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Richard Dübell: Das Buch der Finsternis

Richard Dübell: Das Buch der Finsternis

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Quirin Klingseis begleitet Meister Guldenmund und die Buchdruckmaschine zum Kloster Admont. Abt Antonius hat den Auftrag erteilt, wichtige Manuskripte der Bibliothek nachzudrucken.
Doch dann geschieht etwas. Alles gerät in Aufruhr und Buchdruckergehilfe Quirin wird von seinem Meister beauftragt, das Kloster zu verlassen und eine kleine Truhe zu Bischof Johann nach Salzburg zu bringen. Kurz darauf ist der Meister tot.
Quirin ist so schlau, sich zu verstecken. Doch gehört dieses Versteck der jungen Anna Hutmann. Quirin hat das Mädchen schon einmal im Kloster gesehen.
Auch Anna hat Fluchtgedanken, seit sie weiß, dass sie eine vom Vater arrangierte Ehe eingehen soll. Sie beschließt Quirin, der sich in der Gegend nicht auskennt, bis zu seinem Ziel zu begleiten.
Allerdings werden beide verraten, sodass die Flucht unter keinen guten Stern steht. Die Verfolgen sind ihnen sofort auf der Spur. Sie wollen das Buch der Finsternis, das sich in der kleinen Truhe befindet, um jeden Preis wieder in ihren Besitz bringen.

Die Geschichte spielt im Jahre 1486. Es geht schon spannend los und der Autor hält diese Spannung durch viele interessante Vorkommnisse und Wendungen aufrecht. Das Geheimnis um das Buch der Finsternis macht die Sache noch interessanter. Wenn man doch wenigstens ansatzweise erfahren würde, was drin steht! Aber nein, weder Quirin noch Anna können lesen. Man kann also nicht sagen, welche Macht dieses Buch wirklich hat. Wer abergläubisch ist, muss das Schlimmste vermuten. Es geht angeblich, so hört man, um Menschen, die der Teufel in der Hand hat. Der Autor regt also die Fantasie seiner Leser ordentlich an.
Quririn ist ein ehrgeiziger Junge. Er möchte den letzen Wunsch seines Meisters erfüllen, auch wenn er nicht weiß, wozu das letztendlich führen wird. Es wird gefährlich, denn die Verfolger sind nicht abzuschütteln. Hier wartet der Autor mit weiteren Überraschungen auf. Wem kann man trauen und wem nicht? Wer ist ehrlich und wer spielt ein falsches Spiel?
Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und liest sich ganz wunderbar. Die Art des Autors zu erzählen, gefällt ausgesprochen gut.
Und das Ende? Ist natürlich anders als erwartet, auch wenn es hier und da Hinweise gibt.

Rezension von Heike Rau

Richard Dübell
Das Buch der Finsternis
384 Seiten, gebunden
Ravensburger Buchverlag
ISBN-10: 3473401129
ISBN-13: 978-3473401123
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Johanna Geiges: Das Geheimnis der Medica

Johanna Geiges: Das Geheimnis der Medica

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Bruder Marians wahre Identität kennt im Kloster Heisterbach niemand. Nur Pater Urban weiß, dass Marian eigentlich ein Mädchen namens Anna ist. Warum Anna das geheim halten muss, weiß sie nicht, aber sie vertraut darauf, dass ihre Eltern und Pater Urban ihre Gründe dafür haben.

Anna arbeitet als Famulus bei Pater Urban und hat, obwohl sie noch so jung ist, bereits medizinische Kenntnisse, die sie auch anwendet. Allerdings wendet sich das Blatt als der Erzbischof das Kloster besucht. Anna muss verschwinden, denn die Gefahr ist zu groß, dass sie enttarnt wird. Allerdings werden ihre Fluchtpläne vereitelt. Hier spielt der Neffe des Erzbischofs, Gero von Hochstaden, eine Rolle, den sich Anna zum Feind macht. Dann entdeckt Anna, dass beim plötzlichen Tod von Pater Urban nichts alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Offenbar ist er vergiftet worden. Anna erkennt, dass der Erzbischof damit zu tun haben muss.

Auch Anna, immer noch als Bruder Marian verkleidet, erkrankt ganz plötzlich. Sie soll die Lepra haben und wird des Klosters verwiesen. Sie schlägt sich zum Dorf ihrer Eltern durch. Gero von Hochstaden ist ihr auf der Spur. Er will ihren Tod. Doch Anna bekommt eine zweite Chance. Sie ertrinkt nicht, als sie in den Fluss springt.

Auf ihrer weiteren Reise hilft sie einem Medicus, der überfallen wurde, und erfährt, dass sie nicht krank ist. Sie folgt ihm nach Oppenheim. Doch auch Gero von Hochstaden verschlägt es eine Zeit später nach Oppenheim. Zwar glaubt er, dass Bruder Marian tot ist. Doch an ihren zwei verschiedenen Augen wird er Anna immer erkennen können.

Dem Buch liegt eine ausgefeilte Handlung zugrunde. Das hält die Spannung stets hoch. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sodass man insbesondere zu Anna Zugang bekommt und sie auch in ihrem Tun gut verstehen kann. Die ganze Handlung ist bildlich vorstellbar. Die Einblicke, die man in die damalige Medizin bekommt, sind in diesem historischen Roman sehr gut dargestellt.
Dazu kommt, dass das Buch wirklich gut geschrieben und damit vom Lesefluss her perfekt ist. Die Lektüre ist nicht ohne Anspruch und dennoch leicht. Man wird ausgesprochen gut unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Johanna Geiges
Das Geheimnis der Medica
Ein Mittelalter-Roman
512 Seiten, broschiert
Ullstein Verlag
ISBN-10: 3548284329
ISBN-13: 978-3548284323
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Robin LaFevers: Grave Mercy – Die Novizin des Todes

Robin LaFevers: Grave Mercy – Die Novizin des Todes

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Als Ismaes frisch angetrauter Ehemann hinter ihr Geheimnis kommt, scheint ihr Schicksal besiegelt. Doch eine alte Kräuterfrau verhilft ihr zur Flucht. Im Kloster St. Mortain findet Ismae Sicherheit. Ihr wird offenbart, eine Tochter des Todes zu sein, ausgestattet mit beachtlichen Gaben. Ihr ist bestimmt, dem Gott des Todes zu dienen und für ihn zu töten. Drei Jahre wird Ismae im Kloster ausgebildet, dann wird ihr der erste Auftrag zugeteilt. Sie meistert ihn mit Bravour. Auch der zweite Auftrag wird ausgeführt. Doch beide Male kreuzt sie die Wege von Gavriel Duval, dem Ratgeber der Herzogin der Bretagne, und vereitelt seine Pläne. Um eine bessere Zusammenarbeit zu gewährleisten, oder vielmehr um ihn auszuspionieren und seine wahren Motive in Erfahrung zu bringen, beschließen die Äbtissin und Kanzler Crunard, ihm Ismae als seine Mätresse zur Seite zu stellen. Duval ist alles andere als begeistert.

Ismae gerät mitten hinein in Intrigen, politische Machenschaften und Ränkespiele bei Hofe. Dementsprechend spannend ist das Buch. Lange Zeit lässt sie sich von den Befehlen des Klosters leiten und spielt ihre Rolle zuverlässig. Was den Leser an ihr zweifeln lassen könnte, ist ihre Kaltblütigkeit auf der einen Seite und ihre Naivität auf der anderen. Diese Naivität gibt sie aber später auf, als sie beginnt, die Mordaufträge nicht mehr unbedacht auszuführen, sondern die Geschehnisse zu hinterfragen.

Es geht im Buch vor allem darum, einen gut getarnten und sehr schlauen Verräter zu finden und diesen aus dem Weg zu räumen. Dabei läuft einiges schief, weil man im Kloster mit falschen Informationen versorgt wird, aber daraus das weitere Vorgehen plant. Es kommt zu sehr vielen spannenden und auch sehr gefährlichen Szenen.

Wie zu erwarten spielt auch die Liebe eine Rolle in dieser Geschichte. Ismae verliebt sich in Duval. Sie wehrt sich heftig gegen ihn, könnte doch auch er ein Verräter sein. Doch nach und nach verliert sich ihr Misstrauen und man kann beobachten, wie beide aufhören, sich an die Kehle zu gehen und sich langsam annähern. Die Autorin wählt oft sehr schöne Worte, um diese romantisch aufgeladene Atmosphäre zu beschreiben.

Überhaupt gefällt der Schreibstil ausgesprochen gut. Es ist leicht zu lesen, die Worte und Sätze fließen und man wird gut von diesem historischen Fantasy-Roman unterhalten.

Rezension von Heike Rau

Robin LaFevers
Grave Mercy – Die Novizin des Todes
Aus dem Englischen von Michaela Link
544 Seiten, broschiert
cbj, München
ISBN-10: 3570401561
ISBN-13: 978-3570401569
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Das Kloster

Das Kloster

Peter Kramer ist als Freiberufler bei Gossen Consulting in Hamburg beschäftigt. Kunde dieser Unternehmensberatungsfirma ist auch Herr Gerkens, der Printenkönig. Er schlägt Kramer vor, bei Gossen zu kündigen und sich selbständig zu machen und ohne van Gossen mit ihm zusammenzuarbeiten. Weitere Aufträge zum Beispiel von Georg Marks, dem Inhaber von König-Brot, würde er vermitteln.

Für Kramer ist das ein sensationelles Angebot. Allerdings hat er kein Geld und auch kein Büro. So weiht er seinen Kollegen Dreyer ein und bietet ihm eine Teilhaberschaft an. Der verrät ihm im Gegenzug, dass er van Gossens Büro schon länger ausspioniert hat, was noch einmal von unschätzbarem Wert sein könnte. Dreyer beschafft auch ein Büro, das schnell funktionstüchtig gemacht wird. Die neue Unternehmensberatungsgesellschaft wird Kramer & Partner genannt. Bald haben die beiden sogar eine Sekretärin. Es ist Babara Krüger, ehemals Sekretärin von van Gossen. Ob man ihr vertrauen kann, muss sich aber erst noch zeigen.

Kramer kann sehr bald beweisen, was er kann. Die erste Wochenendtagung für die Mitarbeiter von Herrn Gerkens wird ein voller Erfolg. Dass van Gossen aus Rache und um seine Kunden zurückzubekommen mittlerweile eine Möglichkeit gefunden hat, einen Mord in Auftrag zu geben, ahnt Kramer zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Leider gerät Kramer, mehr durch Zufall, in eine unschöne Sache hinein. Um seine Haut zu retten, muss er sich auf illegale Geschäfte einlassen. Auch privat liegt einiges im Argen. Kramers Schwester, die drogenabhängig ist, zieht es außer Landes. In einem thailändischen Kloster will sie einen Entzug wagen.

Der Titel „Das Kloster“ führt ein wenig in die Irre. Kramers Schwester macht zwar einen Entzug im Kloster, aber für die Geschichte ist dieser Ort nicht wichtig.
Auch ist das Buch ein Krimi, aber nicht unbedingt ein Thriller, wie auf der Titelseite steht. Zwar ist es sehr unterhaltsam und es macht Spaß, herauszufinden, wie die Dinge zusammenhängen, aber die Spannung hält sich doch zeitweise sehr in Grenzen.
Dafür bekommt der Leser einen tiefen Einblick in die Arbeit von Unternehmensberatern, ob sie nun legal oder illegal arbeiten.
Einige Personen sind immer wieder für eine Überraschung gut, andere enttäuschen eher, wie zum Beispiel die Seiten wechselnde Sekretärin Babara Krüger. Man möchte ihr etwas mehr Hinterhältigkeit andichten, aber leider ist sie recht bieder. Auch die Streitgespräche zwischen ihr und Kramer wirken eher konstruiert als witzig, obwohl diese wohl etwas Humor in die Geschichte bringen sollen.
Der Krimi ist recht gut konstruiert. Für den bis dahin ungescholtenen Kramer wird es ziemlich kritisch. Schließlich soll es ihm an den Kragen gehen. So ein richtiges Katz und Mausspiel entwickelt sich aber leider nicht. Dem Krimi fehlt es etwas an Schwung. Man wird gut unterhalten, aber besonders raffiniert oder gar atemraubend ist das Buch nicht.

Rezension von Heike Rau

Uwe Schwartzer
Das Kloster
380 Seiten, broschiert
Rotbuch Verlag
ISBN-10: 3-434-53153-X
ISBN-13: 978-3-434-53153-1
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Das schwarze Kloster

Das schwarze Kloster

Elias ist Restaurator. Das Geschäft läuft nicht so gut. Da kommt ein Auftrag aus Kloster Siebenblut gerade recht. Elias soll ein mittelalterliches Bild aufarbeiten. Doch das Gemälde gibt Rätsel auf. Es scheint sich zu verändern und es nimmt ihm Energie. Hinzu kommt noch Abt Rochus, der einzige Ansprechpartner im Kloster. Er scheint bestens über Elias’ Vergangenheit Bescheid zu wissen und sucht ständig das Gespräch. Weitere unheimliche Vorkommnisse wecken Elias’ Neugier und er beginnt nachzuforschen.

Über das Schwarze Kloster werden geheimnisvolle Legenden erzählt. Sechs Mönche hatten sich an einem Mädchen aus dem mittelalterlichen Dorf vergangen und es getötet haben. Abt Rochus hat daraufhin die Mönche verflucht. Doch eines Tages soll er wieder auftauchen, um die Mönche von ihrer Schuld zu erlösen.

Der Autor erzählt eine leicht gruselige und unheimliche Geschichte. Die Lektüre des Buches ist aber gleichzeitig ein Ausflug in die Welt der Bibel. Elias und Abt Rochus setzen sich sehr offen und verständlich mit Glaubensfragen auseinander. Der junge Elias ist sympathisch, doch nimmt er oft merkwürdige Gegebenheiten hin, ohne sie zu hinterfragen. Er ist kein Draufgänger. Trotzdem versucht er auf eigene Faust hinter das Geheimnis des Klosters zu kommen und er gibt nicht auf.

Über den Autor: Jo Pestum ist Jahrgang 1936. Er unternahm lange Reisen und jobbte beispielsweise als Bauarbeiter und Barkeeper. Später arbeitete er als Karikaturist, Chefredakteur und Verlagslektor. Jo Pestum ist seit 1970 freier Schrifsteller und Filmautor. Er lebt im Münsterland.

Altersempfehlung: ab 13 Jahren

Rezension von Heike Rau
Jo Pestum
Das schwarze Kloster
288 Seiten, gebunden
Thienemann Verlag, Stuttgart / Wien
ISBN: 3-522-17598-0

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