Dr. Olivier Ameisen: Das Ende meiner Sucht

Dr. Olivier Ameisen: Das Ende meiner Sucht

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Dr. Olivier Ameisen schildert in seinem Buch, wie er den Kampf gegen die Alkoholsucht gewonnen hat und gibt damit Betroffenen neue Hoffnung

Es ist eine spektakuläre Entdeckung die Dr. Ameisen dazu bewogen hat, diese Buch zu schreiben. Er hat ein Heilmittel gegen seine Alkoholsucht gefunden. Dem voraus geht eine lange Karriere als Alkoholiker, von der er berichtet. Dr. Ameisen erzählt von seinen für ihn nicht auszuhaltenden Angstzuständen, die er nur mit dem Griff zur Flasche ertragen konnte.
Dr. Ameisen beweist durch seinen beruflichen Erfolg, dass es ihm nicht an Willenskraft und Entschlossenheit fehlt. Er geht gegen seine Sucht mit Entzug, Therapien und Medikamenten an. Lange Zeit gesteht er vor anderen seine Alkoholprobleme nicht ein, hofft immer wieder einen Weg zu finden, davon loszukommen. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich allerdings immer mehr, so dass Dr. Ameisen nicht mehr als Arzt praktizieren kann. Was die Alkoholsucht betrifft, forscht er weiter. Er ist der Ansicht, dass er der Sucht nur entkommen kann, wenn die Grundursache, seine Angstzustände, behoben sind. Eines Tages hört er von dem muskelrelaxierenden Medikament Baclofen. Seit Jahren wird es erfolgreich eingesetzt. Laut neuesten Studien scheint es auch gegen Suchverhalten zu helfen. Hellhörig geworden, recherchiert er nach und kommt zu der Ansicht, dass es für ihn infrage kommt. Kein Arzt will ihm das Medikament verschreiben, nicht gegen die Sucht. Gegen seine Muskelverkrampfungen dagegen schon, auch wenn er die Dosierung so für ihn nicht stimmt. Im Selbstversuch gilt es herauszufinden, wie Baclofen bei ihm wirkt. Der Erfolg ist als spektakulär zu bezeichnen.

Dr. Olivier Ameisen beschreibt im Buch seinen langen Leidensweg als Alkoholiker. Es ist schwer mit anzusehen, wie er trotz seiner Intelligenz und seiner Willensstärke es nicht schafft, die Sucht zu besiegen. Als Arzt weiß er, dass vielmehr dahintersteckt, dass es nicht ausreicht sich zusammenzureißen und den ärztlichen Rat zu befolgen. So erklärt er das Wesen dieser Krankheit auf anschauliche, nachvollziehbare Art und Weise. Als Leser kommt man nicht umhin, Vorurteile über Bord zu werfen.
Die Entdeckung, dass Baclofen gegen Süchte helfen könnte, ist spektakulär. Dr. Ameisen ist praktisch der Erste, der beweist, dass diese Annahme stimmt. Das bedeutet aber nicht, dass nun jedem Suchtkranken Baclofen zur Verfügung gestellt werden kann. Was es für ein langer Weg dahin ist, beschreibt Dr. Ameisen in seinem Buch ebenfalls. Schließlich soll das Medikament sicher sein in der Anwendung. Bürokratische Hürden müssen genommen werden. Studien sind teuer und aufwändig. Es ist zermürbend mit anzusehen, wie viele Jahre ins Land gehen, wo doch die Hilfe für Suchtkranke zum Greifen nah scheint. Dr. Ameisen gibt nicht auf. Als Arzt hat er die Möglichkeit sein Ziel voranzutreiben. Und auch das Buch wird ein Stück weit dazu beitragen. Es ist für Betroffene, Angehörige, Ärzte, Therapeuten, Forscher und Interessierte eine spannende Lektüre.

Rezension von Heike Rau

Dr. Olivier Ameisen: Das Ende meiner Sucht
in Zusammenarbeit mit Hilary Hinzmann
Aus dem Englischen von Ursel Schäfer
320 Seiten, gebunden
Verlag Antje Kunstmann
ISBN: 978-3888975851
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16 Gedanken zu „Dr. Olivier Ameisen: Das Ende meiner Sucht

  1. Dieses Buch ist Anfang September 2009 auf Deusch erschienen und erzählt die bewegende Geschichte eines hochbegabten Mediziners, dessen Leben im Alkohol versinkt. Es ist aber auch die Geschichte einer aufsehenerregenden Entdeckung. Dr. Ameisen beschreibt sehr ausführlich den Selbstversuch mit „Baclofen“. Er nimmt dieses Muskelentspannende Mittel seit 2 Jahren und berichtet über gute Erfahrungen.Selbst als Betroffener und sehr Skeptisch habe ich dieses Buch gelesen.Ich bin begeistert endlich gibt es ein Mittel gegen Alkoholsucht. Was Baclofen mit mir gemacht hat ist schon unglaublich. Ich fühle mich gut bin wieder motiviert, habe absolut kein Craving (Saufdruck) und die Gedanken sind frei von Alkohol. Ich habe wieder richtig Spass am Leben gehe häufiger aus und habe mich beim Fitnessstudio angemeldet,was vor ein paar Wochen noch undenkbar war.Ich war zwar trocken habe es aber nie zur zurfriedenen Abstinenz gebracht.
    Danke Dr.Ameisen

  2. Ich habe das Buch zwar noch nicht gelesen, mich aber dafür ausführlich im Internet belesen.
    Nach fast 30 Jahren Kampf mit der Angst,Panik,
    Alkoholabhängigkeit und Benzodiazepan bin ich den selben Leidensweg gegangen wie Herr Ameisen.
    Das Ende vom Lied ist, das ich vor 4 Jahren meinen
    krisensicheren Job im öffentlichen Dienst verloren
    habe. Dann ging gar nichts mehr. Selbst ohne die
    Suchtmittel war ich wegen der Angst und Panik nicht mehr in der Lage ein eigenständiges Leben zu führen. Ich habe mir einen Betreuer genommen und wohne seit dem in einem Heim. Nun habe ich seit 3 Jahren keinen Tropfen Alkohol und auch keine Benzos mehr genommen,aber auch bei mir ist die Angst schon vor meiner Abhängigkeit aufgetreten und auch jetzt ist diese Versagensangst immer noch da. Das schlimme ist, ich komme jetzt keinen Schritt weiter. Jeder sagt,
    ob Betreuer, Sozialarbeiter oder Arzt, ich soll den nächsten Schritt wieder zurück in die Selbstständigkeit gehen.Aber die Angst ist stärker. Was ist, wenn das schiefgeht? Wenn die Sucht dann wieder Vorrang hat, nur um die Anst zu besiegen? Ich bin 45 J. und habe eigentlich nicht
    das Ziel, Zeit meines Lebens in einem Heim zu verbringen.
    Was mache ich, wenn ich meinen Arzt nicht davon überzeugen kann, mir Baclofen zu verschreiben?
    Wahrscheinlich begebe ich mich dann auf die Suche nach einem anderen.
    Wie gesagt, ich bin seit 3 Jahren trocken, aber es ist trotzdem ein täglicher Kampf mit der Angst zu leben. Baclofen macht nicht abhängig und das Leben kann man sich damit auch nicht nehmen, also was spricht dagegen?
    Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich bei meinem Kampf unterstützt.
    Vielen Dank
    Ines

  3. Hallo Ines,

    ich bin zwar selbst nicht Alkoholabhängig, aber leider eine Menge Leute in meinem Bekanntenkreis.

    Ich habe gehört das Baclofen in Spanien in den Apotheken frei erhältlich ist.
    Ich würde es mal im Rahmen eines Urlaubes auf Mallorca oder einer anderen Urlaubsinsel versuchen.

    Viel Glück Michael

  4. Ich wünsche Herrn Ameisen alles Gute und allen von Sucht betroffenen Menschen auch. Ich glaube wir Nicht-Süchtigen können uns gar nicht vorstellen wie schrecklich das Leben in diesem Teufelskreis ist. Auch weiß ich das Süchtige oft abgestempelt werden, es muss in der Gesellschaft ein größeres Bewusstsein für Ihre Krankheit geschaffen werden. Niemand richtet sich einfach so aus „Spaß an der Freude“ zu Grunde.

  5. Hallo,

    ich leide seit gut 25 Jahren an Angststörungen und bin gerade bei einem Selbstversuch mit Baclofen meine Angst und Panik zu ‚heilen‘. Alkohol war nie mein Problem, aber ich bin dennoch guter Hoffnung, das es auch ohne Suchtproblematik hilft.

    Wer den Verlauf verfolgen will, kann dies in meinem Blog unter : http://www.angst-nein-danke.de

    Über Twitter hier: @AngstFrei

    Vielen Dank an Euch!
    Petrocelli

  6. Habe viel über das Buch gehört und auch reingelesen. Meinem Bruder habe ich es geschenkt
    auch den Beitrag von Heiko weitergeleitet, da ich finde, das es einen Versuch für einen Ausweg gibt
    ..doch wie wir alle wissen, muss der Betroffene selbst erjkennen, wann es soweit ist. Aus meiner Sicht wäre er schon lange soweit…

  7. Das Buch ist super!!!!! Habe mir Baclofen im Andalusien-Shop besorgt- kann es nur weiterempfehlen!!!! Nach unendlichen Versuchen von dem Alkohol weg zu kommen einschließlich Klinikaufenthalt ect. habe ich Dank Dr. Oliver Ameisen etwas gefunden was wirklich hilft!!!!
    Verstehe nur nicht das es in deutschland nicht zugelassen wird!
    Jedenfalls wünsche ich NIEMANDEN durch die Hölle der Alkoholsucht oder überhaupt einer Sucht zu gehen! Ich glaube die Betroffenen können mir nachempfinden!
    Good Luck!

  8. @Berndo zwecks den Beitrag vom 24.11.
    Ich kann nachvollziehen was Dein Bruder durchmacht- und du hast recht er muß selber einsehen das es so nicht weitergehen kann.

    Aber Baclofen hilft! Ich weiß es weil ich erst auch nicht geglaubt habe weg zu kommen oder „nur“ mal ein Glässchen mir nicht schaden würde…. alles Blödsinn!

    Alles Gute

  9. habe das buch mit grossem interesse gelesen.bin alkoholiker und drogen süchtig.ich war in den lezten jahren schon 9mal in einer entzugsklinik in pfäfers (schweiz).habe baclofen schon vor einem jahr mit meinem arzt besprochen,leider ohne erfolg.bin nun seit 5 tagen wieder zuhause.bekomme von meinem hausarzt naltrexin,werde es 28 tage testen und erst dan beckomme ich baclofen.bin ein wenig verunsichert da die nebenwirkungen von naltrexin sehr hoch sind.verstehe unsere ärzte nicht warum nicht baclofen direkt.ich bin überzeugt von diesem medikament würde auch an einer studie mitmachen.bin 41 und suche einen anker

  10. Nach Langem warten, habe ich heute Baclefon bekommen.Ich werde das Med. einnehmen, in der Hoff-
    nung Einiges Ändern zu können. Ich will und möchte mein Leben zu Ändern. Werde euch auf dem Laufenden halten. BUS

  11. Nehme seit Freitag nach heftigem Rückfall und nach 6monatiger ziehmlich qualvoller Abstinenz, nun Baclofen. Ich habe einen Hausarzt, der mich mit Hingabe begleitet und mir nun auf meine Bitte hin „Baclofen“ off-label verschrieben hat.
    Im Augenblick bin ich bei 37,5 mg und es ist fast wie ein Wunder! Meine Ängste, auch bei mir ein Symptom für über 40 Jahre Abhängigkeit, werden weniger und ich verspüre keinerlei craving.
    Ich kann es kaum glauben, daß ich dank Dr. Olivier Ameisen, nun endlich auf ein selbstbestimmtes, suchtfreies und endlich gesundes Leben hoffen kann.

  12. Es war am 28. April 2010 als ich Olivier Ameisen in Ravensburg anlässlich einer Autoren- Lesung kennenlernen durfte. Sein Buch „Das Ende meiner Sucht“ war zu jener Zeit gerade mal ein paar Monate im Handel, ich hatte es bereits im September 2009 gelesen.
    Im Klappentext stand: Als Dr. Olivier Ameisens Leben im Alkohol versinkt, ist er auf dem Höhepunkt einer glänzenden Karriere. Keiner ahnt, dass den renommierten Kardiologen an einer New Yorker Universitätsklinik Versagensängste plagen, die er mit Alkohol betäubt. Wiederholt wacht er aus tiefer Bewusstlosigkeit in der Notaufnahme auf; seine Nieren drohen zu versagen, die epileptischen Anfälle häufen sich. Voll Scham und in Todesangst hört er auf zu praktizieren; ein Kreislauf von Entziehungskuren, Psychotherapien, Treffen mit Selbsthilfegruppen und immer neuen Rückfällen beginnt. Nichts scheint zu helfen. Bis der Arzt eines Tages auf einen wissenschaftlichen Artikel stößt: Baclofen, ein seit Jahrzehnten gebräuchliches, gut verträgliches Mittel gegen Spastiken, zeigt in neuen Studien eineverblüffende Wirkung bei Suchterkrankungen. Ameisen stürzt sich in die Recherche, kontaktiert die Forscher und wagt schließlich einen Selbstversuch, mit immer höheren Dosen. Das Unglaubliche geschieht: In kurzer Zeit ist er vollständig von jedem Verlangen nach Alkohol geheilt.

    Begeistert und leidenschaftlich wie er war, litt er unter der Geringschätzung durch Suchtspezialisten, nur wenige wollten diese Therapie anerkennen. Bis am 3. Juni 2013 Professor Didier Sicard (Ehrenpräsident der Ethikkommission Frankreichs) verkündete: „es handelt sich um eine wichtige wissenschaftliche Entdeckung, die weit über Alkoholismus hinausreicht und die weitere Ergebnisse nach sich ziehen wird“. Zugleich kündigte die Agentur für Arzneimittelsicherheit eine temporäre Verschreibungserlaubnis (RTU) für Baclofen an, da seit 2011 zwei Studien (doppelblind RCT) mit insgesamt 640 TN in Arbeit sind, deren Ergebnisse die Zulassung von Baclofen zur Behandlung des Alkoholismus erwarten lassen.
    Dr. Cornelia Weigel erinnert sich: „er war sichtlich bewegt, Begeisterung und Leidenschaft waren ungebrochen – haben ihm aber auch Grenzen aufgezeigt. Er wirkte auf mich an seinem Ehrentag müde und erschöpft. Der jahrelange Kampf für die Akzeptanz von Baclofen zur Behandlung der Sucht, ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen“.

    Seine Entdeckung wurde nicht nur positiv aufgenommen, da sie nach Meinung einiger Suchtexperten eine inakzeptable Hoffnung zuließ. „Baclofen ermöglicht uns, nicht länger Gefangene der impulsiven Gefühle der Sucht zu bleiben. Das bedeutet, es kann zu Genesung führen, ohne notwendigerweise abstinent zu werden“, sagte Professor Ameisen. In Fachkreisen kam dies einer Gotteslästerung gleich. 13.500 Mitglieder französischer Foren, 10.000 verschreibende Ärzte und ein Deutsches Forum mit 1.200 Mitgliedern, beweisen, dass diese Entdeckung kein Einzelfall ist.

    Der von ihm eingeläutete Paradigmenwandel in der Suchttherapie, wird jetzt ohne ihn weitergeführt werden müssen. Olivier Ameisen ist am 18. Juli im Schlaf einem Herzinfarkt erlegen. FJK http://www.alkohol-und-baclofen-forum.de

  13. Leider kann Olivier die Früchte des Erfolgs nicht mehr ernten. Seit März 2014 ist Baclofen in Frankreich ohne Einschränkung zur Behandlung bei Alkoholabhängigkeit zugelassen. Bis zu einer täglichen Dosierung von immerhin 120mg kann es jeder Allgemeinmediziner seinen Patienten verordnen. In der Dosierung bis 200mg soll die Meinung eines erfahrenen Alkoholspezialisten eingeholt werden und bis 300mg ist die Einwilligung einer suchtmedizinischen Einrichtung oder Klinik erforderlich.

    Das allein ist schon ein schöner Erfolg. Am 16. Juni 2014 wurde vom Gesundheitsministerium Frankreichs, die Kostenübernahme der gesetzlichen Kassen /auch rückwirkend) festgeschrieben. Marisol Touraine, die Gesundheitsministerin freut sich über diesen grossen Fortschritt für die Patienten, der eine Antwort auf eine der drängendsten Fragen der öffentlichen Gesundheit ermöglicht.

    Frankreich ist somit das erste Land, das die Anwendung und die Wirksamkeit dieses Medikaments im Kampf gegen den Alkoholismus vollumfänglich anerkennt. http://www.alkohol-und-baclofen-forum.de

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