Jagd auf den Qivittoq

Jagd auf den Qivittoq

Miki fühlt sich nicht wohl bei Onkel Jens in der Stadt. Der gewalttätige Verwandte macht ihm Angst. So beschließt Miki zu fliehen. Bei Nacht bricht er mit dem Hundeschlitten auf. Er will wieder zurück zu seiner Großmutter in die Siedlung. Vielleicht darf er bei ihr leben in dem gemütlichen kleinen Torfhaus.
Niemand folgt Miki und bald fühlt er sich ruhiger. Doch schon bald wird seine Lage gefährlich. Ein Sturm ist herangezogen und Miki muss versuchen sich und die Hunde in Sicherheit zu bringen. Schließlich sucht er hinter einem Eisberg Schutz. Der Sturm hat auch seinen Vorteil. Er hat die Spuren verwischt. Miki reist weiter. Bald muss er feststellen, dass der Sturm die Eiskante aufgebrochen hat. Er muss nun nordwärts fahren, um einen Übergang zu finden. Zu seinem Entsetzen entdeckt er seine eigene Spur wieder und ihm wir klar, dass er auf einer riesigen Eisscholle gefangen ist. Es bleibt ihm nichts, als abzuwarten und dafür zu sorgen, dass er und die Hunde nicht verhungern.

Miki hat den festen Willen zu überleben. Er stellt sich dem harten Überlebenskampf, lebt von dem, was die Natur ihm bietet. Er geht auf Robbenjagd und erinnert sich an die alten Geschichten, die er einst gehört hat. Miki handelt umsichtig und durchdacht und dennoch sieht es nicht selten so aus, als wäre alles verloren. Und erst ganz zum Schluss erfährt der Junge, und mit ihm der Leser, was lange Einsamkeit und Isolation aus einem Menschen machen können. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und liest sich gut. Der Autor gewährt interessante Einblicke in das Leben der Inuit, erzählt beispielsweise von ihren Traditionen oder ihren Jagdtechniken. Die Beschreibungen der Natur mit dem langen arktischen Winter und dem kurzen Sommer sind einzigartig. Die abenteuerliche Geschichte endet tragisch. Im Anhang erzählt der Autor, was es auf sich hat, mit der Legende über den Qivittoq, zu dem Miki geworden ist.

Über den Autor:
Finn Pedersen, Jahrgang 1947, lebt mit seiner Familie seit 20 Jahren in Upernavik in Grönland. Er ist Lehrer, beschäftigt sich daneben mit Segeln, Jagen und Hundeschlittenfahren.

Rezension von Heike Rau

Finn Pedersen
Jagd auf den Qivittoq
Aus dem Dänischen von Martin Zähringer
139 Seiten, gebunden
Peter Hammer Verlag, Wuppertal
ISBN: 3-7795-0025-6
Bestellen

Die Kommentare sind geschlossen.