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Schlagwort: Tiere

Ute Krause: Die Muskeltiere – Einer für alle, alle für einen

Ute Krause: Die Muskeltiere – Einer für alle, alle für einen

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Picandou lebt im Keller von Frau Fröhlichs Feinkostgeschäft. Im Müllsack findet er jeden Tag ganz frisch alles, was er braucht. Nur einschlafen sollte man darin nicht. Doch genau das passiert dem Mäuserich. Auf dem Weg nach Hause, es hat auch zu allem Übel noch ein Nieseln eingesetzt, findet er ein Häufchen Elend in der Nähe eines Laternenpfahls. Das Fellbündel ist ebenfalls eine Maus. Eine, wie sich herausstellt, die das Gedächtnis verloren hat. Picandou zeigt sich hilfsbereit, bis er herausfindet, dass es sich bei der Maus um eine Hafenratte handelt.

Da die Ratte sich aber nach wie vor für eine Maus hält, besteht für Picandou keine Gefahr und er beschließt, sie mit nach Hause zu nehmen. Er hat nun mal ein gutes Herz. Allerdings hat sich im Feinkostgeschäft schon jemand anderer eingenistet. Ernie ist, wie es sich für eine Maus gehört, begeistert von den vielen Käsesorten. Ein Revierkampf entbrennt. Aber schließlich wird man sich einig. Ernie möchte der Ratte, die weiter darauf beharrt eine Maus zu sein, ebenfalls helfen.

Die drei machen sich auf den Weg, um herauszufinden, wohin die Ratte, die sich dunkel an ein Schiff erinnert, gehört. Dabei treffen sie auf einen Hamster, der nichts Eiligeres zu tun hat, als seinem Käfig zu entkommen. Es soll endlich Schluss sein mit der Langeweile. Hamster Bertram hat einen Traum. Wie ein Muskeltier unter anderen Muskeltieren möchte er leben. Er kennt die Geschichte von einem Hörbuch seines jungen Besitzers und er begeistert die anderen für seinen Plan. Es wird ihr erstes gemeinsames Abenteuer werden, herauszufinden, wo die Ratte, die glaubt eine Maus zu sein, hingehört.

Das Cover des Buches ist wirklich schön gemacht. Die Autorin hat eine ganz besondere Art, Tiere zu malen und so ist dann auch fast jede Seite illustriert. Die vier Muske(l)tiere, zwei Mäuse, eine Ratte und ein Hamster, sind ganz wunderbar mit ihren Charakterzügen und Eigenheiten gezeichnet. Ihre Mimik ist sehr fein und treffend herausgearbeitet. Es macht unheimlich viel Spaß, der außergewöhnlichen Geschichte zu folgen.

Die Handlung ist spannend, fantasievoll und ausgesprochen witzig. Die Tiere leben ihren Alltag, sind aber auch immer für ein Abenteuer zu haben. Jeder setzt sich für den anderen ein. Dabei gilt es auch immer, einmal zurückzustecken, tolerant und schlau zu sein. Der Hamster fällt in dem Quartett natürlich ein bisschen aus der Rolle. Im Gegensatz zu den anderen Tieren hat er ausgezeichnete Manieren. Es entstehen witzige Szenen dadurch.

Überhaupt hat sich die Autorin eine Menge einfallen lassen, um Leben in die Geschichte zu bringen. Diese ist dadurch durchweg aufregend und sehr unterhaltsam.

Rezension von Heike Rau

Ute Krause
Die Muskeltiere – Einer für alle, alle für einen
208 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570159035
ISBN-13: 978-3570159033
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Susanne Riha: Komm mit hinaus! – Die Natur im Jahreslauf

Susanne Riha: Komm mit hinaus! – Die Natur im Jahreslauf

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Die Natur kennenzulernen, ist für Kinder sehr spannend, denn im Verlauf der Jahreszeiten gibt es viele Veränderungen. Kinder können das schon auf dem Cover sehen. Anhand eines Kastanienbaumes wird das deutlich gemacht.

Ins Detail geht es dann im Buch. Jeder Jahreszeit ist ein eigenes Kapitel zugeordnet, das wiederum in die verschiedenen Monate aufgeteilt ist.

Eingestimmt wird zunächst auf die Jahreszeit mit einem kindgerechten, nicht zu langen, aber dennoch sehr informativem Text, zu dem ein sehr detailreiches und großformatiges Landschaftsbild gehört. Im Frühlingsbild stehen die Kühe auf der Weide, Rapsfeld und Kastanienbaum blühen, die Häsin hat Junge. Kinder können zur nächsten Jahreszeit blättern, das Bild vergleichen und sehen, was sich verändert hat. Die insgesamt vier Jahreszeitenbilder gibt es aber noch einmal auf einem zum Buch gehörenden Poster, sodass Kinder die Bilder auch zusammenhängend betrachten können. Auf der anderen Seite dieses Posters ist das Coverbild großformatig zu sehen. Das ist eine tolle Sache!

Auf den Seiten, die den Monaten zugeordnet sind, erfahren Kinder, welche Pflanzen blühen und was die Tiere machen. Spannendes und all das, was Kinder bei Spaziergängen beobachten können, wird gezeigt. Dabei kommt auch dem Naturschutz Beachtung zu. Kinder erfahren, was sie für ihre Umwelt tun können. Das sind ganz einfache und kinderleicht nachvollziehbare Dinge. Außerdem werden bestimmte Themen gesondert aufgegriffen und ausführlich erklärt. Dazu gehört zum Beispiel „Der Kreislauf des Wassers“.

Das Buch überzeugt durch seine Vielfalt. Die Texte sind kurz und verständlich gehalten. Bildmaterial, in Form von detailreichen Zeichnungen, ist reichlich vorhanden. Kinder werden zum Sehen, Staunen und Fragenstellen eingeladen. Das Buch ist ein Begleiter durch das ganze Jahr, kann Beschäftigungsbuch und Nachschlagewerk sein.

Rezension von Heike Rau

Susanne Riha
Komm mit hinaus! – Die Natur im Jahreslauf
48 Seiten, gebunden
Annette Betz Verlag
ISBN-10: 3219116043
ISBN-13: 978-3219116045
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Thomas C. Boyle: San Miguel

Thomas C. Boyle: San Miguel

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Der amerikanische Bestsellerautor T. C. Boyle hat sich mit diesem Roman der Geschichte zweier Familien angenommen, die auf der kleinen Pazifikinsel San Miguel vor der kalifornischen Küste lebten. Aufmerksam geworden auf diese Geschichte ist er während seiner Recherchen zu dem vorhergehenden Roman „Wenn das Schlachten vorbei ist“. Mit den beiden nacherzählten Familiengeschichten, die in unterschiedlichen Epochen spielen, die erste im 19. Jahrhundert und die zweite 50 Jahre später im 20. Jahrhundert, nimmt sich Boyle dem Phänomen des immer weiter nach Westen strebenden Pioniers an. Wir finden den über 400 Seiten starken Roman in drei Teile untergliedert vor. Die ersten beiden Teile, die um 1880 spielen, sind der Familie Waters gewidmet. Der dritte Teil rückt dann in die Zeit ab 1930 vor, ragt bis weit in den Zweiten Weltkrieg hinein und erzählt die Geschichte der Familie Lester. Die kleine Kanalinsel, auf die die beiden Familien ziehen, ist geprägt von kargem Land. Kaum Vegetation ist lediglich Schafzucht in diesem minimalistischen Lebensraum möglich. Der Autor stellt zu Recht die Frage, was bewegte diese Menschen, auf diese Insel zu ziehen. Während Marantha Waters und ihre Tochter Edith nur dem Ruf von Maranthas Ehemann folgen und das Gefühl haben, auf der Insel wie in einem Gefängnis zu leben, geht Elise Lester mit ihrem Mann aus freien Stücken auf die Insel und lebt sehr gerne auf dieser Insel.

Beide Familien haben tatsächlich existiert und es liegen Dokumente über deren Leben auf der Insel vor. Das besondere Verdienst Boyles ist es, die real existierenden Familien in eine fiktive Handlung eingebettet zu haben, um sie plastischer vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen zu lassen. Erst durch die Handlungen und Dialoge, wie sie nur in einem fiktiven Roman, zudem von einem wortgewandten Schriftsteller wie T. C. Boyle und seinem präzise und ebenso wortgewandten Übersetzer Dirk van Gunsteren machen die Verhältnisse und das Leben auf dieser Insel spürbar. Auch die Herausarbeitung von Figuren, wie sie vom Schriftsteller bezeichnet werden, sind nur in einer fiktiven Geschichte möglich. Dies macht die Charakterstudien der beiden Familien äußerst lesenswert.

Wer mit dem Roman jedoch ein spannendes Abenteuer wie „Drop City“ oder „Amerika“ erwartet, der wird enttäuscht werden. Harte Auseinandersetzungen und Konflikte zwischen zwei Menschengruppen stehen nicht im Vordergrund. Wohl aber eben solch harte Konflikte zwischen den Bewohnern dieser Insel und den Naturgewalten. Diese brechen herein in Form von Stürmen, in Form des Zweiten Weltkrieges, in Form von Krankheiten. Mit San Miguel kann man sich einlassen auf einen eine historische Fiktion. Es besticht durch die vom Autor gewohnten präzisen Charakterstudien und detailreichen Beschreibungen der Landschaft, die Heimat des Inselfuchses ist, der nur auf dieser und fünf anderen kleinen Kanalinsel lebt.

Obwohl das Leben auf dieser Insel einem Abenteuer gleicht, ist der Roman kein Abenteuerbuch und man muss sich auf den Inhalt einlassen. Nichtsdestotrotz ist es hervorragend geschrieben und hat meine volle Punktzahl verdient. Ich freue mich auf ein Treffen mit dem Autor, wenn er in den nächsten Wochen durch Deutschland lesetourt.

Boyle, Thomas Coraghessan
San Miguel
Hanser, München
ISBN 9783446243231

© Detlef Knut, Düsseldorf 2013
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T. C. Boyle: Wenn das Schlachten vorbei ist

T. C. Boyle: Wenn das Schlachten vorbei ist

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Mit dem Lesen des neuen Romans vom amerikanischen Schriftsteller Thomas Coraghessan Boyle schafft man sich einen der ungewöhnlichsten, aber tatsächlich existierenden Konflikte auf den Hals. Das Thema des Buches, das Ökosystem der Erde, ist zugleich der Konfliktstoff, den Boyle hier bearbeitet. Denn es treffen zwei Gruppen aufeinander, die zunächst einmal pauschal als „grün“ bezeichnet werden. Naturschützer vs. Tierschützer. Oder andersherum gefragt: Wie viel Tierschutz ist gestattet, ohne die Natur zu gefährden? Die Frage stellt sich nicht? Und was ist, wenn sich Ziegen auf einer Insel so ungebremst vermehren, dass die einzigarte Fauna und Flora durch den unstillbaren Drang des Fressens und den Exkrementen der Tiere vernichtet wird? Dürfen die Ziegen dann getötet werden, wie vor einigen Jahren auf den Galapagos-Inseln geschehen?

Doch zunächst der Reihe nach. Der Roman ist in zwei Teile untergliedert und spielt an der Südküste Kaliforniens. Die Naturschutzbehörden bemühen sich, die Inseln Anacapa (im ersten Teil) und Santa Cruz (im zweiten Teil) in ihren ursprünglichen Naturzustand zu versetzen. D. h. die dort durch Schiffe vor Jahrhunderten eingeschleppten fremden Tierarten, im ersten Teil sind es Ratten, im zweiten Schweine, müssen beseitigt werden, damit die heimischen Arten wieder zu ursprünglicher Blüte gelangen. Die Naturschutzbehörden werden personifiziert in der Biologin Alma Boyd Takesue, die zwar keinem einzigen Tierchen als Individuum ein Haar krümmen kann, für Ihre Ziele aber das Schlachten tausender Tiere für notwendig erachtet. Ihr Gegenspieler ist Dave LaJoy, ein erfolgreicher Unternehmer mit mehreren Elektronikläden, der eines Tages den Tierschutz für sich entdeckt hat. In dieser Aufgabe geht er auf, wird fanatisch und schreckt selbst nicht vor Verbrechen zurück, nur um ein einziges Tier zu retten. Beide, Alma und Dave, treffen immer wieder aufeinander, in der Natur, auf Veranstaltungen, oder vor Gericht. Erbittert versuchen beide, ihre Standpunkte hart zu verteidigen. Jeder für sich ist eine extrem widersprüchliche Figur. Da wird es z. B. sehr interessant, als Dave, der sich gerade einen neuen Rasen im Garten hat legen lassen mit Waschbären auf seinem neuen Rasen konfrontiert wird. Der mit dem Anlegen des Rasens beauftragte Gärtner ist erst zu einer Ausbesserung des Rasens bereit, wenn LaJoy die Waschbären entfernt. Gute Frage. LaJoy kommt in Nöten. Ist ihm sein Rasen wichtiger als es die Waschbären sind?

Die Geschichten um die beiden und deren Hintergrund wird in verschiedenen Zeitepochen, die beim Leser zunächst Fragen zurücklassen, erzählt. Außer dem Umstand, dass die Geschehnisse in der Vergangenheit darauf hinweisen, wie das „Ungeziefer“ auf die Inseln gelangt ist, gibt es lange Strecken keine Erklärung für diese kleineren Episoden. Aber keine Angst, die Fragen werden geklärt und je weiter der Leser in der Handlung fortfährt, umso erkennbarer werden die Zusammenhänge.

Mich persönlich hat zudem die Erzählweise mit dem ständigen Wechsel in Rückblenden fasziniert. Diese Rückblenden können große Zeiträume bis hin zu mehreren Jahrzehnten genauso umfassen wie das Geschehen in der vorigen Stunde. Während die Handlung in der Gegenwart spielt, wird schon mal eine kleine Zeitspanne von wenigen Stunden übersprungen, um dann anschließend die Lücke erzählerisch in der Vergangenheit zu schließen. Hierfür ist eine sehr filigrane Textarbeit notwendig, an der der Übersetzer Dirk van Gunsteren sicherlich nicht ganz unschuldig ist. Einfach hervorragend.

Für die Erarbeitung dieses Romans bedurfte es eines tiefen Wissens und viel Recherchearbeit durch den Schriftsteller um das ökologische Gleichgewicht der Erde, die Notwendigkeiten der Ressourcenschonung. Allerdings brauchte es auch die überaus gute Erzählweise, um so manche kleine Durststrecke zu überwinden. Denn als Leser klebt man an der Handlung. Boyle jedoch versucht vor allem auf der ersten Hälfte des Buches, all sein Wissen an den Leser weiterzugeben, was für kleine Momente ermüdend wirken kann. Ähnlich auf die Folter gespannt wird der Leser bei der Überwindung zahlreicher Rezepte und man kommt beim Lesen dieser Passagen nicht umhin, eine Wette darauf abzuschließen, ob sich der amerikanische Schriftsteller demnächst in die Reihe der Kochbuchautoren einreihen möchte. Das Interesse an der Geschichte geht dabei aber niemals verloren und so wundert es nicht, dass der Roman schließlich viel zu früh zu Ende ist.
Wer sich bislang noch keine Gedanken um den Erhalt der Erde gemacht hat, sollte mit diesem Roman beginnen.

Boyle, T. C.
Wenn das Schlachten vorbei ist
Übers.: Dirk van Gunsteren
464 Seiten, gebunden
Hanser Verlag, München
ISBN-10: 3446237348
ISBN 13: 978-3446237346

© Detlef Knut, Düsseldorf 2012
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Jonathan Emmett und Vanessa Cabban: Zu Hause ist es am schönsten

Jonathan Emmett und Vanessa Cabban: Zu Hause ist es am schönsten

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Ein wunderschöner Morgen begrüßt den Maulwurf, als er aus seinem Bau klettert. Da scheint ihm seine Bleibe plötzlich viel zu eng und dunkel. So wünscht er sich eine andere Wohnung.
Als er den Igel trifft, erzählt er ihm, dass er eine große, helle und wunderschöne Wohnung sucht. Der Igel meint den richtigen Platz zu kennen und zeigt dem Maulwurf einen schönen hohlen Baumstamm. Aber an diesem Ort, der wirklich groß ist, wie der kleine Maulwurf zugeben muss, ist es zu windig. Wie zu Hause fühlt der Maulwurf sich hier nicht.
Auch das Eichhörnchen hat einen Vorschlag. Und so klettern Igel und Maulwurf mühsam auf einen Baum hinauf, denn als neue Behausung für den Maulwurf schlägt das Eichhörnchen ein Vogelnest vor. Hier ist es wirklich schön hell. Aber der Maulwurf fühlt sich hier nicht sicher. Er hat Angst hinauszufallen.
Auch der Hase macht einen Vorschlag und zeigt den Tieren, einer nach seiner Meinung überaus gemütliche Behausung. Aber der Maulwurf kann sich nicht so recht für eine neue Bleibe entscheiden.

Das Buch ist wirklich sehr niedlich gemacht. Es zeigt, dass jedes im Buch vorgestellte Tier andere Ansprüche an sein zu Hause stellt und dies natürlich auch Sinn macht. Zum Schluss weiß der kleine Maulwurf ganz genau, warum er in einem Bau unter der Erde am besten aufgehoben ist.
Die kleine kindgerechte Geschichte lässt sich sehr gut vorlesen. Die Texte sind nicht sehr lang und nehmen auch nicht zu viel vom Bild weg. Das Geschehen ist auf eine sehr ansprechende Weise in den Zeichnungen dargestellt, so dass der Text und die verschiedenen Szenen eine schöne Einheit bilden. Es gibt viel zu sehen. Die Zeichnungen sind detailreich, aber nicht mit Einzelheiten überfrachtet. Die Farben sind natürlich gehalten. Pastelltöne wurden von der Illustratorin hier bevorzugt. Die drolligen Figuren gefallen gut. So macht das Ansehen der großformatigen Bilder den Kleinen sehr viel Spaß.

Rezension von Heike Rau

Jonathan Emmett und Vanessa Cabban
Zu Hause ist es am schönsten
Aus dem Englischen von Peter Ahorner
32 Seiten, gebunden
Annette Betz Verlag
ISBN-10: 3219115144
ISBN-13: 978-3219115147
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Karen Christine Angermayer: Wilma und das kleine Mäh – 20 Fünf-Minuten-Geschichten

Karen Christine Angermayer: Wilma und das kleine Mäh – 20 Fünf-Minuten-Geschichten

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Das Schaf Wilma Wölkchen lebt auf einem Bauernhof. Es gibt noch weitere Schafe: die rotgelockte Henna, Märthe mit ihren Zwillingen, die Jungschafe Rocco und Rändy und den alten Bock Mähx. Bewacht werden die Schafe von Hofhündin Tessa. Zu den Tieren auf dem Hof gehören noch die Hühner Gacka und Glucka, sowie der Hahn Casanova und drei kleine Enten mit ihrer Entenmutter. Auch Kater Fitzgeraldo hat hier sein Zuhause.

Schon das Cover verspricht gute Unterhaltung für Kinder. Und tatsächlich ist dank der Tiere ordentlich was los auf dem Bauernhof. Die Tiere bilden eine muntere Truppe. Was sie alles erleben, wird in 20 Fünf-Minuten-Geschichten erzählt.

So erfährt man zum Beispiel, was passiert, wenn die Schafe sich vornehmen, an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen oder an Ostern sich nach Verstecktem auf die Suche machen, das eigentlich für die zu Besuch kommenden Enkelkinder gedacht ist.

Man liest, was geschieht, wenn Wilma in der Küche der Bäuerin heimlich eine Geburtstagstorte für Henna zu backen versucht und was passiert, wenn die Schafe auf Schatzsuche gehen und dabei Schätze finden, mit denen man sich prima verkleiden kann.

Man liest, wie Erfinderin Henna ein Flugzeug baut, das dann beim ersten Flugversuch wie ferngesteuert in einem Baum landet und was geschieht, wenn Schaf ein Haarpflegemittel mit Enthaarungscreme verwechselt. Man erfährt, wie ein Zauberkürbis Wünsche wahr werden lässt und ob auch Schafe einen Nikolaus haben.

Die Schafe im Buch laufen auf zwei Beinen und haben sehr menschliche Charaktereigenschaften. Sie sind neugierig und lebenslustig, wobei man schon zugeben muss, dass Mähx ein wenig griesgrämig ist. Die Hauptrollen besetzen Wilma und ihre Freundin Henna.

Die kleinen Geschichten sind abwechslungsreich und vor allem sehr humorvoll. Nicht nur die Kleinen werden ihren Spaß daran haben, sondern auch die vorlesenden Eltern. Ältere Kinder können dann natürlich auch schon selbst lesen. Aber es macht eben sehr viel Spaß, die Geschichten zu teilen und sich darüber auszutauschen.

Wirklich sehr witzig sind die Zeichnungen. Die Tiere, insbesondere die Schafe, sind auf eine ganz besonders ansprechende und witzige Art und Weise abgebildet. Komische Situationen werden sehr treffend dargestellt. Schön ist auch, dass man Bauer und Bäuerin mit allen Tieren noch mal in der Buchklappe sieht. „Wilma und das kleine Mäh“ ist ein richtiges Familien-Vorlese-Buch.

Rezensionen von Heike Rau

Karen Christine Angermayer
Wilma und das kleine Mäh – 20 Fünf-Minuten-Geschichten
128 Seiten, gebunden
cbj, München
ISBN-10: 3570152936
ISBN-13: 978-3570152935
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T. Coraghessan Boyle: Fleischeslust

T. Coraghessan Boyle: Fleischeslust

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Nicht ganz unberechtigt wird der amerikanische Schriftsteller Thomas C. Boyle als ein politischer Schriftsteller bezeichnet, der so viel Energie in sich trägt, dass es einfach brennen muss, wie es die amerikanische Kritikerin Lynn Neary von NPR.org ausdrückte. Das vorliegende Bändchen Fleischeslust mit insgesamt fünfzehn Geschichten ist der Beton, der diese Meinung zu untermauern versteht. Fünfzehn Geschichten voller Schicksale, voller Unterhaltung, voller Spannung und natürlich voller Engagement eines Schreibers, für den die Szenarien nicht nur Kulisse für eine unterhaltsame Lektüre sind, sondern der Grund für das Entstehen der Geschichte bilden. In jeder Geschichte spürt man das tiefe Interesse Boyles, sich mit einem umwelt- und gesellschaftspolitischen Thema zu befassen, über Ursache und Wirkung nachzudenken, den besten (schriftstellerischen) Weg zu finden, den Leser über eine unterhaltsame und spannende Geschichte an das Thema heranzuführen, ihn zum Nachdenken anzuregen.

So handelt „Großwildjagd“ von einem die Savannen Afrikas nachbildenden Park in Kalifornien, der zu kommerziellen Zwecken für die Großwildjagd angeboten wird.
„Keimende Hoffnung“ fantasiert vom alles erfüllenden Sex auf einem Teppich aus Fröschen und Kröten in der puren Natur. Wie kann man einer Familie helfen, die in ihrem Müll erstickt, weil sie nichts, aber auch gar nichts, wegschmeißen können? „Sammlerinnen und Jäger“ lässt darüber nachdenken.
„Ich lernte sie kennen – das heißt, unsere Wege kreuzten sich -, weil mich ein Freund beauftragt hatte, sie abzuholen … Während ich durch die Flughafengänge joggte und übernächtigten Sikhs, jovialen Briten und umsichtigen Geschäftsleute aus Japan und Korea auswich, rasten mir die klingenden Namen – Solschenizyn, Tschechow, Dostojewski, Tolstoi – wie Beschwörungsformeln durch den Kopf, bis ich sie plötzlich sah.“ Mit solchen Bildern beginnt in „Ohne Held“ eine romantische Liebe zwischen einem Amerikaner und einer Russin, die noch auf eine harte Probe gestellt werden sollte.
Mit der „Ehrenwerten Gesellschaft“ begibt sich der Leser nach Sizilien und erfährt über das Leben mafiöser Familien aus der Sicht ihres Hausarztes.
„Höhere Gewalt“ spielt für Willis mit den Hüftgelenken und seiner morgens ewig nörgelnden Ehefrau in Form eines vorbei rauschenden Hurricanes eine wichtige Rolle.
Der Frage nach dem Sinn von Lehrfilmen gegen Drogen wird in „Zurück ins Eozän“ nachgegangen.
Die Titelgeschichte „Fleischeslust“ erzählt von einem jungen Mann, der sich in eine extremgrüne Veganerin verliebt, sich ihrer Gruppe anschließt und versucht, sich ihr anzupassen und nach ihren Vorstellungen zu leben. Wird er scheitern? Kann er für immer auf fleischliche Nahrung verzichten?
„Die 100 Gesichter des Todes, Folge IV“ scheint darauf hinzuweisen, dass auf dem Nachttisch des Autors Berge von Kriminalromanen liegen müssen, damit man so viele Todesarten aneinanderreihen kann. Jedoch war eine Videoserie vor den Zeiten des Internets der tatsächliche Auslöser für diese Geschichte. Obwohl die Mannschaft mit „56:0“ gerade verloren hat, will sich Ray Arthur nicht wie seine Sportkameraden verkriechen und motiviert sie zum nächsten Footballspiel. Wird die Niederlagenserie durchbrochen?
Eher als philosophische Abhandlung liest sich „Das Ende der Nahrungskette“: Nachdenken über die Notwendigkeit jedes einzelnen Lebewesens auf der Erde.
„Bird the Third“ handelt von der Eroberung des Südpols durch Amundsen und Scott aus der Sicht eines Demenzkranken, der sich verlaufen hat und kaum merkt, dass er ausgeraubt wird. Eine überaus tragische, dennoch wunderschöne Geschichte.
„Beat“ handelt vom Leben und Geschehen in der Generation Ende der Fünfzigerjahre in Amerika. Weihnachten feiern bei seinem Idol. Doch ist dessen Mutter darüber begeistert?
In einer von Weißen dominierten, amerikanischen Kleinstadt erinnert sich der Ich-Erzähler an eine schwarz-asiatische Schulkameradin, deren Familie aus dem Ort vertrieben wurde. Auslöser für diese Erinnerung ist „der Nebelmann“, der zweimal die Woche mit einem Auto durch die Siedlung rauscht und so viel Nebel hinter sich lässt, dass kaum die Bäume auf der anderen Straßenseite erkennbar sind.
„Auf dem Dach der Welt“ befindet sich die Feuermelderin in ihrem Feuerturm und schwankt zwischen wütend sein, Angst und Interesse über und für den Mann, der sie hier in der Einsamkeit belästigt.

Alles in allem ein Büchlein mit vielen kurzen, aber voluminösen Geschichten, die sich schnell lesen lassen und immer mal zwischendurch passen. Alle sind unterhaltsam und könnten so für sich stehen bleiben. Der Leser kann aber auch darüber nachdenken und sie in sein ökologisches und gesellschaftliches Weltbild einfließen lassen.

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T. C. Boyle
Fleischeslust
Erzählungen
304 Seiten, broschiert
Dtv Deutscher Taschenbuchverlag
ISBN-10: 3423129107
ISBN-13: 978-3423129107
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© Detlef Knut, Düsseldorf 2010

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Mario Ludwig: Invasion – Wie fremde Tiere und Pflanzen unsere Welt erobern

Mario Ludwig: Invasion – Wie fremde Tiere und Pflanzen unsere Welt erobern

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Nandus in den Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns? Freilebende bunte Papageien in Großstädten wie Köln? Man mag es kaum glauben! Doch tatsächlich gibt es eine Reihe fremder Tiere, die sich bei uns ansiedeln. Auch Pflanzen sind auf dem Vormarsch, wie zum Beispiel der Riesen-Bärenklau, der eigentlich im Kaukasus beheimatet ist.

Insgesamt werden im Buch 31 Tier- und Pflanzenarten beschrieben. Das geschieht aber nicht auf eine trockene Art und Weise. Viel mehr legt der Autor auch Wert darauf, seine Leser zu unterhalten.
So liest man zum Beispiel vom Taubenschwänzchen, das aufgrund seines Aussehens gerne zunächst für einen Kolibri gehalten wird. Das Taubenschwänzchen ist kein Vogel, sondern ein Schmetterling, den man immer öfter auf dem Balkon entdecken kann, der aber auch in Parks und Gärten unterwegs ist. Der Wanderfalter kommt aus dem Mittelmeerraum zu uns und überwintert nun hier sogar häufiger, in hohlen Baustämmen beispielsweise. Ob der Klimawandel Ursache ist?

Weniger erfreulich ist die Ansiedlung der Beifuß-Ambrosie, die eigentlich in Nordamerika beheimatet ist. Wahrscheinlich kam sie mit einer Schiffsladung amerikanischer Kleesaat zu uns, trat zunächst nur vereinzelt auf, bevor sie sich dann aber doch etablierte. Vielleicht liegt es am Futter für Vogelhäuschen, das mit Ambrosia-Samen verunreinigt sein kann. Dann wächst die Pflanze in Gärten. Die Beifuß-Ambrosie ist ein starker Allergieauslöser und kann sogar Asthma auslösen. Kein Wunder also, dass man bestrebt ist, die Pflanze zu vernichten.

Die Porträts der Tiere und Pflanzen sind sehr ausführlich gehalten. Man erfährt woher diese kommen und auf welche Weise sie sich bei uns eingerichtet haben. Beleuchtet werden auch ökologischen und ökonomischen Folgen, die deren Ansiedlung bei uns hat. Andererseits wird man aber auch mit interessanten Geschichten und Kuriosem unterhalten.

Ein Inhaltsverzeichnis gibt es nicht. Dafür aber eine Karte, an der man sich gut orientieren kann. Hier findet man die Tiere und Pflanzen, die im Buch Einlass gefunden haben, mit Seitenangaben. Man erfährt schon einmal vorab, wo ursprünglich ihre Heimat war und welche Route sie vermutlich genommen haben, um zu uns zu kommen. Aufgezeigt werden neben Auswanderergeschichten nach Deutschland aber auch einige andere spannende.
Der Text wird von interessantem Bildmaterial begleitet.

Rezension von Heike Rau

Mario Ludwig
Invasion – Wie fremde Tiere und Pflanzen unsere Welt erobern
190 Seiten, 51 Farbfotos
Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
ISBN-10: 3800169479
ISBN-13: 978-3800169474
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Konferenz der Tiere – Gewinnspiel zum Kinostart

Konferenz der Tiere – Gewinnspiel zum Kinostart

Konferenz der Tiere in 3D – ab dem 07. Oktober in den deutschen Kinos

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Die Tiere in der afrikanischen Savanne wundern sich: Wo bleibt das Wasser? Längst hätte es durch eine Schlucht aus den fernen Bergen kommen müssen. Der Durst wird immer größer, die Sorge auch, zumal das letzte kleine Wasserloch von grimmigen Büffeln und Nashörnern verteidigt wird. Das tapfere Erdmännchen Billy und der friedliebende Löwe Sokrates ziehen los, um das Wasser zu suchen. Dabei treffen sie auf den gallischen Hahn Charles, der eine Eisbärin, ein Känguru, einen Tasmanischen Teufel und zwei Galapagos-Schildkröten nach Afrika geführt hat. Sie mussten aus ihren zerstörten Heimatregionen nach Afrika fliehen und hoffen im Okavango-Delta auf ein besseres Leben. Doch leider haben die Menschen auch dieses letzte Paradies nicht verschont: Der Hotelier Smith hat einen gewaltigen Staudamm bauen lassen und verschwendet alles Wasser für ein Luxushotel. Ausgerechnet hier halten die Politiker eine Konferenz zum Schutz der Umwelt ab. Die Tiere antworten auf diese Herausforderung mit ihrer eigenen Konferenz: Die weise Elefantenkuh Angie appelliert an alles, was laufen, fliegen, trampeln oder kriechen kann, sich zu wehren. Das ist der Auftakt zu einer turbulenten Offensive voller tierischer Tricks.

Inspiriert durch Erich Kästners Literaturklassiker „Die Konferenz der Tiere“ (1949) zeigen die Produzenten und Regisseure von URMEL AUS DEM EIS und URMEL VOLL IN FAHRT Reinhard Klooss und Holger Tappe einen rasanten Kinospaß mit modernster Animationstechnik in 3D und einem höchst aktuellen Thema. In bezaubernd realistischen Landschaften agieren liebenswerte CGI-Helden, denen Stars wie Ralf Schmitz, Thomas Fritsch, Christoph Maria Herbst, Bastian Pastewka und Oliver Kalkofe ihre Stimmen leihen. Xavier Naidoo singt den von ihm verfassten Titelsong „Wild vor Wut“, die Filmmusik stammt von David Newman (ICE AGE). Weitere Informationen unter www.kdt.film.de.

Gewinnspiel „Konferenz der Tiere“:
Bei unserem Gewinnspiel können Sie zwei tolle Fanpakete, bestehend aus dem Buch zum Film aus dem Dressler Verlag und dem offiziellen Filmplakat von Konferenz der Tiere gewinnen. Wie Sie gewinnen können?! Ganz einfach! Weisen Sie irgendwo im Internet auf dieses Gewinnspiel hier hin und schreiben Sie einen kurzen Kommentar, wo der Hinweis zu finden ist. Das kann Ihre eigene Website, ein Forum, ein Blog, Facebook, Twitter, StudiVZ usw. sein. Ganz wie Sie wollen. Ein einziger Link zu diesem Gewinnspiel reicht. 🙂

Wir wünschen viel Erfolg beim Gewinnspiel!

Konferenz der Tiere in 3D – ab dem 07. Oktober in den deutschen Kinos:

Tiere unserer Heimat

Tiere unserer Heimat

Im Buch wird erzählt wie verschiedene Tierkinder unserer Heimat zur Welt kommen und aufwachsen. Dazu gehören das Kaninchen, das Rehkitz, die junge Schwalbe, die kleine Kröte, das Rebhuhnküken, das kleine Wiesel und viele mehr. Man erfährt, wie der Nachwuchs sich von der Geburt an entwickelt. Man kann also direkt einen Blick in die Kinderstube der Tierfamilien werfen.
In einem Text wird erklärt, was passiert. Ergänzt werden die Informationen mit Fotos. Und diese sind wirklich brillant. So nah kommt man an die Tiere sonst selten heran. Selbst kleinste Details werden sichtbar. Viele der Nahaufnahmen sind einzigartig. Man kann Vogeleltern beim Füttern ihres Nachwuchses beobachten, eine Ringelnatter beim Häuten sehen, eine Rehmutter mit ihrem Kitz betrachten und sehen, wie ein Marienkäfer sich von der Larve zum Käfer entwickelt.
Neben Text und Fotos gibt es zu jedem Tier einen kleine Steckbrief. Man erfährt den wissenschaftlichen Namen, die Klasse, die Größe, das Gewicht und bekommt wichtige Merkmale aufgelistet.
Die schöne Gestaltung macht das Buch zu etwas Besonderen. Fakten werden sehr anschaulich und verständlich in kindgerechter Form präsentiert. Die Fotos haben Bildunterschriften, so dass man erklärt bekommt, was auf den Bildern zu sehen ist oder gerade passiert.
Man lernt eine Menge über Tierkinder unserer Heimat. Um diese Wissen zu festigen, bietet es sich an, das Tierquiz zu machen. Mit im Buch ist auch ein Glossar mit Erklärungen zu einigen etwas schwierigeren Wörtern.
Das Buch anzuschauen, macht sehr viel Spaß. Gerade Kinder im Vor- und Grundschulalter wird es zum Staunen bringen. Aber auch die vorlesenden Eltern werden ihre Freude an dem Buch haben. Es ist für die ganze Familie zu empfehlen.

Rezension von Heike Rau

Tiere unserer Heimat
Die schönsten Bilder junger Tiere
72 Seiten, gebunden
ab 4 Jahren
Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3473552412
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