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Schlagwort: Martin Waddell

Prinzessin Rosamund, die Starke

Prinzessin Rosamund, die Starke

Weil König und Königin einen Krieg nach dem anderen verloren haben und auch sonst von nichts eine Ahnung haben, leben sie nun in einem schäbigen Wohnwagen am Rande des finsteren Waldes. Als die Königin schwanger wird, hofft der König auf einen Knaben, der zum Helden heranwachsen und sich eine reiche Prinzessin angeln kann, damit er seine Land zurückbekommt.

Allerdings wird es ein Mädchen. Aber auch sie könnte zu einer schönen Prinzessin heranwachsen, die von einer bösen Fee verwünscht wird. Denn dann müsste ein Prinz kommen und sie erlösen und alles wäre wieder gut.

Rosamund wächst heran, bis endlich die Zeit gekommen ist, dass sie heiratsfähig ist. Leider ist es gar nicht so einfach, eine geeignete böse Fee zu finden, die Rosamund verwünscht. Und doch gelingt es schließlich. Rosamund allerdings hat keine Lust auf eine Verwünschung. Sie schlägt die böse Fee kurzerhand nieder. Sie will sich selbst einen Prinzen suchen und macht sich mit dem Fahrrad des Königs auf den Weg.

Dem Märchenerzähler sind in seiner Fantasie die Pferde durchgegangen, anders kann man es nicht sagen. Zwar klingt das Märchen noch wie ein Märchen und natürlich gibt es gute und böse Feen, Drachen, Kobolde, Dämonen und ein hundertköpfiges Ungetüm, aber sonst, ist doch alles ein wenig anders. Prinzessin Rosamund scheint das Wort Emanzipation zu kennen. Sie lässt sich nichts gefallen oder vorschreiben. Sie ist frech und draufgängerisch und will sich ihren Mann selber suchen. Gerade für Kinder, die nur klassische Märchen kennen, ist das ein gelungener Spaß. Jede neu aufgeschlagene Seite ist für eine weitere Überraschung gut. Es ist schon verblüffend, welche unerwarteten Wendungen das Buch nimmt und wie gut die Geschichte damit in unsere Zeit passt, wo ja kleine Mädchen auch noch davon träumen Prinzessinnen zu sein, nur eben nicht wie früher.

Auch die Zeichnung sind anders als vom Märchenbuch gewöhnt. Prinzessin Rosamund hat kein langes blondes Haar. Sie trägt kein wunderschönes Kleid. Sie fällt auf durch ihre Größe, ihre Stärke und die vorwitzige Nase. Die Zeichnungen sind im Comic-Stil gehalten und passen so perfekt zu dieser außergewöhnlichen Geschichte.
Geeignet ist das Buch für Kinder ab 4 Jahren und für junge Frauen im heiratsfähigen Alter.

Über den Autor:
Martin Waddell wurde 1941 in Belfast geboren. Er arbeitete in verschiedenen Berufen und ist heute einer der bekanntesten Kinderbuchautoren England und kann mit zahlreichen Auszeichnungen aufwarten.

Über den Illustrator:
Patrick Benson wurde 1956 geboren. Er studierte klassisches Zeichnen und Grafik Design. Bevor er sich ganz dem Illustrieren von Bilderbüchern zuwandte, zeichnete er Trickfilme, schuf Skulpturen und arbeitete im Modegeschäft.

Rezension von Heike Rau

Martin Waddell / Patrick Benson
Prinzessin Rosamund, die Starke
32 Seiten, gebunden, durchgehend illustriert
ab 4 Jahren
Lappan Verlag, Oldenburg
ISBN: 978-3-8303-1122-5
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Martin Waddell: Gute Nacht, kleiner Bär!

Martin Waddell: Gute Nacht, kleiner Bär!

Der große Bär putzt die Bärenhöhle. Der kleine Bär geht nach draußen zum Spielen. Hinter der Bärenhöhle, ein kleines Stück die Felsen hinauf, entdeckt er einen Platz, der für eine eigene kleine Bärenhöhle wie geschaffen ist.
Der große Bär vermisst bald den kleinen Bär und macht sich auf die Suche. Er klettert die Felsen hinauf und staunt über die kleine Bärenhöhle. Sogar ein Bett ist vorhanden. Nur Spielsachen fehlen dem kleinen Bär noch. Die holen die beiden Bären gemeinsam. Der kleine Bär fühlt sich wohl in der neuen kleinen Höhle, so dass er darin ganz allein übernachten will. Wie er da so in seinem Bettchen in der kleinen Höhle liegt, fragt er sich aber dann doch, ob der große Bär ihn nicht vermisst. Und eine Gute-Nacht-Geschichte hat er auch noch nicht vorgelesen bekommen…

Kinder bauen sich gerne ein eigenes Reich, ob nun mit Decken unter dem Tisch oder in einer Ecke des Zimmers. Dem kleinen Bär geht es da nicht anders. Er stattet sein kleines Reich nach seinen Bedürfnissen aus und findet lieb gemeinte Unterstützung und viel Verständnis beim großen Bär. Damit ist die kleine Geschichte für Kinder sehr gut nachvollziehbar. Und sicher kennen sie auch die Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit, die kommt, wenn man sich in der Nacht in der ungewohnten Umgebung so allein fühlt und alles ringsherum ganz still ist. Erzählt wird die spannende Geschichte in einfachen und kurzen Sätzen.
Die Illustrationen sind liebevoll gemacht und sehr kindgerecht. Sie sind in zarten Pastellfarben gehalten und wirken sehr ansprechend und stimmungsvoll.

Rezension von Heike Rau

Martin Waddell (Text)/Barbara Firth (Bilder)
Gute Nacht, kleiner Bär!
Großer und kleiner Bär Band 5
32 Seiten, lam. Pappband
ab 3 Jahren, durchgehend vierfarbig illustriert
Annette Betz Verlag, Wien
ISBN: 3-219-11196-3
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