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Schlagwort: Forscher

Vom Forscher, der auszog, das Zaubern zu lernen

Vom Forscher, der auszog, das Zaubern zu lernen

Christian Rätsch Begeisterung für die Lakandonen, einem indianischen Volk, das im Dschungel Mexikos lebt, ist groß. So groß, dass er mit ihnen zusammenleben möchte, um ihre Kultur kennen zu lernen. Die Lakandonen sind die direkten Nachfolger der Maya. Sie haben sich ihre Ursprünglichkeit weitgehend erhalten. Die Zeit bei den Lakandonen will Christian Rätsch nutzen, um alten Heiltraditionen des schamanischen Volkes nachzuspüren.

Im Buch beschreibt der Autor seinen Lebensweg und geht dabei bis in seine Kindheit zurück, wo der Grundstein für sein Interessengebiet gelegt wurde. Voller Enthusiasmus erzählt er über seine Erlebnisse als Kind, über die erste Südamerikareise mit 16, wo er noch auf Touristenpfaden wandelt. Doch das ist ihm bald nicht mehr genug. Es gelingt ihm Freundschaft mit den Lakandonen zu schließen. In ihrer Unvoreingenommenheit nehmen diese den Wissenschaftler auf und gewähren im Einblick in ihr Alltagsleben. Christian Rätsch lernt ihre Magie kennen.

Das Erlebte wird in Tagebuchform wiedergegeben. Beginnend am 26.10.1982. Sicher wird es jeden Leser in Erstaunen versetzten. Es gibt sogar einen Bildteil mit Fotos. Christian Rätsch hat sich eingefügt in eine fremde Welt, so dass ihm wohl kaum Geheimnisse verborgen geblieben sind. Seine Erlebnisse und Erkenntnisse teilt er mit dem Leser. Natürlich stellt er auch Vergleiche an mit seinem Leben in der Heimat und übt Kritik. Man muss sich seiner Meinung sicher nicht in allen Punkten anschließen, aber Stoff zum Nachdenken ist es allemal. Einem so vielseitig interessierten, offenen und lebensbejahendem Menschen „zuzuhören“ mach einfach Spaß.

Rezension von Heike Rau

Christian Rätsch
Vom Forscher, der auszog, das Zaubern zu lernen
Meine Erlebnisse bei den Erben der Maya
304 Seiten, gebunden
Kosmos Verlag
ISBN: 978-3440112403
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Wer war das? – Forscher und Erfinder

Wer war das? – Forscher und Erfinder

Dass wir heute nicht im Dunklen sitzen müssen, dass wir Autos haben, am Computer lernen können, dass bestimmte Krankheiten ihren Schrecken verloren haben und vieles mehr, das haben wir Menschen zu verdanken, die mutig, erfinderisch und wissbegierig sind oder waren. Über die Forschungsergebnisse und die vielen Erfindungen lernt man auch immer einiges in der Schule. Aber nicht jeder Schüler ist an Physik, Mathematik, Chemie und Biologie interessiert. Zu viel muss man sich mit Formeln und Gesetzen abplagen. Und doch sind diese Wissenschaften überaus spannend. Die Autorin geht gekonnt daran, Wissen zu vermitteln. Sie erzählt von den Forschern und Erfindern.

Jedem Porträt geht eine kleine Geschichte oder Anekdote voraus. Hier wird noch kein Name genannt. Manchmal ahnt man schon, wer gemeint ist. Auf alle Fälle wird das Interesse geweckt, weiterzulesen. Mit dabei sind Archimedes von Syrakus – der Vater des Pi, Leonardo da Vinci – das malende Universalgenie, James Watt – der Herr der Pferdestärken, Werner von Siemens – der Mann unter Strom, Gottlieb Daimler – der Kutscher ohne Pferde, Otto Lilienthal – der Ikarus von Anklam, Lisa Meitner – die Mutter der Kernspaltung, Stephen Hawking – der Meister des Universums und viele mehr. Man gibt sich mit dem Buch auf eine Zeitreise, die bis in die Gegenwart reicht.

Schon die Überschriften wecken Interesse und laden ein zum Weiterschmökern. Nach den Lebensdaten werden aber nicht einfach nur die Forschungsarbeiten und Erfindungen aufgelistet. Die Autorin erzählt die Lebensgeschichte, die meist schon in der Kindheit beginnt. Die biografischen Daten sind dort untergebracht. Aber der Autorin gelingt es, den Menschen darzustellen, was ausgesprochen gut gefällt. Man bekommt Zugang zu den Erfindern und Forschern, lernt die Beweggründe kennen. Das liest sich wirklich gut, ist spannend und informativ. Man liest Fakten und Anekdoten und wo nicht viel überliefert ist, wird auf schlüssige Annahmen zurückgegriffen. So entsteht ein umfassendes Bild jeder Person. Zu jedem Porträt gibt es außerdem eine Abbildung, zum Beispiel eine Zeichnung oder auch ein Foto.

Fazit: Das Buch ist ein kleines Lexikon und doch ganz anders. Es beschränkt sich nicht auf Fakten, vielmehr wurde es in einem erzählenden Stil geschrieben, der sich sehr gut lesen lässt. Es zeigt nicht nur die Erfindungen und Forschungsergebnisse, es beschreibt auch den Menschen, der dahinter steht. Das Buch ist für Kinder ab 12 Jahren bestens geeignet, auch gerade dann, wenn diese noch keinen Zugang zu den Wissenschaften finden konnten. Aber auch für Erwachsene ist das Buch spannend.

Rezension von Heike Rau

Christine Schulz-Reiss
Wer war das? – Forscher und Erfinder
285 Seiten, gebunden
ab 12 Jahren
Loewe Verlag, Bindlach
ISBN: 978-3785559994
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