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Schlagwort: Tier

Laurence Gonzales: Lucy

Laurence Gonzales: Lucy

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Nur durch Flucht kann die im Kongo arbeitende Primatologin Jenny Lowe den Rebellen entgegen. Sie schafft es zu Donald Stones Hütte. Er wurde umgebracht. Doch seine Tochter ist am Leben. Jenny nimmt die 15-jährige mit sich. Die beiden fliehen zum Fluss, werden von einer Familie in einem Holzboot mitgenommen und schaffen es so bis ins nächste Dorf. Hier kann Jenny einen Kontakt zur britischen Botschaft in Kinshasa herstellen. David Meece organisiert die Ausreise und nimmt Jenny und Lucy mit nach London. Von hier aus reisen beide nach Chicago, wo Jenny in einem Vorort ein Haus hat.
Lucy, die im Dschungel bei ihrem Vater und den Bonobos aufgewachsen ist, bekommt all das zu sehen, über das sie bisher nur in Büchern gelesen hat. Sie muss sich an die Stadt erst gewöhnen.
Jenny ist aufgefallen, dass Lucy ein ganz besonderes Mädchen ist, das über erstaunliche Fähigkeiten verfügt. Bis ihre Familie mütterlicherseits ausfindig gemacht worden ist, will sie Lucy bei sich behalten. Erst die mitgebrachten Tagebücher Donald Stones, öffnen ihr die Augen.

Lucy ist das Ergebnis eines Experimentes, das ihr Vater durchgeführt hat. Sie trägt die Gene von Mensch und Menschenaffe ins sich. Lucy ist mit diesem Wissen aufgewachsen, ohne zu ahnen, welche Konsequenzen dies haben wird, auch wenn ihr Vater, der später bereut, was er getan hat, sie versucht hat, darauf vorzubereiten. Man nimmt Teil an Lucys Versuch, sich mit Jennys und später auch mit Amandas Hilfe, die ihre beste Freundin wird, ein normales Leben aufzubauen. Es ist interessant zu lesen, wie Lucy, die ohne Kontakt zu anderen Menschen, außer ihrem Vater, über unsere Gesellschaft denkt, was sie mit ihrer scharfen Beobachtungsgabe und ihren guten Instinkten wahrnimmt.
Der Wendepunkt kommt, als Lucy aufgrund einer Krankheit, die eigentlich nur Tiere bekommen können, ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen muss. Ihre Gene sind daraufhin kein Geheimnis mehr.

Die Geschichte, die der Autor mit diesem Buch durchspielt, ist sehr spannend gemacht. Man kann sich der widersprüchlichen Gefühlte, die es auslöst, nicht entziehen. Ist Lucy ein Mensch oder ein Tier? Auch mit dieser Frage beschäftigt sich die Geschichte und man kann sich vorstellen, dass die Meinungen der Menschen im Roman, weit auseinander gehen. Die Geschichte dieses unglaublichen Experiments wird von vielen Seiten beleuchtet.

Teilweise ist es schwer, hier zu folgen. Manches ist nicht ganz schlüssig, anderes wirkt zu realitätsfern, zu unglaublich. Zum Ende hin wird der Roman immer dramatischer und emotionsgeladener und darf sich zurecht Thriller nennen. Die Geschichte geht zu Herzen, man fiebert mit, denkt mit, kommt nicht umhin zu versuchen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Es ist ein Buch, das lange nachwirkt.

Rezensionen von Heike Rau

Laurence Gonzales
Lucy
Deutsch von Britta Mümmler
432 Seiten, Klappenbroschur
Dtv – Deutscher Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3423248904
ISBN-13: 978-3423248907
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Steinbachs großer Tier- und Pflanzenführer

Steinbachs großer Tier- und Pflanzenführer

Naturfreunde werden sich über dieses Buch freuen. Mit über 850 vorgestellten Tierarten und 880 Pflanzen- und Pilzporträts ist es sehr umfangreich. Es zeigt einen repräsentativen Querschnitt der im mitteleuropäischen Raum vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.

Das Kapitel „Tiere“ ist unterteilt in die Abschnitte Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien, Süßwasserfische, Meeresfische, Stachelhäuter, Insekten, Tausendfüßer, Spinnentiere, Krebstiere, Weichtiere, Würmer und Schwämme, Nesseltiere, Moostierchen, Rippenquallen. Die einzelnen Kapitel haben farbig unterschiedliche Randleisten. Den einzelnen Kurzporträts steht jeweils eine Seite mit Fotos gegenüber. Oft kommen noch ergänzende Zeichnungen hinzu. Die Texte sind kurz gehalten, aber sehr aussagekräftig. Dargestellt werden Merkmale und Verbreitung der Tiere. Besonders interessant ist die Rubrik „Wissenswertes“ mit zusätzlichen zusammenfassenden Informationen.

Das Kapitel „Pflanzen und Pilze“ ist unterteilt in die Abschnitte Bäume, Sträucher, Wildblumen (sortiert nach Blütenfarben und daher sehr übersichtlich und leicht zu finden), Gräser, Farne, Moose, Flechten und Pilze. Die farbigen Abgrenzungen sind ebenfalls vorhanden. Auch hier gibt es neben den Porträts, aussagekräftige Fotos und teilweise ergänzende Detailzeichnungen. In den Porträts werden Merkmale, Standorte und Verbreitungsgebiete erklärt. Zusätzlich gibt es auch hier eine Rubrik mit Wissenswertem.

Im vorderen Teil des Buches findet man zusammenfassende Informationen über die heimische Tierwelt und Zeichnungen mit Beschriftungen zu den Körperteilen der verschiedenen Tierarten. Auch über die Pflanzen und Pilze gibt es Erläuterungen mit beschrifteten Zeichnungen zum Bau und Beschreibungen von Musterpflanzen. Fachbegriffe werden noch einmal gesondert erklärt.

Das Buch eignet sich gut zum Bestimmen von Tieren und Pflanzen, vor allem, da es inhaltlich wirklich überzeugend ist. Mit nur einem Buch kann man sich einen guten Überblick über die heimische Tier- und Pflanzenwelt verschaffen. Aber nicht nur für Naturfreunde, ob nun Wanderer, Spaziergänger oder Hobbygärtner, ist das Buch empfehlenswert. Auch Schüler können es sicher gut für den Unterricht nutzen. Es macht aber auch Spaß, einfach nur darin zu blättern, die erstklassigen Fotos zu betrachten und die Informationen dazu zu lesen. Trotz des beachtlichen Umfangs mit 895 Seiten ist der Tier- und Pflanzenführer überraschend handlich und ausgesprochen stabil. Das Buch dürfte eigentlich in keinem Bücherregal fehlen.

Rezension von Heike Rau

Steinbachs großer Tier- und Pflanzenführer
895 Seiten, über 2000 Farbfotos und 600 Detailzeichnungen
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN: 3-8001-4465-4
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Das sterbende Tier

Das sterbende Tier

In einer stillen und mitreißenden Art und Weise läßt uns Philip Roth teilnehmen am Leben eines alternder Professors der Literaturwissenschaften.
Der Icherzähler legt Rechenschaft ab über sein Leben, vor allem sein Sexualleben, das er neben seinem intellektuellen und arrivierten Leben als Kulturkritiker und Radiokommentator lebt. Seine Affäre mit einer um 38 Jahre jüngeren Studentin nimmt breiten Raum ein; sie scheint seine letzte große Liebe gewesen zu sein . Seine Besessenheit von ihr wird in realistischen aber auch zarten Tönen beschrieben.

Wir hätten es nicht mit einem Autor wie Philip Roth zu tun, wenn er uns nicht mit subtilen Beschreibungen eine Kuturkritik mitlieferte.
So erinnert sich der Professor an seine Ehe und an die Gewöhnung, die alle Beweglichkeit zunichte macht; an seinen Sohn, der ihn lange Zeit abgelehnt hat und an die Zeitläufte, mit denen das Sexualleben, auch das seiner etablierten Freunden, auf der Strecke bleibt.
Daß es nach der zwangsläufigen Trennung von Consuela , seiner letzten Liebe, zu Trauer und Verlusterscheinungen kommt, macht das Buch menschlich und den Protagonisten liebenswert. Die Welt ist ohne Altwerden, Auflehnung, Verlustängste und immerwährende Trennungen nicht vorstellbar!
Wer Philip Roth schätzt, wird in diesem Buch den verstehenden, selbstkritischen aber auch menschlich – anteilnehmenden Autor wiederfinden, den wir bereits aus anderen seiner Bücher kennen. Ich mag ihn, weil er Zeitströmungen auf besondere Art und Weise reflektierend wiederzugeben vermag.
Claudine Borries

Philip Roth
Das sterbende Tier
Eine Geschichte über Alter, Sexualtät und Verlust
ISBN:3446202730
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