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Schlagwort: Entdeckung

Ferdinand von Schirach: Tabu

Ferdinand von Schirach: Tabu

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Mord, Totschlag oder doch keines von beiden?

Die Hauptfigur in diesem Krimi ist Sebastian von Eschburg. Er lebt auf dem Schloss einer ansonsten verarmten Adelsfamilie. Mit zehn Jahren kommt er wie seine Vorväter in ein Schweizer Internat.

Der Junge kann Farben in ungeahnter Weise sehen, und in seiner Wahrnehmung assoziiert er eine Vielzahl von Farben in der Zuordnung bestimmter Dinge. Mit dem Vater geht er zur Jagt und erlebt den Schuss auf ein Reh. Er empfindet das als unendlich grausam. Als sein Vater an einem Selbstschuss stirbt, von dem man erst später erfährt, dass es kein Unfall sondern Selbstmord war, bleibt der Junge mit der stoischen und schweigsamen Mutter alleine zurück.
Später wird er Fotograf, der insbesondere Frauen in den verschiedensten Lagen fotografiert. Er wird als Künstler berühmt, lernt Frauen kennen und lebt dennoch ein merkwürdig steriles und lebloses Leben. Es beschleicht einen unweigerlich der Gedanke, dass etwas mit ihm nicht stimmt.

Die Sätze in diesem Roman kommen gestochen klar daher. Kurz und ohne Umschweife werden Situationen und Ereignisse beschrieben. Fast empfindet man den Helden als eine surreale Figur, die nicht wirklich in unsere Zeit zu passen scheint. Die Schnitte zwischen den einzelnen Kapiteln sind ebenfalls krass, kurz und fast übergangslos. Die Faszination entsteht aus dem unheimlichen Gefühl, dass da etwas passieren wird.
Und in der Tat: Mit rasanten Zügen geht es weiter im Text, in dem es um Mord, Schuld und den Unterschied zwischen Wirklichkeit und Wahrheit geht.

Ferdinand von Schirach ist ein unbestechlicher Beobachter, wenn es um gerichtsfähige Straftatbestände geht. Nicht die Wahrheit zählt, sondern dass man bei Gericht seine ordentliche Arbeit tut. Die besteht aus beweisbaren Fakten und sonst nichts!

Klug, stilsicher, prägnant und sauber berichtet von Schirach schon in seinen anderen Büchern über Verbrechen, Strafe, Schuld und Sühne und um gerichtliche Verfahrensweisen. Man gerät unweigerlich in die tieferen Schichten menschlichen Seins bei seiner Lektüre und legt die Schrift mit dem Wissen um die Rätselhaftigkeit unseres Daseins beiseite.

Ferdinand von Schirach
Tabu
256 Seiten, gebunden
Piper Verlag, September 2013
ISBN-10:3492055699
ISBN-13:978-3492055697
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Die Entdeckung der Dinomumie

Die Entdeckung der Dinomumie

Dakota lebte in Hell Creek, North Dakota, mit seinen Artgenossen vor etwa 65 Millionen Jahren. Möglicherweise wurde seine Herde von einem Tyrannosaurus rex angegriffen. Dakota, der noch jung ist, ist die ideale Beute für ihn. Dakota stirbt, wird jedoch nicht vom Tyrannosaus rex gefressen. Tyler Lyson, heute Dino-Experte, findet die Mumie des Entenschnabeldinosauriers. Er informiert Dr. Phil Manning, Paläontologe und Fossilienforscher an der Universität von Manchester. Und so beginnt ein großes Forschungsprojekt. Die Mumie wird vorsichtig ausgegraben, in ein Labor verbracht und ganz genau untersucht. Im Buch kann man nachlesen, welche Erkenntnisse die Wissenschaftler gewonnen haben.

Für kleine Forscher ist das Buch äußerst spannend gemacht. Die Forschungsergebnisse werden anhand einer kleinen abenteuerlichen Geschichte über Dakotas Leben präsentiert. Es wird nachvollzogen, wie Dakota gelebt und gestorben ist und wie er ausgesehen hat. Man kann sich ein Bild von der aufwändigen Forschungsarbeit machen. Man kann die Sensation, die Dakotas Fund war, gut nachempfinden. Die zahlreichen Fotos vermitteln ein Bild davon.
Zusätzlich gibt es im Buch allgemeine Infos über Dinos in einer Zeitleiste. Außerdem wurden Interviews mit den Dinosauriern, die einmal in Hell Creek lebten, improvisiert. Es gibt sogar ein Glossar.
Es ist ein Buch, mit dem man unglaubliche Entdeckungen über Dinosaurier machen kann. Es erweitert das eigene Wissen auf spannende Weise.

Rezension von Heike Rau

Phillip Lars Manning
Die Entdeckung der Dinomumie
64 Seiten, gebunden
ab 8 Jahren
Loewe Verlag
ISBN: 978-3785565179
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Die Entdeckung des Himmels

Die Entdeckung des Himmels

Die Entdeckung des Himmels besticht vor allem durch seine brillianten Dialoge, die sehr zum Denken anregen.
In Anbetracht von fast 800 Seiten sind die eingeschobenen drei kurzen Intermezzos durchaus willkommene Verschnaufpausen in einer nahezu durchgängig spannenden, geistreichen Geschichte.
Auf die Frage, was zuerst da war – Huhn oder Ei – gibt uns Harry Mulisch die verblüffend einfache Antwort: „Ein Huhn ist das Mittel, mit dem ein Ei das andere hervorbringt“.
Aber er beantwortet auch viele weitere Fragen während er uns von der aussergewöhnlichen Freundschaft zwischen Max Delius, Onno Quist und Ada Brons erzählt – oder erzählt er nur nebenbei von dieser Freundschaft während er uns auf eine Studienreise durch die Literatur, Musik, Gemälde und Geschichte führt?
Ich lasse die Frage offen und kann dieses Buch wärmstens empfehlen.

Harry Mulisch
Die Entdeckung des Himmels
„Die Entdeckung des Himmels“ wurde von der Wochenpost als Jahrhundertroman bezeichnet. Ich stimme dem zu!
ISBN:3446173773
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