Das Kloster

Das Kloster

Peter Kramer ist als Freiberufler bei Gossen Consulting in Hamburg beschäftigt. Kunde dieser Unternehmensberatungsfirma ist auch Herr Gerkens, der Printenkönig. Er schlägt Kramer vor, bei Gossen zu kündigen und sich selbständig zu machen und ohne van Gossen mit ihm zusammenzuarbeiten. Weitere Aufträge zum Beispiel von Georg Marks, dem Inhaber von König-Brot, würde er vermitteln.

Für Kramer ist das ein sensationelles Angebot. Allerdings hat er kein Geld und auch kein Büro. So weiht er seinen Kollegen Dreyer ein und bietet ihm eine Teilhaberschaft an. Der verrät ihm im Gegenzug, dass er van Gossens Büro schon länger ausspioniert hat, was noch einmal von unschätzbarem Wert sein könnte. Dreyer beschafft auch ein Büro, das schnell funktionstüchtig gemacht wird. Die neue Unternehmensberatungsgesellschaft wird Kramer & Partner genannt. Bald haben die beiden sogar eine Sekretärin. Es ist Babara Krüger, ehemals Sekretärin von van Gossen. Ob man ihr vertrauen kann, muss sich aber erst noch zeigen.

Kramer kann sehr bald beweisen, was er kann. Die erste Wochenendtagung für die Mitarbeiter von Herrn Gerkens wird ein voller Erfolg. Dass van Gossen aus Rache und um seine Kunden zurückzubekommen mittlerweile eine Möglichkeit gefunden hat, einen Mord in Auftrag zu geben, ahnt Kramer zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Leider gerät Kramer, mehr durch Zufall, in eine unschöne Sache hinein. Um seine Haut zu retten, muss er sich auf illegale Geschäfte einlassen. Auch privat liegt einiges im Argen. Kramers Schwester, die drogenabhängig ist, zieht es außer Landes. In einem thailändischen Kloster will sie einen Entzug wagen.

Der Titel „Das Kloster“ führt ein wenig in die Irre. Kramers Schwester macht zwar einen Entzug im Kloster, aber für die Geschichte ist dieser Ort nicht wichtig.
Auch ist das Buch ein Krimi, aber nicht unbedingt ein Thriller, wie auf der Titelseite steht. Zwar ist es sehr unterhaltsam und es macht Spaß, herauszufinden, wie die Dinge zusammenhängen, aber die Spannung hält sich doch zeitweise sehr in Grenzen.
Dafür bekommt der Leser einen tiefen Einblick in die Arbeit von Unternehmensberatern, ob sie nun legal oder illegal arbeiten.
Einige Personen sind immer wieder für eine Überraschung gut, andere enttäuschen eher, wie zum Beispiel die Seiten wechselnde Sekretärin Babara Krüger. Man möchte ihr etwas mehr Hinterhältigkeit andichten, aber leider ist sie recht bieder. Auch die Streitgespräche zwischen ihr und Kramer wirken eher konstruiert als witzig, obwohl diese wohl etwas Humor in die Geschichte bringen sollen.
Der Krimi ist recht gut konstruiert. Für den bis dahin ungescholtenen Kramer wird es ziemlich kritisch. Schließlich soll es ihm an den Kragen gehen. So ein richtiges Katz und Mausspiel entwickelt sich aber leider nicht. Dem Krimi fehlt es etwas an Schwung. Man wird gut unterhalten, aber besonders raffiniert oder gar atemraubend ist das Buch nicht.

Rezension von Heike Rau

Uwe Schwartzer
Das Kloster
380 Seiten, broschiert
Rotbuch Verlag
ISBN-10: 3-434-53153-X
ISBN-13: 978-3-434-53153-1
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