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Segel aus Stein

Segel aus Stein

Auf der Suche nach seinem Vater verschwindet Axel Osvald in Schottland spurlos. Seine Tochter Johanna Osvald wendet sich an Kommissar Erik Winter, einem ehemaligen Freund. Axel Osvald wird schließlich gefunden. Hat sein Tod etwas mit den anonymen Briefen und mit dem mysteriösen Verschwinden seines Vaters zu tun? Erik Winter geht den mehr als kärglichen Spuren nach, die bis zurück zum 2. Weltkrieg führen.
Seine Kollegin Aneta Djanali ist zeitgleich mit einem ebenfalls sehr undurchsichtigen Fall beschäftigt. Es geht um eine Frau, die anscheinend von ihrem Ex-Mann misshandelt wurde oder wird. Besorgte Nachbarn hatten der Polizei Mitteilung gemacht. Doch es gestaltet sich für Djanali schwierig, überhaupt Kontakt zu dieser Frau aufzunehmen.

Es fällt schwer, Zugang zu diesem Krimi zu bekommen. Die beiden Fälle werden nebeneinander erzählt. Das hin- und herspringen erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Auch Spannung will nicht so recht aufkommen. Der Autor hält sich oft an Nebensächlichkeiten auf, die die Handlung nicht wirklich voranbringen. Dazu kommt, dass der Autor immer wieder englischsprachige Dialoge einbindet, die auch nicht in einem Anhang übersetzt werden. Das verwirrt.
Erst zum Ende, als endlich etwas Licht in das Dunkel kommt, gewinnt das Buch an Spannung. Positiv aufgefallen sind die tiefen Einblicke in die Gedankenwelt der allerdings etwas schwerfällig wirkenden Ermittler, die dieses verworrene Puzzle mühsam zusammensetzen müssen.
So ist das Buch wohl nur Lesern zu empfehlen, die bewusst auf Action zugunsten von Tiefgründigkeit verzichten wollen.

Über den Autor:
Åke Edwardson ist Jahrgang 1953. Er lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Göteborg. Bevor er sich dem Schreiben von Romanen widmete, arbeitete er als Journalist, schrieb Sachbücher und unterrichtete an der Universität von Göteborg Creative Writing. „Segel aus Stein“ ist sein sechste Krimi um Kommissar Erik Winter.

Rezension von Heike Rau

Åke Edwardson
Segel aus Stein
511 Seiten, gebunden
Claassen Verlag
ISBN: 3-546-00296-2
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Feuer und Stein

Feuer und Stein

Eine junge Krankenschwester wird kurz nach dem zweiten Weltkrieg – als sie gerade mit ihrem Ehemann Urlaub in Schottland macht – durch einen Steinkreis ins Schottland der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts verschlagen. Soviel zur Fantasy – der Rest des Buches ist Liebes-Schmacht-Romantik aus dem Textversatz-Album.

Nun gut – noch ein paar mehr Worte zur Story: sie trifft auf einen jungen Mann, wird durch die Umstände der rauhen Zeit dazu gezwungen, diesen zu heiraten – und verfällt dem in aller Breite beschriebenen Sex mit ihm. Später verliebt sie sich – natürlich – in den rauhen Naturburschen, der (ach!) so stark ist und (ach!) so männlich und (natürlich) vor ihr mit keiner Frau „intim“ geworden ist – und daher (ach!) so unschuldig im Bett. Also gibt es gleich nochmal Sex.

Und weil er so stark und unersättlich ist gibt es kurz danach nochmal Sex.

Dann wird er gefangen, befreit – und sie haben Sex miteinander. Sie wird gefangen und befreit – und sie haben Sex. Er wird verwundet, sie pflegt ihn – mit Sex. Dann gerät sie in Gefahr, er rettet sie – und sie haben Sex. Er schlägt sie (natürlich muss Strafe sein und sie sieht dies natürlich ein – ausserdem hat das ganze einen Sex-Appeal, der für manche Leser wichtig ist), kurz danach haben sie als Wiedergutmachung Sex. Dann muss sie ihm wehtun (bei irgendeiner der zahllosen Heilungen, die sie dank ihrer fortschrittlichen Kenntnisse durchführen kann) und… naja.

Kurz zwischendurch wird sie als Hexe verdächtigt, trifft auf eine andere Zeitreisende, die ihr Leben (voraussehbar) für die Helding opfert und unsere Liebste wird erettet. Von ihm natürlich. Und dann gibt es Sex.

Die Fans dieser Art von Erzählung werden ob meiner Kritik natürlich schreien und mich verdammen – aber auch hierzu etwas: ich kann ausser der Bedienung zahlloser Klischees nicht sehr viel „Historische Genauigkeit“ erkennen – denn ausser den breitesten Beschreibungen unterschiedlicher Beischlaftaktiken und den kurzen „Abenteuerchen“, die zur Verbindung derselben dienen, gibt es keinerlei beschreibende Text-Arbeit – Gegenden, Ortschaften – ja, sogar Personen werden mit wenigen Worten abgetan, ein Bild der Epoche entsteht nicht.

Der Stil des Buches ist zwar flüssig, die Charaktere bleiben sich treu (Entwicklungen gibt es nicht) und ich konnte keine logischen Brüche erkennen – aber mangels jeder Art von „richtiger Story“ ist das nicht weiter schwierig. Das ganze Szenario ist von Anfang bis Ende ausnahmslos vorhersehbar und dient wirklich nur als Kulisse für eine „Schnulze“.

Wer solche liebt – wird dieses Buch LIEBEN und VERSCHLINGEN. Wer historische Romane mag – oder Fantasy – oder Abenteuergeschichten – der wird stinkwütend auf eine Unzahl vergeudeter Seiten starren und sich fragen, was er da gekauft hat.

Diana Gabaldon
Feuer und Stein
Eines der schlechtesten Bücher aller Zeiten, wenn man einen historischen Roman, ein Fantasy-Buch oder eine echte Liebesgeschichte erwartet
ISBN:3442350042
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