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Lynn Raven: Das Herz des Dämons

Lynn Raven: Das Herz des Dämons

Normalität vorzugaukeln ist für Dawn Warden nicht einfach. Dass sie mit Julien zusammen ist, weckt bei den anderen die Aufmerksamkeit. Dabei weiß niemand, dass der gutaussehende junge Mann ein Geheimnis hütet, dass er ein Lamia ist.
Wieder steht Julien im Mittelpunkt, als in seinem Spind Crystal-Tabletten gefunden werden. Dawn hofft, dass Julien bald gegen Kaution freikommt, sonst könnte das schlimme Konsequenzen haben. Julien gelingt es aber die Gedanken des Schulleiters und der beiden Polizisten zu manipulieren, so dass diese glauben, die Tabletten seien nur Vitaminpillen.
Für Dawn und Julien stellt sich natürlich die Frage, wer ihm das Crystal unterjubeln wollte und warum.
Später kommt es zu einem Vorfall in der Schultoilette, an dem wieder Julien beteiligt ist. Alles sieht nach einer Schlägerei aus. Danach bleibt Julien viele Stunden verschwunden, was Dawn natürlich in große Unruhe versetzt.
Julien hat nämlich noch andere Sorgen. Er sucht seinen Zwillingsbruder Adrien.
Und auch Dawn bekommt bald zu spüren, in was sie eigentlich hineingeraten ist. Ihr Großonkel Vlad eröffnet ihr, dass sie zwangsverheiratet werden soll. Nicht mit Julien, das kommt nicht in Frage, so sehr sie ihn auch liebt. Vielmehr soll sie einen anderen jungen Mann kennen lernen. Doch der hat noch ganz andere Pläne. Nicht nur mit Dawn, sondern auch mit Julien.

Um es gleich zu sagen, mit dem ersten Buch „Der Kuss des Dämons“ kann dieser zweite Teil nicht mithalten. Die Geschichte beginnt recht eintönig. Erst nach den ersten 100 Seiten wird es etwas spannender.
Das Buch lebt von den zwei Hauptpersonen Dawn und Julien. Wobei Julien ein wirklich interessanter Charakter ist. Er sorgt für Romantik im Buch. Dabei ist es diese unterschwellige Gefährlichkeit, die nicht nur Dawn, sondern sicher auch den Leser faszinieren wird.
Allerdings braucht die Autorin viel zu viele Worte, um die Beziehung zwischen Dawn und Julien zu beschreiben. Sie wiederholt sich ständig. Die Handlung wird unnötig in die Länge gezogen. Es kommt einfach kein Schwung rein.
Erst im letzen Drittel des Buches passiert endlich was, aber man findet keinen rechten Zugang mehr. Wirklich schade! Aber vielleicht wendet sich das Blatt mit der nächsten Fortsetzung.

Rezension von Heike Rau

Lynn Raven
Das Herz des Dämons
Verlag Carl Ueberreuter
352 Seiten, gebunden
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3800052462
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Werwolf

Werwolf

Eigentlich wollte André Darnaux nur der völlig verstörten Frau helfen. Aber als er dann den schrecklich zugerichteten Toten anschaut, sieht er sich zwei Gewehrläufen gegenüber. Dass er vom Bischof Noriér geschickt wurde und vom Comte d’Abrâigne erwartet wird, weiß der Wildhüter nicht. Die Frau kann auch nicht bezeugen, dass André unschuldig ist, sie ist spurlos verschwunden.
Dennoch, Andrés Geschichte ist wahr. Der Comte ist froh über Andrés Eintreffen, soll er doch beweisen, dass hinter den schrecklichen Morden der letzten Zeit kein Teufel steckt, sondern eher ein menschenfressender Wolf. Dem abergläubischen Gerede in der Gegend will er ein Ende setzen. André ist ein begnadeter Jäger. Er soll das tun, was dem Wildhüter Pierre Chastel, bisher nicht gelungen ist, und den Wolf zur Strecke bringen. Pierre zeigt Andre, die Tatorte gerade, als wieder ein Mord geschieht. Beide sehen sich der Bestie gegenüber. Ein Kampf entbrennt, bis sich das Tier sich geschlagen gibt und das Weite sucht. Um Andrés Wunden muss Martine sich kümmern, das Mündel des Comte. Sie erobert sofort Andrés Herz. Zeit für Erholung bleibt nicht. Schon gibt es den nächsten Toten und die Spur der Bestie wird aufgenommen. Es kommt jedoch zu einer Auseinandersetzung zwischen André und den Männern, die mit auf die Jagd gekommen sind. André rastet aufgrund einer Beleidigung aus und gebärdet sich wie ein tollwütiger Hund. Als die Bestie wieder zuschlägt, tritt das aber in den Hintergrund. André folgt nicht einfach nur der Spur. Er hat die Witterung einer Wölfin aufgenommen. Er muss die Jagd abbrechen, um sich selbst zu schützen und um sich nicht vor Pierre zu verraten.

Es ist sehr unterhaltsam diesen Werwolf-Roman, der im historischen Gewand daherkommt, zu lesen. Der Jäger der „Bestie“ wird bald selbst zum Gejagten, denn er hat ein Geheimnis, von dem besser niemand erfahren sollte. Die Sicherheit in der sich André wiegt, zeigt sich jedoch als trügerisch. Er wird manipuliert und ahnt nichts von den wahren Beweggründen der Drahtzieher.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Eine immer wiederkehrende Gänsehaut ist dem Leser also sicher. Immer wieder werden übel zugerichtete Leichen gefunden, wobei die Identität der „Bestie“ sehr lange im Dunkeln bleibt. So manch einer könnte auf die falsche Fährte, die die Autorin gelegt hat, hereinfallen. Aber auch das macht die Faszination für dieses Buch aus. Sehr gut ausgearbeitet ist auch die unheimliche Kulisse, vor der die das Buch spielt: eine kleine abgelegene düstere Ortschaft in den Pyrenäen.
Von der ersten bis zur letzen Seite ist die Geschichte ausgesprochen fesselnd geschrieben. Man kann sich ganz wunderbar die Zeit damit vertreiben.

Rezension von Heike Rau

Lynn Raven
Werwolf
245 Seiten, gebunden
ab 14 Jahren
Verlag Carl Ueberreuter
ISBN: 978-3800054305
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Der Kuss des Dämons

Der Kuss des Dämons

Dawn Warden lebt, seit ihre Eltern tot sind, bei ihrem Onkel. Das Leben verläuft, nach einigen Auseinandersetzungen mit dem Onkel, der sie zu sehr behüten wollte, relativ normal, bis Julien DuCraine in der Schule auftaucht. Dawn ist fasziniert von dem jungen Mann, auch wenn er nichts von ihr wissen will und sogar ihre Gefühle verletzt. In der Schule gibt es Ärger, weil Dawns Freunde das nicht hinnehmen wollen. Dass sie Julien zur Rede stellen, bringt aber nichts. Er verhält sich Dawn gegenüber weiter feindselig.

Trotzdem rettet er sie, als sie bei Aufräumarbeiten im alten Theater in Gefahr gerät. Ohne sein beherztes Handeln wäre sie von herabstürzenden Bühnenaufbauten erschlagen worden. Später geht sie noch einmal ins Theater zurück. Zu ihrer Überraschung ist auch Julien hier. Sie versucht ihn festzunageln, doch ihre Fragen gehen ins Leere. Aber wenigstens gelingt es ihr, Frieden mit ihm zu schließen.

Ihr Ausflug an den See endet in einem Regenschauer. Um schneller daheim zu sein, geht Dawn durch den Wald, der an einem faszinierenden, aber unbewohntem, alten Anwesen vorbeiführt. Ein Lichtschein erweckt ihren Argwohn. Sie dringt in das Haus ein, um nachzusehen, wer hier sein Unwesen treibt und steht unvermutet Julien DuCraine gegenüber. Die Situation ist mehr als unheimlich.

Die Geschichte ist unglaublich packend. Auch als Leser wird man von Julien DuCraine in den Bann gezogen. Im Gegensatz zu Dawn ahnt man aber sehr schnell, was mit ihm los ist. Es steht ja auch schon im Klappentext, dass er ein Vampir ist. So ist man der Geschichte praktisch immer ein Stück weit voraus, was aber das Lesevergnügen keineswegs schmälert – im Gegenteil.
Der Schreibstil der Autorin gefällt gut. Es macht viel Spaß, in so einem leicht lesbaren Buch zu schmökern. Romantische, mysteriöse und gruselige Szenen wechseln sich ab. So wird man sehr gut unterhalten, auch wenn die Geschichte an sich recht banal ist, und sich nicht großartig von den im Handel angebotenen Vampirromanen abhebt. Der Erzählrhythmus stimmt, die Hauptfiguren gefallen und das ist die Hauptsache!

Rezension von Heike Rau

Lynn Raven
Der Kuss des Dämons
336 Seiten, gebunden
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN: 978-3800053513
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