Fall zu klären versucht. Patricia Anne ist dagegen so dünn, dass man sie für magersüchtig halten könnte. Sie ist sensibel und im Gegensatz zu ihrer Schwester kein bisschen spontan. Sie denkt nach, bevor sie handelt. Beide Schwestern zusammen sind ein unschlagbares Team, obwohl sie nicht mehr die Jüngsten sind. Ihre Streitgespräche zu verfolgen, macht viel Spaß.
Der Fall hat es in sich. Beide Familien werden eingebunden, müssen sich, eben noch fremd, miteinander auseinander setzten. Was läuft, ahnt man zunächst nicht. Aber die Schwestern werden nicht müde, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Mary Alice ist sogar bereit ihr Leben und damit auch das ihrer Schwestern zu gefährden. Neugier macht eben unvorsichtig!
Der Schreibstil der Autorin gefällt ausgesprochen gut. Das Buch ist unterhaltsam und liest sich wunderbar weg. Genau das Richtige für einen gemütlichen Krimi-Abend!

Rezension von Heike Rau

Anne George
Mörderische Aussichten
Deutscher Taschenbuch Verlag, dtv
299 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3423210898
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