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Schlagwort: Weimar

Joan Weng: Amalientöchter

Joan Weng: Amalientöchter

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Der Krieg ist vorbei, die Kaiserzeit beendet und die Republik wurde ausgerufen. Doch Klara hat das Gefühl stecken zu bleiben. Sie will nicht bei ihren Eltern in Weimar bleiben, zumal ihr Freund Fritz, der Arzt ist, wieder zurück nach Berlin gehen will. Die Welt ist im Umbruch und er will daran teilhaben. Gegen seinen Rat folgt sie ihm schließlich. Hier lernt Klara Kiki kennen. Mit ihr zusammen fühlt sie sich frei. Doch bewaffnete Unruhen lassen die Stimmung kippen. Im Zeitungsviertel kommt es zu einem Vorfall, der Fritz veranlasst, umdenken. Gerade als Klara das Angebot bekommt, für eine Frauenzeitschrift zu schreiben, die dem neuen Zeitgeist folgt, beschließt Fritz die Rückkehr nach Weimar. Klara kann auch von dort aus für „Die Hauspostille“ schreiben. Ausgerechnet einer ihrer gewagten Artikel sorgt im Rahmen der Versammlungssitzungen zur Gründung der neuen Verfassung für Aufsehen.

Joan Weng hat für ihren Roman eine spannende Kulisse ausgewählt. Sie hat für diesen im Dezember 1918 in Weimar beginnenden Roman viele historische Fakten eingearbeitet. Die Literatur der Weimarer Republik war Thema ihrer Doktorarbeit. Was im Buch historisch belegt ist und was Fiktion wird im Nachwort erläutert.

Die wichtigste Figur in diesem Buch ist Klara Heinemann. Sie ist eine mutige junge Frau, aber in ihrem Charakter wirkt sie wenig gefestigt. Die politischen Ereignisse werden oft in den Vordergrund gestellt, während die Beziehung zwischen Klara und Fritz nur angedeutet wird. Gefühle bleiben auf der Strecke. Als Leser erfährt man nicht wirklich, was die beiden verbindet. Klara orientiert sich dennoch an Fritz. Aber es kommt der Zeitpunkt, an dem sie eigene Entscheidungen treffen möchte. Es fällt ihr jedoch schwer, sich festzulegen. Ein Satz reicht aus und sie ändert ihre Meinung. So bleibt lange offen, wie die Zukunft für das Paar aussehen wird.

Rezension von Heike Rau

Joan Weng
Amalientöchter
400 Seiten, broschiert
Aufbau Taschenbuch
ISBN-10: 374663508X
ISBN-13: 978-3746635088
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Christiane Gref und Meike Schwagmann: Der Schädeljäger

Christiane Gref und Meike Schwagmann: Der Schädeljäger

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Im Weimar des Jahres 1805 präsentiert der Phrenologe Dr. Franz Josef Gall seinem Publikum eine Forschungsarbeit, die Entsetzen und Faszination zugleich hervorruft. Eine umfangreiche Schädelsammlung dient ihm als Beweis für seine These, anhand der Kopf- und Gehirnform eines Menschen auf seinen Charakter und seine Eigenschaften zu schließen.
Da liegt natürlich der Verdacht nahe, dass er mit den Morden zu tun hat, die Oberinspektor Niemer und seinen Kollegen Weiland nun beschäftigen. Das erste Opfer wird ausgerechnet während der Abendgesellschaft der Behrmanns gefunden. So muss auch, wer Rang und Namen hat, um sein Leben fürchten. Vielleicht ist aber auch der Täter genau in diesem Umfeld zu finden.
Der Weinhändler Adrian Dennfelder gerät bald ebenfalls in Gefahr, kann sich aber zunächst retten. Er weiß aber nun, dass es der Mörder auch auf die Pianistin Maria Malo abgesehen hat, die ihm, seit er ein Konzert von ihr besucht hat, nicht mehr aus dem Sinn kommt, obwohl er verheiratet ist.
Während die Polizei noch im Dunkeln tappt und Hinweisen eines Straßenjungen nachgeht, ist Dennfelder schon eher auf der richtigen Spur. Doch genau das könnte ihm zum Verhängnis werden.

Das Buch ist spannend, keine Frage! Die Geschichte ist gut ausgedacht und der Spannungsbogen stimmt. Das ist wirklich fesselnd. So ganz leicht liest sich der Roman allerdings nicht. Das mag an der Vielzahl der Personen liegen, die man dann natürlich lernen muss, auseinanderzuhalten. Der rote Faden reißt ab und an. Dafür ist die Geschichte sehr detailreich gestaltet, sodass Szenen bildlich sehr gut vorstellbar werden. Auch die, die an die Nerven gehen!
Sehr gut gefallen hat die Darstellung der historischen Kulisse. Die Hintergründe zum Buch sind allerdings nur sparsam dargestellt. Die Phrenologie dient zwar als Aufhänger, das Thema wird dann aber nicht weiter vertieft und so verschwindet auch Dr. Franz Josef Gall nach seinem kurzen Auftritt wieder von der Bildfläche, während der Mörder sich seiner Forschungsarbeit weiter hingibt.
Das Buch zu lesen, gleicht einem Abenteuer.

Rezension von Heike Rau

Christiane Gref und Meike Schwagmann
Der Schädeljäger
Historischer Kriminalroman
370 Seiten, broschiert
Gmeiner Verlag
ISBN-10: 3839212987
ISBN-13: 978-3839212981
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