Das sterbende Tier

Das sterbende Tier

In einer stillen und mitreißenden Art und Weise läßt uns Philip Roth teilnehmen am Leben eines alternder Professors der Literaturwissenschaften.
Der Icherzähler legt Rechenschaft ab über sein Leben, vor allem sein Sexualleben, das er neben seinem intellektuellen und arrivierten Leben als Kulturkritiker und Radiokommentator lebt. Seine Affäre mit einer um 38 Jahre jüngeren Studentin nimmt breiten Raum ein; sie scheint seine letzte große Liebe gewesen zu sein . Seine Besessenheit von ihr wird in realistischen aber auch zarten Tönen beschrieben.

Wir hätten es nicht mit einem Autor wie Philip Roth zu tun, wenn er uns nicht mit subtilen Beschreibungen eine Kuturkritik mitlieferte.
So erinnert sich der Professor an seine Ehe und an die Gewöhnung, die alle Beweglichkeit zunichte macht; an seinen Sohn, der ihn lange Zeit abgelehnt hat und an die Zeitläufte, mit denen das Sexualleben, auch das seiner etablierten Freunden, auf der Strecke bleibt.
Daß es nach der zwangsläufigen Trennung von Consuela , seiner letzten Liebe, zu Trauer und Verlusterscheinungen kommt, macht das Buch menschlich und den Protagonisten liebenswert. Die Welt ist ohne Altwerden, Auflehnung, Verlustängste und immerwährende Trennungen nicht vorstellbar!
Wer Philip Roth schätzt, wird in diesem Buch den verstehenden, selbstkritischen aber auch menschlich – anteilnehmenden Autor wiederfinden, den wir bereits aus anderen seiner Bücher kennen. Ich mag ihn, weil er Zeitströmungen auf besondere Art und Weise reflektierend wiederzugeben vermag.
Claudine Borries

Philip Roth
Das sterbende Tier
Eine Geschichte über Alter, Sexualtät und Verlust
ISBN:3446202730
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