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Schlagwort: Römerzeit

Jutta Meurers-Balke und Tünde Kaszab-Olschewski (Hrsg.): Grenzenlose Gaumenfreuden

Jutta Meurers-Balke und Tünde Kaszab-Olschewski (Hrsg.): Grenzenlose Gaumenfreuden

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Am Beispiel der Claudischen Kolonie beim Altar der Agrippinenser, also dem heutige Köln und der Umgegend, soll die provinzialrömische Küche beleuchtet werden. Der Forschungsstand ist hier sehr gut.

Zunächst werden das Gebiet und der zeitliche Rahmen umrissen. Ausführungen über das Leben der einheimischen Bevölkerung werden gemacht.
Näher erforscht wurde die Ernährung, wobei auf schriftliche Quellen zurückgegriffen wurde, wie etwa antike Rezeptsammlungen, darunter das Apicius-Buch „Über die Kochkunst“ mit seinen nahezu 500 Rezepten, das in überlieferter Form aus dem 4. Jh. n. Chr. stammt.
Welche Erkenntnisse aus der Römerzeit gezielte Forschung, Ausgrabungen und die Auswertung von Funden brachte, wird im Buch sehr ausführlich dargestellt, wobei hier insbesondere zwei Teilgebiete der Archäologie, die Archäozoologie und Archäobotanik zum Tragen kommen.

Kapitel für Kapitel wird erzählt, wann Mahlzeiten in welchem Umfang von den Provinzbewohnern eingenommen wurden und wo und in welchem Umfeld gespeist wurde. Der Bogen wird gespannt von einfachen Haushalten bis hin zu wohlhabenden. Man erfährt, welches Koch- und Tafelgeschirr es gab und wie die Küchen eingerichtet waren. Vorstellbar wird auch die Lagerung und Vorratshaltung der Lebensmittel gemacht.

Der Hauptteil des Buches ist den Lebensmitteln gewidmet. Hauptnahrungsmittel war das Getreide neben Hülsenfrüchten. Man erfährt, welche Gemüse- und Salatsorten auf den Tisch kamen, welche Obstsorten und Nüsse. Erklärt wird, was an Fleisch, Geflügel, Fisch und Meeresfrüchte herangezogen wurde. Man liest antike Rezepte und erfährt, wie Speisen gewürzt wurden. Man erfährt auch viel über verarbeitete Lebensmittel, wie etwa Käse. Teilweise wurden Nahrungsmittel importiert. Auch hierzu liest man Näheres. Des weiteren wird sich mit den Getränken beschäftigt.

Der Text wurde mit Fotomaterial zu archäologischen Funden, Rezepten aus dem oben erwähnten Buch und Beiträgen von Gastautoren ergänzt. So ist ein interessantes, gut vorstellbares Bild der damaligen Essgewohnheiten entstanden, gut nachvollziehbar für historisch interessierte Leser, auch ohne Vorkenntnisse gut zu lesen.

Rezension von Heike Rau

Jutta Meurers-Balke / Tünde Kaszab-Olschewski (Hrsg.)
Grenzenlose Gaumenfreuden
Römische Küche in einer germanischen Provinz
168 Seiten, gebunden
Verlag Philipp von Zabern
ISBN-10: 3805342411
ISBN-13: 978-3805342414
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168 – Verschollen in der Römerzeit

168 – Verschollen in der Römerzeit

Der Hausmeister des Internates für Hochbegabte Schloss Rosenstoltz hat in einem Beet beim Blumenzwiebeln stecken ein Metallstück gefunden. Nelson erkennt sofort, dass es sich um eine Münze handelt. Auch einige Tonscherben werden gefunden.
Nelson zeigt diese Fundstücke Professor Papadopoulos, der sie analysieren lassen will. Der Fund wird ansonsten geheim gehalten. Nelson vertraut sich nur seinen Freunden Levent, Luk und Judith an. Es wäre doch zu schön, wenn ein ganzer Römerschatz gefunden werden würde.
Tatsächlich findet Hausmeister Kunkel noch ein paar kleine Knochenstückchen und ein Bleitäfelchen mit eingeritzten Worten. Mittlerweile ist auch das Alter der Tonscherben bestimmt. Sie stammen aus dem Jahre 168 nach Christus.
Die Botschaft auf der Bleitafel stammt erstaunlicherweise von einem Christen, obwohl man davon ausgeht, dass die christliche Zeitrechnung erst viel später entstanden ist. Die Tafel enthält eine Art Testament.
Auch die Knochenstücke geben Rätsel auf. Darunter befindet sich nämlich ein Zahn mit Keramikverblendung. Für die Freunde ist klar, dass ein Zeitreisender unterwegs gewesen sein muss, offensichtlich mit seiner Schwester Miriam, wie der Tafel zu entnehmen ist.
Auch Nelson, Levent, Luk und Judith sind bereits mit einer, von Levent entworfenen Maschine, in der Zeit gereist, ins Jahr 1227. Für Levent und infolge auch für seine Freunde, war das ein traumatisches Erlebnis. So sollte eine weitere Zeitreise nicht stattfinden.
Doch jetzt wollen sie es wieder tun. Offensichtlich brauchen die Zeitreisenden, die in der Römerzeit verschollen sind, ihre Hilfe.

Das Buch ist spannend, keine Frage. Ganz leicht zu lesen, ist es allerdings nicht. Ein gewisses Interesse an Naturwissenschaften sollte schon vorhanden sein. Denn hin und wieder wird es im Verlaufe der Handlung sehr theoretisch. Allerdings erhält der Leser dadurch auch viel spannendes Hintergrundwissen über Zeitreisetheorien. Es ist die zweite Zeitreise der hochbegabten Schüler nach dem Buch „1227 – Verschollen im Mittelalter“. Auch diese wird wieder sehr gefährlich und dramatisch. Dementsprechend mitreißend ist die Handlung im dritten Teil des Buches. Zum Ende hin knistert die Spannung geradezu. Ganz nebenbei lernt der Leser viel über das römische Köln. Besonders Luk, kennt sich in Geschichte sehr gut aus und überrascht mit interessanten Einzelheiten. So kann man den Roman mehreren Genres zuordnen, wie Abenteuer und Historisches. Auch die Liebe spielt eine Rolle. Nelson und Luk kommen sich näher.
Das Buch ist zudem ausgesprochen gut geschrieben. Der Autor versteht es, seine Leser zu fesseln und ihr Interesse zu wecken.

Rezension von Heike Rau

Über den Autor:
Pete Smith studierte an der Universität Münster Germanistik, Philosophie und Publizistik. Seit 1989 lebt er als Schriftsteller und Kulturredakteur einer Tageszeitung im Rhein-Main-Gebiet. Pete Smith schreibt Romane, Erzählungen und Hörspiele für Kinder und Erwachsene.

Pete Smith
168 – Verschollen in der Römerzeit
272 Seiten, gebunden
für junge Erwachsene
Verlag Carl Ueberreuter, Wien
ISBN-10: 3-8000-5241-5
ISBN-13: 978-3-8000-5241-7
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